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Neuntes Kapitel.

Die Markgräfin sollte nach dem unerquicklichen Morgen noch keine Ruhe haben.

Während die jungen Markgrafen, die beiden Prinzessinnen und einige Herren und Damen des Gefolges einen Ritt unternahmen, um Prinzeß Anna die Stadt und das Schloß zu Rastatt zu zeigen, warteten ihrer allerlei Regierungsgeschäfte.

Sie trat ermüdet ans Fenster.

Vor der Tür stand keuchend ein kaum bekleideter Läufer, dessen kurzer Schurz und Barett die bischöflichen Farben zeigte. Er hatte seine Meldung schon gemacht und harrte nun der Auskunft seines Herrn. Durch die Schloßallee heran nahte ein kleines Häuflein Reiter des hochwürdigen Herrn. Ein hagerer, kleiner Mann im schwarzen Kleide des Weltgeistlichen und mit sanften, glatten Zügen grüßte in ritterlicher Höflichkeit zu ihr hinauf. Auch seine Begleiter grüßten ebenso, aber keiner von ihnen allen sah die devote, tiefe Verneigung, womit Markgräfin Sibylla den Gruß seiner Hochwürden erwiderte. Welch unerwartete Ehre! Als solche faßte die Markgräfin diesen Besuch auf. Der Fürst der Kirche stand ihr weit über aller weltlichen Hoheit.

In Eile erteilte sie Befehle für ein glänzendes Mittagsmahl. Man sollte nach Rastatt reiten und den Hof unverzüglich in großer Gala nach Favorite befehlen; man sollte die Fürstenstuben für den Bischof bereiten – und ehe sie noch mit den hausfraulichen Sorgen fertig war, hörte man schon die raschen und elastischen Schritte des geistlichen Würdenträgers, welcher jetzt in der Tür erschien.

»Durchlauchtige Frau Markgräfin; wir bitten submissest um dero gnädigste Nachsicht mit unserm kühnen Überfall!« rief er ihr mit der ganzen Unbefangenheit eines gewiegten Weltmannes entgegen.

Sie aber war schon neben ihm, beugte das Knie und zog ehrfurchtsvoll seine Hand an die Lippen.

»Wie Ihr mich erfreut, Hochwürdigster Herr! Ich heiße Euch von ganzem Herzen willkommen!«

»Ich komme in Sachen des Abtes von Schwarzach, Durchlaucht«, sagte er, sobald sie allein waren. »Diese Wiedebarsche Angelegenheit ist eine arge Fatalität für das Kloster.«

»Dachte mir's wohl, daß der Herr Abt sich an Ew. Hochwürden um Hilfe richten werde! Es wird aber nicht viel zu tun sein; so der Abt es auf einen Prozeß ankommen lassen will, hat die Ritterschaft beschlossen, wie ein Mann für die Sache Wiedebars zu stehen«, sagte die Markgräfin.

»Und der Landesherr steht zur Ritterschaft?« fragte der Bischof.

»Der Landesherr hat nur Gerechtigkeit zu pflegen! Ich denke, das beste würde ein Vergleich sein und ein Schiedsgericht von Rittern und Klostergeistlichen«, erwiderte Markgräfin Sibylla.

Der Bischof sah sein so devotes Beichtkind mit Interesse an. Wie diese geistesvolle, herrschgewohnte Frau so demütig war in geistlichen Dingen und wie strikt in ihrer Observanz! Aber freilich, man hatte ihm das schon erzählt.

Sie redeten hin und her über die Sache. Die Markgräfin berichtete, wie Sabine heute ihre Entscheidung getroffen, und wie sehr, aber auch wie vergeblich sie selbst gewünscht hätte, den Vetter Rudolf mit ihr zu verheiraten, um sie nicht alles verlieren zu machen.

»Graf Eberstein, sagt man, habe das Fräulein ausgezeichnet, denke aber nicht an Heirat«, fuhr der Bischof fort. »Er tut wohl daran. Da ist die Hand der Gräfin Truchseß frei – junge Witwe – zwei Kinder und große Güter! Man muß katholische Bewerber heranziehen und begünstigen – der Graf Eberstein ist eine einnehmende Persönlichkeit.«

»Das ist richtig – er ist es; – aber erst, wenn man ihn näher kennt! – Dann freilich lernt man ihn auch bald nach seinem wahren Wert schätzen!« erwiderte sie, sichtlich zögernd.

»Würden Ew. Durchlaucht die Partie begünstigen?« fragte der Bischof weiter, und ein einziger Blick flog über das offen ihm zugewendete Antlitz der Markgräfin.

Sie sah diesen Blick, der so harmlos schien, und ein feines Rot trat auf ihre Stirn und Wangen.

»Seht, hochwürdiger Herr, Weib bleibt Weib! Selbst mir alten Frau kommt noch ein Erröten. Und das für nichts, nur weil ich sah, was Ihr dachtet. Es ist wahrscheinlich nicht immer das Schuldbewußtsein, was sich in so roten Wangen meldet! Es ist die scheue Seele, die den Verdacht schon fürchtet.«

»Ich sehe es!« sagte er und fuhr dann fort: »Würde Graf Eberstein geneigt sein, die Fesseln der Ehe auf sich zu nehmen? Was meint Ew. Durchlaucht?«

»Ich glaube es kaum, hochwürdiger Herr!«

»Und Ew. Durchlaucht würde nicht gegen diese Heirat sein?«

Es hätte fast scheinen mögen, als habe jeder Zug seines feinen, sanften Gesichtes die Gabe der Beobachtung, trotz des gesenkten Blickes. Das entging der Markgräfin auch nicht. »Warum wollte man Eberstein von ihr entfernen?« fragte sie sich. »Ich würde ihn schwer vermissen; die Güter der Truchseß sind zu bedeutend und liegen zu fern, als daß er mir und später meinem Sohne wohl noch seine Dienste widmen möchte. Auch erschließt ihm die reiche Heirat größere Aussichten«, sagte sie dann.

»Das Glück der Ehe würde den Grafen nicht hindern, dem Hause Baden-Baden seine Dienste zu widmen. Er würde in Wien schnell Einfluß gewinnen.«

»Ihr wißt noch nicht, Herr Bischof, denn Ihr seid hier neu, daß das Haus Baden auf Förderung von Wien aus verzichtet«, sagte Sibylla.

Er schien sich zu besinnen.

»Ah, ich vergaß –! Ihr seid dem Kaiserhause feind, dieses nicht Euch. Man wünschte die Hand der Prinzeß Claudia zu vergeben und dachte an Euch für Euren Sohn.«

»Und bot mir für ihn die Hand der Prinzessin.«

»Die Ihr ausschlugt?« fragte der Bischof.

Die Markgräfin bejahte.

»Ich enthalte mich des Urteils über die Richtigkeit Eures Tuns in Dingen der Politik,« sagte er dann schnell und richtete sich straff empor, »aber als Euer oberster Seelsorger muß ich mit Schmerz sehen, daß Ihr der Sünde des Hasses und der Rachsucht untertan seid.«

Die Markgräfin senkte das Haupt.

»Ich bekenne mich schuldig, hochwürdiger Herr!« gestand sie zu, als lege sie die Beichte ab.

»Kommen wir einstweilen auf die Prinzessin Claudia zurück. Es liegt Sr. Majestät daran, sich mit ihrer Hand Freunde zu gewinnen. Nächst Eurem Sohne wünschte ich ihr großes Vermögen dem Erbprinzen von Baden-Durlach zuzuwenden. Sie ist gut katholisch und des Erbprinzen Mutter, mein eifriges Beichtkind, ist den Bemühungen und Plänen der Kirche, die Durlachschen Lande dereinst wieder zum katholischen Glauben zurückzuführen, sehr günstig. Anders steht die Sache, wie Ihr wohl wissen werdet, mit Markgraf Karl III.; er ist streng lutherisch – und wir werden ihn der Spanierin nicht geneigt finden.«

»Wohl aber meiner Nichte Anna Maria, der Prinzessin von Neuburg, Herr Bischof«, rief Sibylla mit blitzenden Augen. »Der Markgraf kannte Anna Marias Mutter, meine teure Schwester Magdalena, und hätte sie gerne genug heimgeführt; er kam zu spät. Die Tochter findet Wohlwollen bei ihm, sie ist sehr reich, wie Ihr wißt.«

»Wohl, wenn Ihr meint, so handelt. Aber wenn ich Euch bürge, daß man Eure Absichten mit Durlach nicht kreuzt, so erbitte ich ein Eingehen wenigstens auf meine Pläne; denkt daran, Frau Markgräfin, und sendet mir keine Absage, wenn ich Euch eine Einladung schicke.«

Sibylla lachte zufrieden und nickte. Sie hatte freie Hand und nichts versprochen.

Dann begann der Bischof wieder von geistlichen Dingen zu reden. Er beklagte, daß die Lauheit in dem ihm anvertrauten Bistum so groß sei. »Eure Räte sind alt, Euer Beichtvater ebenfalls, ich werde Euch demnächst eine tüchtige Kraft hierhersenden können, einen noch jungen, eifrigen Mann, den Pater Isidorus. Ihr werdet in ihm finden, was Ihr braucht, nicht nur den wahren Seelenhirten, sondern auch einen weltlich gebildeten und in politischen Dingen wohlerfahrenen Mann.«

»Aber unser armer Pater Trochler, er ist bei uns alt geworden!« wandte die Markgräfin ein.

»Er sorge um so mehr für seine unsterbliche Seele«, versetzte der Bischof.

Man meldete das Frühstück.

Eine letzte rasche Kniebeugung der Markgräfin, ein letzter Segen und der Prälat verwandelte sich in den vornehmen Kavalier.

Sabine war außer der Signora Bellugi, welche in einigen Tagen in ihre Heimat zurückkehren wollte, die einzige für den Augenblick anwesende Dame des Hofhalts; der Bischof warf einen interessierten Blick auf sie, als ihr Name ihm genannt wurde, und dieser Blick blieb länger auf dem graubleichen Antlitz des Mädchens haften, kehrte auch später mehrfach zu diesem zurück. Die Spuren der tiefen Gemütsbewegung waren durch die wenigen seitdem vergangenen Stunden nicht zu verwischen gewesen, sondern im Gegenteil vertieft. Gerne wäre Sabine auf ihrem Zimmer und heute von allen Dienstpflichten verschont geblieben, aber da man sie rief, mußte sie folgen, und die Markgräfin erinnerte sich erst, als sie ihre Hofjungfer sah, daran, daß diese wohl lieber heute dispensiert gewesen wäre.

Ihre Herzensgüte erwachte bei dem leidvollen Aussehen derselben sogleich wieder. »Sie meint es nicht so schlimm wie es klang, sie vergaß sich nur in der Aufregung!« dachte sie, und mit milder Freundlichkeit sagte sie zu der sich eben tief vor dem Bischof Verbeugenden: »Nun bitte Se. Hochwürden, Sabine, ihm deine Sorge anvertrauen zu dürfen, es findet sich dazu wohl später eine Gelegenheit.«

»Ich werde vor der Tafel mit dem Fräulein reden«, sagte der Bischof mit seiner milden Würde und wandte sich dann zu den übrigen.

Sabine aber warf in heimlichem Trotz den Kopf empor. Ihr war in dieser Stunde wahrlich nicht um geistlichen Zuspruch zu tun. Ihre Ohnmacht, selbst sich ihr Recht zu erkämpfen, fiel aber plötzlich wieder lähmend auf ihr Herz, und ihre Verzweiflung wurde unerträglich durch den Umstand, daß Graf Eberstein ihr schräg gegenübersaß.

Nach dem Frühmahl wünschte der Bischof sich zurückzuziehen. Es war die Stunde seines Gebetes.

»Ich werde Ew. Liebden mit Eurer Erlaubnis eine vortreffliche Lektüre senden, die Kanzelreden des hochwürdigen Bossuet!« sagte er, indem er sich von der Markgräfin beurlaubte.

»Sie liegen schon auf meinem Tische, hochwürdiger Herr, und sind mir eine liebe und fördernde Lektüre!« erwiderte sie mit einem frohen Ausdruck.

Die Stunden der Ruhe und des Alleinseins taten der fürstlichen Frau sehr wohl.

Eine Übermacht von sich ihr aufdrängenden Gedanken, Plänen, Wünschen bestürmte sie heute. Des Bischofs Erscheinen und seine Hindeutung auf die Zurückgewinnung der jetzt gänzlich lutherischen Durlachschen Lande für die katholische Kirche verstand sie gut genug.

Vor der Tafel erfolgte eine längere Unterredung Sr. Hochwürden mit dem Grafen Eberstein. Sein Ton gegen ihn war angenehm und kavaliermäßig, und er vermied in Wort und Gebärde jeden Schein, als wolle er ihn beeinflussen.

Das Interesse des markgräflichen Hauses gab Stoff genug, und Eberstein ging gern darauf ein, da für den jüngeren Markgrafen, der sich dem geistlichen Stande widmen wollte, betreffs bald zu erreichender Pfründen und sonstiger Bezüge der Einfluß des Erzbischofs nicht unwichtig war. Derselbe zeigte sich auch sehr geneigt, und so bot man gegenseitig mit der einen Hand, um mit der andern zu fordern – alles in der Form der uninteressierten Freundschaft und bereitwilligen Vertrauens. Immerhin aber erkannte der Bischof, daß Eberstein derjenige sei, dessen Einfluß man bei den Bestrebungen der Kirche hier am meisten zu fürchten habe.

Der schönen und verwitweten Gräfin Truchseß geschah nur einmal flüchtige Erwähnung als eines am bischöflichen Hofe erwarteten Gastes, und erst beim Abschiede fiel ganz scherzhaft die Frage des Bischofs, ob denn Graf Eberstein etwa das Gelübde des Zölibats abgelegt habe, daß er den Freuden der Familie so hartnäckig entsage.

Die beiden Diplomaten verstanden einander gut genug, und wie auch Graf Eberstein denken mochte, er war viel zu klug, um weder nein noch ja zu sagen.

»Wie es Hymen gefällt!« lachte er.

»Ihr wißt aber, Graf, Hymen will gesucht sein, während Eros seine Pfeile ungebeten versendet«, scherzte der Bischof auch seinerseits.

So trennten sie sich und nun wurde Sabine zu dem Bischof geladen.

Sie kam, immer noch in dem Kleide von gelbbrauner Seide, welches ihr nie so schlecht gestanden hatte wie heute, wo die Aufregung von Stunde zu Stunde tiefere Furchen in das Gesicht des Mädchens grub. Die Kammerjungfer, welche ihr den Befehl auf ihr Zimmer brachte, meldete ihr, soeben sei der Graf Eberstein bei Sr. Hochwürden gewesen.

Wollte denn dies törichte Herz trotz allem nicht an die Hoffnungslosigkeit glauben, daß es plötzlich ein so wildes Schlagen begann? Konnte nicht etwa der Bischof ihr und ihren Herzenswünschen günstig sein? –

Arme Sabine! Sie verhöhnte sich selbst in bitterer Verzweiflung.

Sehr lange blieb sie dann bei ihm.

Endlich war Sabine entlassen worden.

Welche Wandlung war mit dem Mädchen vorgegangen? Nur eins wollend: ihren eigenen Willen haben, ging sie hinein; verweint und sichtbar erschöpft zog sie sich jetzt auf ihr Zimmer zurück. »Ehe der Vertrag zwischen dem Vater und Rudolf nicht unterschrieben und besiegelt ist, hat er keine Gültigkeit, und bis dahin fließt noch viel Wasser ins Meer!« Das war der Inhalt ihrer Gedanken.

Die Markgräfin hatte sie von der Mittagstafel dispensiert, aber sie wollte nicht dispensiert sein; sie wollte jetzt alles hören, nicht ein Umstand, der sie anging, durfte ihr entgehen. An Pater Isidorus, den künftigen Kaplan, sollte sie sich wenden, empfahl der Bischof, der merken ließ, sie habe die Geistlichkeit für sich, wenn sie eines Beraters bedürfe. So kam sie zur Tafel, und kein Ton, kein Blick entging ihr.

Der Bischof wollte nur diesen einen Tag bleiben und schon am andern Morgen weiter reisen. Er schien ebenso befriedigt von dem genußreichen Aufenthalt bei seiner kunstsinnigen fürstlichen Gastfreundin, wie diese es von ihrem Gaste war.

»Ew. Durchlaucht haben mich mit Nektar und Ambrosia bewirtet! Ich staune nicht mehr, Euch einer Göttin gleich unveränderlich in geistiger und leiblicher Schöne gefunden zu haben. Wessen Seele wie die Eurige sich emporzuheben vermag über alles Irdische und alle Banalität des Alltagslebens, dem mangelt es nicht an Erholung nach der Anstrengung der Arbeit. Ihr habt gewirkt und gewaltet wie ein Mann, Euer Volk wird es Euch danken; aber noch weiter über alles Maß des Gewöhnlichen hinaus würde Euer Verdienst gehen, wenn es Euch gelänge, das große Werk der Kirche, wie wir planten, zu fördern«, sagte er beim Abschiede.

Markgraf August hatte seinem älteren Bruder schon gestern abend den Vorwurf gemacht, daß er dem hochwürdigen Herrn mit einer Schroffheit und Kälte begegnete, welche nicht gerechtfertigt sei.

»Ich gebe zu, der Herr Bischof ist ein angenehmer, lieber Mann, aber ich wittere hinter seiner sanften Miene eine große Herrschsucht,« sagte Markgraf Ludwig, »auch ist die Mutter mehr als mir nötig scheint unterwürfig!«

Der Bischof aber sprach zu ihm in einem Ton, wie ihn ein älterer Bruder etwa zu dem jüngeren annimmt. Erst ganz zuletzt ließ er ein paar scherzende Worte fallen, welche den ganzen Widerstand des Markgrafen gegen die Möglichkeit nur einer Beeinflussung wachriefen.

»Ich lade Ew. Durchlaucht zum St. Johannisfest nach meiner Residenz«, sagte der Bischof. »Donna Sol, die spanische Prinzessin, wird mit ihrer Tochter Claudia bei uns vorkehren. Wer weiß, ob nicht Ew. Durchlaucht unberührtes Herz Feuer finge. Und sicher hätte Ew. Durchlaucht unter allen den Vorzug.«

»Ich bin nicht eitel genug, hochwürdiger Herr, um Eure gütigen Erwartungen zu teilen«, hatte Markgraf Ludwig die Aufforderung abgelehnt.

Zu Bilky sagte er, als der Bischof abgereist war, dann erregt: »Also die Claudia hat man von Österreichs Seite im Sinn? Aber darin würde die Mutter nicht willigen. Und die Maria Schwarzenberg wäre gar nicht gemeint? Alle Heiligen – mir geht ein Licht auf! – Die Mutter hat wohl gar durch Eberstein diesen Vorschlag abgewiesen, jetzt steckt man sich hinter den Bischof.«

»So ist's, so kommt mir's auch vor, Durchlaucht!« sagte Bilky ernst und nachdenklich.

»Aber sie mögen sich wahren! Ich lasse nicht über mich bestimmen wie ein unmündiger Knabe!«

Bilky hatte Mühe, seinen Freund vor einer Übereilung zurückzuhalten. Man kannte die Energie der Markgräfin Sibylla, wenn sie einen Plan durchsetzen wollte.

»Geduld! Vorsicht! Abwarten!« riet Bilky, und der Markgraf fühlte, der Freund habe recht.


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