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Aus den Klassenzimmern drangen wie das Rauschen eines fernen Flußes die Stimmen der Knaben. Manchmal, wenn beim Eintritt eines verspäteten Schülers sich für einen Augenblick eine Tür öffnete, schwoll es an und überflutete den fliesenbelegten kahlen Gang, in den die Lehrsäle mündeten. Es fehlten noch wenige Minuten auf acht Uhr. Die Knaben standen in dichtgedrängten Gruppen um die Plätze vorbereiteter Schüler, die die Übersetzung der aufgegebenen Texte vorsagten. Sie schaukelten, in den Bänken sitzend, die Oberkörper, sie murmelten Vokabeln, sie schlugen sich gegen die Stirn, die fliehenden Worte festzuhalten, tauschten verbotene Übersetzungen und schrieben eilig versäumte Aufgaben in die Hefte.
Lehrer Leopold ging Josef Blau entgegen. Er schüttelte ihm die Hand. Er wollte ihn in die Klasse begleiten, aber Josef Blau lehnte ab. Lehrer Leopold übergab ihm ein schwarzgebundenes Taschenbuch. Es enthielt die Namen der Schüler in alphabetischer Ordnung und bei jedem Namen den Vermerk über den Erfolg des Schülers in der Zeit, in der Lehrer Leopold den Unterricht geleitet hatte.
Josef Blau zauderte einen Augenblick, ehe er die Tür öffnete. Würde das Geschrei verstummen, wenn er eintrat, würden sie sich beugen, an ihren Plätzen sitzend, stumm ihn ansehen, oder würde die Empörung gleich losbrechen, die ihn fortfegte? Er öffnete. Die Knaben erhoben sich und setzten sich stumm auf sein Zeichen. Er blickte nicht in die Klasse. Er fühlte die Blicke, die ihn prüften, an ihm tasteten, in ihn drangen, Blicke ohne Scham, die ihn durchwühlten, neugierige Blicke, denen nichts entgehen konnte, keine neue Furche, die sich ins Antlitz gegraben hatte, kein anders, zögernder gesetzter Schritt, kein geänderter Takt des Herzens.
Josef Blau trat wie früher von der Tür auf das Podium und beschrieb den gewohnten Weg zu seinem Platz. Er machte seinen Vermerk ins Klassenprotokoll. Da saßen sie, wie er sie verlassen hatte, in der bestimmten Ordnung aneinandergereiht in den Bänken, unbeweglich, und sahen ihn an, alle, bis auf einen. Josef Blau schlug den Blick nieder. Es gähnte eine Lücke, ein offener Mund, der schrie, der ihn anklagte. Sie hatten den Platz nicht besetzt. Sie wollten, daß er selbst die Lücke fülle, die er gerissen hatte. Da saß Karpel, den Kopf über die Bank geneigt. Karpel hatte es ihnen erzählt, wie alles gekommen war. Josef Blau sah sein Gesicht nicht, das vielleicht lächelte, bloß den weißen Strich der Kopfhaut im gescheitelten Haar. Er durfte den Platz nicht leer lassen. Er mußte die Lücke füllen, den Mund, der schrie, verstopfen. Er mußte es anordnen, daß sich ein anderer auf den Platz setze, er hatte es überlegt, was er sagen mußte, denn er hatte damit gerechnet.
»Vacha«, wollte er sagen, »setzen Sie sich auf den Platz des Schülers Laub.«
Aber Josef Blau hielt noch immer den Kopf gesenkt und sprach es nicht. Die Klasse schwieg und wartete. Er sah die Knaben nicht, aber er fühlte, daß die Schüler begriffen hatten. Ihre Starre löste sich, die Köpfe der Knaben wandten sich einander zu, nickten einander zu. Sie fühlten, daß sie nun aufstehen konnten und daß er sich nicht wehren würde. Daß er nun nicht mehr sie halten würde, sie zwingen, denn sie ahnten, was er erkannt hatte. Sie ahnten, daß ihm zuviel schien, wenn er vor ihnen saß, geneigten Hauptes, schweigen. Denn auch davon ging aus, auch dieses verband sich mit den Knaben, auch dieses leitete oder verleitete sie, und man konnte nicht sagen, wohin.
Ein Stuhl wurde gerückt. Josef Blau blickte auf. Bohrer hatte sich erhoben. Was wollte Bohrer? War er der erste, der sich erhob, indes die anderen noch zauderten? Würde er nun auf ihn zutreten, unter dem Gelächter der Klasse dem Lehrer auf die Schulter zu klopfen mit seinen roten, von Frost geschwollenen Händen? Der Schüler kam langsam, unsicher die Arme schlenkernd, nach vorn. Er blickte den Lehrer nicht an. Er blieb an der ersten Bank stehen und setzte sich auf den leeren Platz des Schülers Laub, Josef Blau gegenüber. Er legte die Hände vor sich auf den Tisch und hielt den Kopf gesenkt. Oh, die anderen begriffen, daß Bohrer sich erhoben hatte, den Lehrer zu retten, daß sie verbunden waren, der Schüler Bohrer, der Sohn des Schreibers mit dem an den Ärmeln glänzenden Rock, und Josef Blau. Lächelten sie nicht? O Gott, wie lange sollte es dauern, bis diese Stunde zu Ende war? Dort beugte sich einer und blickte verstohlen unter der Bank auf die Uhr.
Josef Blau trat nicht an seinen gewohnten Platz am Fenster. Er schlug sitzend das Buch auf und begann ohne aufzusehen, dort zu lesen, wo Lehrer Leopold geendet hatte. Nun verglichen sie seine Stimme mit Lehrer Leopolds voller tönender Stimme. Sie liebten den anderen wie alle ihn liebten, wie Selma ihn liebte, die Mutter, selbst Onkel Bobek. Den anderen, der nicht fühlte, was er verantwortete, wenn er vor den Knaben stand. Lehrer Leopold hatte keine Zeichen empfangen, ihn hatte Gott nicht auserwählt, daß er erkenne, wenn ihm Zeichen geworden waren, hatte Lehrer Leopold sie nicht verstanden.
Josef Blau stellte Fragen. Die Knaben antworteten, aber die Antworten kamen zögernd, unsicher im Ton und befangen. Es war, als wollten die Knaben vorerst sich vergewissern, daß das alles Wirklichkeit war, des Lehrers zu Boden gesenkter Blick, der sie sonst in gespannter Starre gehalten hatte, die leise Stimme, die fast bittend fragte, kein klug ersonnener neuer Plan, sie um so schwerer und endgültiger in ihre Zucht zurückzuwerfen. Je weiter die Stunde vorschritt um so sicherer und lauter wurden die Stimmen der Schüler. Eine Stimme entzündete sich an der anderen, einer übernahm den Ton des anderen und überbot ihn, die Grenze zu ertasten, zu der man gehen konnte, ohne daß der Lehrer sich erhob und die Empörung niederschlug. Josef Blau richtete den Blick nicht auf den gefragten Knaben. Mochte kommen, was hervorgerufen war. Mochten die Knaben erkennen, was sie jetzt schon ahnten, daß sie die Stärkeren waren, die Sieger. Daß er nun nicht mehr sich in den Weg stellen konnte, Neues hervorzurufen, nicht mehr vor ihnen stehen konnte, mit aller Kraft sie zu zwingen, sie in Starre zu halten und in Entfernung.
Er fragte die Schüler Bohrer und Karpel nicht. Karpel blickte vor sich auf das geöffnete Buch. Er war der letzte, den Josef Blau gesehen hatte, auf der dunklen Straße am Abend als Schatten neben Modlizki, als er diesen heraufrief. Es war der Abend, der so glücklich begonnen hatte. Karpel wußte mehr als die anderen. Er wußte, warum dem Lehrer das Blut aus dem Hals gedrungen war. Er hatte den Lehrer gesehen beim gelben Licht der Laterne, den Mantelkragen hochgeschlagen, den Hut in die Stirn gedrückt, als Laub schrie, hatte vielleicht dann ihm nachgeblickt, als er davoneilte, bis das schwarze Tor der Kaserne ihn dem Blick verbarg. Nun saß Karpel da und schwieg. Aber er dachte daran und er wußte, was bei Onkel Bobeks Hochzeit vorgefallen war, er wußte vieles, daß nun Lehrer Leopold täglich zu Selma kam und bei ihr im Wohnzimmer saß, indes Josef Blau sich allein in das Zimmer schloß, in dem die Mutter gewohnt hatte, denn Josef Blau stellte sich nicht in den Weg. Modlizki erzählte es ihm, denn gewiß trafen sie einander wie früher und Modlizki füllte den Knaben mit seinem Haß gegen den Lehrer, den er verfolgte, unbegreiflich warum, aber er klebte an ihm wie ein Blutegel an einem Körper, er ließ nicht von ihm, wie ein Liebender nicht von seiner Braut läßt, nichts war Modlizki genug. Aber war nun nicht alles zu Ende? Josef Blau hinderte nicht mehr, er rief nicht mehr hervor, er lud keine Verantwortung mehr auf sich, es sei denn, daß er noch atmete, das Unumgängliche tat und sprach, zu leben, Josef Albert zu ernähren. Oh, auch das war zu viel, daß er dastand, mit so vielen Schicksalen verbunden, ihren Weg verantwortend, ob er nun tat oder das Tun begrenzte, noch immer mit Josef Albert verbunden war, ihn in sein Schicksal riß, denn was mit Josef Blau geschehen sollte, mußte Josef Albert geschehen. Wenn die Knaben heimgingen, würden sie einander bestätigen, was jeder für sich erkannt hatte. Modlizki würde sie bestärken. Und morgen mußten sie gegen ihn aufstehen, grausam, ohne Erbarmen, gegen ihn, der sich nicht wehrte, ihn mit Schande zu bedecken, zu vernichten und damit Josef Albert, das Kind, das Josef Blau gezeugt hatte, das Kind, in das er sich, seinen Vater, seine Mutter, Krankheit, Schuld und Verstrickung übertragen hatte. Es war nicht recht, daß sich Josef Blau vermaß zu lehren, er mußte aufhören, es zu tun, sich zum Führer aufzuwerfen, zum Richter. Ein Toter lag an seinem Weg. Es war nicht recht, daß er seinen Weg nicht von allen anderen Wegen löste. Er mußte weggehen, in die Einsamkeit, als Knecht zu einem Bauern, als Bettler auf die Landstraße, allein, ohne Selma, ohne Kind, sein Kind vergessen, daß seine Gedanken es nicht ergriffen, niemandes Schicksal mehr verschulden, nichts mehr hinzufügen zu dem was verschuldet war und endlos wirkte.
Er saß Selma gegenüber bei Tisch. Selma hatte den Kopf in ein schwarzes fest anliegendes Tuch gebunden, das von der Stirn über die Ohren in den Nacken lief. Josef Blau wußte, was das Tuch bedeutete. Sie hatte ihr Haar geschoren, keinem mehr zu gefallen, und daß er ihr glaube. Er sah sie nicht an. Er wich Selmas Blick aus. Sie fragte, wie der Schultag gewesen sei, ob das Sprechen ihn nicht anstrenge, ob er sich wohl fühle. Er antwortete kurz und freundlich. Nach dem Essen erhob er sich. Er ging in das Zimmer, das vor ihm die Mutter bewohnt hatte. Dort saß er in eine Decke gehüllt und blickte aus dem Fenster auf das Schienengewirr des Bahnhofs. Das Zimmer hatte einen besonderen Ausgang in das Treppenhaus. Josef Blaus Ohr lauschte auf jedes Geräusch, das auf der Treppe hörbar wurde. Die Treppe knarrte. Aber es war jemand, der zu den Nachbarn eintrat. Dann ein Schritt, der sich entfernte. Das aber war Lehrer Leopold. Er nahm mit jedem Schritt zwei Stufen. Nun stand er oben und klingelte. Selma öffnete ihm, der mit lauten Worten eintrat. Josef Blau hörte ihre Stimmen gedämpft, denn die Türen zu Josef Alberts Zimmer, das zwischen ihm und ihnen lag, waren geschlossen. Nun hörte er nichts mehr. Sprachen sie jetzt leise? Oder hatten sie ganz aufgehört zu sprechen, hielten einander stumm in den Armen? Er erhob sich nicht, er trat nicht ein.
Wieder kamen Schritte über die Treppe. Jemand schneuzte sich vor der Tür. Ein Streichholz wurde entzündet. Nun tastete es an der Tür zu dem Zimmer, in dem Josef Blau saß. Josef Blau öffnete. Ein Mann mit einem Paket stand vor ihm.
»Wohnt hier der Professor Blau?« fragte er. Er hielt eine runde blaue Mütze, wie sie die Angestellten der Geschäfte tragen, in der Hand.
»Der bin ich.«
»Ich soll das abgeben.«
Josef Blau nahm dem Mann das Paket ab. Er bestätigte in einem Buch, das der Bote ihm reichte, den Empfang der Sendung. Der Mann stieg die Treppe hinab.
Josef Blau trug das Paket an das Fenster. Es war ein großer, rechteckiger, in weißes Papier eingeschlagener Karton. Josef Blau knüpfte den Knoten auf und befreite den Karton von der Papierhülle. Eine braune Pappschachtel lag vor ihm, auf deren Deckel ein großes, viereckiges weißes Papier geklebt war. Auf dem Papier stand in großen lateinischen Druckbuchstaben, wohl um die Handschrift zu verbergen, das Wort: Thereschen.
Josef Blau schloß die Augen. Es war soweit. Es war gekommen, wie er vorausgesehen hatte. Nun hielt die Knaben nichts mehr. Sollte er öffnen? Sollte er sehen, was sie ihm sandten? Sollte er das Paket in den Ofen stecken, ohne nachgesehen zu haben, was es enthielt, und es verbrennen? Es war besser zu wissen, den Weg zu kennen, auf dem sie kamen, nicht um ihnen entgegenzutreten, aber das Herz auf alles, was ihm zugedacht war, zu bereiten.
Er hob den Deckel ab. Vielleicht, dachte er und er lächelte, ist eine Höllenmaschine darin, ich öffne und habe den Weg gefunden. Aber das Paket war leicht und sie dachten nicht, ihn zu töten, sie wollten ihn lebendig hetzen wie die Jäger den Fuchs.
Er hob den Deckel ab. Er sah bunte Seide. Er hob sie auf und begriff nicht: eine rosaseidene Hemdhose mit Spitzen, wie die Mutter und Selma sie besaßen. Woher konnten sie es wissen, das wußten sie nicht von Modlizki, nein, nein. Einer von ihnen hatte sie in diesem Hemd gesehen. Er ließ es in die Schachtel fallen. Er trug die Schachtel in den Schrank, den er abschloß. Er lehnte die Stirn an das Fensterglas und schloß die Augen. Sein Gesicht glühte. Was war das, was wollten sie?
Selma öffnete. Er wandte sich nicht um. Sie sollte sein Gesicht nicht sehen, von Scham gerötet.
»Lehrer Leopold ist da«, sagte sie. »Willst du nicht kommen? Der Kaffee steht auf dem Tisch.«
»Ich danke dir, ich ... ich glaube, daß ich rasch weg muß.«
Als sie das Zimmer verlassen hatte, nahm er seinen Hut und ging.
Er kehrte nach einer Stunde wieder. Er ging vorsichtig über die Treppe. Man sollte ihn nicht kommen hören. Aus der Wohnung drangen Stimmen. Lehrer Leopold war wohl noch da. Vielleicht auch war die Mutter zu Besuch gekommen. Er öffnete leise die Tür zu seinem Zimmer und machte Licht. Dann schloß er den Schrank auf, in dem das Paket stand, und legte daneben ein anderes, ebensolches, das er unter dem Arm gehalten hatte, verschloß den Schrank wieder und setzte sich an den Tisch. Da er weder Papier noch Feder und Tinte fand, riß er aus seinem Notizblock ein Blatt und zog einen Bleistift aus der Tasche. Er schrieb:
»Der Schrank, der im Zimmer Deiner Mutter steht, ist nicht leer, wie Du glaubst. Es stehen darin zwei Kartons. Der eine trägt die Aufschrift Thereschen. Er enthält ein neues rosaseidenes Damenhemdchen mit Spitzen besetzt und ist Thereschen – Du weißt, meine Schüler nennen mich so – von diesen zugedacht. Meine Schüler wollen mich so vernichten, denn das Hemd ist genau von der Art, wie Du es besitzt, und nur einer, der das Hemd an Dir gesehen hat, hat es ausgewählt. Aber ich wollte davon nicht reden. Denn wohin führt es uns? Ich habe beschlossen, nicht in Dich zu dringen, Dich nicht zu fragen. Ewig wird mir unbekannt sein, was geschieht, wenn Du mit dem Lehrer Leopold spazierengehst, und wenn Du es beschwörst, ich werde es nicht so wissen, als ob ich dabei gewesen wäre. Ich glaube, was die Vernunft mir sagt, aber ich stelle mich nicht mehr in den Weg. Du hast Dein Haar kahl geschnitten und ich habe gedacht: so wird sie sich keinem Mann enthüllen, aber vielleicht ist es gerade das, was Dich ihnen in die Arme treibt, daß ich es verlangt habe, denn auch als ich schwieg, wußtest Du, daß ich es verlange; aber wenn ich nichts verlangt hätte und hätte etwas anderes getan, vielleicht wenn ich Dich gebeten hätte, wenn ich gesagt hätte, daß ich Dich liebe, vielleicht wäre es dann wieder dieses gewesen, was Dich ihnen in die Arme getrieben hätte, man weiß nicht, was ein Wort hinter sich zieht. Aber ich wollte von diesem Karton nicht reden, sondern von dem andern. Du magst das Damenhemd für Dich verwenden oder für Deine Mutter, die sich in solcher Tracht gefällt, oder sonst nach Belieben damit verfahren.
Der Inhalt des anderen Kartons ist für Josef Albert bestimmt. Wenn Du ihn groß ziehst und Josef Albert die Schule besucht, dann öffne den Karton und entnimm ihm den einen der beiden Anzüge, die er enthält. Beide Anzüge sind gleicher Art. Der eine für einen sechsjährigen Knaben, der andere etwas größer. Es sind blaue Matrosenanzüge mit hellblauem Kragen, weißer Krawatte und kurzen Hosen, die unten mit goldenen Knöpfen verziert sind. Sie sind aus gutem, haltbarem Stoff, von mir selbst sorgfältig ausgewählt und in einem soliden Geschäft gekauft.
Ich weiß noch nicht, wann der Fall eintritt, daß man diesen Brief findet. Ich habe jedenfalls vorgesorgt, denn ich wünsche, daß mein Sohn diese Anzüge trägt, wenn er in die Schule geht. Wenn es jetzt oder bald sein sollte, daß die Umstände eintreten, für die diese Worte gedacht sind, werde ich meinen Sohn nie mich nennen gehört haben. Ich liebe ihn, aber wozu davon sprechen? Es ist mir schwer, mich von ihm loszureißen, nicht mehr bei ihm zu sein, seine Wärme nicht zu fühlen, seinen ahnenden Blick nicht zu empfangen. Vielleicht wird sein Blick seinen Vater suchen. Wenn ich ihn nicht so liebte, wäre ich bei ihm geblieben.
Ich glaube, es ist Dir alles ein Rätsel. Ich bin nicht schuldiger als andere, aber ich bin ausgewählt worden, meine Schuld zu erkennen. Ich würde sie tragen, wenn die Sühne nur mich treffen könnte, aber sie trifft alle, denn wir hängen miteinander zusammen.«
Er wollte fortfahren, es ihr zu erklären, vom Richter zu sprechen, der die Verfehlungen eintrug und vor dem sie alle eins waren, eine Klasse wie die Knaben in der Schule. Von der Folge der Dinge, wie sie aufeinander standen, Wort auf Wort, Schritt auf Schritt. Von seinen Kämpfen um den Weg zu Gott und von den Zeichen, die er empfangen hatte. Aber er fühlte, daß er es nicht sagen konnte. Er nahm das Blatt und barg es in seiner Tasche.