Julius Wolff
Das schwarze Weib
Julius Wolff

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Neunzehntes Kapitel.

Wider Erwarten hatte sich die Stadt Weinsberg dem Grafen Helfenstein zum Widerstand gegen die Bauern angeschlossen, durch Drohungen, Versprechungen und allerhand Vorspiegelungen von ihm dazu bewogen. Auf seinen Antrieb hatte die Regierung zu Stuttgart durch Ludwig Spät von Höpfigheim und Siegmund Heßlich von Schorndorf tausend reisige Knechte anwerben lassen, sie nach Weinsberg geschickt und unter Helfensteins Oberbefehl gestellt; ihnen hatte sich freiwillig eine Anzahl von Rittern mit geharnischten Reitern angeschlossen. Das war innerhalb einer fest umwallten und ummauerten Stadt immerhin eine recht ansehnliche Verteidigungsmacht, und Florian Geyer, von allem unterrichtet, konnte daher den Sturm auf das Schloß mit seiner schwarzen Schar und den Rothenburgern allein nicht wagen, weil ihm dann die Besatzung der Stadt, die unter dem Befehl von Dietrich von Weiler stand, in den Rücken gefallen wäre. Er mußte sich deshalb zu seinem großen Verdruß und in nagender Ungeduld darauf beschränken, unterhalb des Schemelberges eine geschützte Stellung einzunehmen und hier in Beobachtung von Stadt und Schloß lagernd, Jäckleins Ankunft abzuwarten. Dort hatte er mehrere Ausfälle der städtischen Truppen zu bestehen, die ihm Verluste zufügten, ihn sogar zeitweilig zum Weichen zwangen, jedoch nicht dauernd aus seiner guten Stellung vertreiben konnten.

Von der Donau her kamen böse Nachrichten, daß der Truchseß von Waldburg dort senge und brenne und schreckliche Blutbäder unter den Bauern zu Leipheim und Langenau angerichtet habe. Der Bauernführer Jakob Wehe war zu Leipheim lebendig verbrannt worden, und bei Wurzach sollten siebentausend Bauern erschlagen worden sein.

Dies alles erfuhr auch Florian, und seine und der Seinen Erbitterung wie die im ganzen Lande stieg aufs höchste. Was Florian aber nicht wußte, war der Umstand, daß Jäcklein Rohrbach mit dem Rat der Stadt Weinsberg sowohl wie mit dem Grafen Helfenstein Unterhandlungen wegen Übergabe des Schlosses und Stellung des Burgherren vor ein Bauerngericht angeknüpft hatte. Jäcklein mußte ja nach Florians bestimmten Äußerungen annehmen, daß er sich an der Erstürmung des Schlosses nicht beteiligen, sondern Neckarsulm und demnächst Heilbronn in seine Gewalt bringen und dann in das Württembergische einrücken wollte. Graf Helfenstein ging auf diese Unterhandlungen scheinbar ein und suchte sie hinzuziehen, um Zeit zu gewinnen und in der Hoffnung, daß Jäcklein dann Weinsberg vielleicht ungeschoren lassen und sich gleich etwa nach Wimpfen begeben würde. Während der Dauer dieser Verhandlungen zögerte Jäcklein absichtlich mit dem Anmarsch, weil er die Frist bis zum Abschluß als eine Art Waffenstillstand betrachtete. Nicht so ehrlich wie der mit recht als rachgierig und blutdürstig verrufene Bauer war der hinterlistige Graf. Denn während er verhandelte und die Boten in aller Heimlichkeit hin- und widergingen, ließ er die Bauern des großen, hellen Haufens, die hier und dort zerstreut lagerten, von Reitern und Reisigen überfallen und, soviel geschehen konnte, niedermachen.

Diese Verräterei und Tücke brachte Jäcklein in eine maßlose Wut. Er brach die Verhandlungen mit dem Grafen sofort ab, versuchte es aber noch einmal, wenigstens die Stadt zur Übergabe zu bewegen. Er schickte zwei Bauern als Abgesandte, die als Erkennungszeichen ihre Hüte auf langen Stangen trugen, an die Mauern heran, und einer der beiden rief hinauf: »Eröffnet Schloß und Stadt dem hellen, christlichen Haufen! Wo nicht, so bitten wir um Gotteswillen, tut Weib und Kind hinaus, denn beide, Schloß und Stadt, werden den freien Knechten zum Stürmen gegeben, und es wird dann niemand geschont werden.« Man schickte zum Grafen hinauf, aber ehe dieser kam, erschien Dietrich von Weiler am Tor, ein stolzer Rittersmann, der in den Bauern nur Roßmucken sah. Er wollte sich auf keine Verhandlungen mehr einlassen, und auf seinen Befehl wurde von der Mauer herab auf die Abgesandten der Bauern Feuer gegeben, so daß der eine schwer verwundet zu Boden. stürzte, der andere blutend entlief. »Seht die Hasenherzen!« lachte Dietrich von Weiler, »sie wollten uns nur schrecken.« Auch der Graf, der mittlerweile vom Schloß herabgekommen war, glaubte noch immer nicht an den Ernst der Bauern und war guten Mutes, zumal er stündlich auf die Ankunft des Marschalls von Habern mit einer beträchtlichen Macht pfälzischer Reiterei hoffte. Er sorgte vor allem dafür, daß die Verbindung zwischen der Stadt und dem Schlosse, die durch schnell aufgeworfene Verschanzungen hergestellt war, gesichert und gut besetzt blieb. Nun aber sollte ihm der Glaube an den Ernst der Bauern in nachdrücklichster Weise beigebracht werden.

Jäcklein rückte mit dem hellen Haufen heran, um den Kampf aufzunehmen. Wie war er erstaunt, als er unter dem Schemelberge Florian Geyer mit seiner schwarzen Schar fand! Also hatte sich der Ritter doch eines anderen besonnen, und Jäcklein hatte ihn fälschlich verdächtigt, den Grafen schonen zu wollen.

»Endlich! wie lange schon wart' ich auf Euch!« sagte Florian, ihm die Hand reichend, als sich beide begegneten, und Jäcklein, den Groll auf den verhaßten Nebenbuhler in diesem Augenblick vergessend, nahm die dargebotene Hand. Aber seine erste Frage war doch: »Wo ist Judika?«

»Dort oben, – gefangen,« erwiderte Florian.

»Beim Grafen? gefangen?« fragte Jäcklein wieder in höchster Bestürzung. »Wie ist das möglich? wo hat er sie gefangen?«

»Das sag' ich Euch später; jetzt ist Gefahr im Verzuge; er droht, ihr den Kopf abschlagen zu lassen, wenn wir stürmen.«

»Elende Prahlerei!« rief Jäcklein, »das wagt er nicht, und gestürmt wird doch, und das sogleich!«

»Ist auch meine Meinung,« sprach Florian. »Macht Ihr Euch mit Euren achttausend Mann an die Stadt, ich will das Schloß berennen.«

Einen Augenblick besann sich Jäcklein und sagte sich: nur Judikas wegen will er stürmen, und er will sie befreien; und nachher? nun, das findet sich, jetzt ist nicht Zeit, die Sache auszutragen. Dann stimmte er dem Ritter zu: »Ihr habt recht, es geht nicht anders; also vorwärts! und – auf Wiedersehen!« fügte er mit einem finsteren, drohenden Blick hinzu.

»Will's Gott, auf Wiedersehen!« sprach Florian und winkte seinen Leuten, sich zum Sturm bereit zu machen.

Die Befehle wurden gegeben. Wie steigende Flut ergossen sich Jäckleins Horden zwischen Erlenbach und Binswangen brausend und lärmend gegen die Stadt, während Florian Geyer mit seiner schwarzen Schar die Höhe zum Schlosse hinaufstürmte. Von den Mauern der Stadt begann ein heftiges Schießen. Die Bauern kamen jedoch durch einen Hohlweg mit Leitern und Büchsen bald an das untere Tor, wo sich ein hartnäckiger Kampf entspann, denn Bürger und Reisige wetteiferten in heißem Ringen zur Abwehr der mit Todesverachtung Stürmenden. Aber die Wut Jäckleins und seiner Bauern, allen voran die Böckinger und die aus dem Weinsberger Tal, die den Städtern Mord und Brand zuschworen und sich bosten, daß sie nicht das Schloß stürmen und an ihrem persönlichen Todfeind, dem Grafen Helfenstein, Rache üben konnten, machte alle Tapferkeit der Verteidigung zuschanden. Während es von den Wehren und aus den Schießlöchern unaufhörlich blitzte und knallte, kamen die Bauern auf den Leitern heraufgestiegen, wurden oben blutig empfangen und kopfüber hinabgestürzt. Aber neue kletterten mit frischen Kräften empor und ermüdeten die auf ihrem verlorenen Posten immer härter Bedrängten. An den Toren dröhnten und schmetterten die Sturmböcke und Balken, Hämmer und Äxte der Angreifer, und plötzlich bemerkte man von der Stadt aus auf den Zinnen des Schlosses zwei flatternde Fahnen. Es waren Bauernfahnen, die Siegeszeichen Florian Geyers und seiner Landsknechte und Rotenburger. Da entsank den Bürgern der Mut; sie riefen Friede! Friede! und wollten sich ergeben. Manche halfen die Tore von innen einschlagen, daß die Bauern schneller eindringen konnten; andere suchten die Reisigen von der nutzlosen Gegenwehr auf den Mauern zurückzuhalten, so sehr sich auch die Ritter mühten, die Verzagenden immer wieder anzutreiben. Die Einnahme des Schlosses, aus dem schon Rauchwolken aufstiegen, und die furchtbaren Drohungen Jäckleins machten einen niederschlagenden Eindruck auf die Bürger, die schon ihrer aller Untergang vor Augen sahen. Da erschien Graf Helfenstein. Er war durch den Verhau, der das Schloß mit der Stadt verband, mit Weib und Kind entflohen und in die Stadt gekommen, weil er jetzt hier nötiger zu sein glaubte als in dem doch verlorenen Schlosse, welches gleichfalls zu verlassen Achaz jedoch und seine Schwester nicht zu bewegen gewesen waren. Ein Haufen Weiber umdrängte ihn, jammernd und flehend, es nicht zum Äußersten kommen zu lassen, sondern die Stadt zu übergeben, und er selber sah nun die Unmöglichkeit ein, sie noch länger zu halten. Er ließ durch einen Weinsberger Bürger, genannt Schwabhannes, den Bauern die Übergabe anbieten, wenn sie alle am Leben lassen wollten. »Die Bürger sollen am Leben bleiben, aber die Reiter müssen alle sterben,« lautete die Antwort. Da verlangte Schwabhannes eine Ausnahme wenigstens für den Grafen Helfenstein gegen eine hohe Summe als Lösegeld. Das wurde erst recht mit Hohn zurückgewiesen, und der Graf, von dessen Anwesenheit in der Stadt die Böckinger auf diese Weise zu ihrer wilden Freude Kunde erhielten, mußte mit eigenen Ohren hören, daß er sterben müsse, und wenn er von Gold wäre. Darauf faßte er den Entschluß, einen Fluchtversuch zu machen, und ermahnte die Bürger noch einmal zu einem kurzen Widerstande auf den Mauern, damit er unterdessen mit den Reitern aus dem oberen Tore ausbrechen könnte. Aber Tor und Wehren waren von den Bürgern fast schon verlassen, und als sie sahen, wie sich die Ritter mit ihren Reitern auf die Pferde schwangen, um auszubrechen, hielten sie sie an und riefen ihnen zu: »Wollt ihr uns allein in der Brühe lassen? durch euch ist das Unglück über die Stadt gekommen, jetzt sollt ihr auch nicht entfliehen.«

Nun drangen die Bauern von vier Seiten auf einmal in die Stadt, und noch in den Gassen tobte der Kampf fort und fort. Die Ritter und einige Reisige, die der Überzahl der mordlustigen Feinde nicht mehr standzuhalten vermochten, suchten die höher gelegene Kirche und den Kirchhof zu erreichen, um sich hier noch ihres Lebens zu wehren, unter ihnen auch Graf Helfenstein. Ein Priester zeigte ihnen die Wendeltreppe, die zum Turm hinaufführte, und dahin flüchteten sie. Aber die Kirchentür wurde von den Bauern gesprengt und die Treppe entdeckt. Ein Freudengeschrei: »Hier haben wir das ganze Nest beisammen; schlagt alle tot!« kündete den Verfolgten an, daß sie unentrinnbar verloren waren. Dietrich von Weiler rief von oben herab, sie wollten dreißigtausend Gulden zahlen, wenn man sie am Leben ließe. »Nicht für eine Tonne Goldes!« schrien die Bauern, »Rache, Rache für das Blut unserer Brüder, für die siebentausend bei Wurzach Hingeschlachteten!« In diesem Augenblick sank Dietrich von Weiler, von einem Schuß in den Hals getroffen, zu Tod dahin. Die Bauern erstiegen den Turm mehr und mehr, stachen nieder, was sie erreichen konnten, und warfen die Getöteten und Verwundeten vom Kranze des Turmes hinab. Und endlich wurden auch die letzten nach verzweifelter Gegenwehr gefangen genommen, unter ihnen Graf Ludwig von Helfenstein. Gebunden wurde er auf den Marktplatz geführt, von Flüchen, Verwünschungen und lautem Hohngeschrei der Bauern empfangen. Sein Schicksal war besiegelt, er hatte den Tod vor Augen, den er stumm und bleich auf der Stelle erwartete.

Jäcklein trat auf ihn zu, packte ihn an der Brust, schüttelte ihn heftig und fuhr ihn an: »Jetzt sage mir, du Schinder: wie steht es mit Judika?«

Der Gefesselte winkte mit den Augen nach seinem brennenden Schlosse hinauf und erwiderte trotzig: »Entweder verbrennt sie wie eine Hexe, oder sie liegt jetzt in den Armen Florian Geyers.«

»Verflucht!« knirschte Jäcklein mit dem Fuße stampfend und stieß den Grafen zurück, daß er taumelte.

Nachdem der Kampf, der nur wenige Stunden gedauert hatte, beendet war, wollten die Bauern zur Entschädigung für die ausgestandene Lebensgefahr plündern, und die Hauptleute hatten große Mühe, es dem siegestrunkenen Haufen gegenüber durchzusetzen, daß nur die Häuser der Geistlichen, des Schultheißen, Stadtschreibers und Bürgermeisters geplündert, die übrigen Bürgerhäuser aber verschont wurden unter der Bedingung, daß die vielen Verwundeten sorgsam gepflegt und die Bauern, so lange sie in Weinsberg lägen, reichlich mit Lebensmitteln und Wein versehen würden. Dennoch wurden die Häuser nach versteckten Reisigen durchsucht, weil den Bauern mehr gesattelte Pferde als Reiter in die Hände gefallen waren, und nur wenigen gelang es, sich vor ihren Verfolgern in Backöfen oder Heu zu verbergen oder, von den Hauswirten unterstützt, in Weiberkleidung zu entkommen. In Kirche und Sakristei wurden die Altargeräte geraubt und die Gottes- und Almosenkasten geleert. Dann saßen die Sieger in den Wirtshäusern und bei den Bürgern und zechten.

Jäcklein Rohrbach hatte die Hut der Gefangenen selber übernommen. In einer Mühle vor der Stadt hielt er mit seinen Gesellen Kriegsgericht über sie, in welchem beschlossen wurde, daß kein Adliger und kein Reisiger leben gelassen werden sollte. Das Urteil sollte sofort vollzogen werden, ehe es der Einspruch anderer Hauptleute verhindern konnte, denn Jäcklein, der Schreckensmann im Bauernheere, lechzte nach Blut und Rache.

Auf einer Wiese wurden die Gefangenen in einen Ring geführt und ihnen ihr Urteil verkündet, das in der entehrenden Todesstrafe bestand, durch die Spieße gejagt zu werden. Da kam die Gräfin Helfenstein mit ihrem zweijährigen Söhnlein auf dem Arme herzu, fiel Jäcklein zu Füßen, ihm das Kind entgegenhaltend, und flehte zum Steinerweichen um das Leben des Gatten und Vaters. Aber alle Tränen, die Schönheit und das Unglück der knienden Kaisertochter rührten den Harten nicht. Stumm und starr stand er mit seinen Böckingern, daran gedenkend, wie lange und wie oft ihre Herren sie wie Hunde gehetzt und wie Hunde gepeitscht hatten, wie all ihr Flehen und Heulen kein Erbarmen gefunden hatte und die Ihrigen wegen geringer Vergehen in die tiefsten, grauenvollsten Turmverließe geworfen wurden, um welche dann Frauen und Kinder Nächte lang herumschlichen, noch ein Lebenszeichen der gnadenlos Eingekerkerten zu erlauschen, bis es still und stiller hinter den Mauern ward und der letzte Hauch, ein Fluch gegen ihre Peiniger, den schrecklichen Qualen der Opfer ein Ende machte. Jahrelange, unmenschliche Behandlung hatte auch die Bauern zu Unmenschen gemacht. Darum ließen sie sich von dem heißen Flehen der Gräfin nicht bewegen, und Jäcklein gab Befehl, die Gasse zu bilden.

Dies geschah vor den Augen der verzweifelnden Frau. Die Bauern streckten ihre Spieße vor, und einer nach dem anderen von den gefangenen Rittern und Reisigen wurde unter Trommelschlag hineingestoßen und niedergestochen. Der dritte, der an die Reihe kam, war der Graf Helfenstein. Ein zu Rom geweihter Priester, jetzt Feldschreiber bei den Bauern, hörte ihm schnell noch Beichte und nahm ihm seinen Rosenkranz ab. Ein Zinkenist, Melchior Nonnenmacher, der bei dem Grafen in Gunst gestanden und ihm öfter bei Tafel aufgespielt hatte, schritt blasend ihm auf seinem letzten Gange bis dicht an die Gasse voran. Dann wurde der Graf hineingestoßen, und nach wenigen Schritten schon stürzte er, von den Spießen durchstochen, tot zu Boden. Ihm folgte zunächst sein Leibknappe Bleiberger und sein Hausnarr, dann die anderen Ritter und Reisigen. Des Grafen Leichnam wurde verhöhnt und mißhandelt, einer nahm ihm die Feder vom Hut, ein anderer den Hut selber, Jäcklein legte des Grafen blutbefleckten Koller und darüber auch seine rote damastene Schaube an und zeigte sich darin der unglücklichen Gräfin. Auch diese wurde ihres Geschmeides beraubt, und die Kleider wurden ihr zerfetzt und vom Leibe gerissen. Man setzte sie mit ihrem Kinde und ihrer Zofe auf einen Mistwagen und schickte sie unter Spott und Hohn nach Heilbronn.

So war die Blutrache an Helfenstein, die fast einzig Jäckleins Werk war, vollzogen, und neun Zehnteile des Bauernheeres erfuhren erst davon, als alles vorüber war und Ritter und Reisige in ihrem Blute lagen.

Nun aber ließ es Jäcklein keine Ruhe mehr; es trieb ihn zum Schloß hinauf, und eilig, in sorgenvollen und eifersüchtigen Gedanken erstieg er die Anhöhe, um sich Gewißheit über Judika zu verschaffen.


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