Sagen aus Vorarlberg
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Die Bregenzerwäldlerinnen im Schwedenkrieg

Nach der Einnahme der Stadt Bregenz durch die Schweden im Jahre 1646 blieb eine kleine schwedische Besatzung in der Stadt zurück. Als die Schweden auf einem Streifzug einmal bis gegen das Dorf Alberschwende gekommen waren, erblickten sie plötzlich an den vor ihnen liegenden Hängen weißgekleidete Gestalten und meinten, es seien himmlische Wesen, die zum Kampf gegen sie heranrückten.

Die weißgekleideten Wesen ließen den Schweden aber nicht lange Zeit, zu überlegen oder sich von ihrem Schrecken zu erholen, sondern stürzten mit einem Wutgeschrei über die Soldaten her und erschlugen alle bis auf den letzten Mann.

Es waren Frauen und Mädchen aus dem Bregenzerwald, die sich auf die Kunde vom Anmarsch der Schweden zusammengerottet und mit Sensen, Hauen und Gabeln bewaffnet hatten, um den verhaßten Feind zu vertreiben. Daß sie weiße Kleidungsstücke trugen, war weiter kein Wunder, denn die Tracht der Bregenzerwälderinnen war damals weiß und soll erst später gegen eine dunkle vertauscht worden sein, gleichsam als Dank für die Hilfe des Himmels, der sie den Schweden als himmlische Wesen hatte erscheinen lassen.

Wegen dieses Sieges haben die Frauen des Bregenzerwaldes lange das Vorrecht gehabt, beim Opfergang in der Kirche vor den Männern um den Altar zu gehen und ganz vorne mit dem Pfarrer zu beten.

 


 


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