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Zunächst weicht man den Fleck, falls er bereits eingetrocknet ist, in heißem Wasser ein. Dann stellt man eine Lauge aus 20 Gramm Weizenkleie und 5 Gramm geschabter Talgkernseife her, die man in 10 Liter Wasser aufgelöst hat. Alles wird durch einen Beutel gedrückt. Dann wäscht man den Stoff in der noch warmen Brühe und spült ihn in kaltem Wasser, dem man etwas Borax beigesetzt hat, gut nach.
Handelt es sich um Anilin-Farbenflecke, so ist ein Betupfen mit verdünnter Salzsäure empfehlenswert.
Bei Leim- und Wasserfarbenflecke genügt ein mehrfaches Auswaschen des Fleckes mit heißem Wasser. Dann erst wird mit Seifenwasser nachgewaschen.
Bei frischen Öl- und Lackfarbenflecken genügt ein gründliches Ausreiben mit Benzin.
Befinden sich an Fensterscheiben frische Flecke von Ölfarben, so genügt ein Abreiben mit Terpentinöl.
Ein Abreiben der Flecke mit reinem Alkohol beseitigt sie ebenfalls. Die letzten Farbenreste werden mit weichem Lappen und warmem Sodawasser fortgewischt.
Ältere Ölfarbenflecke an Fensterscheiben werden zunächst mit dem Messer abgekratzt. Darauf wird der verbleibende Rest mit Schmierseife eingerieben, die über Nacht darauf liegen bleibt. Am nächsten Tage wäscht man mit Sodawasser nach.
Alte Flecke an Fensterscheiben reibt man kräftig mit dem Rande einer Kupfermünze ab. Mit Sodawasser wird nachgewaschen.
Ölfarbe von Händen entfernt man am raschesten durch Abreiben der Hände mit einem in Terpentinöl getränkten Leinenläppchen.
Stempelfarbe schwindet durch Abreiben der Hände mit Spiritus und einem Leinenläppchen. Gründliches Nachwaschen mit Seife und warmem Wasser ist notwendig.
Anilinfarbenflecke weichen nur sehr schwer. Ein längeres Behandeln mit Salmiakgeist und darauf erst mit konzentriertem unterschwefligsaurem Natron ist erforderlich.
Bei Ölfarbe reibt man den Fleck erst gründlich mit Benzin ein, läßt ihn eine Weile feucht bleiben, indem man Benzin nachträufelt, scheuert dann den Fleck zwischen den Fingern und wäscht mit heißem Wasser nach.
Handelt es sich um veraltete Ölfarbenflecke, so legt man den Stoff für mehrere Stunden in Terpentinöl zum Weichen und reibt darauf mit Benzin nach.
Man löst Soda in heißem Wasser auf, setzt einen Teil Schmierseife zu und bringt den Fleck in die Brühe. Dort läßt man ihn einige Stunden lang liegen und reibt ihn später gründlich aus.
Handelt es sich um nicht zu feines Gewebe, so kann man das befleckte Stück in Seifensiederlauge legen, dort zwei Stunden liegen lassen und darauf den Fleck ausreiben.
Frische Wasserfarbenflecke werden mit einfacher Waschseife und warmem Wasser beseitigt. Man vermeide zunächst jedes andere Fleckentfernungsmittel.
Rote Flecke, die durch Abfärben von Inletten entstanden sind, werden mit Zitronensaft ausgerieben.
Reiner Spiritus erfüllt in diesem Falle den gleichen Zweck.
Farbflecke, die durch unechtes Garn entstanden sind, können nur entfernt werden, wenn das Wäschestück nach dem Abfärben noch nicht gekocht wurde. Färbt das Garn während des Waschens ab, so weicht man den Stoff in Salzwasser ein, wringt ihn aus, bestreut ihn mit Salz, das man eine Stunde lang einwirken läßt, und wäscht zum Schluß mit kaltem Wasser nach.
Sind durch Wäscheblau Flecke entstanden, so wird das betreffende Stück zunächst in heißes Wasser gelegt und darin gut ausgewaschen. Dann nimmt man es heraus und legt es eine Stunde lang in kaltes Wasser, dem man etwas konzentrierte Salzsäure beigegeben hat. Darauf kommt das Wäschestück noch eine halbe Stunde in starkes Sodawasser.
Handelt es sich um Flecke, die von Stempelfarben herrühren, so befeuchtet man sie mit reinem Spiritus, reibt mit weiterem reinem Spiritus nach und legt zum Schluß das fleckige Stück noch wenige Minuten in abermals neuen Spiritus.
Flecke, die von Schreibmaschinen-Farbbändern herrühren, werden in Brennspiritus ausgewaschen und in Brennspiritus nachgespült.
Man bereitet eine Lauge aus Pottasche, weichem Wasser und ungelöschtem Kalk, mit der man den Ölfarbenfleck gründlich abreibt. Es ist darauf mit lauwarmem Wasser nachzuspülen.
Um Ölfarbenflecke aus Seide zu entfernen, löst man zunächst den Fleck nach Möglichkeit mit Terpentin oder Butter und trägt nach Beseitigung der Farbe einen Brei aus gebrannter Magnesia und Äther auf. Er bleibt längere Zeit liegen, darauf wird vorsichtig mit Benzin nachgewaschen.
Durch farbige Blumen entstehen öfter auf hellen Strohhüten Farbflecke. Die unsaubere Stelle wird mit dem Schnitz einer Zitrone (nicht mit einer Scheibe) gründlich abgerieben. Dann befeuchtet man den Fleck mit einem in Milch getauchten Läppchen und bürstet vorsichtig mit kaltem Wasser nach, doch achte man darauf, daß das Wasser rasch wieder ablaufen kann. Das Trocknen des Hutes muß im Schatten erfolgen.
So lange die Ölfarbenflecke noch nicht eingetrocknet sind, können sie durch wiederholtes Betupfen mit Terpentin entfernt werden.
Sind die Flecke bereits eingetrocknet, so werden sie zunächst mit Schmierseife bestrichen und nach einer Stunde in erwärmtem Regenwasser ausgewaschen.
Man löst Amyl-Alkohol zu gleichen Teilen in reinem Weingeist auf, bestreicht damit den Öl- und Lackfleck. Nach kurzer Behandlung wird er verschwunden sein.
Man mischt halb Terpentin, halb Wasser und zerdrückt darin ein haselnußgroßes Stück venezianische Seife. Damit reibt man mehrfach den Fleck ein und wäscht später mit warmem Wasser nach.
Eine Mischung von Terpentinöl und Salmiakgeist zu gleichen Teilen dient ebenfalls zur Beseitigung von Ölfarbenflecke. Man taucht einen Lappen, möglichst von demselben Stoff, in die Flüssigkeit und reibt damit die Flecke heraus.
Sind die Ölfarbenflecke schon stark eingetrocknet, so mischt man einen Teil Azeton mit 3 Teilen Benzol zusammen. Damit wird der Farbfleck gründlich gerieben.
Sind in nicht zu zarte Wollstoffe Lackflecke gekommen, so wäscht man sie in Petroleum.