Mark Twain
Meine Reise um die Welt – Zweite Abteilung
Mark Twain

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Neunzehntes Kapitel.

Katzen haben ein zähes Leben, Lügen ein noch viel zäheres.

    Querkopf Wilsons Kalender.

Ende März segelten wir von Kalkutta ab, hielten uns einen Tag in Madras, drei Tage in Ceylon auf und fuhren dann westwärts, nach der Insel Mauritius.

Aus dem Tagebuch, 7. April. – Wir sind jetzt weit draußen auf der glatten Wasserwüste des Indischen Ozeans. Unter dem großen Leinwandzelt sitzt sich's behaglich und friedlich im Schatten; wir führen ein Leben, das ganz ideal genannt werden kann.

Unser Kapitän hat die Eigentümlichkeit, daß die Wahrheit in seinem Munde immer unglaubwürdig klingt, während ein ernster Schotte an unserer Tafel jede Lüge, die er vorbringt, wahrscheinlich zu machen weiß. Tut der Kapitän eine Aeußerung, so sehen sich die Zuhörer fragend an, jeder denkt: »Ist das auch wahr?« Stellt der Schotte eine Behauptung auf, so liest man in allen Blicken: »Wie interessant, wie merkwürdig!« Diese Tatsache läßt sich nur aus der verschiedenen Art und Weise beider Männer erklären. Der Kapitän trägt aus Schüchternheit und Mangel an Selbstvertrauen bei den einfachsten Angaben, die er macht, eine ängstliche Miene zur Schau. Der Schotte sagt die offenkundigsten Lügen mit einem Schein strengster Wahrhaftigkeit, sodaß man, selbst gegen besseres Wissen, gezwungen ist, ihm zu glauben.

Einmal erzählte uns der Schotte, er habe sich im Springbrunnen seines Gewächshauses einen zahmen fliegenden Fisch gehalten, der selbst für seinen Unterhalt sorgte und sich in den umliegenden Feldern Vögel, Frösche und Ratten zur Nahrung fing. Man sah deutlich, daß keiner der Tischgäste an dieser Geschichte zweifelte.

Als dann später von Zollbelästigungen die Rede war, und der Kapitän berichtete, wie es ihm einmal in Neapel ergangen sei, tat er es mit so unsicherem Wesen, daß niemand seinen Worten Glauben schenkte.

Er sagte: »Der Beamte fragte mich mehrmals, ob ich etwas Verzollbares bei mir hätte, und sah mich sehr zweifelnd an, als ich es verneinte. Nun forderte mich ein Passagier auf, zum Abschied ein Glas Wein mit ihm zu trinken, was ich jedoch mit dem Bemerken ausschlug, ich hätte soeben an Bord einen Schluck Cognac genommen. Das hörte der Beamte und ließ sich einen Sixpence Zollgebühren für den Cognac bezahlen, ferner fünf Pfund Sterling als Strafe für undeklarierte Ware, fünf Pfund wegen falscher Angabe, daß ich nichts Verzollbares hätte, fünf Pfund, weil die Ware verborgen worden sei und fünf Pfund wegen unerlaubten Schmuggels. Alles in allem fünfundsechzig Pfund und Sixpence für solche Kleinigkeit.«

Ich bin überzeugt, der Schotte sagt lauter Lügen und man glaubt ihm alles, während der Kapitän, soviel ich weiß, immer die Wahrheit spricht und doch für einen Lügner gehalten wird. Das ist fast so merkwürdig wie die Erfahrung, welche ich selbst als Schriftsteller in dieser Beziehung gemacht habe: ich konnte nie eine Lüge sagen, welche Zweifel erregte, noch eine Wahrheit, der jemand Glauben schenkte.

 

10. April. – Die See ist blau wie das Mittelmeer, und das ist wohl eine der himmlischsten Farben, welche die Natur besitzt. –

Wie wunderbar ist doch die verschwenderische Großmut, mit welcher die Natur ihre Geschöpfe bedacht hat! Das heißt, alle, mit Ausnahme des Menschen. Für die, welche fliegen, hat sie ein Haus gebaut, das vierzig Meilen hoch ist, den ganzen Erdball umgibt und ihnen kein Hindernis bietet. Denen, welche schwimmen, weist sie ein Gebiet an, wie es kein Kaiser besitzt, ein Gebiet, das vier Fünftel der Erde bedeckt und meilenweit in die Tiefe geht. Den Menschen dagegen speist die Natur mit allerlei Brocken und Ueberbleibseln der Schöpfung ab. Sie hat ihm nur die obere Schicht gegeben, die magere Haut, mit welcher ein Fünftel der Erde so dünn überzogen ist, daß überall die nackten Knochen hervorragen. Obendrein liefert die Hälfte seines Gebietes nichts als Schnee, Eis, Sand und Felsgestein. So verbleibt ihm denn nur noch ein Zehntel des ganzen Familienerbes als wirklich wertvoller Besitz. Er kann im Schweiße seines Angesichts kaum genug erwerben, um sein Leben zu fristen, denn er muß außerdem noch für den Unterhalt der Könige und Soldaten sorgen und Pulver herbeischaffen, damit die Segnungen der Zivilisation weiter ausgebreitet werden. Und doch glaubt der Mensch, weil er nicht zu rechnen versteht, in seiner Einfalt und Selbstgefälligkeit, daß die Mutter Natur ihn als das wichtigste Glied der Familie betrachtet, daß er ihr Lieblingskind ist. Es müßte doch wahrlich selbst seinem blöden Verstande zuweilen auffallen, welche sonderbare Art sie hat, ihre Vorliebe zu beweisen.

Nachmittags. – Der Kapitän hat uns soeben erzählt, es sei auf einer seiner Fahrten im Nördlichen Eismeer so kalt gewesen, daß der Schatten des Schiffsmaats auf dem Deck festfror, und man nur mit Gewalt zwei Drittel davon wieder loseisen konnte. Alle schwiegen bei dieser Mitteilung, niemand äußerte ein Wort, und der Kapitän ging ganz betreten davon. – Er wird noch alle Lust verlieren, überhaupt etwas zu sagen.

Es gibt doch nichts Ruhevolleres als einen Tag auf dem Tropenmeer: die blaue See ist glatt und ohne Bewegung, nur die schnelle Fahrt des Schiffes erzeugt einen frischen Lufthauch, und bis zum fernsten Horizont kann man nicht das kleinste Segel erspähen. Es kommen keine Briefe an, die gelesen und beantwortet werden müssen, man wird nicht durch Zeitungsnachrichten aufgeregt, durch Telegramme beunruhigt und erschreckt; die Welt liegt weit abseits, sie ist für uns nicht vorhanden – anfangs verblaßte sie wie ein Traum, jetzt ist sie ins Wesenlose versunken. All ihr Arbeiten und Streben, ihr Glück und Unglück, ihre Wonne und Verzweiflung, ihre Freuden und Kümmernisse, ihre Sorgen und Qualen haben nichts mehr mit unserem Leben zu schaffen, sie sind vorübergezogen wie ein Sturm, auf den tiefe Windstille gefolgt ist.

Die in schneeweißes Linnen gekleideten Passagiere versammeln sich in Gruppen auf dem Deck; sie lesen, rauchen, spielen Karten, plaudern, halten ein Mittagsschläfchen, kurz tun was sie wollen. Auf andern Schiffen stellt man fortwährend Berechnungen an, wie lange die Fahrt noch dauern wird, auf diesen Meeren geschieht das höchst selten. Kein Mensch kümmert sich um das Anschlagebrett, wo die tägliche Fahrgeschwindigkeit verzeichnet wird, auch wettet man natürlich nicht auf den Lauf des Schiffes, wie das bei Reisen über den Atlantischen Ozean zu geschehen pflegt.

Mir selbst ist es vollständig gleichgültig, wann wir in den Hafen kommen; auch habe ich noch keinen der andern Passagiere darnach fragen hören. Wenn es nach mir ginge, würden wir überhaupt nie mehr landen; denn dies Leben auf dem Wasser hat für mich einen unaussprechlichen Reiz. Da gibt es weder Ermüdung noch Abspannung noch Mißstimmung, man hat keine Sorge, keine Arbeit, keine Verantwortlichkeit. Wo wäre wohl auf dem Lande solches Behagen, solche Heiterkeit, solcher Friede und ein so volles Genügen zu finden? Hätte ich die Wahl, ich segelte endlos weiter auf diesem wundervollen Meer und schlüge meinen Wohnsitz nie wieder am festen Lande auf.

 

Mittwoch 15. April. – Mauritius. – Um zwei Uhr nachmittags gingen wir bei Port Louis vor Anker. Die Klippen und Spitzen der zerklüfteten Felsengruppen sind bis zum höchsten Gipfel hinauf bewaldet; auf der grünen Ebene liegen die Wohnhäuser zwischen tropischen Gebüschen verstreut. Hier ist der Schauplatz der Geschichte von Paul und Virginie.

 

Donnerstag 16. April. – In Port Louis ans Land gegangen. Wir fanden in der kleinen Stadt die mannigfaltigsten Nationalitäten und Hautschattierungen, die uns bisher vorgekommen waren: Franzosen, Engländer, Chinesen, Araber, Afrikaner mit Wollköpfen oder glattem Haar, Ostindier, Mischlinge, Quadronen in den verschiedensten Trachten und Farben. – Die Geschichte von Mauritius verzeichnet offenbar nur eine wichtige Begebenheit, und diese hat sich obendrein niemals zugetragen. Ich meine den romantischen Aufenthalt von Paul und Virginie, welcher jedermann mit dem Namen der Insel vertraut machte, während ihre geographische Lage aller Welt verborgen blieb.

 

18. April. – Dies ist das einzige Land auf Erden, wo man den Fremden nicht fragt: »Wie gefällt Ihnen unsere Gegend?« Alles Reden über die Insel geht von den Bewohnern selbst aus, der Reisende braucht nur zuzuhören und erhält allerlei Belehrung. Von einem Bürger erfährt er, daß Mauritius zuerst erschaffen wurde und dann der Himmel nach dem Vorbild von Mauritius. Ein anderer erklärt das für Uebertreibung und behauptet, man lebe in Mauritius durchaus nicht wie im Himmel; wer zum Beispiel nicht gezwungen wäre in Port Louis zu wohnen, würde sich den Aufenthaltsort gewiß nicht wählen.

Ein Engländer sagte mir:

»Die Insel ist bekannt wegen der ungewöhnlich langen Quarantäne, welche die Schiffe für nichts und wieder nichts halten müssen; dieselbe dauert oft drei bis vier Wochen. Einmal wurde sogar die Quarantäne über ein Schiff verhängt, weil der Kapitän als Knabe die Blattern gehabt habe. Außerdem war er auch Engländer. Der französische Einfluß ist von früher her noch immer am vorherrschendsten auf der Insel; die Zahl der Engländer ist gering und der Gouvernementsrat besteht fast nur aus Franzosen.

»Die Bevölkerung beträgt etwa 375 000. Die meisten sind Ostindier; außer ihnen gibt es Mischlinge und Neger, welche Abkömmlinge der Sklaven aus der Zeit der französischen Herrschaft sind; ferner Franzosen und Engländer. Die Mischlinge stammen aus Verbindungen von Weißen und Schwarzen, Mulatten, Quadronen oder Quarteronen; es sind daher alle nur denkbaren Schattierungen vertreten: ebenholzschwarz, mahagoni, kastanienbraun, fuchsrot, syrupfarben, dunkelbernsteingelb, hellgelb, crêmefarben, elfenbeinweiß und aschgrau. Letzteres ist die Farbe, welche der Angelsachse bei längerem Aufenthalt im Tropenklima annimmt.

»Die meisten Bewohner von Mauritius kennen nichts als ihre Insel und haben weder viel gelernt noch gelesen – außer der Bibel oft nur Paul und Virginie. Von diesem Roman werden jährlich viele Exemplare verkauft, und es gibt Leute, welche glauben, er wäre ein Teil der Bibel. Es ist das berühmteste Buch, das je über Mauritius geschrieben worden ist – aber auch das einzige. Die drei Hauptländer der Erde sind nach Ansicht der Bürger: Judäa, Frankreich und Mauritius, und daß sie in einem der drei geboren sind, erfüllt sie mit Stolz. Rußland und Deutschland gehören, ihres Wissens, zu England und von letzterem haben sie keine große Meinung. Wer über die Vereinigten Staaten und den Aequator etwas hat verlauten hören, glaubt, das seien zwei Königreiche.

»Der Buchhandel auf der Insel ist unbedeutend; für Bildung und Unterhaltung des Volks müssen die Zeitungen sorgen, welche aus zwei ureinfach gedruckten Seiten bestehen, die eine mit französischem, die andere mit englischem Text. Die englische Seite ist eine Übersetzung der französischen; einen Korrekturleser gibt es nicht – der Mann ist gestorben.

»Und was steht darin? Wo nimmt man auf der kleinen, entlegenen Insel mitten im indischen Ozean täglich den Stoff her, um eine ganze Druckseite zu füllen? – Den muß Madagaskar liefern, Madagaskar und Frankreich. Ratschläge, die man der Regierung erteilt, und abfällige Bemerkungen über die englische Verwaltung bilden den übrigen Inhalt der Tagesblätter, deren Besitzer und Herausgeber französische Kreolen sind.

»Das Französische ist Landessprache. Jeder muß es sprechen, er mag wollen oder nicht. Besonders ohne das Mischlings-Französisch, das die Leute mit den vielen verschiedenfarbigen Gesichtern reden, kann man sich hier gar nicht verständlich machen.

»Mauritius war früher sehr wohlhabend, denn man macht hier den besten Zucker in der ganzen Welt. Aber zuerst verdarb der Suez-Kanal die Handelsverbindungen der Insel, und dann verschloß ihr der Rübenzucker mit Hilfe der Zuckerprämien den europäischen Markt. Viele der größten Zuckerpflanzer befinden sich in Geldverlegenheit und würden ihre Besitzungen gern für die Hälfte der Summen hergeben, die sie hineingesteckt haben. Wenn ein Land erst anfängt, die Teekultur zu betreiben, so ist das ein sicheres Zeichen für den Rückgang seines Hauptprodukts, dafür liefern Bengalen und Ceylon den Beweis. Auch in Mauritius macht man jetzt Versuche mit der Teekultur.«

 

20. April. – Der jährliche Cyklone richtet oft große Verwüstungen in den Zuckerfeldern an. Im Jahre 1892 wurden Hunderte von Menschen durch den Cyklone getötet oder zu Krüppeln gemacht, und der sündflutartige Regen, der dabei Port Louis überschwemmte, erzeugte großen Wassermangel. Das ist buchstäblich wahr, denn er zerstörte das Wasserwerk und die Leitungsröhren, und als sich die Flut verlaufen hatte, herrschte eine Zeitlang arge Not, weil man kein Wasser bekommen konnte. – Die Wut jenes Wirbelsturms war fürchterlich; er machte ganze Straßen von Port Louis zu Trümmerhaufen, entwurzelte Bäume, deckte Dächer ab, schmetterte einen Obelisken zu Boden, riß Schiffe vom Anker los und schleuderte ein amerikanisches Fahrzeug bis in den Wald hinauf. Ueber eine Stunde lang krachte der Donner ohne Unterlaß, die Blitze zuckten und der Wind heulte – es war ein Höllenlärm ohne gleichen. Dann trat plötzlich Ruhe ein, heller Sonnenschein und völlige Windstille; die Menschen wagten sich hinaus, um den Verwundeten beizustehen und nach ihren Freunden und Angehörigen zu suchen. Da brach der rasende Sturm unvermutet aus einer andern Himmelsgegend von neuem los und richtete vollends alles zu Grunde.

Die Wege auf der Insel sind fest und eben, die Bungalows bequem ausgestattet, die Höfe sehr geräumig; längs der Fahrstraßen wachsen hohe grüne Bambushecken, und – was ich noch nie gesehen habe – Hecken von roten und weißen Azaleen, die sich wunderhübsch ausnehmen. Mauritius ist ein einziger großer, gartenähnlicher Park. Die wogenden Zuckerrohrfelder mit ihrem frischen Grün tun dem Auge wohl; überall entfaltet sich tropischer Pflanzenwuchs in üppigster Fülle, helles und dunkles Grün, dicht verschlungenes Unterholz von hohen Palmen überragt, große schattige Wälder mit klaren Flüssen, die sich bald im Dunkel verlieren, bald lustig wieder ans Tageslicht gesprungen kommen; auch kleine Berge mit spielzeugartigen Klippen und Felsengruppen hat Mauritius aufzuweisen und dann und wann einen Durchblick auf das Meer mit dem weißen Schaum der Brandung. Die Insel ist sehr hübsch in ihrer Art, doch fehlt ihr das Erhabene, Großartige, Geheimnisvolle, wie es unersteigliche Bergeshöhen mit Gipfeln, die in den Himmel ragen, und weite Fernsichten einer Gegend verleihen; der Gesamteindruck ist reizend, aber nicht überwältigend, er berührt uns angenehm, dringt aber nicht bis in die Tiefe der Seele.

Als die Franzosen noch Mauritius besaßen, belästigten sie von dort aus die indischen Kauffahrteischiffe; deshalb nahm ihnen England die Insel fort und auch das benachbarte Bourbon. Letzteres gab es jedoch wieder an Frankreich heraus und ließ sich auch Madagaskar fortschnappen, was sehr zu beklagen ist. England hätte mit geringer Anstrengung die harmlosen Eingeborenen vor dem Unheil der französischen Zivilisation schützen können. Leider hat es das unterlassen, und jetzt ist es zu spät.

Vor der Sünde, einen Raub an Frankreich zu begehen, hätte sich England schwerlich gescheut. Aller Grundbesitz sämtlicher Staaten der Erde – Amerika natürlich nicht ausgeschlossen – besteht aus gestohlenem Gut, aus Ländereien, die andern Nationen gehörten, denen man sie entrissen hat. In Europa, Asien und Afrika ist jeder Fußbreit Land schon Millionen mal wieder und wieder gestohlen worden. Ein Verbrechen aber, das seit Jahrtausenden verübt wird, hört auf ein Verbrechen zu sein und wird zur Tugend. Das Gewohnheitsrecht ist stärker als jedes andere Gesetz. Auch werden ja heutzutage unter den christlichen Regierungen die allseitigen Pläne solchen Länderraubs ganz frei und offen verhandelt.

Ohne Frage lassen die Zeichen der Zeit deutlich erkennen, welchen Verlauf die Sache nehmen wird: Alle noch unzivilisierten Länder der Erde müssen unter die Herrschaft der christlichen Staaten Europas kommen. Mir macht das keinen Kummer, im Gegenteil, ich freue mich darüber. Vor zweihundert Jahren wäre dies unabwendbare Geschick noch ein Unheil für die wilden Völker gewesen, aber jetzt wird es, unter gewissen Umständen, für manche ein Segen sein. Die Europäer sollen nur je eher je lieber alles Land in Besitz nehmen, damit Friede, Ordnung und Gerechtigkeit an die Stelle der Bedrückung, des Blutvergießens und der Gesetzlosigkeit tritt, unter der die Wilden jahrhundertelang geschmachtet haben. Wenn man bedenkt, was zum Beispiel Indien zu der Zeit gewesen ist, als die Hindus und die Mohammedaner es beherrschten, und wie es jetzt um das Land steht, wenn man an das frühere Elend der Millionen zurückdenkt, die heutzutage Schutz und eine menschenwürdige Behandlung genießen, so wird man zugeben müssen, daß es für Indien kein größeres Glück geben konnte, als unter britische Oberherrschaft zu kommen. Geht nun alles Land der wilden Völker in europäischen Besitz über, und müssen sie selbst sich den fremden Herrschern auf Gnade oder Ungnade unterwerfen, so wollen wir von Herzen hoffen und wünschen, daß alle Wilden bei dem Tausch nur gewinnen möchten.


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