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Vorbemerkung

Wenn wir in diesem Bändchen zwei so verschiedenartige Stücke vereinen wie die dramatisch gespannte, düster groteske Gespenstergeschichte aus dem zürcherischen Obristenpfarrhaus des beginnenden 18. Jahrhunderts und die stille, ganz verinnerlichte Novelle »Der Weg«, die innigstes Erleben der modernen mütterlichen Frau weniger erzählt als in Bilder und Worte fängt, so geschieht dies, um die Kunst Maria Wasers in der charakteristischen Art ihrer doppelten Facettierung zu zeigen: einmal als Gestaltung eines ereignisumschließenden Stoffes, der menschlich gedeutet, psychologisch vertieft wird, gefaßt in die Form der reinen Darstellung, und dann als bekenntnismäßigen Ausdruck eigensten seelischen Erlebens in lyrischer Prosa. Diese beiden Weisen lassen sich bisher durchweg im Werke der Dichterin erkennen und erscheinen eigenartig verbunden in ihrem Bekenntnisroman »Wir Narren von gestern«.

»Das Gespenst im Antistitium« ist der bei der Deutschen Verlags-Anstalt in Stuttgart erschienenen ausgezeichneten Novellensammlung »Von der Liebe und vom Tod« entnommen, »Der Weg« entstammt dem bei Rascher & Co. in Zürich verlegten Bändchen »Scala Santa«. Über dieses nachdenksame, in Deutschland noch zu wenig bekannte Buch urteilte Heinrich Federer: »... Feierlichkeit, heilige Gefühle durchschauern den Leser bei diesen vier Novellen …; Urstimmung einer unendlich zarten, lautern Empfindung und jenes unsagbare delikate Etwas, das nur ein Poet, aber nur ein weiblicher Poet, vielleicht so nur eben Maria Waser aussprechen kann. Etwas Läuterndes geht durch all ihr dichterisches Singen und Sagen.«

Um den Wünschen derjenigen Leser entgegenzukommen, die gern Näheres über Leben und Schaffen des Autors, mit dem sie sich beschäftigen, erfahren möchten, hat die Dichterin die autobiographische Skizze »Im Spiegel« beigesteuert, die unsern Band eröffnet.

Der Verlag.


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