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Zuweilen brauchet die Familie Als Suppenkraut die Petersilie. – Und da nun grad Christine Dralle Heut morgen auch in diesem Falle, So sieht man sie mit Wohlgefallen |
In ihres Vaters Garten wallen. – – Herrn Knörrjes Garten liegt daneben; Und ach! sie denkt an Knörrje eben. Zu Anfang schätzt sie ihn als Lehrer, Dann aber immer mehr und mehrer; Und also schlich die süße Pein Sich peu à peu ins Herz hinein – Die Liebe – meistens schmerzlich heiter – Vergißt gar leicht die Suppenkräuter; Sie liebt vielmehr die Blumenkelche, |
Und auch Christine pflückt sich welche. Aurikel – Krokus – diese Guten Sind so vereint, eh' sie's vermuten. |
Christine aber läßt sich nieder Unterm Flieder. – Herrn Knörrjes Neffe, der Eugen, Hat dies mit Freuden angesehn; Denn dieser Knab' von vierzehn Jahren, So jung er ist und unerfahren, Fühlt doch, obschon noch unbewußt, Ein süßes Ahnen in der Brust. – |
Behutsam schleichend, auf der Lauer, Drückt er sich an die Gartenmauer; |
Dann plötzlich macht er einen Satz, Und – pitsch! – Christine kriegt 'n Schmatz. |
Und – schwapp! – da tönt's im tiefen Baß: »Ha, Ungetüm, was ist denn das?!!« – Herr Knörrje schlägt mit seinem Stabe, Und tief gekränkt entflieht der Knabe. |
Herr Knörrje aber faßt ans Kinn Christinen, seiner Nachbarin. Er hebt es leise in die Höh' – Ach ja! Und sie errötete! – |
»Hier diese Blumen, darf ich's wagen?« Christine wagt nicht nein zu sagen. |
Jetzt faßt er sanft ihr um das Mieder. Ach ja! Und sie errötet wieder. |
Und jetzt, da gibt er gar zum Schluß Dem guten Mädchen einen Kuß. |
»Ade! Und also so um zehn Beim Bienenhaus! Auf Wiedersehn!« Eugen, der horcht, bemerkt mit Schmerzen Das Einverständnis dieser Herzen. – |
Nun steht er da und schreit und lärmt: »He, Nachbar, he! Der Imme schwärmt!« |