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Es war einmal ein Bäcker, Der prunkte mit einem Wanst, Wie du ihn kühner und kecker Dir schwerlich träumen kannst. Er hat zum Weibe genommen |
Seltsam sind des Glückes Launen, Wie kein Hirn sie noch ersann, Daß ich meist vor lauter Staunen Lachen nicht noch weinen kann! Aber freilich steht auf festen Wem die Beine noch geschmeidig, |
Es war einmal ein armes Kind, Das war auf beiden Augen blind, Auf beiden Augen blind; Da kam ein alter Mann daher, Der hört' auf keinem Ohre mehr, Auf keinem Ohre mehr. Sie zogen miteinander dann, das blinde Kind, der taube Mann, Der arme, alte, taube Mann. So zogen sie vor eine Tür, Ein Mägdlein zählte vierzig Jahr, Am Wege lag ein räudiger Hund, Ein Dichter lebt' in tiefster Not, Und dann schrieb er zu aller Glück Und eh' die nächste Stund' entflohn, Die Künstler fanden viel Applaus, Nun hört zum Schluß noch die Moral: |
Die Tage verblassen, die Stunden zergehn, Die Waffen rasten und rosten; Ich bin von vorn und von hinten besehn Ein armer verlorener Posten. Es kreisen die Dohlen, es kriecht das Gewürm, Staub deckt meine Falten, es wackelt der Knauf, |
Ich liebe nicht den Hundetrab Alltäglichen Verkehres; Ich liebe das wogende Auf und Ab Des tosenden Weltenmeeres. Ich liebe die Liebe, die ernste Kunst, Mein ganzes Innre erfülle der Mann |
Du runzelst die Stirne, Du wetterst und schreist, Dieweil mit der Birne Den Wurm du verspeist. Was folgst du empfindlich Je herber dein Liebchen, |
Hört ihr Kinder, wie es jüngst ergangen Einem Zoologen in Berlin! Plötzlich führt ein Schutzmann ihn gefangen Vor den Untersuchungsrichter hin. Dieser tritt ihm kräftig auf die Zehen, Nimmt ihn hochnotpeinlich ins Gebet Und empfiehlt ihm, schlankweg zu gestehen, Daß beleidigt er die Majestät. Dieser sprach: Herr Richter, ungeheuer Vor der Majestät, das kann ich schwören, Ebenso hab' vor den Staatsgewalten Viel Respekt hab' ich vor dir, o Richter, Also war das Wort des Zoologen, |
In Mezzodur war ein Lehrer, Sigmund Zus war er genannt, Als ein braver Mann geachtet, In der Gegend wohlbekannt. Er war Gatte und auch Vater Ein Verdacht regt' sich im Herzen, Und von Eifersucht gepeinigt Eines Nachts zwang er die Gattin, Als sie drin den Vater nannte Darauf hat er sie gezwungen, Er legt' nun selber Hand an sich Das Dienstmädchen, das zugegen war, |