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Die Meuterei

2. April 1520 - 7. April 1520

In dem winterlichen Kerker dieser weltfernen, wolkenüberhangenen Bucht von San Julian müssen die gesteigerten Gegensätze notwendigerweise noch härter widereinanderprallen als auf der offenen See. Und nichts beweist großartiger die unerschütterliche Intransigenz Magellans, als daß er selbst angesichts einer dermaßen gespannten Stimmung vor einer Maßnahme nicht zurückschreckt, die unausbleiblich die Unzufriedenheit nur noch steigern muß. Magellan allein von allen weiß, daß die Flotte fruchtbare tropische Länder bestenfalls erst in vielen Monaten erreichen kann; darum gibt er Order, die mitgebrachten Lebensmittel in einer viel strengeren Weise als bisher zu rationieren. Phantastische Kühnheit dies: hier am Ende der Welt eine an sich schon mißgestimmte Mannschaft gleich am ersten Tage mit der Mitteilung zu verärgern, daß von nun ab die tägliche Zuteilung von Brot und Wein erhebliche Kürzung erfahren müsse.

In der Tat hat einzig diese energische Maßnahme späterhin die Flotte gerettet. Nie hätte sie jene berühmte, mehr als hunderttägige Fahrt durch den Pazifischen Ozean überstehen können, wäre die eiserne Ration nicht aufgespart worden. Aber die Mannschaft, innerlich gleichgültig gegen das ihr unbekannte Projekt, zeigt sich keineswegs gewillt, eine solche Einschränkung hinzunehmen. Ein – gar nicht unrichtiger – Instinkt sagt den abgerackerten Matrosen, daß, selbst wenn ihr Admiral durch diese Reise ewigen Ruhm bis an die Sterne erringen würde, mindestens drei Viertel von ihnen für seinen Triumph durch Hunger und Kälte, Mühsal und Not elend krepieren müßten. Wenn man nicht genug Lebensmittel habe, murren sie, solle man eben umkehren. Schließlich sei man weiter nach Süden gelangt als seit Menschengedenken ein Schiff. Niemand könne ihnen zu Hause vorwerfen, sie hätten ihre Pflicht nicht getan. Einige von ihnen seien der Kälte schon erlegen, und nicht für das Eismeer, sondern für die Molukken hätten sie sich anheuern lassen. Auf solcherlei rebellische Reden lassen zeitgenössische spanische Historiker Magellan mit einer Rede antworten, welche wenig zu der knappen, unpathetischen Art dieses Mannes passen will und allzusehr nach Plutarch und Thukydides schmeckt, um ganz glaubhaft zu sein. Er staune, lassen sie ihn sagen, daß sie als Kastilianer solche Schwäche zeigten und vergäßen, daß sie diese Fahrt doch nur im Dienst ihres Königs und ihres Vaterlands unternommen hätten. Als ihm das Kommando übertragen worden sei, habe er vorausgesetzt, bei seinen Begleitern jenen Geist des Muts zu finden, der von je die spanische Nation beseelt habe. Er für sein Teil sei entschlossen, lieber zu sterben, als schmachbedeckt zurückzukehren. Sie mögen also Geduld haben und warten, bis der Winter vorüberginge. Je größer ihre Entbehrungen, desto herrlicher werde dann die Belohnung ihres Monarchen sein.

In Wahrheit aber hat noch nie eine schöne Rede einen hungrigen Magen beschwichtigt. Nicht die Rhetorik rettet Magellan in jener kritischen Stunde, sondern die Festigkeit seines Entschlusses, nicht zu paktieren und nicht einen Zoll nachzugeben. Bewußt fordert er gleich in der ersten Stunde den Widerstand heraus, um ihn von vorneweg mit eherner Hand zu zerbrechen: lieber sofort eine endgültige Auseinandersetzung, als sie quälerisch verzögern! Lieber den heimlichen Feinden scharf entgegengehen, als sich an die Wand drücken lassen!

 

Daß eine solche endgültige Auseinandersetzung erfolgen, und zwar baldigst erfolgen muß, kann Magellan sich nicht mehr verhehlen. Zu stark ist in den letzten Wochen die Spannung des beiderseitigen Schweigens und Stumm-sich-Überwachens zwischen ihm und den Kapitänen geworden, zu unerträglich das kalte Aneinandervorübergehen, Tag für Tag, Stunde für Stunde an Bord des gleichen engen Schiffs. Irgendeinmal muß dieses Schweigen endlich ausfahren in Tumult oder Gewalttat.

Die Schuld an diesem gefährlichen Zustand liegt eher bei Magellan als bei den spanischen Kapitänen, und zu billig ist die übliche Art, Magellans unbotmäßige Offiziere einfach als einen Klüngel schwarzer Verräter, als die ewigen Neider und Befeinder des Genius darzustellen. In jenem kritischen Augenblick hatten Magellans Kapitäne nicht nur das Recht, sie hatten sogar geradezu die Pflicht, Auskunft über seine Absichten zu verlangen, denn es geht nicht nur um ihr eigenes Leben, sondern auch um das der ihnen vom König unterstellten Mannschaft. Wenn Karl V. ausdrücklich Cartagena, Mendoza und Antonio de Coca als Aufsichtsbeamte seiner Flotte, als veedor, tesorero und contador einsetzte, so hatte er mit Titel und Gehalt auch eine Verantwortung ihnen auferlegt. Sie haben über das königliche Eigentum, das die fünf Schiffe darstellen, zu wachen und, wenn dieses Eigentum der spanischen Krone in Gefahr gerät, den Kronbesitz zu verteidigen. Und Gefahr droht jetzt wirklich, tödliche Gefahr. Viele Monate sind vergangen, Magellan hat den verheißenen Weg nicht gefunden, die Molukken sind nicht erreicht. Nichts Unbilliges liegt also darin, daß angesichts der offenkundigen Ratlosigkeit Magellans die beeideten und besoldeten Schatzmeister des Königs endlich verlangen, er solle wenigstens einen Zipfel seines »großen Geheimnisses« lüften und vor den Offizieren des Königs seine Karten aufdecken. Was die spanischen Kapitäne forderten, war nichts als das Natürlichste: ihr Führer solle endlich Schluß machen mit der Heimlichtuerei, sich mit ihnen an einen Tisch setzen, den weiteren Kurs der Flotte mit ihnen erörtern und, wie del Cano später in dem Protokoll zusammenfassend sagt, »que tomase consejo con sus oficiales é que diese la derrota a donde queria ir«.

Aber der unselige Magellan – dies seine Qual und seine Schuld – kann seine Karten nicht eher aufdecken, als er nicht völlig gewiß ist, wirklich den Trumpf in Händen zu halten. Er kann zu seiner Deckung jenen Portolan Martin Behaims nicht vorzeigen, weil dort fälschlicherweise der »paso« schon im vierzigsten Breitegrad eingezeichnet ist. Er darf nicht eingestehen, nun nachdem er Juan de Cartagena abgesetzt hat: ich habe mich irreführen lassen von falschen Berichten und euch irregeführt. Er kann sich keine Fragen stellen lassen über Ort und Verbleib jenes versprochenen »paso«, weil er selbst noch immer, noch immer nicht die Antwort weiß. Er muß sich blind stellen, sich taub stellen, die Lippen verpressen und nur die Faust zum Gegenschlag bereithalten, falls ihm die unbequeme Neugier zu nah an den Leib rückt. In summa ist die Situation: die Kontrolleure des Königs wollen den hartnäckig Ausweichenden endlich am Ärmel fassen und Rechnungslegung über sein künftiges Vorhaben fordern. Und Magellan wieder, dessen Rechnung nicht stimmt, solange er den »paso« nicht gefunden hat, darf sich nicht fassen, sich nicht zu einer Auskunft zwingen lassen, sonst ist sein Kredit, seine Autorität verloren.

Klar steht also das Recht auf Seiten der Offiziere, die Not auf Seiten Magellans. Wenn sie ihm jetzt derart dringlich auf den Leib rücken, so ist ihr Drängen nicht müßige Neugier, sondern gebotene Pflicht. Gesagt muß auch sein zu ihrer Ehre: nicht heimtückisch haben die Kapitäne Magellan überfallen. Noch einen letzten Wink geben sie ihm, um ihn wissen zu lassen, ihre Geduld sei zu Ende, und wenn er wollte, könnte Magellan das Zeichen verstehen. Denn um die Erbitterung der Kapitäne über seine eigenmächtig gegebene Ordre durch eine gesellschaftlich-höfliche Geste zu lindern, hat er sie feierlich einladen lassen, am Ostersonntag gemeinsam die Messe zu hören und nachher mit ihm auf seinem Flaggschiffe zu speisen. Aber nicht so leichten Kaufs lassen sich die spanischen Edelleute »abspeisen« im wörtlichsten Sinn des Wortes. Nachdem der hohe Herr Fernão de Magelhaes, der sich seinen Ritterorden von Santiago nur durch Flunkerei erschlichen, sie als erfahrene Seefahrer und Beamte des Königs während neun Monaten nicht einer einzigen Aussprache über die Dispositionen der Flotte würdig erachtet hat, danken sie höflich für die Gnade eines einmaligen Mittagstisches. Oder vielmehr: sie danken nicht einmal. Sogar diese bescheidenste Geste der Höflichkeit bleibt aus. Ohne sich die Mühe einer Absage zu nehmen, überhören oder vergessen geflissentlich die drei Kapitäne Gaspar Quesada, Luis de Mendoza, Antonio de Coca die Einladung ihres Admirals. Leer bleiben die bereitgestellten Stühle, unberührt die Teller. Allein, kläglich allein, sitzt Magellan an dem gedeckten Tische mit seinem Vetter Alvaro de Mesquita, den er aus eigener Machtvollkommenheit zum Kommandanten ernannt hat, und übel mundet ihm wahrscheinlich dies als Friedensfest vorbereitete Ostermahl. Offen haben durch ihr gemeinsames Fernbleiben die drei Kapitäne ihm den Fehdehandschuh vor die Füße geworfen. Offen haben sie Magellan wissen lassen: »Der Bogen ist überspannt! Hüte dich oder besinne dich!«

 

Magellan hat die Warnung verstanden. Aber nichts kann diesen eisennervigen Mann verstören. Ruhig bleibt er, ohne seine Erbitterung zu verraten, mit Mesquita bei Tisch, ruhig erteilt er auf dem Schiff die gewohnten Befehle, ruhig streckt er abends die schweren, wuchtigen Glieder zum Schlafe. Bald erlöschen alle Lichter; reglos wie große schwarze schlummernde Tiere liegen die fünf Schiffe im Schatten der Bucht; kaum nimmt man von einem den Umriß des andern wahr, so völlig ist die Finsternis dieser winterlich langen, dieser wolkenverhangenen Nacht. Nicht kann man es sehen inmitten des drückenden Dunkels, nicht kann man es hören über dem heftigen Anschlag der Flut, daß um Mitternacht ein einzelnes bemanntes Boot sich leise von einem der Schiffe löst und sich dem »San Antonio« mit lautlosen Rudern nähert. Niemand kann ahnen, daß die drei königlichen Kapitäne Juan de Cartagena, Gaspar Quesada und Antonio de Coca in dem schmugglerisch leisen Boote versteckt sind. Der Plan der verbündeten Offiziere ist energisch und klug. Sie wissen, daß man Macht und Übermacht besitzen muß, um einen verwegenen Gegner wie Magellan an die Wand zu drücken. Diese Übermacht der spanischen Kapitäne hatte Karl V. wohlweislich gewünscht; bei der Abfahrt war nur eines, das Flaggschiff Magellans, einem Portugiesen anvertraut und wohlbedacht das Gegengewicht dadurch ausbalanciert, daß der spanische Hof die vier andern Schiffe unter spanische Führung stellte. Dieses vom Kaiser gewünschte Verhältnis hatte zwar Magellan inzwischen eigenmächtig umgestoßen, indem er erst Juan de Cartagena, dann Antonio de Coca wegen »Unverläßlichkeit« das Kommando des »San Antonio« abnahm und dies zweite und zweitwichtigste Schiff seinem Vetter Mesquita in die Hand gab. Mit den beiden größten Schiffen in fester Hand weiß er sich im Notfall auch militärisch Herr der Flotte. Um seine Verteidigungsfront zu brechen, um den Willen des Kaisers wiederherzustellen, gibt es daher nur ein Mittel: sich neuerdings des »San Antonio« zu bemächtigen, den rechtswidrig eingesetzten Mesquita auf irgendeine unblutige Weise unschädlich zu machen. Dann stehen die Spanier wieder drei zu zwei gegen Magellan und können so lange dem Admiral die Ausfahrt sperren, bis er sich bequemt hat, den königlichen Beamten die gewünschte Auskunft zu geben.

Ausgezeichnet ist der Plan durchdacht, und nicht minder sorgsam wird er von den erprobten Kapitänen ausgeführt. Vorsichtig fährt das Boot mit dreißig bewaffneten Männern an den schlafenden »San Antonio« heran, der hier im Hafen – wer denkt an Feinde? – keine Bordwache hält. Mit Strickleitern klettern die Angreifer an Bord empor, voran Juan de Cartagena und Antonio de Coca. Als frühere Kapitäne dieses Schiffs finden sie auch im Dunkel den Weg zum Schlafraum des Kommandanten; ehe Alvaro de Mesquita vom Bett auftaumeln kann, sieht er sich von Bewaffneten umringt, und schon ist er in Fußeisen gelegt und in das Gemach des Schiffsschreibers gestoßen. Jetzt erst wachen einige Matrosen auf. Einer, der maestre Juan de Eloriaga, wittert Verrat. Grob fragt er Quesada, was er nachts hier auf dem Schiffe zu schaffen habe. Aber Quesada antwortet mit sechs raschen Dolchstößen, und blutend bricht Eloriaga zusammen. Alle Portugiesen an Bord werden in Eisen gelegt: damit sind die verläßlichsten Anhänger Magellans schachmatt gesetzt; um die übrige Mannschaft zu gewinnen, läßt Quesada die Vorratskammern öffnen und erlaubt jedem der Matrosen, sich einmal endlich Wein und Brot in reichlicher Ration zu gönnen. Abgesehen von dem ärgerlichen Zwischenfall mit dem Dolchstoß, der dieses bloße kidnapping in eine blutige Rebellion verschärft, ist somit den spanischen Kapitänen der Handstreich restlos gelungen. Gelassen können Juan de Cartagena, Quesada und de Coca wieder zu ihren Schiffen zurückrudern, um sie für den Notfall kampfbereit zu machen; der »San Antonio« wird unterdes einem Manne anvertraut, dessen Name hier zum erstenmal erscheint, Juan Sebastian del Cano. In dieser Stunde ist er gerufen, um Magellan an der Verwirklichung seiner Idee zu hindern; in einer andern wird das Schicksal ihn und gerade ihn auswählen, um Magellans Werk zu vollenden.

Und dann liegen die Schiffe wieder reglos wie große schwarze schlummernde Tiere im Schatten der Bucht. Kein Laut und kein Licht läßt das Geschehene ahnen.

 

Winterlich, spät und düster bricht in diesen unwirtlichen Zonen der Morgen an. Reglos liegen die fünf Schiffe an der gleichen Stelle in dem eisigen Gefängnis der Bucht. An keinem äußern Zeichen kann Magellan bemerken, daß sein verläßlicher Vetter und Freund, daß alle Portugiesen an Bord des »San Antonio« in Ketten liegen und ein rebellischer Kapitän statt Mesquita das Kommando führt. Am Mast weht derselbe Wimpel wie vergangenen Tags, alles scheint, von ferne gesehen, unverändert, und wie jeden andern Morgen läßt Magellan das Tagwerk beginnen. Wie jeden Morgen schickt er von der »Trinidad« ein Boot ans Land, um die tägliche Ration an Holz und Wasser zu den Schiffen zu holen. Wie jeden Morgen legt dies Boot zuerst bei dem »San Antonio« an, der dann regelmäßig ein paar Matrosen zu gleichem Zwecke mitschickt. Aber sonderbar: als diesmal das Boot heranrudert, läßt man vom »San Antonio« keine Strickleiter herab, kein Matrose zeigt sich, und als die Ruderer ärgerlich zum Deck hinaufrufen, man möge sich sputen, erhalten sie den verblüffenden Bescheid: auf diesem Schiffe würden nicht mehr Befehle von Magellan, sondern einzig solche von Kapitän Gaspar Quesada entgegengenommen. Eine solche Antwort ist allzu erstaunlich, als daß das Boot nicht stracks zum Flaggschiff zurückkehrte, um dem Admiral Bescheid zu bringen.

Magellan übersieht sofort die Situation: der »San Antonio« ist in der Hand von Rebellen. Man hat ihn überspielt. Aber selbst eine mörderische Überraschung kann weder den Pulsschlag seiner Hand noch die Klarheit seines Denkens für einen Augenblick verwirren. Sein erstes ist, sich Übersicht über den Umfang der Gefahr zu schaffen: wie viele Schiffe sind noch für ihn? Wie viele gegen ihn? Unverzüglich sendet er das kleine Boot von Schiff zu Schiff. Außer dem unbeträchtlichen »Santiago« erklären sich alle drei für die Rebellen, der »San Antonio«, die »Concepcion«, die »Victoria«. Drei gegen zwei oder vielmehr drei gegen eins, denn der »Santiago« zählt im Fall eines Kampfs kaum mit. Die Partie scheint also verloren und jeder andere würde sie aufgeben: Magellans Unternehmen, dem er Jahre seines Lebens zugewandt, ist in einer einzigen Nacht vernichtet. Einzig mit seinem Flaggschiff kann er eine Fahrt ins Unbekannte nicht fortsetzen, und auf die andern Fahrzeuge vermag er weder zu verzichten noch ihren Gehorsam zu erzwingen. Hilfe kann von keiner Seite kommen in einer Zone, die noch nie der Kiel eines europäischen Schiffs gestreift. Nur zwei Möglichkeiten bleiben in dieser grauenhaften Situation für Magellan übrig. Die eine, die logische und angesichts seiner Unterlegenheit eigentlich selbstverständliche wäre: den eigenen Starrsinn zu zerbrechen, mit den spanischen Kapitänen Verständigung zu suchen. Und dann noch die zweite, die völlig absurde, aber heroische: alles auf eine Karte zu setzen und trotz der absoluten Aussichtslosigkeit einen entscheidenden Gegenschlag zu versuchen, um die Meuterer zu Paaren zu treiben.

 

Alles spricht für die Lösung im Sinne der Nachgiebigkeit. Denn noch haben die spanischen Kapitäne Magellan nicht persönlich bedroht, noch haben sie keine bestimmte Forderung an den Admiral gestellt. Reglos liegen ihre Schiffe, kein kriegerischer Angriff ist von ihnen vorläufig zu erwarten. Denn auch die spanischen Kapitäne, obwohl nun in der Übermacht, wollen tausende Meilen weit von der Heimat keinen sinnlosen Bruderkrieg. Zu gut entsinnen sie sich des in der Kirche von Sevilla geleisteten Eids, zu gut kennen sie die schimpflichen Strafen für Meuterei und Desertion. Edelleute wie Juan de Cartagena, Luis de Mendoza, Gaspar Quesada, Antonio de Coca, die der König zu seinen Vertrauensleuten erhoben, wollen in Ehren und nicht mit dem Makel des Verrats belastet nach Spanien zurückkehren. Darum pochen sie gar nicht auf ihre Überzahl, sondern erklären sich von Anfang an zu friedlicher Unterhandlung bereit: nicht eine blutige Rebellion wollen sie mit der Beschlagnahme des »San Antonio« beginnen, sondern nur eine Pression ausüben und von dem beharrlichen Schweiger endlich ein klares Wort über den weiteren Kurs der königlichen Flotte erzwingen.

Keineswegs ist also der Brief, den jetzt Gaspar Quesada als Vertrauensmann der spanischen Kapitäne an Magellan sendet, eine Herausforderung. Im Gegenteil – »supplicacion«, das heißt: Bittschrift, ist er demütig betitelt, und in den höflichsten Formen beginnt er mit einer Rechtfertigung der nächtlichen Maßnahme. Nur wegen der schlechten Behandlung, die sie von dem Admiral erfahren, hätten sie sich genötigt gesehen, das Schiff zu beschlagnahmen, als dessen Kommandanten sie der König eingesetzt. Diese Aktion möge Magellan aber nicht dahin deuten, als ob sie ihm damit das Admiralsrecht absprechen wollten, das Seine Majestät ihm verliehen. Sie beanspruchten nur in Hinkunft bessere Behandlung, und falls er diesem ihrem berechtigten Wunsche nachkommen wolle, würden sie nicht nur gehorsam, wie es ihre Pflicht sei, sondern auch mit größtem Respekte ihm zu Diensten stehen (der spanische Text des Briefs ist zu grotesk schwülstig, um wörtlich übersetzt zu werden. »Y si hasta alli le habian llamado de merced, dende en adelante le llamarian de senoria y le besarian pies y manos.«).

Angesichts der unverkennbaren militärischen Überlegenheit der spanischen Kapitäne bedeutet dieser Appell ein ausgezeichnetes Angebot. Jedoch Magellan hat sich bereits längst für die andere, die heroische Lösung entschieden. Mit seinem rapiden Blick hat er den schwachen Punkt bei seinen Gegnern erkannt: ihre Unsicherheit. Irgendwie muß ihm der Ton des Briefs verraten haben, daß die Führer der Rebellion im innersten Herzen nicht zum Äußersten entschlossen sind, und in dieser Schwäche gewahrt er ihre einzige Unterlegenheit bei größter numerischer Übermacht. Nutzt man diese Chance aus, schlägt man blitzhaft zu, so kann man vielleicht das Blatt noch wenden und durch Kühnheit die schon verlorene Partie wieder zurückgewinnen.

Aber – man muß es immer von neuem betonen und wiederholen – der Begriff Kühnheit hat bei Magellan eine besondere Färbung. Kühn handeln meint bei ihm keineswegs, heiß zugreifen, impulsiv vorstoßen, sondern im Gegenteil: etwas unerhört Gefährliches mit dem Maximum von Vorsicht und Berechnung unternehmen; Magellans verwegenste Pläne sind immer wie ein guter Stahl zwar im Feuer der Leidenschaft geschmiedet, aber dann im Eis nüchternster Überlegung gehärtet; jederzeit triumphiert er wider alle Gefahren durch diese Mischung von Phantasie und Vorsicht. In einer Sekunde ist sein Plan fertig, die übrige Zeit wird nur dienen, dessen Einzelheiten präzis zu durchdenken. Magellan erkennt: er muß dasselbe tun wie seine Kapitäne, er muß wenigstens eines Schiffs sich bemächtigen, um wieder in die Vorhand zu kommen. Jedoch wie leicht hatten es die Kapitäne, wie schwer Magellan! Sie überfielen im Dunkel der Nacht ein völlig ahnungsloses Schiff. Schlafend lag der Kapitän, schlafend die Mannschaft. Keine Abwehr war gerüstet, keiner der Matrosen hatte eine Waffe zur Hand. Jetzt aber ist heller Tag. Mißtrauisch beobachten von drei Schiffen die Kapitäne jede Bewegung an Magellans Flaggschiff, Kanonen und Bombarden sind bereitgestellt, Arkebusen gespannt; denn die Aufrührer kennen Magellans Mut genug, um ihm auch einen tollkühnen Angriff zuzutrauen.

Doch sie kennen nur seinen Mut, nicht auch seine List. Sie ahnen nicht, daß dieser rapide Rechner auch das Unwahrscheinlichste wagen wird, nämlich am hellichten Tage mit einer Handvoll Leute angesichts dreier schwerbewaffneter Schiffe eine Attacke zu unternehmen. Schon dies ist ein geniales Diversionsmanöver, daß er für seinen verwegenen Coup nicht den »San Antonio« ins Auge faßt, wo sein Vetter Mesquita in Ketten liegt. Denn selbstverständlich wird hier sein Angriff am ehesten erwartet. Aber gerade, weil sein Schlag zur Rechten erwartet wird, schlägt Magellan zur Linken zu, nicht gegen den »San Antonio«, sondern gegen die »Victoria«.

Jede Einzelheit dieses Gegenschlags ist blendend durchdacht. Zunächst hält Magellan die Mannschaft, die ihm die Supplicacion, das Verhandlungsangebot Quesadas, überbracht hat, mit ihrem Ruderboot zurück. Damit ist zweierlei gewonnen: erstens ist für den Fall eines Zusammenstoßes die Mannschaft der Meutererschiffe bereits um einige Kämpfer geschwächt, zweitens hat er durch diesen raschen Zugriff statt eines Ruderboots zwei in Händen, und dieser scheinbar winzige Vorteil wird bei der Attacke sich bald als entscheidend erweisen. Denn, sein eigenes Boot zurückbehaltend, kann er auf dem weggekaperten Boot jetzt seinen unbedingt verläßlichen Waffenmeister, den Alguacil der Flotte, Gonzalo Gomez de Espinosa, mit fünf Mann zur »Victoria« senden, um dem meuterischen Kommandanten Luis de Mendoza einen Brief zu überbringen.

Arglos sehen von Bord ihrer wohlgerüsteten Schiffe die Rebellen dieses winzige Boot heranrudern. Kein Verdacht regt sich bei ihnen. Denn wie sollte ein Boot mit fünf Mann ein Schiff mit sechzig gutgerüsteten Soldaten und geladenen Bombarden angreifen, das ein so verläßlicher Kapitän wie Mendoza befehligt? Freilich, das eine können sie nicht merken, daß diese fünf Männer, unter ihren Kleidern versteckt, Waffen mit sich tragen und Gomez de Espinosa dazu einen bedeutsamen Auftrag. Gemächlich, sehr gemächlich, mit einer bestimmt ausgesparten und berechneten Langsamkeit – jede Sekunde ist auskalkuliert – klettert er hinter seinen fünf Soldaten an Bord hinauf und übergibt dem Kapitän Luis de Mendoza Magellans schriftliche Einladung, er möge zu einer Besprechung auf das Flaggschiff kommen.

Mendoza liest den Brief. Aber er erinnert sich zu genau an die Szene, wie damals Juan de Cartagena auf der »Trinidad« plötzlich wie ein Verbrecher verhaftet wurde. Nein, so töricht wird ein Luis de Mendoza nicht sein, in die gleiche Mausefalle sich locken zu lassen! »Dorthin wirst du mich nicht kriegen«, »no me pillarás allá«, lacht er während des Lesens. Aber dieses Lachen endet kraß mit einem kollernden Laut – der Dolch des Alguacil ist ihm tödlich in die Kehle gefahren.

Genau in diesem kritischen Augenblick – und hier erkennt man, wie phantastisch exakt Magellan jede Minute und jeden Meter des Hinüberruderns von Schiff zu Schiff vorauskalkuliert hatte – sind fünfzehn schwerbewaffnete Mann, die Duarte Barbosa mit dem andern, dem eigenen Boot der »Trinidad« an die »Victoria« herangerudert hat, an Bord geklettert. Starr blickt die Mannschaft auf die Leiche ihres Kapitäns, den der Waffenmeister der Flotte mit einem Stoß justifiziert hat, und noch haben sie nicht Zeit genug gehabt, um das Vorgefallene zu verstehen und sich zu entscheiden, da hat schon Duarte Barbosa das Kommando übernommen, schon haben seine Leute alle Posten besetzt, schon erteilt er Befehle, und ängstlich gehorcht die verschüchterte Mannschaft. Im Nu sind die Anker gelichtet, die Segel gehißt, und ehe die beiden andern Meutererschiffe den aus heiterm Himmel niederfahrenden Blitz überhaupt recht wahrgenommen haben, steuert die »Victoria« bereits als rechtmäßige Prise ihres Admirals auf das Flaggschiff zu. Drei Schiffe, die »Trinidad«, die »Victoria« und der »Santiago«, stehen jetzt dem »San Antonio« und der »Concepcion« gegenüber und sperren die Mündung der Bucht gegen jeden Fluchtversuch der Meuterer.

Mit einem Ruck ist durch dieses rasante Manöver die Waagschale wieder hochgeschnellt, die schon verlorene Partie zurückgewonnen. Innerhalb von fünf Minuten sind die Kapitäne in die Hinterhand gekommen; ihnen verbleibt jetzt nur dreifache Möglichkeit: zu flüchten, zu kämpfen oder sich kampflos zu ergeben. Gegen Flucht hat der Admiral rechtzeitig vorgesorgt, indem er mit seinen drei Schiffen die Mündung sperrt. Zu einem Kampf kann es nicht mehr kommen: der plötzliche Prankenschlag Magellans hat den Mut seiner Gegner zerschmettert. Vergeblich, daß Gaspar Quesada in voller Rüstung, die Lanze in der einen Hand, das Schwert in der andern, die Mannschaft zum Kampf aufrufen will. Seine erschrockenen Leute leisten ihm keine rechte Gefolgschaft mehr; und es braucht nur ein Boot mit Magellans Matrosen an Bord zu kommen und jeder Widerstand erlischt auf der »Concepcion« und dem »San Antonio«. Nach wenigen Stunden ist Alvaro de Mesquita befreit; in denselben Ketten, die den treuen Gefolgsmann Magellans gedemütigt, liegen jetzt die meuterischen Kapitäne.

 

Rasch wie ein sommerliches Gewitter hat sich die Spannung entladen, und gleich der erste Blitz hat den Aufruhr bis zur Wurzel zerspellt. Vielleicht aber war dieser offene Kampf noch der leichtere Teil der Aufgabe, denn unabwendbar muß nach Seerecht und Kriegsrecht die Sühnung folgen. Ein fürchterlicher Zwiespalt beginnt für Magellan. Ausdrücklich ist ihm vom König das unbeschränkte Recht über Leben und Tod zuerkannt, aber die Hauptschuldigen sind gleichfalls Vertrauensleute der Krone. Um seiner Autorität willen müßte er jetzt hart bestrafen und darf doch nicht alle Meuterer bestrafen. Denn wie weiterfahren, wenn er nach Kriegsrecht ein Fünftel der Mannschaft an die Rahen knüpft? Tausend Meilen weit von der Heimat, in unwirtlicher Gegend, kann er als Admiral nicht hundert arbeitende Arme entbehren; er muß also die Schuldigen weiter mitnehmen, er muß sie durch Güte wiedergewinnen und doch anderseits durch ein hartes Exempel erschrecken.

Magellan entschließt sich, um seine Autorität durch eine energische Einschüchterung sichtlich zu machen, einen einzelnen zu opfern, und er wählt den einzigen, der mit blanker Waffe vorgegangen war, Gaspar Quesada, den Kapitän, der mit dem Dolch seinen getreuen Piloten Eloriaga tödlich verletzte. Feierlich beginnt das hochnotpeinliche Verfahren; die Schreiber, die escribeiros, werden berufen, die Zeugen zum Protokoll herangeholt, und mit genau derselben Weitschweifigkeit, demselben Formalismus, als säßen sie auf einer Schreiberbank in Sevilla oder Saragossa, verschreiben sie in der Ödnis der patagonischen Küste seitenlang das hier unersetzliche Papier. Mesquita eröffnet als Vorsitzender mitten in Niemandsland das Verfahren wegen Mord und Aufruhr wider Gaspar Quesada, vormals Kapitän der Armada. Und Magellan fällt den Spruch. Gaspar Quesada wird zum Tode verurteilt, und die einzige Gnade, die der Admiral dem spanischen Edelmann zuerkennt, ist, daß die Hinrichtung nicht durch die garotta, den Strick, sondern durch das Schwert vollzogen werden soll.

Wer aber soll der Henker sein? Schwer wird irgendeiner der Mannschaft sich freiwillig bereit finden. Endlich treibt man einen Henker auf, und zwar um grausamen Preis. Auch der Diener Quesadas hat mit Hand angelegt bei diesem Überfall auf Eloriaga, auch er ist des Todes schuldig erklärt worden. Nun bietet man ihm Begnadigung an, falls er die Enthauptung Quesadas vollziehen wolle. Die Alternative, selbst hingerichtet zu werden oder lieber seinen Herrn hinzurichten, mag für Luis de Molino, den Diener Quesadas, bitterer Gewissenskampf gewesen sein. Aber schließlich erklärt er sich bereit. Mit einem Schlage säbelt er seinem Herrn das Haupt ab und rettet damit das eigene. Nach dem gräßlichen Brauch der Zeit werden der Leichnam Quesadas und ebenso die Leiche Mendozas gevierteilt, die verstümmelten Stücke an Pfählen aufgesteckt und so die schauerliche Sitte des Tower und der andern Hinrichtungsstätten Europas zum erstenmal in die patagonische Welt verpflanzt.

Aber noch ein anderes Urteil muß Magellan fällen, und wer kann sagen, ob es milder oder grausamer gewesen als Tod durch das Schwert? Auch Juan de Cartagena, der eigentliche Führer des Aufstands, und ein Priester, der immer wieder zum Aufruhr geschürt, sind schuldig befunden worden. Aber hier schreckt selbst dem verwegenen Magellan die Hand zurück, ein klares Todesurteil zu unterzeichnen. Den Mann, den ihm der König als conjuncta persona beigeordnet, durch Henkershand hinrichten zu lassen, darf sein Admiral nicht wagen, und Blut eines Priesters, dessen Haupt gesalbt ist mit heiligem Öl, zu vergießen, wird der fromme Katholik niemals auf sein Gewissen nehmen. In Ketten die beiden Hauptanstifter um die halbe Erde zu schleppen ist gleichfalls untunlich. So entflüchtet Magellan der Entscheidung, indem er die beiden zur Aussetzung bestimmt. Wenn die Flotte wieder unter Segel geht, sollen die beiden, mit Wein und Lebensmitteln für einige Zeit versehen, hier zurückgelassen werden an dem Strand von San Julian, und dann soll Gott allein entscheiden über Leben oder Tod.

 

War Magellan im Recht, war er im Unrecht bei diesem Blutspruch in Port San Julian? Sind die Protokolle einwandfrei, die sein Vetter Mesquita in San Julian aufnehmen ließ und die der Verteidigung nicht das Wort lassen? Sind anderseits wieder die späteren Aussagen der spanischen Offiziere in Sevilla richtig, die behaupten, Magellan hätte den Alguacil und seine Mannschaft für den mörderischen Überfall auf Mendoza mit zwölf Dukaten entlohnt und außerdem ihnen die Habe der beiden getöteten Edelleute zugesprochen – diese Aussagen, die Magellan, der Tote, nicht mehr entkräften kann? Schon einen Augenblick nach einer Tat wird fast jedes Geschehnis in seiner Darstellung zweideutig, und wenn die Geschichte seitdem Magellan recht gegeben, so vergesse man nicht, daß sie fast immer dem Sieger recht gibt wider den Besiegten. Hebbel sagt einmal das wunderbare Wort: »Der Geschichte ist es gleichgültig, wie etwas geschieht. Sie stellt sich auf die Seite der Vollbringer, der Vollender.« Hätte Magellan den Durchgang nicht gefunden, seine Tat nicht vollbracht, so wäre die Beseitigung der spanischen Kapitäne, die gegen sein gefährliches Abenteuer Einspruch erhoben, als blanker Mord gewertet worden. Da aber Magellan seine Leistung recht gegeben und ihm Unsterblichkeit errungen, bleiben die ruhmlos Gestorbenen vergessen, und wenn nicht moralisch, so hat doch historisch der Erfolg Magellans Härte und Unbeugsamkeit nachträglich gerechtfertigt.

Gefährliches Beispiel jedenfalls ist Magellans blutiges Urteil für den genialsten seiner Nachfahren und Nachfolger, für Francis Drake geworden. Als siebenundfünfzig Jahre später dieser englische Held und Pirat auf gleich gefährlicher Fahrt von gleich gefährlichem Aufruhr innerhalb seiner Mannschaft bedroht wird, zollt er, in demselben Unglückshafen von San Julian landend, Magellans martialischer Handlungsweise einen düsteren Tribut, indem er sie nachahmt. Francis Drake kennt genau die Vorfälle auf der Fahrt seines Vorgängers, er kennt die Protokolle und Magellans unbarmherzige Justiz an den Meuterern; angeblich hat er sogar den blutigen Block in Port San Julian noch vorgefunden, an dem vor siebenundfünfzig Jahren das Urteil an dem Meuterer vollstreckt worden war. Sein unbotmäßiger Kapitän heißt Thomas Doughty; wie Cartagena war er auf der Fahrt in Ketten gelegt worden und – seltsame Identität – an demselben Strand, in demselben »porto negro« von San Julian wird ihm nun das Urteil gesprochen. Auch hier lautet das Urteil auf Tod. Nur läßt Francis Drake seinem einstigen Freunde die finstere Wahl, ob er wie Gaspar Quesada den raschen und ehrenhaften Tod durch das Schwert erleiden oder wie Juan de Cartagena in dieser Bucht ausgesetzt werden wolle. Doughty, der gleichfalls die Geschichte der Magellansfahrt gelesen, weiß, daß nie mehr eine Spur Cartagenas und des mit ihm ausgesetzten Priesters gefunden wurde – unter entsetzlichen Qualen müssen sie zugrunde gegangen sein –, und wählt lieber den gewissen, aber geschwinden, den männlichen und ritterlichen Tod durch das Schwert. Noch einmal rollt ein Haupt in den Sand – ewiges Verhängnis der Menschheit, daß ihre denkwürdigsten Taten fast immer befleckt sind von vergossenem Blut und gerade den Härtesten das Größte gelingt!


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