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Der Knecht Kasper sann eine Weile nach, dann hub er an: »Ich meine so, gestrenger Herr, zweierlei. Das Denken ist schon gut, aber mancher Mann meint, daß er denken täte, und ist's doch nur, daß ihm im Kopfe rumsurrt, was ein anderer vor ihm gedacht hat, und er hat's aufgeschnappt, er weiß nicht wie, und wenn's in ihm losgeht, dann verschwört er Stein und Bein, 's wär sein eigener Gedanke. Darum ist's kein so groß Unglück, wenn einer gar nicht denken tut. Und dann denk ich, eins schickt sich nicht für alle. Wenn zum Exempel der Bauer immer denken wollte: warum sitzt der Junker im Schloß und trinkt, und ich muß roboten und dürsten, oder der Pracher: warum muß ich nackt aufs Betteln gehn, und der Bürger liegt in der Wolle übers Ohr, da käm alles aus dem Schick. Oder wo kriegten denn die Fürsten und die Hauptleute ihre Diener, so jedermann immer an seine Seele dächte und nicht an seines Herrn Vorteil. Dazu kriegen die Priester ihren Dezem, und wollte jeder für seine Seele allein denken, möcht ich mal sehen, ob sie den Priestern noch lange ihren Dezem geben täten, und wenn die nicht ihren Dezem kriegten, dann schrieen sie Zeter, und wo die Zeter über ein Land schreien, dann kommt die Pestilenz und Interdikte und was nicht alles.«
Herr Gottfried nickte zu dem allen, aber daß es grade der Hans Jochem war, und wo der es her hatte, das konnte er nicht begreifen.
»Wißt Ihr, Gestrenger, als der Kapuziner predigen tat zu Fasten, da sah's nachher bei uns doch aus wie ein Haferfeld, wo die Schloßen dreinschlugen. Es dauerte lang, bis das Volk die Köpfe wieder aufrichten tat. Der Junker Hans Jochem lachte dazumal, als die andern heulten und schrieen. Nun mein ich so: eingeschlagen hat's; beim einen schlägt's oben auf die Haut und beim andern unter die Haut. Bei dem da sieht man's, hier aber sieht man's nicht. Wie war's mit dem Gewitter im Ruppiner Turm! Sie suchten's lang und fanden's nicht. Aber unterm Blech glimmte es fort, bis am dritten Tage die Sparren in lichter Lohe standen, da schlug's denn auch durchs Blech. Beim Junker hat's drei Monate unterm Blech geglimmt.«
»Kasper, wenn's bei mir auch rausschlüge!«
»Bei Gott ist kein Ding unmöglich, aber dafür, mein ich, läßt man den lieben Gott allein sorgen. Und was der fügt, das muß der Mensch nicht ändern. Und was man findet, das muß man nehmen. Warum wär es sonst vor uns hingelegt? Und der Tisch ward nicht umsonst gedeckt, und der Wein ist auch nicht aus dem Keller geholt, damit er ausdunstet. Morgen ist auch ein Tag, und ein Sperling in der Hand besser als eine Taube auf dem Dache.«
Herr Gottfried fand den Malvasier wieder süß. Da reichte er dem Knechte noch einmal die Hand, und – »es sieht's ja keiner!« dachte der gute Herr. Der Knecht mußte sich neben ihm an die Tischecke setzen. Malvasier auf den Lippen eines Knechtes! Aber ihre Seelen hatten sich gefunden. Der Herr ward froh, der Knecht ward traurig. Er wischte sich mit dem Finger ins Auge. »Nu steht die Welt auf dem Kopfe, mit meinem Herrn ist's aus.« Das sprach er aber nur innerlich. »Kasper, was sprichst du für dich?« – »Ach nicht für mich, Herr, 's ist nur – nur die armen Hühner! Wer streut ihnen Futter!« – Herr Gottfried war ein Menschenfreund, aber die Tiere liebte er fast wie die Menschen: »Das arme Vieh hungert. Aber über die Brigitte, Donnerwetter, hat sie die Hühner vergessen! Wo ist sie denn?« – Der Knecht erschrak. Wer nicht an Lügen gewohnt ist, hüte sich vor der ersten Lüge. »Sie wird schon kommen!« – »Kommen – aber!« sprach der Burgherr, und wieder eine lange, lange Reihe von Fragen stand auf den halb geöffneten Lippen. Da goß der treue Knecht, der selbst nur am Becher nippte, den großen Pokal seinem Herrn voll, bis er schäumte.
Ein immer süßeres Lächeln breitete sich um die Lippen des Burgherrn, und was fehlt dem Bilde an stiller Zufriedenheit, wenn wir den ehrenfesten Ritter und seinen rauhen Knecht sehen in der Mitte der Hennen und Küchlein, die nach den Brotkrumen schnappen, welche beide ausstreuen, und einer lächelt den andern vergnügt an. »Put – put!« waren die letzten vernehmbaren Töne aus den Lippen des Ritters, der, wenn man ihn zur rechten Zeit geweckt und nicht die Hosen fortgenommen hätte, jetzt in der Köpnicker Heide in Stahl und Erz zu Roß trabte, um – doch die Sonne neigte sich schon wieder. Der jetzt in tiefem Frieden schlummerte, säße vielleicht nicht mehr zu Roß, das fürstenmörderische Schwert in der Faust; die Hände auf den Rücken gebunden, wanderte er, gesenkten Hauptes, von höhnenden Schergen umgeben, dem Tore Berlins zu. Wohl dem, der ein treues Weib hat, das wacht, wenn ihr Mann schläft, das für ihn denkt, wenn der süße Wein seine Gedanken abwärts führte, und für ihn handelt, wenn es schlimme Händel gibt. Das treue Gesicht der guten Frau blickte jetzt vorsichtig durchs Fenster. Da winkte ihr der Knecht Kasper vergnügt zu. Er hatte wohl gehört das Tor knarren. Und nun kamen noch viele neugierige Köpfe und blickten herein. Herr Gottfried sah sie nicht.
Das war wieder eine andere Sonne, die ins Fenster schien, als der Knecht die Tür zur Schlafstube ein wenig auftat und hineinrief: »Gestrenger, nun ist's Zeit zum Aufstehn!«
Als Herr Götz auffuhr, war das erste, was er zu Gesicht bekam, da er die Arme vorwarf, seine Elenshosen. Er betrachtete sie von allen Seiten, sie waren es. Er fuhr hinein, sie waren es. Er rieb sich die Stirn, sie blieben es. »Kasper! Brigitte!«
»Was hast du wieder, mein Götz«, rief die Frau, so die Treppe eben heraufzukeuchen schien. Sie sah so ehrlich und treu aus.
»Glaube, ich habe geträumt!« sagte Herr Götz.
»Das kommt schon, Herr«, antwortete der Knecht, der gar nicht den feinen, forschenden Blick seines Herrn zu verstehen schien, als der ihn wieder fragte: »Ob's denn zu spät ist!«
»Hab dir zum Morgenimbiß ein Ferkelchen gebraten, Götz. Wenn du jetzt runterkommst, blitzt es und knuspert nur so. Auch Hirsebrei und geschmorte Pflaumen.«
Ein Ferkelchen und Hirsebrei! Und auf dem Hofe schupperte sich die Muttersau, und aus dem Stalle rauchte es, und – nicht die Tirolerdecke um die Schultern, in seinem wollen Wams war Herr Gottfried, er wußte noch nicht wie, die Treppe hinunter. Da küßte ihm Eva die Hand und dann die Backe, und wünschte ihm guten Morgen, und die Frau rückte ihm den Stuhl an den Tisch, und so zierlich und niedlich rauchte es vor ihm in der Schüssel.
»Ich dachte, ihr wärt –« sprach der Burgherr, aber die Frau sagte ihm, der Braten würde kalt werden; und in häuslichen Angelegenheiten ist es gut, wenn ein Mann seiner Frau folgt. Und doch, wunderbar, er war schon mitten im Ferkelchen, als er wieder fragte: »Ich dachte, ihr wärt alle aus. –«
»Sind wieder heimgekehrt, als es dunkelte. Du schliefst schon.«
»Schon!« Herr Gottfried vergaß auf einen Augenblick das Ferkelchen und das Zerbster Bier; er lehnte sich zurück und hielt mit beiden Händen die Stirn: »Aber wie ist mir denn! Also das war auch nichts, der Malvasier und der tiefe Brunnen – aber die Flämmchen und der schwarze Maulwurf!«
»Vater, das hast du geträumt.« Eva streichelte mit ihren kleinen Fingern seinen Bart.
»Das also! Aber –«
Und plötzlich sprang Herr Gottfried auf. Alle erschraken und sahen sich bedenklich an, da er forteilte. Aber die Edelfrau flüsterte ihrer Tochter zu: »Ich habe sie gewaschen und ausgebügelt.«
Der Ritter kehrte wieder, seinen Büffelhandschuh in der Hand, und sah ihn und fühlte ihn an und schüttelte den Kopf, dann sank er in den Stuhl: »Das also auch ein Traum! – 's ist wunderbar!« aber unlieb schien es ihm nicht. »Wenn das nur nicht auch ein Traum ist!« setzte er hinzu und sah ängstlich um sich her.
Nein, das war kein Traum, die Frau war so lieb und gut, und die Eva und das Ferkelchen so weich, es zerging ihm auf der Zunge. Seit lange entsann er sich nicht, daß er mit so gutem Appetit gegessen.
Aber es war doch etwas anders geworden, es war mit ihm etwas vorgegangen. Er saß stundenlang, den Kopf im Arme, und stierte auf einen Fleck und schüttelte den Kopf. Und als ihm die gute Frau erzählte von ihrem Hans Jürgen, wie der dem Kurfürsten das Leben gerettet, und der Kurfürst ihn drauf in so jungen Jahren vorm ganzen Hofe zum Ritter geschlagen, und wie von der Kanzel herab in Berlin von ihrem Neffen gepredigt worden, und wie der Kurfürst ihn in sein Gefolge genommen und für ihn zu sorgen versprochen, und es könne noch ein großer Herr aus ihm werden mit der Zeit, und mit der Zeit vielleicht sonst auch noch was, wobei sie auf die Eva schelmisch blickte und die Eva hochrot wurde, aber doch schmunzelte – da hörte es Herr Gottfried ruhig an und sagte: »Wenn's nur nicht auch ein Traum ist.« – Nachts fuhr der Mann, der einen so festen Schlaf hatte, daß ihn das Knallen einer Donnerbüchse nicht weckte, beim geringsten Geräusche auf und klagte, er sei in einen tiefen Brunnen gefallen, und wenn sie ihm vernünftig zugeredet, ward er wohl still, aber er weinte auch still, und sie hörte ihn die Worte sagen: »Ach, es ist doch zu spät.«
Da war der Frost gekommen, und mit ihm der Ritter Hans Jürgen nach Hohen-Ziatz. Auf dem Eisspiegel der Wiesen lief das junge Volk im hellen Sonnenschein Schlittschuh, und Herr Gottfried und seine Frau sahen von der Mauer zu.
»Sieh, Götz, wie zierlich der Jürgen die Eva führt. Wer hätt's ihm angesehen! Wenn sie so bei Hofe tanzen, als jetzt auf dem Eise, was werden sie sprechen: Das ist ein schmuckes Paar!«
»Ein Paar!« rief Herr Götz. »Kinder! Die können ja noch nicht denken!«
Was soll draus werden, wenn's so fortgeht, hatte Frau von Bredow gedacht. Zuweilen dachte sie auch, es wäre doch gut gewesen, wär der Dechant geblieben. Er hätt's ihrem Herrn ausreden können, daß einer, der sein Lebtag nicht ans Denken gedacht, drei Schritt vor der Grube anfangen will.
»Ketten und Kerker und bösen Leumund hat er überstanden, aber daran stirbt er mir noch«, hatte Frau von Bredow gedacht. Da kam ihr recht zum Trost ein lieber Besuch ins Haus, aus Schlesingen, der Ritter Hans von Schweinichen. Alle Welt kennt den Ritter Hans von Schweinichen, der durch die Welt geritten ist, er vorne, sein Knecht hinten; und wenn er etwas wankte, ritt der Knecht ihm zu seiten. Seinesgleichen sollte man weit und breit suchen. Vierzehn Tage hintereinander verstand er wie ein Edelmann zu trinken, und wenn er nüchtern ward, schrieb er's in sein Tagebuch, wo man's noch heute lesen kann, und in jedem Jahr, wenn's zu Ende ging, hat er aufgeschrieben, was der Roggen gekostet und der Hafer auf den Märkten. Herr Götz und er hatten einst gute Freundschaft gemacht in Kottbus an einem Fürstentag, da man sie beide nach einem guten Rausch in eine Kammer und in ein Bett trug. Das wollten sie nie vergessen, hatten sie sich geschworen. Nun, da Herr Hans zum Besuch ritt nach Ziesar zum Bischof Scultetus, seinem Landsmann, der ihn eingeladen, um mit ihm einen guten Trunk zu tun, wollte er vorher bei dem alten Freunde einsprechen. Da war große Freude, und Herr Götz und sein Ehegemahl ließen ihn nicht fort, er mußte an vierzehn Tage bleiben; und was die alten Freunde da miteinander getrunken und gesprochen, das läßt sich besser denken als erzählen. Niemand aber war froher, als Frau von Bredow, da sie ihren Eheherrn wieder so froh sah, und sie hatte nur Furcht, daß, wenn der liebe Gast fort wäre, er wieder in seinen Trübsinn verfiele; darum teilte sie dem Ritter Hans ihre Bekümmernis mit und fragte ihn, wie er's denn mache, daß er immer guten Mutes bleibe, wie ein Edelmann muß, und doch täte er nicht allein denken, sondern er schreibe sogar seine Gedanken nieder, und auf Papier.
»Meine liebe Frau von Bredow«, sagte Herr Hans von Schweinichen, wie er's auch sonst oft gesagt hat: »Was uns kommt, kommt nicht von uns, sondern vom lieben Gott. Wenn ich einen guten Rausch gehabt, hat's der liebe Gott so gefügt, und da ich um mein liebstes Ehegemahl anhielt, hat er's auch so gefügt; denn wüßte sonst nicht, wie ich zum Mut kommen, daß ich sie fragte: Willst du mich? da ich noch bei unterschiedlichen andern hübschen und adligen Weibsbildern, so ich viel lieber gehabt, ehedem nicht den Mund auftun konnte. Wer sollte mir also da den Mund aufgeschlossen haben, als der ihn mir auch vorhinnen verschloß, der liebe Gott? Item wird es auch mit dem Denken und dem Schreiben sein. Kümmert Euch also, liebwerteste Frau Gevatterin, gar nicht darum. Wenn's Herrn Gottfried treibt, daß er denken muß, so hat's der liebe Gott gefügt, und wenn die ganze Welt anfinge zu denken auf eigene Hand, so müssen wir denken als gute Christen, der liebe Gott hat's nun mal gewollt.«
»Was kannst du nun mehr wünschen?« sagte Eva, da sie Hans Jürgen ein Stückchen durch die Kiefern zum Abschied begleitet. Er führte sein Roß am Zaum, solange er neben ihr herging.
Da kratzte er sich hinterm Ohr und sah sie eigens an.
»Brummbär! Noch nicht zufrieden?«
»I ja, Eva, es wäre schon.«
»Du, weißt du noch, wie du am Fließ Wache standst –« sie sprach es nicht aus, wovor der arme Junge Wache gestanden – »und jetzt, jetzt bist du eigentlich was von einem Geheimrate, und bei deinem Kurfürsten!«
»Eva, ich meine so, es hat jedwed Ding zwei Seiten. Von der einen sieht's so aus und von der anderen so. Schau da die alten Kiefern, nun die Abendsonne draufscheint, ist's so lustig gesprenkelt vom Wipfel bis zur Wurzel, als wären's Rosenstengel, und man möchte immer den Finger dran tupfen, daß der auch rot wird. Aber ist die Sonne ein weniges gesunken, werden sie grau und knarren, und man müßt auch 'ne Kräh sein, um sich gern drein zu schaukeln.«
»Der Kurfürst ist dir immer gut, Hans Jürgen; er lächelt dir immer zu wie rosenrot. Hast's selbst gesagt.«
»Das ist's eben, Eva. Wenn einer immer zu einem lächeln tut, und unsereinem ist nun nicht zum Lachen! Nun hast du schon recht, ich darf sprechen, wie mir ums Herz ist. Oder, wie er sagt, sprich wie dir der Schnabel gewachsen ist. Nun ist mir aber manches Mal so zumut, wie ihm nicht zumut ist, und was ich denke, das denkt er nicht; oder was er denkt, das denke ich nicht. Wenn ich's nun raussage, daß mir was nicht gefällt, und was mir nicht gefällt, und das ist oft gar viel, so würde ich das ganz recht finden, wenn er wieder rausführe und sagte: Du verstehst das nicht, drum halt dein Maul. Denn es ist richtig, ich versteh vieles noch nicht, aber ich will es lernen; und er könnt mich besser lehren. Aber er läßt mich schwatzen und reden, wie das nun ist, und dann sieht er mich so von oben freundlich an, wie die Sonne ein Mühlrad, und mir ist's, als spräche er bei sich: ›Kann der kleine Hund auch bellen! Gottes Wunder! daß ich, der alles weiß und besser als alle andere, auch solche Stimme anhören muß!‹ – Sieh mal, Eva, da ist mir denn auch manchmal so kurios zumute, und gar nicht so, wie die Sonne auf die Kiefern scheint, als knarrten die Äste in mir, und die Krähen krächzten: Du bist doch auch ein Mensch von Gott gemacht, als wie der, und was ein Mensch nicht findet, das findet der andre; drum soll kein Mensch dem andern zu niedrig dünken, daß er nicht auch von ihm was anhören könnte und lernen dazu, und eines Menschen Stimme, wenn er auch nicht schön spricht und nicht so hohen Verstand hat, ist doch mehr als ein Mühlrad, auch wenn die Sonne draufscheint.«
Da der Ritter Hans Jürgen aufs Roß sich geschwungen und nun auch ganz purpurbeschienen durch die hohen Kiefern ritt, glühte auch Evas Gesicht, ob's von der Abendsonne war, oder von der Freude, ihm nachzusehen? Aber als hätt's ein Kobold ihr angetan, unterkreuzte das hübsche Kind die Arme, und ein schelmisch Lächeln schwebte um ihre Rosenlippen, als sie mit einem Male die Worte des Kurfürsten wiederholte: »Kann der kleine Hund auch bellen?« Doch wie erschrocken, daß er's gehört haben könnte, oder erschrocken vor sich selbst, verstummte sie, und als wollte sie's wieder gutmachen, warf sie ihm Kußhände nach. »Ach, du lieber Hans Jürgen, ich bin dir doch so gut«, das hörte er nicht, aber er sah, wie sie, auf den Zehen sich hebend, mit dem Tüchlein wehte, und wehte wieder mit dem Federhut, bis er an den Fichten verschwand. Wie lange stand sie noch da in der einsamen Heide, als lausche sie auf den Abendwind, der in den Wipfeln spielte. Ein andrer hätte sich gefürchtet, sie lächelte immer holder, als horche sie in dem Surren und Summen und Säuseln in der Heide, die jetzt grau ward, auf einen Brautgesang, den gute Geister anstimmten.