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Sechzehntes Kapitel

Donat Zurbriggen trug das Geld nicht zurück, aber er zögerte zwei Tage, ehe er sich ins Hotel Ewigschneehorn begab. Den Vater, der besonders ungeduldig und zu befürchten schien, der großmächtige Mann, Allmendinger, möchte ihm dieses Zögern übelnehmen, aber auch die stille, mehr mit den Augen als mit Worten fragende Anschi beschwichtigte er, indem er sagte: »Soll ich nicht auch einmal Ferien haben? Seid doch froh, wenn es mir bei euch so gut gefällt, daß ich jetzt das Behagen zuerst einmal recht auskosten möchte.«

Das Geld hatte seinen Platz im verschlossenen Koffer wiedergefunden, wo sonst die Dokumente gelegen hatten. Und dieses Geld, obgleich es ihm nicht mehr auf der Brust lag, ließ ihm nicht Ruhe. Es hatte eine mächtige Macht. Es trieb die Liebe und das bißchen Verlangen nach Beschaulichkeit wieder aus, bis im Herzen wieder nichts blieb als das wüste Feld, auf dem nur das Unkraut Ehrgeiz wucherte und hoch in die Luft schoß.

Am dritten Tage nach dem Frühstück begab sich Donat zu Allmendinger und traf ihn in seinem Kontor.

Lang, vielflüglig und vielstöckig, ein im Lauf der Jahre durch Neubauten und Häuserhinzukauf immer wieder vergrößertes Gebäude, stand das Hotel Ewigschneehorn an der Hauptstraße. Es enthielt im Erdgeschoß neben Restaurationsräumlichkeiten einige Magazine. Der Haupteingang trug ein mächtiges Vor- und Schutzdach, und durch eine Drehtüre gelangte man in eine weite Halle, in der links Büroräume und das Kontor des Besitzers und rechts die Anmeldetische und andere Lokale sich befanden.

Donat hatte sich sorgfältig zurecht gemacht. Vor seinem aus seiner Bergbubenzeit stammenden kleinen Spiegel hatte er sich heute morgen selbst gestanden, daß er wenig mehr von einem Aufdenmattener an sich hatte, daß er ein Stadtmensch und im landläufigen Sinn ein »Herr« geworden war. Es erkannte ihn denn auch niemand von den anwesenden Angestellten, und erst nachdem er seinen Namen genannt und nach Allmendinger gefragt hatte, wandelte sich die geschäftliche Kühle der Leute in eine gewisse kameradschaftliche Beflissenheit. Er wurde gemeldet und in eine Stube von geringer Größe und einfacher Einrichtung eingelassen. In einem Drehstuhl saß, die schweren Arme auf die Lehnen gelegt, vor einem Tisch der Wirt und Großrat. Als er aufstand, um Donat zu begrüßen, überragte er ihn um zwei Köpfe. Es war, wie wenn ein Zierbäumchen neben einer rauhbärtigen Tanne steht.

Auf Allmendinger hatte der Verkehr mit den Fremden wenig abgefärbt. Er war ein Klotz geblieben, ein Bär an Schwerfälligkeit der Bewegungen und Rauheit der Stimme. Er war auch wegen seiner Grobheit allgemein bekannt, und die Fremden sahen in ihm ein Original. Seine Bedeutung als Wirt lag weniger in der Art, wie er dem Gesamtunternehmen vorstand, als vielmehr in der Tüchtigkeit, mit der er das mit dem Gasthofbetrieb verbundene Fuhrwesen und die Landwirtschaft, die ihm die Ware für seine Küche lieferte, leitete. Das übrige überließ er einem geschulten Personal.

»Was? Du bist der Zurbriggen?« bewillkommte er Donat polternd. »Dich habe ich mir allerdings anders vorgestellt.«

Donat sah an ihm hoch und lächelte. Des andern, alle Umschweife meidende, ortsgewohnt vertrauliche Anrede gab ihm sein Selbstgefühl zurück. Er war in diesem Augenblick wieder der Donat Zurbriggen, der ausgezogen war, sein Glück zu finden, und wußte, was er wollte. Die Einsicht, daß er wieder einmal seinen Mann stellen müsse, verjagte alle Hemmungen.

»Es ist wohl nicht nötig, daß man im Verkehr mit der Reisewelt ein Viehtreiber bleibt«, entgegnete er spitz und ließ sich auf den Stuhl nieder, auf den Allmendinger deutete.

Allmendinger hatte aufgehorcht. Die sichere Art des andern leuchtete ihm ein, und er gab ihm recht: Er suchte keinen Stallknecht, sondern einen Direktor.

»So werden die Schweizer im Ausland Weltbürger«, philosophierte er.

»Wenigstens die genagelten Schuhe und die Trauerränder an den Nägeln verlieren sie«, antwortete Donat.

Dann begann der Großrat ihn über seine Laufbahn auszufragen, sagte, eigentlich sei er noch ein rechter Grünschnabel, und es zeuge nicht gerade von Bescheidenheit, daß er sich schon für einen Posten, wie er ihn zu vergeben habe, für reif genug halte. Er, Allmendinger, sei aber auch einmal ein armes Geißknechtlein gewesen, und er habe Respekt, wenn einer vorwärts wolle. Er liebe es auch, sich seine Leute selbst zu erziehen. Natürlich habe sein, Allmendingers, Wille als Gesetz zu gelten. Es komme nun vor allem darauf an, fuhr er dann fort, wie man sich über die in Aussicht genommene finanzielle Beteiligung einigen könne.

Die Unterredung spitzte sich zu. Sie nahm die Art eines Ringkampfes an. Allmendinger blieb dabei der Brummbär und schlug gleichsam mit groben Pratzen um sich. Donat aber umschlich ihn mit wachsamen Augen und suchte herauszufinden, wo etwa der Gegner eine schwache Seite habe.

»Ich habe beim Eid kein Geld nötig«, erklärte der Wirt protzig.

Da er sich aber gleich darauf in Klagen über den Jahr für Jahr sich verschlechternden Geschäftsgang erging, schien es Donat mehr als bisher, daß gerade das Geld für ihn eine Rolle spiele.

Allmendinger polterte weiter: »Ich könnte ja Bankgeld haben, soviel ich wollte, aber ich will mit Banken nichts zu tun haben; das sind Blutsauger.«

Mit ein paar unverfänglichen Fragen brachte dann Donat heraus, daß des vielgeschmähten Bankgeldes schon eine höchst ansehnliche Summe in Allmendingers Betrieben steckte und daß er sie sehr wahrscheinlich vergrößert haben würde, wenn die geschmähten Banken willfähriger gewesen wären.

Hin und her wogte das Frag- und Antwortspiel. Der grobe Allmendinger warf einmal die Bemerkung hin: »Gestohlen wirst du wohl auch haben, wie alle unsere Leute, sonst hättest du nicht in wenigen Jahren soviel zusammenscharren können.«

Donat zuckte zurück, aber im Gefühl, einen Gegner vor sich zu haben, der auch nicht mit blanken Waffen kämpfte, gewann er rasch wieder eine gewisse Unbekümmertheit. Bald hatte jeder von ihnen den Eindruck, daß der andere der Mann für ihn sei, und nun fingen sie an, einander über die Beweise und Belege auszuholen, die jeder für seine Darlegungen aufzubringen vermochte. Donat holte die Originale seiner Zeugnisse hervor, auch ein paar Briefe, die ihm seinen Unternehmungsgeist und seine Anstelligkeit bezeugten. Als er Allmendinger mitteilte, daß das Geld, das er einzulegen habe, bar bereitliege, ließ eine plötzliche Eingebung ihn hinzufügen, es handle sich dabei nicht nur um eigene Ersparnisse, sondern es sei ihm von einem Freunde, der eine sichere Anlage suche, ein Betrag zur Verfügung gestellt worden.

Allmendinger wollte wissen, wer das sei; aber Donat wich ebenso rasch aus und sagte, da er völliges Verfügungsrecht habe, so tue der Name nichts zur Sache, um so mehr, als sein Freund nicht genannt zu werden wünsche. Er ging auch sogleich selbst zum Angriff über und sagte, um des andern Geldgebers willen müsse er nun auch seine genauen Erhebungen über Allmendingers geschäftliche Lage machen können.

In diesem Augenblick huschte ein Erschrecken über des großen Mannes breites Gesicht. »Natürlich«, gab er stockend und unbeholfen zu, »die Bücher wirst du wohl nachschauen müssen.« Und als er so seine Zweifel über die Zweckdienlichkeit der Sache langsam herausgeblasen hatte, schaute er, wieder sicherer werdend, von der Höhe seiner Breitschultrigkeit auf den zierlicheren Gegner herab und überlegte, daß dem Zurbriggen sein Bub sicherlich nicht in allen Winkeln der Buchhaltung Bescheid wissen werde und er ihm das Wesentliche, sein Privatbuch, nicht unter die Nase zu schieben brauche. Dann trat er zum Geldschrank und griff eine Anzahl Geschäftsbücher heraus. Ein wenig protzig klatschte er sie auf den Tisch vor Donat hin.

»Da!« sagte er mit lautem, unbekümmert sein sollendem Lachen. »Mach dich lustig! Meinetwegen kannst du bis morgen studieren.«

Donat beugte sich über die Bücher. Er nahm Papier und Stift, zog Zahlen aus, rechnete.

Unterdessen ging Allmendinger mit Schritten, von denen der Boden zitterte, auf und ab, lief fort und kam wieder, war ungeduldig und verdrießlich und gab durch Husten und Räuspern zu erkennen, daß Besuch und Prüfung ihm viel zu lange dauerten. »Tut's es noch nicht bald?« fragte er endlich und fügte hinzu, sein Name sollte doch Bürgschaft genug sein.

Donat ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. Er hatte viel gelernt in seinen Lehrlingsjahren. Seine hohe, glatte Stirn zog sich in feine, besinnliche Falten, und plötzlich bohrte er den Blick scharf in das Stiergesicht des andern. »Mir fehlt noch ein Buch«, sagte er dann.

Allmendinger fuhr auf. Was nahm sich der Grünschnabel da heraus? Aber ebenso rasch schrumpfte die blockhafte Gestalt zusammen, als sei sie aufgeblasen gewesen. Er verlor seine Sicherheit. Er hatte schwere Jahre gehabt. Sein großer Wohlstand war mehr Überlieferung als Wirklichkeit. Er wußte, daß er bei manchen seiner Gläubiger nicht wieder anklopfen durfte, und er sah in diesem Augenblick ein, daß er, wenn nicht den Zurbriggen, so eben irgendeinen andern ins Vertrauen ziehen und ihm seine Lage schildern müsse. Noch schnauzte er Donat an: »Du machst dich mächtig wichtig«; aber er näherte sich schon aufs neue seinem Schrank und holte ein letztes, dünneres Buch heraus, das er kleinlauter als bisher Donat hinschob. Mit merkwürdig gedämpftem Schritt trat er dann ans Fenster und schaute scheinbar teilnahmslos hinaus. Dabei aber lauschte er mit allen Sinnen hinter sich: Was fand dieser Mensch, der Donat, heraus? Was konnte aus all dem werden?

Er mußte sich lange gedulden. Es dauerte weit über eine Mahlzeitstunde hinaus, bis Donat mit seinen Berechnungen zu Ende war. Auch dann noch saß er, vornübergebeugt, die Augen in den Tisch gebohrt, da. Über dem Rechnen war ihm heiß und kalt geworden. Es war ihm, als habe die ganze Reise hierher keinen Zweck gehabt. Seine hochfliegenden Hoffnungen lagen flügellahm am Boden. Die Summe, die nötig war, um dem Unternehmen des Allmendinger wieder auf die Beine zu helfen, war unter den Berechnungen ständig gewachsen, und um so geringfügiger war Donat das erschienen, was er selbst einzuwerfen hatte.

Jetzt hielt Allmendinger sich nicht länger: »Es steht nicht gut«, murmelte er eine Art Geständnis dem Dasitzenden zu.

»Die Aufdenmattener würden Augen machen«, murrte Donat dagegen; aber er stellte das mehr vor sich selber als vor dem andern fest. Und dabei schraubte er sich gleichsam selbst, schlank, klein, aber sehnig wie er war, in etwas hinein, fand Halt und gewann fest eingespannt Kraft. Er reihte Erwägung an Erwägung: Es galt, den stockenden Verkehr neu ins Tal zu leiten. Es galt, irgend etwas zu finden, was für die Menschen, bei denen jede Sensation einschlug, wieder einmal zur Mode wurde, dann – war dieses Unternehmen trotz all seiner Lasten zu neuer Blüte zu führen! Es war keine leichte Aufgabe. Es mußte einer seine ganze Kraft daransetzen. Aber warum sollte er nicht dieser eine sein? Er wußte noch nicht genau, was er und wie er es wollte. Aber es riß ihn schon wieder etwas fort, und es lockte ihn etwas; er war wie entzündet. Und ein neuer Gedanke kam und stieß ihn vorwärts. Wenn es ihm gelang, diesen daniederliegenden Betrieb wieder hochzubringen, so war das Geld, das Geld des Beaudrier, gesichert! Dann mußte man ihn rühmen, wie wohl er das Gut verwaltet.

Vielleicht hatte Donat nie vorher gewußt, wie bitter das Gewissen ihn gestochen. Noch war er benommen, noch kämpfte er mit Zweifeln, aber er wandte sich mit bleichem Gesicht Allmendinger wieder zu.

»Es ist keine leichte Sache«, sagte er. »Es kann ebenso gut schief gehen; aber ich hätte den Mut, es zu versuchen.« Er atmete freier. Dann fuhr er fort: »Ich muß alle Vollmacht bekommen. Ich will nicht durch Wenn und Aber in dem aufgehalten werden, was ich versuchen möchte und muß.«

Allmendinger war nicht erbaut. Der Dünkel regte sich in ihm. Da kam so ein junger Nochnichtser und verlangte, daß er, der Großrat, zu allem, was er tat, ja und amen sage! »Fällt mir ja nicht ein«, platzte er ins Leere der Stube hinaus und lief noch ein paarmal wie ein gefangener Löwe hin und her. Aber er blieb dabei der Gegenwart des andern inne und vermochte sich eines sonderbaren Respekts nicht zu erwehren. Daneben regte sich sein eigener Unternehmungsgeist und eine gewisse Neugier, wie der gewichste Bursche da die Sache eigentlich anzufangen gedenke. Aber auch die Erkenntnis seiner eigenen üblen Lage drängte sich ihm immer stärker auf. Endlich blieb er vor Donat stehen und sagte, noch mit sich selbst nicht im klaren: »Wie man sich zueinander stellt, wird man erst wissen, wenn man einander kennengelernt hat. Einem, der etwas ist und etwas kann, wird man von selber seine Vollmachten lassen.«

»Es wäre vertraglich festzulegen«, meinte Donat.

Allmendinger entnahm einer Schublade ein Schriftstück. »Du bist nicht der erste, der im Hotel Ewigschneehorn angestellt wird«, sagte er mit der alten Großartigkeit.

Donat nahm das Vertragsformular, das eine Anzahl gedruckte Bestimmungen enthielt, entgegen. Dann sagte er: »Ich werde das lesen und dann meine Bedingungen stellen.«

Allmendingers Kopf kam ins Glühen. Eine solche Unverfrorenheit war ihm noch nicht vorgekommen! Aber er war wie einer, der sich in ein Strickknäuel verwirrt hat. »Bis morgen muß ich Bescheid haben«, polterte er.

»Gut!« bestätigte Donat.

Sie reichten einander die Hände, nicht wie Herr und Dienstbote, sondern wie zwei Kaufleute, die äußerlich höflich, doch jeder dem andern jeden Vorteil abzuluchsen bereit sind. Als sie dann auseinandergingen, trug jeder von ihnen einen solchen Kopf voll unentschiedener Fragen mit sich fort, daß sie reichlich Mühe hatten, die Lösungen bis zum andern Tag zu finden.

Donat war an diesem Tage daheim ein schweigsamer Gast. Er beschied den fragenden Vater, die Sache mit Allmendinger wolle gründlich bedacht sein, und zog sich dann in seine Kammer zurück, wo er den Vertrag so umarbeitete, daß er seinen Interessen zu dienen schien. Aber auch dann noch ließ ihn die Angelegenheit nicht los. Seltsam beruhigend wirkte auf ihn die Nähe Anschis. Mit geräuschlosen Schritten und Bewegungen ging sie von Stube zu Stube ihrem Tagwerk nach. Er aber mußte ihr immer wieder nachsehen, wie sie mit einem stillen Gesicht ihres Weges ging, wie ihre Augen freundlich schimmerten, wenn sie die seinen kreuzten, wie hell ihr Scheitel neben dem schwarzen Trauerkleide glänzte. Es umgab sie etwas, was dem kühlen, wohltuenden Schatten eines laubreichen Baumes glich. Er lebte sich in diese Ruhe und Kühle hinein und fühlte sich wohl in ihr, wie noch nirgends zuvor.

Einmal, da sie ihn in der Wohnstube müßig sitzend traf, sagte sie: »Ich glaube, du grübelst viel, Donat.«

Er erschrak, als habe sie ihn auf etwas Bösem ertappt, und dann dachte er: Wenn du wüßtest, was mir alles durch den Kopf geht von Zukunft und Vergangenheit und von dem Geld da oben in meinem Koffer, an das ich wie mit einem Strick angebunden bin! Er antwortete ihr aber: »Vielleicht sind wir beide solche Grübler, Schwester.«

»Von mir habt ihr es nicht«, sprach hier Zurbriggen dazwischen, der in seiner Lehnstuhlecke saß. »Als ich noch in die Berge gegangen bin, habe ich nie lange überlegen können, sondern jeden Augenblick wissen müssen, was not tat.«

Die Kinder lachten ihm zu, daß er recht habe. Aber Donat dachte an die Mutter und daß sie um so mehr ihren Gedanken nachgehangen, je weniger ihr Mann sich um das Leben gekümmert hatte.

Am nächsten Tage wurde der Anstellungsvertrag, der Donat als Geschäftsführer ins Hotel Ewigschneehorn berief, bereinigt und unterschrieben. Allmendinger hatte anfänglich sich heftig gegen Donats Bedingungen aufgelehnt, aber zuletzt, die eigene Lage bedenkend, eingelenkt. In einem Gemisch von Ärger und heimlicher Achtung hatte er Donat angefahren: »Du bist ein Teufelskerl! Ich möchte nur wissen, woher du deine Knifflichkeit hast!«

Donat, beschwert von dem ungewollten Lob, hatte geantwortet: »Wartet's ab! Ihr könnt nicht wissen, was Ihr von mir erwarten dürft. Vielleicht weiß ich es selber nicht einmal. Ich muß erst beweisen können, daß der Vertrag da mein gutes Recht ist.«

Eine Woche später wurden die ersten Sommergäste des Hotels von dem neuen Direktor Donat Zurbriggen empfangen.

Die Aufdenmattener sperrten Augen und Mäuler auf. War das einer der Ihrigen, der da unter der Gasthoftür stand, schlank, im dunkeln Anzug wie aus einer Modenzeitung geschnitten, mit einem feinen, schmalen Gesicht und einer hohen Stirn, aus der das weiche, schwarze Haar glatt zurückgekämmt war? Niemand zum mindesten würde in ihm den Sohn des Bergführers Zurbriggen und den Bruder der blonden Anschi erkannt haben.


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