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Eugen, der nach dem Mittagessen Im schattenkühlen Wald gesessen, |
Sieht hier mit herzlichem Vergnügen Aus einem Baume Bienen fliegen. – Aha, das müssen wir versuchen, Da drinnen gibt es Honigkuchen! – |
Schnell steigt der Eugen auf den Baum Von oben in den hohlen Raum. |
Nur Vorsicht, immer leise! – Schrapp! Da rutscht er auf den Grund hinab. |
Da sitzt er nun im Baume fest, Die Beine stehn im Immen-Nest. |
Und leider haben auch nach oben Die Hosenschläuche sich verschoben, So daß auf seine bloßen Waden Die Bienen ihren Zorn entladen. – |
Ein alter, rupp'ger Tanzebär, Der durchgebrannt, kommt auch daher. |
Da muß ich wohl von oben kommen! Denkt er – und ist hinaufgeklommen. |
Ach! – Wie erschrak der Jüngling da, Als er das Tier von hinten sah. |
Uhuu! – Mit schrecklichem Geheul Faßt er des Bären Hinterteil. Dem Bären fährt es durch die Glieder, Der Schreck treibt ihn nach oben wieder. |
Er reißt den Knaben aus den Ritzen, Doch beide Stiefel bleiben sitzen. |
Grad ist Hans Dralle hergekommen Und auch auf diesen Baum geklommen. |
Habuh! – Was war das für ein Graus – Grad krabbelt da der Bär heraus. |
Und alle drei kopfüber purzeln Hernieder auf des Baumes Wurzeln, |
Und grad kommt Förster Stakelmann Und legt die lange Flinte an. |
Fürwahr! Er hätte ihn getroffen, War' nur der Bär nicht fortgeloffen. |
Jetzt, eins, zwei, drei, geht man dabei Und sägt den Honigbaum entzwei. |
Und denkt nicht dran, daß man durchbohre Des Jünglings beide Stiefelrohre. |
Hans Dralle aber trägt Verlangen, Das Bienenvolk sich einzufangen. »Nu sühst du woll! Nu heb ick deck!« Schnurr! geht der Schwarm von unten weg. |