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Es gibt eine Frage, die stellt nur ein Deutscher. Wenn dich die Leute besuchen, dann nimmt dich jener unter den Arm, raucht einmal an seiner Zigarre und sagt: »Sagen Sie mal – was zahlen Sie hier eigentlich Miete?« Ist doch auch interessant.
Wenn ein Franzose einen Vertrag unterschrieben hat, dann hält er ihn. Doch bevor er ihn unterschreibt, macht er unendliche Geschichten, in Verlauf derer man junge Hunde kriegen kann. Und dann unterschreibt er ihn nicht. Es sind kleine Leute, wie?
Wenn ein Deutscher einen Vertrag unterschrieben hat, ist der Vorfall für ihn erledigt, und er ist höchst erstaunt, wenn er ihn nun auch noch erfüllen soll. Dann gibt es ein großes Lamento und viel Geschrei der Rechtsanwälte. Aber er unterschreibt jeden Vertrag. Es sind großzügige Leute.
Bei einem französischen Zeitungsartikel muß man sich immer fragen: »Was will der Mann?« und: »Wer hat ihn dafür bezahlt?«
Bei einem deutschen Zeitungsartikel muß man sich fragen: »Was verschweigt er?« und: »Wer hat ihn dafür auf die Schulter geklopft?«
Wenn ich das schön gedruckte Buch eines mit Buchweizengrütze gefütterten Philosophen aus Amerika lese, hinter seinen Brillengläsern blitzen fröhlich jungenhafte Augen, die sich so optimistisch mit dem Elend der andern abfinden, alles ist gut und schön, wir haben eine gute Predigt gehabt, Breakfast auch, ja danke, auf welch unbeflecktem Wege wohl so ein Wesen zur Welt gekommen sein mag, die Amerikanerinnen sind doch unterhalb des Nabels alle aus Zelluloid –
wenn ich so einen fröhlichen Professor lese: dann weiß ich endlich, wie einem gebildeten Chinesen zumute ist, der europäische Touristen sieht.
Eine Geschichte? Dies ist eine schöne Geschichte. Ein amerikanischer Milliardär – meine Geschichten spielen alle in vornehmer Gesellschaft – ein amerikanischer Milliardär wurde einst von einem Freunde gefragt: »Wie machen Sie das, Herr Moneymaker: auf jedem Ihrer Empfänge werden Ihnen Hunderte von Leuten vorgestellt, Menschen, die Sie nie vorher gesehn haben. Alle aber unterhalten sich mit Ihnen auf das trefflichste. Wie machen Sie das nur?« – »Ich habe mir da eine Methode ausgedacht«, sagte der Milliardär. »Ich frage jeden Menschen, der mir vorgestellt wird: Was macht Ihr Leiden –?«