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Des ersten Buches Mose

82. Kapitel

3650. Vor dem vorhergehenden 27. Kapitel wurde erklärt, was der Herr über das Letzte Gericht oder die letzten Tage der Kirche gelehrt und vorhergesagt hat bei Matth.24/8-14, Nr. 3486-3489. Nun kommt in der Ordnung, vor diesem Kapitel dem Plan gemäß, zu erklären, was Matth.24/15-18 steht:

"Wenn ihr nun sehet den Greuel der Verödung, verkündigt von Daniel, dem Propheten, stehend an heiliger Stätte; - wer es liest, merke auf; - dann sollen die, welche in Judäa sind, fliehen auf die Berge. Wer auf dem Dach des Hauses, soll nicht hinabsteigen, etwas aufzuheben aus seinem Hause, und wer auf dem Feld, kehre nicht wieder um, zu holen sein Kleid".

3651. Jeder kann sehen, daß dieses Geheimnisse enthält, und daß, wenn jene Geheimnisse nicht aufgedeckt werden, man gar nicht wissen kann, was das heißt, daß die in Judäa fliehen sollen auf die Berge; und wer auf dem Dach des Hauses, nicht heruntersteigen soll, etwas aufzuheben aus dem Hause; und wer auf dem Feld, nicht wieder umkehren soll, zu holen sein Kleid. Wenn der innere Sinn nicht lehrte, was jene Worte bedeuten und in sich schließen, (könnten) die Forscher und Erklärer des Wortes in ganz unpassende Meinungen geraten und verfallen; ja auch diejenigen, welche die Heiligkeit des Wortes im Herzen leugnen, könnten daraus ableiten, daß mit solchen Worten eben nur die Flucht und das Entrinnen beim Anrücken des Feindes beschrieben werden, daß mithin nichts Heiligeres darin liege, während doch durch jene Worte des Herrn völlig beschrieben wird der Zustand der Verwüstung der Kirche in Ansehung des Guten der Liebe und der Wahrheiten des Glaubens, wie es aus der nun folgenden Erklärung derselben Worte erhellen kann.

3652. Nach dem inneren Sinn verhält sich dieses so:

"Wenn ihr nun sehet den Greuel der Verödung" bedeutet der Kirche Verwüstung, die dann vorhanden ist, wenn der Herr nicht mehr anerkannt wird, mithin wenn keine Liebe und kein Glaube an Ihn mehr da ist; ferner wenn keine Liebtätigkeit gegen den Nächsten und folglich, wenn kein Glaube des Guten und Wahren. Wenn es so aussieht in der Kirche, oder vielmehr in der Gegend wo das Wort ist, nämlich in den Gedanken des Herzens, obgleich nicht in der Lehre des Mundes, dann ist die Verödung da, und das, was gesagt worden, ist deren Greuel. "Wenn ihr sehet den Greuel der Verödung", heißt daher: wenn jemand solches bemerkt; was dann zu tun sei, folgt Vers 16 bis 18.

"Gesagt von Daniel, dem Propheten" bedeutet im inneren Sinn von den Propheten; denn wo ein Prophet mit seinem Namen im Wort genannt wird, ist es nicht der Prophet, der gemeint wird, sondern das prophetische Wort selbst, weil die Namen überhaupt nicht in den Himmel eindringen: Nr. 1876, 1888; doch wird durch den einen Propheten nicht das gleiche bezeichnet, was durch einen anderen: was durch Mose, Elias und Elisa, sehe man in der Vorrede zum 18. Kapitel und Nr. 2762; durch Daniel aber wird bezeichnet alle Weissagung von der Zukunft des Herrn, und vom Zustand der Kirche, hier von ihrem letzten Zustand.

Von der Verwüstung ist viel die Rede bei den Propheten, und durch dieselbe wird dort im Buchstabensinn bezeichnet die Verwüstung der jüdischen und israelitischen Kirche, aber im inneren Sinn die Verwüstung der Kirche im allgemeinen, so auch die Verwüstung, die jetzt vorhanden ist.

"Stehend an heiliger Stätte" bedeutet die Verwüstung in Ansehung alles dessen, was zum Guten und Wahren gehört. Heilige Stätte ist der Zustand der Liebe und des Glaubens. Daß der Ort ist Zustand im inneren Sinn, sehe man Nr. 2625, 2837, 3356, 3387; das Heilige jenes Zustandes ist das Gute, das Sache der Liebe ist, und daher das Wahre, das Sache des Glaubens. Nichts anderes wird verstanden unter dem Heiligen im Wort, weil jenes vom Herrn stammt, Der das Heilige oder das Heiligtum selbst ist.

"Wer es liest, merke auf" bedeutet, daß dieses von denjenigen wohl zu beachten sei, die in der Kirche sind, hauptsächlich von denjenigen, die in der Liebe und im Glauben stehen, von denen jetzt die Rede ist.

"Dann, die in Judäa, sollen fliehen auf die Berge" bedeutet, die Angehörigen der Kirche sollen nicht anderswohin sehen als auf den Herrn, somit auf die Liebe zu Ihm, und auf die Liebtätigkeit gegen den Nächsten. Daß durch Judäa bezeichnet wird die Kirche, wird unten gezeigt werden; daß durch den Berg der Herr selbst, hingegen durch die Berge die Liebe zu Ihm und die Liebtätigkeit gegen den Nächsten, sehe man Nr. 795, 796, 1430, 2722.

Nach dem Buchstabensinn würde es heißen, daß, wenn Jerusalem, wie geschehen, von den Römern belagert würde, sie alsdann nicht dahin sich begeben sollen, sondern auf die Berge, nach den Worten bei Luk.21/20,21: "Wenn ihr sehet umgeben von Heeren Jerusalem, dann wisset, daß nahe ist die Verwüstung; dann sollen die in Judäa fliehen auf die Berge, und die mitten darinnen, sollen hinausgehen, die aber in den Umgegenden, sollen nicht hineingehen".

Aber bei Jerusalem verhält es sich dort ebenso, daß nämlich im Buchstabensinn Jerusalem es ist, das verstanden wird, aber im inneren Sinn die Kirche des Herrn; man sehe Nr. 402, 2117.

Denn alles und jedes, was im Wort vom judäischen und israelitischen Volk erwähnt wird, bezieht sich vorbildlich auf das Reich des Herrn in den Himmeln, und auf das Reich des Herrn auf Erden, d.h. auf die Kirche, wie öfters gezeigt wurde; daher kommt es, daß unter Jerusalem im inneren Sinn nirgends Jerusalem verstanden wird, unter Judäa auch nicht Judäa, sondern sie waren solcherart, daß durch sie himmlische und geistige Dinge des Reiches des Herrn vorgebildet werden konnten. Und damit sie vorbilden möchten, sind sie auch so geworden. So konnte das Wort geschrieben werden, das geeignet sein sollte für die Fassungskraft des Menschen, der es lesen würde, und für das Verständnis der Engel, die beim Menschen sind. Dies war auch der Grund, warum der Herr ebenso geredet hat; denn sonst wäre es nicht angepaßt gewesen der Fassungskraft der Leser, hauptsächlich der damaligen Zeit, und nicht zugleich dem Verständnis der Engel, somit nicht aufgenommen worden vom Menschen, und nicht verstanden von den Engeln.

"Wer auf dem Dach des Hauses, soll nicht hinabsteigen, aufzuheben etwas aus seinem Hause" bedeutet, die im Guten der Liebtätigkeit sind, sollen sich nicht davon wenden zu dem, was sich auf die Glaubenslehren bezieht. Das Dach des Hauses bezeichnet im Wort den höheren Zustand des Menschen, somit seinen Zustand in Ansehung des Guten; was aber unten, bedeutet den niedrigeren Zustand des Menschen, somit den Zustand in Ansehung des Wahren. Was das Haus ist, sehe man Nr. 710, 1708, 2233, 2234, 3142, 3538.

Mit dem Zustand des Menschen der Kirche verhält es sich so: wenn er wiedergeboren wird, so erlernt er das Wahre um des Guten willen; denn er hat eine Neigung zum Wahren um jenes willen. Hingegen nachdem er wiedergeboren ist, dann handelt er aus dem Wahren und Guten. Nachdem er zu diesem Zustand gelangt ist, darf er sich nicht zum früheren Zustand wenden, denn wenn er das täte, so würde er über das Gute, in dem er ist, aus dem Wahren vernünfteln, und so seinen Zustand verkehren; denn alles Vernünfteln hört auf, und muß aufhören, sobald der Mensch in dem Zustand ist, daß er das Wahre und Gute will; denn alsdann denkt und handelt er aus dem Willen, mithin aus dem Gewissen, und nicht aus dem Verstand, wie zuvor. Wenn er es wieder aus diesem täte, so würde er in Versuchungen fallen, in denen er unterläge.

Dies ist es, was bezeichnet wird dadurch, daß "wer auf dem Dach des Hauses, nicht hinabsteigen soll aufzuheben etwas aus seinem Hause.

"Und wer auf dem Feld, soll nicht wieder umkehren, zu holen sein Kleid" oder den Rock, bedeutet, die im Guten des Wahren sollen sich auch nicht von dem Guten desselben wenden zur Lehre des Wahren. Feld bedeutet im Wort jenen Zustand des Menschen in Ansehung des Guten. Was Feld ist, sehe man Nr. 368, 2971, 3196, 3310, 3317, 3500, 3508; und Kleid oder Rock bedeutet dasjenige, was das Gute bekleidet, d.h. die Lehre des Wahren; denn diese ist für das Gute wie ein Kleid. Daß das Kleid dieses ist, sehe man Nr. 297, 1073, 2576, 3301.

Jeder kann sehen, daß hier Tieferes verborgen liegt, als im Buchstaben erscheint; denn der Herr selbst hat jenes gesprochen.

3653. Aus diesem nun kann erhellen, daß der Zustand der Verwüstung der Kirche in Rücksicht auf Gutes der Liebe und Wahres des Glaubens in diesen Versen vollständig beschrieben ist, und daß zugleich eine Ermahnung an diejenigen, die in jenem sind, (ergeht), was sie dann tun sollen.

Es gibt dreierlei Menschen in der Kirche, nämlich solche, die in der Liebe zum Herrn sind, solche, die in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten, und solche, die in der Neigung zum Wahren. Diejenigen, die in der ersten Klasse sind, nämlich die in der Liebe zum Herrn, werden insonderheit bezeichnet dadurch, daß: "die in Judäa fliehen sollen auf die Berge"; in der anderen Klasse sind diejenigen, die in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten, und werden insonderheit bezeichnet durch: "wer auf dem Dach des Hauses, soll nicht hinuntersteigen, aufzuheben etwas aus seinem Hause"; in der dritten Klasse sind die, welche in der Neigung zum Wahren, und werden insonderheit bezeichnet durch: "wer auf dem Feld, soll nicht wieder umkehren, zu holen sein Kleid".

Man sehe, was hierüber Nr. 2454 gesagt und was erklärt wurde, und dort auch, was wieder umkehren und hinter sich sehen heißt.

3654. Daß Judäa in des Wortes innerem Sinn nicht bedeutet Judäa, wie auch Jerusalem nicht Jerusalem, kann aus mehreren Stellen im Wort erhellen. Im Wort wird nicht sowohl Judäa genannt, sondern das Land Jehudahs, und durch dasselbe wird dort, wie durch das Land Kanaan bezeichnet das Reich des Herrn, mithin auch die Kirche; denn diese ist das Reich des Herrn auf Erden; und dies darum, weil durch Jehudah oder durch die jüdische Völkerschaft vorgebildet wurde das himmlische Reich des Herrn, und durch Israel oder das israelitische Volk Sein geistiges Reich. Und weil es vorgebildet wurde, darum wird auch im Wort, wenn es genannt wird, im inneren Sinn nichts anderes bezeichnet.

Daß jenes bezeichnet wird, wird aus demjenigen klar werden, was im Folgenden von Jehudah und dem Land Jehudahs, aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, gesagt werden wird; und inzwischen aus diesen wenigen Stellen bei den Propheten:

Jes.5/1-3,6,7: "Einen Weinberg hatte mein Lieber im Horn des Ölsohns (d.i. auf einem fetten Hügel); er umsäumte und entsteinigte ihn, und bepflanzte ihn mit einem edlen Weinstock, und baute einen Turm inmitten seiner, und auch eine Kelter hauete er darin aus, und erwartete, daß er Trauben brächte, aber er brachte Herlinge; und nun Bewohner Jerusalems, und Mann Jehudahs, richtet doch zwischen Mir und zwischen Meinem Weinberg; setzen will Ich ihn in Verödung, denn der Weinberg Jehovahs Zebaoth ist das Haus Israels, und der Mann Jehudahs ist die Pflanze Seiner Ergötzung; und Er erwartete Rechtswalten, aber siehe, (da war) Eitergeschwür, Gerechtigkeit, aber siehe Geschrei": hier wird im Buchstabensinn vom verdorbenen Zustand der Israeliten und Juden gehandelt, aber im inneren Sinn vom verdorbenen Zustand der Kirche, die durch Israel und Jehudah vorgebildet ist. Der Bewohner Jerusalems ist das Gute der Kirche; daß der Bewohner das Gute ist, oder was das gleiche, der, welcher im Guten ist, sehe man Nr. 2268, 2451, 2712, 3613, und daß Jerusalem die Kirche ist: Nr. 402, 2117; das Haus Israels ebenfalls. Daß das Haus das Gute ist: Nr. 710, 1708, 2233, 2234, 3142, 3538, und Israel die Kirche, Nr. 3305; der Mann Jehudahs gleichfalls; denn durch Mann wird bezeichnet das Wahre: Nr. 265, 749, 1007, 3134, 3310, 3459, und durch Jehudah das Gute, aber mit dem Unterschied, daß der Mann Jehudahs das Wahre aus dem Guten der Liebe zum Herrn bezeichnet, welches das himmlisch Wahre genannt wird, d.h. diejenigen, die in solchem Wahren sind.

Jes.11/12,13,15,16: "Erheben wird Er ein Zeichen den Völkerschaften, und zusammenscharen die Vertriebenen Israels, und das Zerstreute Jehudahs sammeln von den vier Flügeln (die Enden) der Erde; dann wird weichen die Eifersucht Ephraims, und die Feinde Jehudahs werden ausgerottet werden, Ephraim wird nicht eifern mit Jehudah, und Jehudah wird nicht ängsten den Ephraim; verbannen wird Jehovah die Zunge des Meeres Ägyptens; und schwingen die Hand über den Fluß mit der Heftigkeit seines Geistes; dann wird ein Pfad sein für die Überreste Seines Volkes, die übrig sein werden von Aschur": gehandelt wird hier im Buchstabensinn von der Zurückführung der Israeliten aus der Gefangenschaft, aber im inneren Sinn von einer neuen Kirche, im allgemeinen, und im besonderen bei einem jeden, der wiedergeboren oder eine Kirche wird. Die Vertriebenen Israels für deren Wahrheiten, das Zerstreute Jehudahs für deren Gutes. Ephraim für deren Verständiges, das nicht mehr widerstreiten wird. Ägypten für Wißtümliches, und Aschur für die Vernünftelei daraus, die es verkehrt haben. Die Vertriebenen, das Zerstreute, die Überreste, und die übrigen für Wahres und Gutes, das noch übrig ist.

Daß Ephraim das Verständige ist, wird anderswo klar werden, daß Ägypten das Wißtümliche ist, sehe man Nr. 1164, 1165, 1462, 1186, 2588, 3325. Daß Aschur die Vernünftelei ist: Nr. 119, 1186; und daß die Überreste das vom Herrn im inwendigeren Menschen verborgen gehaltene Gute und Wahre sind: Nr. 468, 530, 560, 561, 660, 661, 798, 1050, 1738, 1906, 2284.

Jes.48/1,2: "Höret dies, Haus Jakobs, die genannt sind mit dem Namen Israels, und aus den Wassern Jehudahs hervorgegangen; denn von der Stadt der Heiligkeit werden sie genannt werden, und auf den Gott Israels stützen sie sich": Wasser Jehudahs steht für Wahres, welches ist aus dem Guten der Liebe zum Herrn, das Wahre aus diesem ist das Liebtätigkeitsgute selbst, welches geistig Gutes genannt wird und die geistige Kirche macht, und zwar die inwendige, die Israel, und die auswendige, die das Haus Jakobs genannt wird. Hieraus wird klar, was bedeuten "Haus Jakobs, die genannt sind mit dem Namen Israels, und aus den Wassern Jehudahs hervorgegangen".

Jes.65/9: "Hervorbringen will Ich aus Jakob Samen, und aus Jehudah den Erben Meiner Berge, und besitzen werden ihn Meine Auserwählten, und meine Knechte werden dort wohnen": aus Jehudah der Erbe Meiner Berge im höchsten Sinn für den Herrn, im vorbildlichen Sinn für diejenigen, die in der Liebe zu Ihm, somit im Guten von beiderlei Liebe. Daß Berge jenes Gute sind, ist Nr. 3652 gezeigt worden.

1. Mose 49/9: "Das Junge eines Löwen ist Jehudah, von Beute bist du aufgestiegen, Mein Sohn, er hat sich gebückt, niedergelegt wie ein Löwe, und wie ein alter Löwe, wer wird ihn aufjagen": daß hier unter Jehudah im höchsten Sinn der Herr verstanden wird, ist augenscheinlich klar, und im vorbildlichen Sinn diejenigen, die im Guten der Liebe zu Ihm (sind).

Ps.114/1,2: "Als auszog Israel aus Ägypten, das Haus Jakobs aus dem welschen (fremden) Volk, wurde Jehudah zu Seinem Heiligtum, Israel Seinen Herrschaften": Jehudah steht auch hier für das himmlisch Gute, welches ist das der Liebe zum Herrn, und Israel für das himmlisch Wahre oder geistig Gute.

Jerem.23/5,6; 33/15,16: "Siehe, Tage kommen, ist der Spruch Jehovahs, und Ich werde erwecken dem David einen gerechten Sprößling, Der regieren wird als König, und Er wird glücklich sein, und Er wird tun Recht und Gerechtigkeit auf Erden, in Seinen Tagen wird gerettet werden Jehudah, und Israel wird sicher wohnen, und das Sein Name, womit sie Ihn nennen werden, Jehovah unsere Gerechtigkeit": hier wird geredet vom Kommen des Herrn; Jehudah für diejenigen, die im Guten der Liebe zum Herrn, Israel, die im Wahren jenes Guten. Daß unter Jehudah nicht verstanden wird Jehudah, unter Israel auch nicht Israel, kann erhellen, denn Jehudah wurde nicht errettet, und Israel war nicht mehr.

Jerem.33/7: "Zurückbringen werde Ich die Gefangenschaft Jehudahs, und die Gefangenschaft Israels, und sie bauen wie vorhin".

Jerem.50/4,5: "In jenen Tagen, und in jener Zeit, ist der Spruch Jehovahs, werden kommen die Söhne Israels, selbst auch die Söhne Jehudahs miteinander; gehend und weinend werden sie gehen, und Jehovah, ihren Gott, suchen, und Zion suchen auf dem Wege, wohin ihr Angesicht (gerichtet ist)".

Jerem.3/17,18: "In jener Zeit werden sie nennen Jerusalem den Thron Jehovahs, und werden sich zu ihr sammeln alle Völkerschaften um des Namens Jehovahs willen gen Jerusalem, nicht mehr werden sie gehen nach der Verstockung ihres bösen Herzens; in jenen Tagen werden gehen das Haus Jehudahs zum Hause Israels, und kommen miteinander aus dem Land der Mitternacht auf das Land".

Jerem.31/27,31,33: "Siehe Tage kommen, ist der Spruch Jehovahs, da Ich besäen werde das Haus Israels und das Haus Jehudahs mit dem Samen des Menschen und mit dem Samen des Tieres; und werde schließen mit dem Hause Israels, und mit dem Hause Jehudahs einen neuen Bund; dies ist der Bund, den Ich schließen werde mit dem Hause Israels nach jenen Tagen, geben werde Ich Mein Gesetz in ihrer Mitte, und auf ihr Herz werde Ich es schreiben": daß Israel oder das Haus Israels nicht gemeint ist, erhellt offenbar, weil sie ja unter die Heiden zerstreut, und gar nicht aus der Gefangenschaft zurückgeführt wurden, folglich, daß auch Jehudah oder das Haus Jehudahs nicht gemeint ist, sondern daß durch sie im inneren Sinn bezeichnet sind die Angehörigen des geistigen und himmlischen Reiches des Herrn; mit denen (wurde geschlossen) ein neuer Bund, und in deren Herz ist das Gesetz geschrieben. Neuer Bund für die Verbindung mit dem Herrn durch das Gute: Nr. 665, 666, 1023, 1038, 1864, 1996, 2003, 2021, 2037, Gesetz, das ins Herz geschrieben ist, für das Innewerden des Guten und des Wahren daraus, und auch für das Gewissen.

Joel 4/18-20: "Geschehen wird es an jenem Tage, träufeln werden die Berge Most, und die Hügel werden fließen mit Milch, und alle Bäche Jehudahs werden fließen mit Wassern, und ein Quell wird vom Hause Jehovahs ausgehen, und bewässern den Strom Schittim; Ägypten wird zur Wüstenei werden, und Edom wird zur Ödung der Wüstenei, wegen der Gewalttat an den Söhnen Jehudahs, deren unschuldiges Blut sie vergossen haben in ihrem Lande; und Jehudah wird auf ewig sitzen, und Jerusalem von Geschlecht zu Geschlecht": aus dem einzelnen hier wird auch klar, daß unter Jehudah nicht verstanden wird Jehudah, auch nicht unter Jerusalem Jerusalem, sondern diejenigen, die im Heiligen der Liebe und Liebtätigkeit; denn diese werden in Ewigkeit sitzen, und von Geschlecht zu Geschlecht.

Mal.3/1,4: "Siehe, Ich sende Meinen Engel, der bereiten wird den Weg vor Mir, und plötzlich wird kommen zu seinem Tempel der Herr, Den ihr suchet, und der Engel des Bundes, den ihr wünschet; dann wird angenehm sein dem Jehovah das Mincha (Speisopfer) Jehudahs, und Jerusalems, wie in den Tagen der Ewigkeit, und wie in den vorigen Jahren": hier (ist die Rede) vom Kommen des Herrn. Daß damals nicht angenehm war die Mincha (Speisopfer) Jehudahs und Jerusalems, ist offenbar. Hieraus wird klar, daß durch Jehudah und Jerusalem solches, was zur Kirche des Herrn gehört, bezeichnet wird. So überall im Wort anderwärts, wo Jehudah, Israel und Jerusalem genannt werden.

Hieraus nun kann erhellen, was durch Judäa bei Matthäus bezeichnet wird, nämlich die Kirche des Herrn, und zwar hier die verwüstete.

3655. In dem, was beim Evangelisten vorhergeht, wurde gehandelt vom ersten und zweiten Zustand des Verfalls der Kirche: daß der erste Zustand war, da man anfing nicht mehr zu wissen, was gut und was wahr ist, sondern miteinander darüber stritt, wovon die Folge waren Falschheiten, sehe man Nr. 3354; und daß der zweite Zustand war, die Zeit da man das Gute und Wahre verachten, und auch verschmähen würde, und also der Glaube an den Herrn verlöschen würde, in dem Grade, wie die Liebtätigkeit aufhören werde, sehe man Nr. 3487, 3488; hier nun ist der dritte Zustand, von dem gehandelt wird, und derselbe ist der Zustand der Verödung der Kirche in Ansehung des Guten und Wahren.

 

28. Kapitel

1. Und Jischak rief zu (sich) Jakob, und segnete ihn, und gebot ihm und sprach zu ihm: Du sollst nicht nehmen ein Weib aus den Töchtern Kanaan.

2. Stehe auf, gehe gen Paddan Aram, ins Haus Bethuels, des Vaters deiner Mutter, und hole dir von dort ein Weib von den Töchtern Labans, des Bruders deiner Mutter.

3. Und der Gott Schaddai wird dich segnen, und dich fruchtbar werden und dich viel werden lassen, und du wirst werden zu einer Sammlung von Völkern.

4. Und Er wird dir geben den Segen Abrahams, dir und deinem Samen mit dir, daß du erbest das Land deiner Pilgerfahrten, das gegeben hat Gott dem Abraham.

5. Und Jischak schickte Jakob fort, und er ging gen Paddan Aram, zu Laban, dem Sohne Bethuels, des Aramäers, dem Bruder der Rebecka, der Mutter Jakobs und Esaus.

6. Da sah Esau, daß Jischak den Jakob segnete, und ihn gen Paddan Aram schickte, sich von dort ein Weib zu holen, indem er ihn segnete, und gebot über ihm, sprechend: du sollst nicht nehmen ein Weib von den Töchtern Kanaan.

7. Und daß Jakob gehorchte seinem Vater und seiner Mutter, und gen Paddan Aram ging.

8. Und Esau sah, daß böse (waren) die Töchter Kanaan in den Augen Jischaks, seines Vaters.

9. Da ging Esau zu Jischmael, und nahm Machalath, die Tochter Jischmaels, des Sohnes Abrahams, die Schwester Nebajoths, über seine Frauen sich zum Weibe.

10. Und Jakob ging aus von Beerscheba, und ging gen Charan.

11. Und geriet an einen Ort, und übernachtete daselbst, weil die Sonne untergegangen war, und nahm von den Steinen des Ortes, und legte sie zu seinen Häupten, und lag an jenem Ort.

12. Und er träumte; und siehe, eine Leiter (war) aufgestellt zur Erde, und deren Haupt reichend gen Himmel, und siehe, die Engel Gottes aufsteigend und absteigend auf ihr.

13. Und siehe, Jehovah stehend auf ihr, und sprach: Ich bin Jehovah, der Gott Abrahams, deines Vaters, und der Gott Jischaks; das Land, worauf du liegst, dir will Ich es geben, und deinem Samen.

14. Und sein wird dein Same, wie der Staub der Erde, und ausbrechen wirst du zum Meer, und zum Aufgang, und zur Mitternacht, und zum Mittag; und es werden gesegnet werden in dir alle Familien des (Erd-) Bodens, und in deinem Samen.

15. Und siehe, Ich bin mit dir, und werde dich behüten überall, wohin du gehst, und dich wiederbringen zu diesem Boden, weil Ich dich nicht verlassen werde, bis Ich getan, was Ich dir geredet habe.

16. Da erwachte Jakob von seinem Schlaf, und sprach: Gewißlich ist Jehovah an diesem Ort, und ich habe es nicht gewußt.

17. Und er fürchtete sich und sprach: Wie sehr zu fürchten ist dieser Ort; nichts ist hier denn das Haus Gottes, und dieses ist das Tor des Himmels.

18. Und früh stand Jakob auf am Morgen, und nahm den Stein, den er gelegt zu seinen Häupten, und setzte ihn als Denksäule, und goß Öl auf ihr Haupt.

19. Und nannte den Namen jenes Ortes Bethel; früher jedoch war Lus der Name der Stadt.

20. Und Jakob gelobte ein Gelübde, sprechend: Wird Gott mit mir sein, und mich behüten auf diesem Wege, den ich wandle, und mir geben Brot zu essen, und ein Kleid anzuziehen.

21. Und werde ich wiederkommen im Frieden zum Hause meines Vaters, so wird Jehovah mir sein zum Gott.

22. Und dieser Stein, den ich gesetzt als Denksäule, wird sein ein Haus Gottes, und alles, was Du mir geben wirst, verzehnten, ja verzehnten will ich es Dir.

 

Inhalt

3656. Hier wird im höchsten Sinn gehandelt vom Herrn, wie Er sein Natürliches in Ansehung des Wahren und in Ansehung des Guten anfing, göttlich zu machen; und es wird im allgemeinen beschrieben, durch welche Mittel. Hingegen im vorbildlichen Sinn, wie der Herr das Natürliche des Menschen in Ansehung des Wahren und in Ansehung des Guten wiedergebiert oder neu macht. Das Verfahren ist dabei im allgemeinen gleich: Vers 1-10.

3657. Im inneren höchsten Sinn wird beschrieben, wie der Herr sein Natürliches in Ansehung des Wahren anfing göttlich zu machen vom Letzten der Ordnung aus, um so das Zwischeninneliegende zu ordnen, und alles und jedes mit dem Ersten, d.h. mit seinem Göttlichen Selbst zu verbinden.

Im inneren vorbildlichen Sinn aber (wird beschrieben), wie der Herr das menschlich Natürliche ebenfalls vom Letzten der Ordnung aus wiedergebiert, und das Zwischeninneliegende so ordnet, daß Er es durch das Vernünftige mit Sich verbindet, worüber Vers 11-22.

 

Innerer Sinn

3658. Vers 1,2: Und Jischak rief zu (sich) Jakob, und segnete ihn, und gebot ihm und sprach zu ihm: Du sollst nicht nehmen ein Weib aus den Töchtern Kanaan. Stehe auf, gehe gen Paddan Aram, ins Haus Bethuels, des Vaters deiner Mutter, und hole dir von dort ein Weib von den Töchtern Labans, des Bruders deiner Mutter.

"Und Jischak rief zu (sich) Jakob" bedeutet das Innewerden der Beschaffenheit, betreffend das Gute des Wahren vom Herrn;

"und segnete ihn" bedeutet, daß es so verbunden werden soll;

"und gebot ihm und sprach zu ihm" bedeutet Nachdenken und daher Innewerden;

"du sollst nicht nehmen ein Weib aus den Töchtern Kanaan" bedeutet, es soll ja nicht verbunden werden mit den Neigungen zum Falschen und Bösen;

"stehe auf" bedeutet, nur soll er jenes Gute von da erheben;

"gehe gen Paddan Aram" bedeutet die Erkenntnisse des so beschaffenen Wahren;

"ins Haus Bethuels, des Vaters deiner Mutter, und hole dir von dort ein Weib von den Töchtern Labans, des Bruders deiner Mutter" bedeutet das nebenverwandte äußere Gute, und das Wahre daher, das verbunden werden soll.

3659. "Und Jischak rief zu (sich) Jakob", 1. Mose 28/1, bedeutet das Innewerden der Beschaffenheit, betreffend das Gute des Wahren vom Herrn.

Dies erhellt aus der Bedeutung von rufen zu jemand, sofern es ist das Innewerden der Beschaffenheit, wovon Nr. 3609; aus der vorbildlichen Bedeutung Jischaks, sofern er ist der Herr in Ansehung des göttlich Guten, des göttlich Vernünftigen, wovon Nr. 1893, 2066, 2072, 2083, 2630, 3012, 3194, 3210; und aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs, sofern er ist der Herr in Ansehung des natürlich Wahren, wovon Nr. 1893, 3305, 3509, 3525, 3546, 3576, 3599; hier aber und im Folgenden dieses Kapitels bildet Jakob vor das Gute jenes Wahren.

Hieraus wird klar, daß durch die Worte "Jischak rief zu sich Jakob" bezeichnet wird das Innewerden der Beschaffenheit vom Herrn, betreffend das Gute des Wahren.

Daß Jakob hier das Gute jenes Wahren vorbildet, hat den Grund, weil er jetzt die Erstgeburt Esaus bekommen hatte, und auch dessen Segen, und eben hiermit die Rolle Esaus übernahm, aber noch nicht weiter als in betreff des Guten jenes Wahren, das, nämlich das Wahre, er früher vorbildete; denn alles Wahre, was für eines und wie beschaffen es auch sein möge, hat in sich Gutes; denn das Wahre, wofern es nicht aus dem Guten, ist nicht wahr, sondern kraft desselben heißt es wahr.

Durch die Erstgeburt, die er erhielt, und durch den Segen bekam er den Vorzug vor Esau, daß seine Nachkommenschaft in die Verheißung, die dem Abraham und dem Jischak gegeben wurde, in betreff des Landes Kanaan eintrat, und daß so durch ihn das göttlich Natürliche des Herr vorgebildet wurde, wie durch Jischak das göttlich Vernünftige, und durch Abraham Sein Göttliches Selbst. Damit also das Vorbildliche in eine Person fallen möchte, wurde zugelassen, daß er dem Esau so die Erstgeburt, und nachher den Segen wegnehmen durfte. Daher kommt es, daß Jakob jetzt das Gute des Natürlichen vorbildet, aber hier im Anfang das Gute jenes Wahren, das, nämlich das Wahre, er kurz vorher vorbildete.

Es ist auch noch von Esau die Rede, wie im folgenden Vers 6, 7, 8, dieses Kapitels, aus dem Grund, damit das inwendigere Gute des Wahren und Wahre des Guten des Natürlichen des Herrn vorgebildet werden möchte, das durch Jakob noch nicht (geschehen) kann. Was und wie beschaffen das Gute des Wahren ist, das hier Jakob bezeichnet, wird aus dem Folgenden erhellen.

3660. "Und segnete ihn", 1. Mose 28/1, bedeutet, es soll so verbunden werden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gesegnet werden, sofern es ist verbunden werden, wovon Nr. 3504, 3514, 3530, 3565, 3584.

Daß der Vater Jischak jetzt den Sohn Jakob segnet, obgleich dieser mit Betrug kam, und dem Esau den Segen wegnahm, und Jischak ob dieser Tat schauderte, wie aus dem vorhergehenden 1. Mose 27/33,35 zu ersehen ist, hat den Grund, weil er nun inne ward, daß es Jakobs Nachkommenschaft sei, die das Land Kanaan besitzen werden, nicht Esaus. Daher wurde der Segen von Jischak bestätigt; aber der Betrug, ob dem Jischak schauderte, bezeichnete und sagte vorher das betrügerische Verhalten in jener Völkerschaft in Beziehung auf das Vorbildliche, sofern es nämlich nichts weniger als ernstlich oder von Herzen die göttlichen und himmlischen Dinge des Reiches des Herrn vorbildete, also gar nicht wie die Alte Kirche, sondern nur im Äußerlichen, das getrennt ist vom Inwendigen, und nicht einmal das, weil sie so oft in offenbare Abgötterei verfielen.

Was aber dadurch verbunden werden oder die Verbindung, die durch gesegnet werden im inneren Sinn bezeichnet wird, verstanden wird, ist früher gesagt worden, daß nämlich das Natürliche in Ansehung des Guten und in Ansehung des Wahren angeschlossen werden sollte an das Vernünftige, oder was gleich, der äußere Mensch an den inneren; denn um sein Natürliches göttlich zu machen, mußte der Herr solches Gute und Wahre demselben beibringen, das mit dem Guten und Wahren des göttlich Vernünftigen übereinstimmte; ohne entsprechendes Gutes und Wahres gibt es keine Verbindung.

Gutes und Wahres des Natürlichen, oder Eigenes des natürlichen Menschen, gibt es unzählig viel, und zwar so unzählig viel, daß vom Menschen kaum dessen allgemeinste Gattungen gewußt werden können, obwohl immerhin das natürlich Gute und Wahre, wenn es genannt wird, dem Menschen als ein einziges Einfaches erscheint; denn das ganze Natürliche, und alles, was darinnen, ist nichts anderes; und weil es sich so verhält, so kann einleuchten, daß es Gutes und Wahres des Natürlichen gibt, in dem Gutes und Wahres des Vernünftigen sein kann, und daß es Gutes und Wahres des Natürlichen gibt, in dem Gutes und Wahres des Vernünftigen nicht sein kann. Folglich daß es Gutes und Wahres des Natürlichen gibt, das dem Guten und Wahren des Vernünftigen durch Entsprechung angeschlossen werden kann. Von diesem wird im gegenwärtigen und in den folgenden Kapiteln gehandelt.

Jenes Gute und Wahre wissen, und dasselbe voneinander unterscheiden, sodann schauen wie beschaffen es ist, und so auch, wie es sich zur Verbindung eignet, wird dem Menschen nicht so leicht, solange er nicht aus dem Inwendigeren oder aus Erleuchtung vom Licht des Himmels denkt, denn solches erscheint ihm alsdann sowohl dunkel, als unangenehm. Aber dennoch ist solches der Fassungskraft und dem Verständnis der Engel angepaßt, auch der Fassungskraft der Geister; denn ihre Gedanken werden nicht gestört durch Sorgen um weltlicher, leiblicher und irdischer Dinge wie früher, wo sie als Menschen in der Welt lebten. Diese, nämlich die Engel und Geister, sind in der Wonne der Einsicht, und in der Seligkeit der Weisheit, wenn solcherlei ihnen aus dem inneren Sinn des Wortes kund wird; denn das Göttliche strahlt alsdann her, weil im höchsten Sinn gehandelt wird vom Herrn, und im vorbildlichen Sinn von der Kirche und Wiedergeburt, daher sind sie in der göttlichen Sphäre des Herrn, und Seiner Zwecke und Nutzleistungen.

3661. "Und gebot ihm, und sprach zu ihm", 1. Mose 28/1, bedeutet Besinnung (Nachdenken, reflexio) und Innewerden daher.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gebieten in den historischen Teilen des Wortes, sofern es ist sich besinnen (nachdenken, reflectere); und aus der Bedeutung von sprechen, sofern es ist innewerden, wovon Nr. 1791, 1815, 1819, 1822, 1898, 1919, 2080, 2619, 2862; Besinnung (reflexio) ist die Anschauung einer Sache, wie sie sich verhält, dann wie beschaffen sie ist, von daher kommt das Innewerden,

3662. "Du sollst nicht nehmen ein Weib aus den Töchtern Kanaan", 1. Mose 28/1, bedeutet, nur soll es nicht verbunden werden mit den Neigungen zum Falschen und Bösen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von ein Weib nehmen, sofern es ist, zugesellt und verbunden werden; aus der Bedeutung der Töchter, sofern sie sind Neigungen, wovon Nr. 568, 2362, 3024; und aus der Bedeutung von Kanaan, sofern es ist das Falsche und Böse, wovon Nr. 1093, 1140, 1141, 1167, 1205, 1444, 1573, 1574, 1868.

3663. "Stehe auf", 1. Mose 28/2, bedeutet, nur soll er jenes Gute erheben von da.

Dies erhellt aus der Bedeutung von aufstehen, sofern es da, wo es gesagt wird, eine Erhebung andeutet, wovon Nr. 2401, 2785, 2912, 2927, 3171. Hier die Erhebung aus solchem, was bezeichnet wird durch die Töchter Kanaan, zu solchem was bezeichnet wird durch die Töchter Labans, von denen folgt.

3664. "Gehe gen Paddan Aram", 1. Mose 28/2, bedeutet die Erkenntnisse des so beschaffenen Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Aram oder Syrien, sofern es sind Erkenntnisse, wovon Nr. 1232, 1234, 3249. Daß Paddan Aram die Erkenntnisse des Wahren sind, kommt daher, weil es im Syrien der Flüsse (d.h. Mesopotamien) war, wo Nachor, Bethuel und Laban (ihre Heimat hatten). Daß durch dasselbe die Erkenntnisse des Wahren bezeichnet werden, sehe man Nr. 3051. Paddan Aram wird auch früher, 1. Mose 25/20 und 1. Mose 31/18 erwähnt, und bedeutet in jenen Stellen gleichfalls die Erkenntnisse des Wahren.

3665. "Ins Haus Bethuels, des Vaters deiner Mutter, und hole dir von dort ein Weib von den Töchtern Labans, des Bruders deiner Mutter", 1. Mose 28/2, bedeutet das seitenverwandte äußere Gute und daher Wahre, das verbunden werden soll.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Bethuels, sofern er ist das Gute der Heiden erster Klasse, wovon Nr. 2865; aus der vorbildlichen Bedeutung Labans, sofern er ist die Neigung zum Guten im natürlichen Menschen oder die Neigung zum äußeren Guten, und eigentlich das seitenverwandte Gute gemeinschaftlichen Stammes, wovon Nr. 3129, 3130, 3160, 3612; und aus der Bedeutung von nehmen ein Weib von seinen Töchtern, sofern es ist zugesellt oder verbunden werden den Neigungen zum Wahren, die von daher. Daß ein Weib nehmen heißt verbunden werden, ist klar, und daß Töchter sind Neigungen, sehe man Nr. 568, 2362, 3024.

Hieraus erhellt, was jene Worte bedeuten, nämlich daß das hier durch Jakob vorgebildete Gute des Natürlichen verbunden werden sollte mit den Wahrheiten, die aus dem seitenverwandten äußeren Guten (stammen). Dies verhält sich so:

Wenn der Mensch wiedergeboren wird, dann wird er vom Herrn geführt, zuerst wie ein Kind, darauf wie ein Knabe, hernach wie ein Jüngling, und zuletzt wie ein Erwachsener. Die Wahrheiten, die er wie ein kindlicher Knabe erlernt, sind ganz äußerlich und leiblich; denn Inwendigeres kann er noch nicht fassen.

Jene Wahrheiten sind nichts anderes als Erkenntnisse von solchen Dingen, in denen inwendigst Göttliches ist. Denn es gibt Erkenntnisse von Dingen, in denen inwendigst nichts Göttliches ist, und es gibt solche, worin es ist. Die Erkenntnisse, in denen inwendigst Göttliches ist, sind so beschaffen, daß sie mehr und mehr inwendigere Wahrheiten allmählich und der Ordnung nach zulassen, dagegen die Erkenntnisse, in denen nichts Göttliches ist, sind so beschaffen, daß sie (jene) nicht zulassen, sondern abweisen; denn die Erkenntnisse des äußeren und leiblichen Guten und Wahren sind wie ein Boden, der seiner Art nach Samen von dieser, nicht einer anderen Natur zuläßt, und eine Gattung von Samen hervorbringt, und die andere erstickt.

Die Erkenntnisse, die inwendigst Göttliches enthalten, lassen in sich das geistig und himmlisch Wahre und Gute zu, denn aus dem Göttlichen, das inwendigst ist und ordnet, haben sie diese Art an sich. Hingegen die Erkenntnisse, in denen nichts Göttliches, lassen nur das Falsche und Böse zu, denn ihre Natur bringt das mit sich.

Jene Erkenntnisse des äußeren und leiblichen Wahren, die das geistig und himmlisch Wahre und Gute zulassen, werden hier bezeichnet durch die Töchter Labans aus dem Hause Bethuels, hingegen die nicht zulassen, werden bezeichnet durch die Töchter Kanaan.

Die Erkenntnisse, die von der Kindheit an bis zum Knabenalter erlernt werden, sind wie die allgemeinsten Gefäße, die mit Gutem anzufüllen sind, und wie sie angefüllt werden, wird der Mensch erleuchtet. Wenn die Gefäße von solcher Art sind, daß in ihnen echtes Gutes sein kann, dann wird der Mensch vom Göttlichen, das inwendig in ihnen, erleuchtet, und zwar allmählich mehr und mehr. Hingegen wenn sie von der Art sind, daß in ihnen echtes Gutes nicht sein kann, dann wird er nicht erleuchtet. Es scheint zwar, als ob er erleuchtet würde, aber es ist aus einem Irrlicht, das dem Falschen und Bösen angehört. Aber gleichwohl wird er mehr und mehr in Ansehung des Guten und Wahren verfinstert.

Solche Erkenntnisse sind vielerlei, und zwar so vielerlei, daß sie kaum den Gattungen nach aufgezählt werden, noch weniger den Arten nach unterschieden werden können; denn sie zweigen sich vom Göttlichen vielfältig ab durchs Vernünftige ins Natürliche. Einige fließen unmittelbar ein durch das Gute des Vernünftigen, und von da ins Gute des Natürlichen, auch in das Wahre dieses Guten, und wieder von da ins äußerlich oder leiblich Natürliche, und dort gehen sie auch in verschiedene Zweige auseinander. Und einige fließen mittelbar ein durch das Wahre des Vernünftigen, ins Wahre des Natürlichen, auch ins Gute dieses Wahren, und wieder von da ins äußerlich oder leiblich Natürliche, man sehe Nr. 3573, 3616. Es verhält sich dies wie die Völkerschaften, Familien und Häuser, und in ihnen die Blutsfreundschaften und Schwägerschaften, sofern es nämlich solche sind, die in gerader Linie vom ersten Vater abstammen, und solche, die in einer Neben- oder Seitenlinie mehr und mehr (sich abzweigen).

In den Himmeln sind diese Verhältnisse auf das genaueste unterschieden, denn die Gesellschaften sind dort alle nach den Gattungen und Arten des Guten und Wahren, und daher nach Verwandtschaftsverhältnissen, unterschieden: Nr. 685, 2508, 2524, 2556, 2739, 3612; solche bildeten auch die Uralten vor, die himmlische Menschen waren, dadurch, daß sie so unterschieden in Völkerschaften, Familien und Häusern wohnten: Nr. 470, 471, 483, 1159, 1246. Daher kam es auch, daß befohlen wurde, die Angehörigen der vorbildlichen Kirche sollten heiraten innerhalb der Familien ihres Stammes, denn so konnte durch sie der Himmel, und die Verbindung von dessen Gesellschaften in Ansehung des Guten und Wahren vorgebildet werden. Wie jetzt hier durch Jakob, sofern er zum Hause Bethuels, des Vaters seiner Mutter, gehen und sich von da ein Weib von den Töchtern Labans, des Bruders seiner Mutter, holen sollte.

Was die Erkenntnisse des äußeren oder leiblichen Wahren selbst betrifft, die aus dem seitenverwandten Guten sind, und, inwendig in sich Göttliches enthalten, und so echtes Gutes zulassen können, wie solche bei den im Kindesalter stehenden Knaben sind, die nachher wiedergeboren werden, so sind es im allgemeinen solche, wie sie sich in den geschichtlichen Büchern des Wortes finden, z.B. die dort berichtet werden vom Paradies, vom ersten Menschen darin, vom Baum des Lebens in der Mitte desselben, und vom Baum des Wissens, wo die Schlange war, die betrog. Dies sind Erkenntnisse, die Göttliches enthalten, und geistig und himmlisch Gutes und Wahres in sich zulassen, weil sie es vorbilden und bezeichnen. Solche Erkenntnisse sind auch das übrige, was in den geschichtlichen Teilen des Wortes vorkommt, z.B. was dort steht von der Stiftshütte und vom Tempel und den Einrichtungen derselben, ebenso was von den Kleidern Aharons und seiner Söhne, dann auch von den Festen der Laubhütten, der Erstlinge von der Ernte und der ungesäuerten Brote und von anderem dergleichen. Wenn dieses und solches ein im Kindesalter stehender Knabe weiß und denkt, dann denken die Engel, die bei ihm, an die göttlichen Dinge, die es vorbildet und bezeichnet. Und weil die Engel von diesem angeregt werden, so wird ihre Regung mitgeteilt, und macht die Lust und das Vergnügen, das der Knabe dabei empfindet, und bereitet sein Gemüt zur Aufnahme von echtem Guten und Wahren vor. Solches und sehr vieles andere sind die Erkenntnisse des äußeren und leiblichen Wahren aus dem seitenverwandten Guten.

3666. Vers 3-5: Und der Gott Schaddai wird dich segnen, und dich fruchtbar werden und dich viel werden lassen, und du wirst werden zu einer Sammlung von Völkern. Und Er wird dir geben den Segen Abrahams, dir und deinem Samen mit dir, daß du erbest das Land deiner Pilgerfahrten, das gegeben hat Gott dem Abraham. Und Jischak schickte Jakob fort, und er ging gen Paddan Aram, zu Laban, dem Sohne Bethuels, des Aramäers, dem Bruder der Rebecka, der Mutter Jakobs und Esaus.

"Und der Gott Schaddai wird dich segnen" bedeutet die Versuchungen jenes Wahren und Guten, durch die Verbindung (entsteht);

"und dich fruchtbar werden und dich viel werden lassen" bedeutet Gutes daher und Wahres;

"und du wirst werden zu einer Sammlung von Völkern" bedeutet die Menge;

"und Er wird dir geben den Segen Abrahams" bedeutet die Verbindung des Göttlichen Selbst mit dem Guten und Wahren des Natürlichen;

"dir und deinem Samen mit dir" bedeutet mit dem Guten und Wahren, das von daher;

"daß du erbest das Land deiner Pilgerfahrten" bedeutet das Leben der Unterweisungen;

"das gegeben hat Gott dem Abraham" bedeutet das aus dem Göttlichen,

"und Jischak schickte Jakob fort, bedeutet den Anfang des Daseins;

"und er ging gen Paddan Aram" bedeutet hier wie früher, die Erkenntnisse jenes Wahren;

"zu Laban, dem Sohne Bethuels, des Aramäers" bedeutet das seitenverwandte Gute;

"dem Bruder der Rebecka, der Mutter Jakobs und Esaus" bedeutet die Verwandtschaft mütterlicherseits mit dem Guten des Wahren, das Jakob, und mit dem Wahren des Guten, das Esau vorbildet.

HG 3667

3667. "Und der Gott Schaddai wird dich segnen", 1. Mose 28/3, bedeutet die Versuchungen jenes Wahren und Guten, durch die Verbindung.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Gottes Schaddai, sofern es sind Versuchungen, worüber im folgenden; und aus der Bedeutung von gesegnet werden, sofern es ist Verbindung, wovon Nr. 3504, 3514, 3530, 3565, 3584.

Weil durch Jakob jetzt vorgebildet wird das Gute des Wahren, wie Nr. 3659 gezeigt wurde, so wird hier jenes Gute und Wahre unter "dich" verstanden.

Daß der Gott Schaddai bedeutet Versuchungen, kommt daher, weil man in den alten Zeiten den höchsten Gott oder den Herrn mit verschiedenen Namen bezeichnete, und zwar nach (Seinen) Eigenschaften, und nach dem Guten, das von Ihm, und auch nach dem Wahren, dessen vielerlei gibt, wie ein jeder weiß.

Die Angehörigen der Alten Kirche verstanden unter all jenen Benennungen nur einen Gott, nämlich den Herrn, Den sie Jehovah nannten. Hingegen nachdem die Kirche vom Guten und Wahren abgekommen, und zugleich von jener Weisheit, da fing man an, ebenso viele Götter zu verehren, als Benennungen des einen Gottes waren, bis daß eine jede Völkerschaft, und zuletzt eine jede Familie einen von ihnen als ihren Gott anerkannte. Ebendaher gab es so viele Götter, die auch hie und da im Wort genannt werden. Das gleiche geschah in der Familie Therachs, des Vaters Abrahams, und auch im Hause Abrahams selbst. Daß diese andere Götter verehrten, sehe man Nr. 1356, 2559 und hauptsächlich den Gott Schaddai: Nr. 1992.

Daß die Verehrung desselben in jenem Hause geblieben ist, erhellt auch aus folgenden Stellen :

2. Mose 6/3: "Erschienen bin Ich dem Abraham, Jischak und Jakob, im Gott Schaddai, und mit Meinem Namen Jehovah war Ich ihnen nicht bekannt"; daher kommt es, daß zu Abraham gesagt wurde: "Ich bin der Gott Schaddai, wandle vor Mir, und sei unsträflich": 1. Mose 17/1, und daß jetzt von Jischak zu Jakob gesagt wurde: "Der Gott Schaddai wird dich segnen".

Daß es so ist, erhellt auch offenbar aus dem, was in diesem Kapitel vorkommt, daß, nachdem der Herr ihm im Traum gesagt hatte: "Ich bin Jehovah, der Gott Abrahams, deines Vaters, und der Gott Jischaks": 1. Mose 28/13, dennoch Jakob nachher sprach: "Wird Gott mit mir sein, und mich behüten auf diesem Wege, den ich wandle, und mir geben Brot zu essen, und ein Kleid anzuziehen, und werde ich wiederkommen im Frieden zum Hause meines Vaters, so wird Jehovah mir sein zum Gott": 1. Mose 28/20,21. Hieraus wird klar, daß auch das Haus Jakobs den Jehovah nicht anerkannte, sondern daß es nur dann Ihn für seinen Gott anerkannte, wenn Er ihm wohltun würde; ganz wie heutzutage im christlichen Heidentum. Was aber den Gott Schaddai insbesondere betrifft, so war so in der Alten Kirche der Herr genannt worden in Rücksicht auf die Versuchungen und die Segnungen und Wohltaten nach den Versuchungen, was Nr. 1992 gezeigt wurde.

Daher kommt es nun, daß durch den Gott Schaddai im inneren Sinn Versuchungen bezeichnet werden. Daß durch die Versuchungen die Verbindung des Guten und Wahren bewirkt wird, darüber sehe man, was früher über die Versuchungen gesagt und gezeigt und Nr. 2819 angeführt wurde.

3668. "Und dich fruchtbar werden, und dich viel werden lassen", 1. Mose 28/3, bedeutet, Gutes daher und Wahres.

Dies erhellt daraus, daß fruchtbar werden als Prädikat dem Guten, und viel werden als Prädikat dem Wahren beigelegt wird, wovon Nr. 43, 55, 913, 983, 2846, 2847.

3669. "Und du wirst werden zu einer Sammlung von Völkern", 1. Mose 28/3, bedeutet die Menge. Dies kann erhellen ohne Erklärung.

Sammlung von Völkern wird insbesondere ausgesagt von Wahrheiten; denn durch Völker werden im Wort bezeichnet diejenigen, die im Wahren sind, man sehe Nr. 1259, 1260, 2928, 3581; hingegen durch Völkerschaften diejenigen, die im Guten: Nr. 1259, 1260, 1416, 1849.

Daß hier gesagt wird Sammlung von Völkern, ist, weil von dem durch Jakob vorgebildeten Guten des Wahren gehandelt wird; denn ein anders ist das Gute, das aus dem Wahren, und ein anderes ist das Gute, aus dem das Wahre. Das Gute, das aus dem Wahren, ist es, was hier Jakob ist, und das Gute, aus dem das Wahre ist, was Esau ist. Das Gute, das aus dem Wahren, steht in umgekehrten Verhältnis zum Guten, aus dem das Wahre.

Im Guten, das aus dem Wahren, sind diejenigen, die wiedergeboren werden, ehe sie wiedergeboren sind; aber im Guten, aus dem das Wahre, sind ebendieselben, wenn sie wiedergeboren sind; daß der Zustand derselben ein umgekehrter ist, sehe man Nr. 3539, 3548, 3556, 3563, 3570, 3576, 3603.

3670. "Und er wird dir geben den Segen Abrahams", 1. Mose 28/4, bedeutet die Verbindung des Göttlichen Selbst mit dem Guten und Wahren des Natürlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Segens, sofern er ist Verbindung, wovon Nr. 3660, 3667; und aus der vorbildlichen Bedeutung Abrahams, sofern er ist das eigentliche Göttliche des Herrn, das der Vater genannt wird, wovon Nr. 2011, 3251, 3439; und weil dieses zu Jakob gesagt wird, durch den das göttlich Natürliche des Herrn in Ansehung des göttlich Guten und Wahren daselbst vorgebildet werden soll, so ist es die Verbindung des Göttlichen Selbst mit dem Guten und Wahren des Natürlichen, das durch die Worte "er wird dir geben den Segen Abrahams" im inneren Sinn bezeichnet wird.

Im Buchstabensinn ist es der Besitz des Landes Kanaan, der unter dem Segen Abrahams verstanden wird, und auch unter den Worten, die folgen, "daß du erbest das Land deiner Pilgerfahrten, das gegeben hat Gott dem Abraham"; in diesem Sinn fassen jene Worte auch alle auf, die glauben, daß die Geschichten im Wort nichts Himmlischeres und Geheimeres in sich schließen, hauptsächlich die jüdische Völkerschaft, die auch daraus ein Vorrecht vor allen Völkerschaften und Völkern in Anspruch nimmt. Ebenso verstanden es ihre Väter, und hauptsächlich Jakob.

Wie beschaffen dieser (Jakob) war, kann aus demjenigen erhellen, was Nr. 3667 gesagt wurde, daß er nämlich den Jehovah nicht kannte, und nicht anerkennen wollte, wenn er ihm nicht leibliche und irdische Güter geben würde; daß aber weder Abraham, noch Jischak, noch Jakob verstanden wurden, sondern daß durch Jakob vorgebildet wird der Herr in Ansehung des Natürlichen, das Er göttlich machte, erhellt aus den Erklärungen zur Genüge.

Daß es gleich gilt, von welcher Art der Mensch ist, der vorbildet, ob böse oder gut, und daß der Böse ebenso vorbilden kann, und solche vorgebildet haben das Göttliche des Herrn, sehe man Nr. 665, 1097, 1361. Dasselbe kann erhellen aus den Vorbildungen, die noch heutigen Tages stattfinden, denn alle Könige, wer sie auch sein mögen, und von welcher Art sie auch sein mögen, bilden durch das Königtum selbst bei ihnen den Herrn vor; ebenso alle Priester, wer und welcher Art sie auch sein mögen, durch das Priestertum selbst.

Das Königtum selbst und das Priestertum selbst ist heilig, von welcher Art auch derjenige ist, der es verwaltet; daher kommt es, daß das Wort, das ein Böser lehrt, ebenso heilig ist; so auch das Sakrament der Taufe und das heilige Abendmahl, und dergleichen.

Hieraus kann auch erhellen, daß überall kein König auf das Heilige, das seinem Königtum angehört, für sich einen Anspruch machen darf; auch kein Priester auf das Heilige, das seinem Priesteramt angehört. In dem Maß als er davon für sich in Anspruch nimmt oder es sich zuschreibt, prägt er sich das Malzeichen eines geistigen Diebes, oder das Merkmal des geistigen Diebstahls auf; und auch in dem Maß als er Böses tut, d.h. gegen Recht und Billigkeit und gegen das Gute und Wahre, legt der König das Vorbild des heiligen Königtums und der Priester das des heiligen Priestertums ab, und bildet das Gegenteil vor. Daher wurden in der vorbildlichen jüdischen Kirche so viele Gesetze gegeben über das Heilige, in dem hauptsächlich die Priester sein sollten, wenn sie des Amtes pflegten.

Über diesen Gegenstand wird, aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, mehreres im Folgenden gesagt werden.

3671. "Dir und deinem Samen mit dir", 1. Mose 28/4, bedeutet, mit dem Guten und Wahren, das von daher.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs, der hier durch "dir" bezeichnet wird, sofern er ist das Gute des Wahren oder das Gute, das aus dem Wahren, wovon oben; und aus der Bedeutung des Samens, sofern er ist das Gute und Wahre des Glaubens, wovon Nr. 1025, 1447, 1610, 2848, 3373. "Mit dir" bedeutet, was sich anschließt an das Gute des Wahren, das Jakob ist.

Es verhält sich mit dem Guten und Wahren, wie mit den Samen und mit dem Boden. Das inwendigere Gute ist gleichsam der Same, der erzeugt, aber lediglich nur in einem guten Boden. Das auswendigere Gute und Wahre ist wie der Boden, in dem erzeugt wird; jener, nämlich der Same, der das inwendigere Gute und Wahre ist, kann nicht anders wurzeln. Daher kommt es, daß das Vernünftige des Menschen am allerersten wiedergeboren wird, denn in demselben sind die Samen, und nachher das Natürliche, damit dieses zu einem Boden diene: Nr. 3286, 3288, 3321, 3368, 3493, 3620, 3623, 3576; und weil das Natürliche gleichsam der Boden ist, kann das Gute und Wahre fruchtbar und gemehrt werden im Vernünftigen, was nicht geschehen könnte, wenn es nicht irgendwo einen Boden hätte, in dem der Samen seine Wurzel schlägt.

Aus dieser Vergleichung kann, wie in einem Spiegel, gesehen werden, wie es sich mit der Wiedergeburt verhält, und mit den zahlreichen Geheimnissen derselben. Das Gute und Wahre verstehen und es wollen, ist Sache des Vernünftigen, die Empfindungen (perceptiones) des Guten und Wahren daher sind wie die Samen. Hingegen dasselbe wissen und es tun, ist Sache des Natürlichen; dies Wißtümliche und die Werke selbst sind wie der Boden.

Wenn der Mensch vom Wißtümlichen, welches das Gute und Wahre bestätigt, angeregt wird, und noch mehr, wenn er eine Lust empfindet im Tun desselben, dann sind die Samen bei ihm wie in ihrem Boden, und wachsen; dadurch wird das Gute fruchtbar und das Wahre vermehrt, und steigen (beide) fortwährend aus jenem Boden ins Vernünftige auf, und vervollkommnen dieses. Anders verhält es sich, wenn der Mensch das Gute und Wahre versteht, und auch innerlich einiges Wollen empfindet, aber doch nicht liebt es zu wissen, und noch weniger es zu tun, dann kann das Gute nicht fruchtbar und das Wahre nicht vermehrt werden im Vernünftigen.

3672. "Daß du erbest das Land deiner Pilgerfahrten", 1. Mose 28/4, bedeutet das Leben der Unterweisungen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von erben, sofern es ist das Leben des anderen haben, wovon Nr. 2658, 2851; hier das Leben aus dem Göttlichen, das bezeichnet wird durch die Worte, die gleich darauf folgen; und aus der Bedeutung der Pilgerfahrten, sofern es sind Unterweisungen, wovon Nr. 1463, 2025; Land bedeutet, wo Leben (ist). Das Leben der Unterweisungen, wovon hier die Rede, ist das Leben des Guten aus dem Wahren, das hier durch Jakob vorgebildet wird, denn wenn man lebt nach den Wahrheiten, in denen der Mensch unterwiesen wird, dann ist man im Leben der Unterweisungen.

3673. "Welches gegeben hat Gott dem Abraham", 1. Mose 28/4, bedeutet, das aus dem Göttlichen (stammt).

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Abrahams, sofern er ist der Herr in Ansehung des Göttlichen, das der Vater im Wort genannt wird, wovon Nr. 2011, 3251, 3439; Gott hat gegeben, heißt, Ihm angeeignet; dies kann erhellen: denn was gegeben ist, gehört dem, dem es gegeben wurde.

Hieraus wird klar, daß durch "das gegeben hat Gott dem Abraham", bezeichnet wird das Leben, das aus dem Göttlichen (ist).

3674. "Und Jischak schickte Jakob fort", 1. Mose 28/5, bedeutet den Anfang des Daseins.

Dies erhellt daraus, daß jetzt Jakob beginnt vorzubilden das Gute des Wahren, somit den Anfang des Daseins des göttlich Natürlichen des Herrn. Denn was im Folgenden über Jakob bei Laban gesagt wird, enthält dieses. Daher kommt es, daß "Jischak schickte den Jakob fort", den Anfang des Daseins bedeutet.

3675. "Und er ging gen Paddan Aram", 1. Mose 28/5, bedeutet die Erkenntnisse jenes Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Paddan Aram, sofern es bezeichnet die Erkenntnisse des Wahren, wovon Nr. 3664.

3676. "Zu Laban, dem Sohne Bethuels, des Aramäers", 1. Mose 28/5, bedeutet das seitenverwandte Gute.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Labans, sofern er bezeichnet das seitenverwandte Gute gemeinschaftlichen Stammes, wovon auch Nr. 3665; und aus der vorbildlichen Bedeutung Bethuels, sofern er bezeichnet das Gute der Heiden von der ersten Klasse, wovon Nr. 2865, 3665, von dem als von gemeinschaftlichem Stamm das Gute herkommt, das durch Laban vorgebildet wird. Daß Bethuel den Beinamen Aramäer hat, kommt daher, weil durch Aram oder Syrien bezeichnet werden die Erkenntnisse des Guten und Wahren: Nr. 1232, 1234, 3249, von denen hier gehandelt wird.

Das äußere Wahre, aus dem das Gute stammt, das hier Jakob bezeichnet, ist nichts anderes als Erkenntnisse, denn diese sind Wahrheiten, die zu allererst geschöpft werden, und auch für Wahrheiten gehalten werden von denjenigen, die im Anfang der Wiedergeburt sind. Aber die Erkenntnisse sind nicht Wahrheiten an sich, sondern kraft des Göttlichen, das darinnen ist; wenn dieses herausleuchtet, dann erst werden sie Wahrheiten; mittlerweile sind sie nur wie allgemeine Gefäße, durch die und in denen Wahrheiten aufgenommen werden können, wie es jene sind, von denen früher Nr. 3665 E, und wie es auch alles Wißtümliche ist, das zuerst erlernt wird.

3677. "Dem Bruder der Rebecka, der Mutter Jakobs und Esaus", 1. Mose 28/5, bedeutet die Verwandtschaft mütterlicherseits mit dem Guten des Wahren, das Jakob, mit dem Wahren des Guten, das Esau bezeichnet.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung der Rebecka, sofern sie ist das göttlich Vernünftige des Herrn in Ansehung des göttlich Wahren, wovon früher öfters; aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs, sofern er ist das Gute des Wahren oder das Gute, das aus dem Wahren im Natürlichen; und aus der vorbildlichen Bedeutung Esaus, sofern er ist das Wahre des Guten, oder das Gute, aus dem das Wahre im Natürlichen, wovon Nr. 3669; und weil alles Gute und Wahre, das im natürlichen oder äußeren Menschen ist, empfangen und geboren wird vom vernünftigen oder inneren Menschen, nämlich vom Guten des Vernünftigen als vom Vater, und vom Wahren des Vernünftigen als von der Mutter: Nr. 3314, 3573, 3616, darum wird durch jene Worte bezeichnet die Verwandtschaft mütterlicherseits mit dem Guten des Wahren, das Jakob, mit dem Wahren des Guten, das Esau.

Es verhält sich auch ganz gleich; aber es faßlich zu erklären, ist sehr schwer, aus dem Grund, weil das Allgemeinste dieses Gegenstandes heutzutage unbekannt ist, wie z.B. was das geistig Gute, und was sein Wahres, und daß unzählige Gattungen des Guten und seines Wahren sind, und noch unzählig mehrere Arten; ferner daß sie gleichsam durch Grade der Blutsfreundschaft und Schwägerschaft unter sich verbunden sind. Wenn dieses, welches das Allgemeinste, unbekannt ist, so muß die Beschreibung der Grade und Verwandtschaftsverhältnisse in lauter Schatten fallen (d.i. ganz dunkel erscheinen); und das um so mehr, weil solches die Gebildeten heutigen Tages nicht einmal wissen wollen, sondern lieber an der Schale herumtasten und darüber streiten, nicht wie beschaffen es ist, sondern ob es ist, und solange sie in diesem Zustand sind, wollen sie gar nichts wissen von jenen unzählig vielen Dingen.

3678. Vers 6-9: Da sah Esau, daß Jischak den Jakob segnete, und ihn gen Paddan Aram schickte, sich von dort ein Weib zu holen, indem er ihn segnete, und gebot über ihm, sprechend: du sollst nicht nehmen ein Weib von den Töchtern Kanaan. Und daß Jakob gehorchte seinem Vater und seiner Mutter, und gen Paddan Aram ging. Und Esau sah, daß böse (waren) die Töchter Kanaan in den Augen Jischaks, seines Vaters. Da ging Esau zu Jischmael, und nahm Machalath, die Tochter Jischmaels, des Sohnes Abrahams, die Schwester Nebajoths, über seine Frauen sich zum Weibe.

"Da sah Esau, daß Jischak den Jakob segnete" bedeutet das Denken des natürlich Guten über die Verbindung durch das Wahr-Gute, das Jakob;

"und ihn gen Paddan Aram schickte" bedeutet den Anfang des Daseins durch die Erkenntnisse jenes Guten;

"sich von dort ein Weib zu holen" bedeutet, daß so Verbindung durch die Neigung zum Wahren (entstehe);

"indem er ihn segnete, und gebot über ihm, sprechend" bedeutet, damit die Verbindung geschehen möge, sei Besinnung und daher Innewerden notwendig;

"du sollst nicht nehmen ein Weib von den Töchtern Kanaan" bedeutet, es soll nicht verbunden werden mit den Neigungen zum Falschen und Bösen;

"und daß Jakob gehorchte seinem Vater und seiner Mutter" bedeutet den Gehorsam und die Zuneigung;

"und gen Paddan Aram ging" bedeutet hier wie früher, sich anzueignen jene Erkenntnisse des Guten und Wahren;

"und Esau sah, daß böse (waren) die Töchter Kanaan in den Augen Jischaks, seines Vaters" bedeutet das Vorhersehen und die Vorsehung des Herrn, daß die Neigungen zu jenem Wahren, mit denen das natürlich Gute bisher verbunden war, sich nicht zur Verbindung eigneten;

"da ging Esau zu Jischmael, und nahm Machalath, die Tochter Jischmaels, des Sohnes Abrahams" bedeutet die Verbindung jenes Guten mit dem Wahren aus göttlichem Ursprung;

"die Schwester Nebajoths, über seine Frauen sich zum Weibe" bedeutet die Neigung zum himmlisch Wahren mehr inwendig.

3679. "Da sah Esau, daß Jischak den Jakob segnete", 1. Mose 28/6, bedeutet das Denken des natürlich Guten über die Verbindung durch das Gute des Wahren, das Jakob ist.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sehen, sofern es ist denken; denn denken ist nichts anderes, als inwendig sehen, oder ein inneres Gesicht; aus der vorbildlichen Bedeutung Esaus, sofern er ist das Gute des Natürlichen, wovon Nr. 3300, 3302, 3322, 3494, 3504, 3576, 3599; aus der Bedeutung von gesegnet werden, insofern es ist Verbindung, wovon Nr. 3504, 3514, 3530, 3565, 3584; aus der vorbildlichen Bedeutung Jischaks, sofern er ist das göttlich Vernünftige des Herrn in Ansehung des göttlich Guten, wovon früher; und aus der vorbildlichen Bedeutung Jakobs, sofern er ist das Wahr-Gute (d.i. das Gute aus dem Wahren), wovon Nr. 3669, 3677.

Hieraus wird klar, daß durch "Esau sah, daß Jischak den Jakob gesegnet habe" bezeichnet wird das Denken des natürlich Guten über die Verbindung durch das Wahr-Gute. Was aber das Denken des natürlich Guten über die Verbindung durch das Wahr-Gute ist, kann auch nicht faßlich genug erklärt werden, aber doch soll es mit wenigem erklärt werden.

Das Denken des natürlich Guten ist das Denken des vernünftigen oder inwendigen Menschen im natürlichen oder äußeren Menschen, und zwar aus seinem Guten. Denn der vernünftige oder inwendige Mensch ist es, der denkt, nicht aber der natürliche oder äußere; denn jener oder der inwendige Mensch ist im Himmelslicht, und in diesem Licht ist Einsicht und Weisheit vom Herrn: Nr. 3195, 3339, 3636, 3643. Aber der äußere Mensch ist im Weltlicht, in dem keine Einsicht ist, und nicht einmal Leben. Wenn daher nicht der inwendige Mensch denken würde im äußeren, so könnte gar nichts gedacht werden. Aber dennoch scheint es dem Menschen, als ob das Denken in seinem Äußeren wäre, denn er denkt aus demjenigen heraus, was durch die Sinne eingegangen ist, und der Welt angehört.

Es verhält sich hiermit wie mit dem Sehen des Auges: der sinnliche Mensch meint, das Auge sehe aus sich, da doch das Auge nur ein Leibesorgan ist, durch das der inwendige Mensch dasjenige sieht, was außer dem Leibe oder was in der Welt ist; und auch wie es sich mit der Rede verhält: der sinnliche Mensch möchte meinen, daß der Mund und die Zunge aus sich reden, und wer ein wenig höher denkt, daß die Luftröhre und die inwendigeren Organe reden, sofern sie angehaucht werden von der Lunge, da es doch das Denken ist, was durch jene organischen Teile redet. Denn das Reden ist nichts anderes als ein redendes Denken. Solche Sinnestäuschungen gibt es sehr viele. Ebenso verhält es sich mit allem Leben, das im äußeren Menschen erscheint, daß es nämlich das Leben des Inwendigen in ihm ist, als in seinem materiellen und leiblichen Organ.

Mit dem Denken ist es so bewandt: solange der Mensch im Leibe lebt, denkt er aus dem Vernünftigen im Natürlichen; anders jedoch wenn das Natürliche entspricht dem Vernünftigen, und anders wenn das Natürliche nicht entspricht. Wenn das Natürliche entspricht, dann ist der Mensch ein vernünftiger und denkt geistig; hingegen wenn das Natürliche nicht entspricht, dann ist er kein vernünftiger und kann auch nicht geistig denken.

Jenem, dessen Vernünftigem das Natürliche entspricht, ist der Verbindungsweg geöffnet, so daß das Licht des Himmels vom Herrn durch das Vernünftige ins Natürliche einfließen und dieses erleuchten kann mit Einsicht und Weisheit; daher ist derselbe vernünftig und denkt geistig. Dagegen bei diesem, dessen Vernünftigem das Natürliche nicht entspricht, ist der Verbindungsweg verschlossen, und bloß im allgemeinen fließt etwas Licht rings herum und (gleichsam) durch Ritzen ein durch das Vernünftige ins Natürliche, daher ist ein solcher nicht vernünftig, und denkt nicht geistig; denn der Mensch denkt so, wie bei ihm der Einfluß des Himmelslichtes ist.

Hieraus wird klar, daß ein jeder Mensch denkt gemäß dem Zustand der Entsprechung des Natürlichen mit dem Vernünftigen in Ansehung des Guten und Wahren. Aber die Geister und Engel denken nicht so wie der Mensch, ihr Denken schließt zwar auch im Natürlichen ab, denn sie haben das ganze natürliche Gedächtnis und seine Neigungen bei sich, aber jenes Gedächtnis dürfen sie nicht brauchen: Nr. 2475-2479; und obwohl sie es nicht brauchen dürfen, dient es ihnen doch zur Grundfläche oder gleichsam zum Fundament, so daß ihre Denkvorstellungen daselbst auslaufen (terminentur). Daher kommt es, daß ihre Denkvorstellungen inwendiger sind, und ihre Rede nicht aus Wortformen, wie beim Menschen, sondern von den Sachformen (gebildet) ist. Hieraus wird klar, daß auch bei ihnen das Denken so beschaffen ist, wie die Entsprechung ihres Natürlichen mit dem Vernünftigen, und daß es Geister gibt, die vernünftig sind und geistig denken, und solche, die nicht vernünftig sind und nicht geistig denken, und dies ganz gemäß ihren Neigungen und daher Gedanken im Leibesleben, d.h. gemäß dem Zustand des Lebens, das sie sich in der Welt verschafft haben.

Was also das Denken des natürlich Guten sei, wird hieraus einigermaßen klar, daß es nämlich ist das Denken im Guten des Natürlichen (der Vorstellung der Geister gemäß wird gesagt das Denken des natürlich Guten, was der Vorstellung der Menschen gemäß genannt wird das Denken im Guten des Natürlichen); in diesem, nämlich im Guten des Natürlichen, denkt das Vernünftige, wenn es das Gute als Zweck betrachtet, somit ist das Denken des natürlich Guten über die Verbindung durch das Wahr-Gute ein Denken im Natürlichen über den Zweck, wie nämlich mit ihm verbunden werden könne das Wahre, und zwar gemäß der göttlichen Ordnung, auf dem allgemeinen Weg, der, wie früher oft gesagt worden, von solchem ausgeht, was äußerlich ist, und so von dem, was in der Ordnung das Letzte oder Äußerste ist. Von diesem aus nimmt alle Wiedergeburt des Natürlichen ihren Anfang. Dieses Äußerste oder Letzte sind die ersten Erkenntnisse, wie sie für Kinder und Knaben sind, wovon Nr. 3665 E.

Im Anfang ist das Gut-Wahre, das durch Esau bezeichnet wird, mit dem Guten des Wahren, das Jakob vorbildet, nicht verbunden in der äußeren Form, denn das Gute des Wahren steht zum Gut-Wahren (d.i. zum Wahren des Guten) in einem umgekehrten Verhältnis: Nr. 3669. Aber dennoch ist beides inwendigst, d.h. in Ansehung der Zwecke verbunden, denn der Zweck des Wahren, das aus dem Guten stammt, ist, daß ihm die Wahrheiten der Ordnung gemäß angeschlossen werden; und der Zweck des Guten, das aus dem Wahren, ebenfalls. Und weil der Zweck verbindet, darum wird auch beides verbunden: Nr. 3562, 3565. Das Umgekehrte der Ordnung ist in den ersten Zeiten bloß ein Mittel, das auf den Zweck zielt.

3680. "Und ihn gen Paddan Aram schickte", 1. Mose 28/6, bedeutet den Anfang des Daseins durch die Erkenntnisse jenes Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "ihn geschickt hat", sofern es ist der Anfang des Daseins, wovon Nr. 3674; und aus der Bedeutung von Paddan Aram, sofern es sind die Erkenntnisse des Wahren, wovon Nr. 3664; Erkenntnisse des Guten werden sie genannt, weil alle Wahrheiten Erkenntnisse des Guten sind, Wahrheiten, die nicht aus dem Guten, oder die nicht aufs Gute als Zweck zielen, sind keine Wahrheiten. Dagegen insofern sie die Lehre bezielen, heißen sie Erkenntnisse des Wahren.

3681. "Sich von dort ein Weib zu holen", 1. Mose 28/6, bedeutet, daß so Verbindung durch die Neigung zum Wahren stattfinde.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Weibes, sofern es die Neigung zum Wahren bezeichnet, wovon Nr. 1468, 2517, 3236; und diese nehmen, heißt sich an sie anschließen.

3682. "Indem er ihn segnete, und gebot über ihm, sprechend", 1. Mose 28/6, bedeutet, damit Verbindung geschehen möge, Besinnung und daher Innewerden.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gesegnet werden, sofern es ist Verbindung, wovon Nr. 3504, 3514, 3530, 3565, 3584; und aus der Bedeutung von gebieten und sprechen, sofern es ist Besinnung und daher Innewerden, wovon Nr. 3661.

3683. "Du sollst nicht nehmen ein Weib von den Töchtern Kanaan", 1. Mose 28/6, bedeutet, es soll nicht verbunden werden mit den Neigungen zum Falschen und Bösen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von "ein Weib nehmen", sofern es ist beigesellt und verbunden werden, und aus der Bedeutung der Töchter Kanaan, sofern es sind die Neigungen zum Falschen und Bösen, wovon Nr. 3662.

3684. "Und daß Jakob gehorchte seinem Vater und seiner Mutter", 1. Mose 28/7, bedeutet den Gehorsam und die Zuneigung (affectionem).

Dies erhellt aus der Bedeutung von hören auf einen, oder aufhorchen, sofern es ist gehorchen, wovon Nr. 2542; auf Vater und Mutter bedeutet Gehorsam aus Zuneigung.

3685. "Und ging gen Paddan Aram", 1. Mose 28/7, bedeutet, sich anzueignen die Erkenntnisse jenes Guten und Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gehen und reisen, sofern es ist die Ordnung und Einrichtung des Lebens, wovon Nr. 1293, 3335, hier also sich anzueignen nach der Ordnung, nämlich die Erkenntnisse jenes Guten und Wahren, die bezeichnet werden durch Paddan Aram: Nr. 3664, 3675.

3686. "Und Esau sah, daß böse waren die Töchter Kanaan in den Augen Jischaks, seines Vaters", 1. Mose 28/8, bedeutet das Vorhersehen und die Vorsehung des Herrn, daß die Neigungen zu jenem Wahren, mit denen das natürlich Gute bisher verbunden war, sich nicht zur Verbindung eigneten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sehen, hier, sofern es ist Vorhersehen und Vorsehung, wovon Nr. 2837, 2839; aus der vorbildlichen Bedeutung Esaus, sofern er ist der Herr in Ansehung des göttlich Guten des Natürlichen, wovon früher; aus der Bedeutung der Töchter Kanaan, hier der Töchter Cheth, sofern es sind die Neigungen zum Wahren aus unechtem (Ursprung), wovon Nr. 3470, 3620, 3621, 3622; und aus der Bedeutung von böse in den Augen Jischaks, seines Vaters, sofern es heißt, sich nicht eignen zur Verbindung, nämlich durch das Gute des Natürlichen, das Esau bezeichnet mit dem Guten des Vernünftigen, das Jischak (ist).

Hieraus wird klar, daß durch jene Worte bezeichnet wird das Vorhersehen und die Vorsehung des Herrn, daß die Neigungen zu jenem Wahren, weil nicht aus echtem (Ursprung), sich nicht zur Verbindung eigneten. Wie sich dieses verhält, kann erhellen aus der Erklärung zu 1. Mose 26/34,35, wo die Rede ist von den Töchtern Cheth, die Esau sich zu Weibern genommen hatte; und zu 1. Mose 27/46, wo die Rede ist von Jakob, daß er nicht aus den Töchtern Kanaan ein Weib nehmen sollte. Daß durch die Töchter Kanaan hier bezeichnet werden Neigungen zum Wahren aus unechtem Ursprung, und oben durch die Töchter Kanaan Neigungen zum Falschen und Bösen: Nr. 3662, 3683, kommt daher, weil die Chittäer im Lande Kanaan von der Kirche der Heiden nicht so im Falschen und Bösen gewesen waren, wie andere Heiden dort, wie die Kanaanäer, Emorräer und Perisäer; daher wurde auch durch die Chittäer die geistige Kirche des Herrn bei den Heiden vorgebildet: Nr. 2913, 2986.

Daß die Uralte Kirche, welche die Himmlische und vor der Sintflut war, im Lande Kanaan gewesen sei, sehe man Nr. 567; und daß die Alte Kirche, die nach der Sintflut war, auch dort und außerdem in mehreren anderen Reichen bestand: Nr. 1238, 2385; daher ist es gekommen, daß alle Völkerschaften, und auch alle Länder dort, und alle Flüsse dort, vorbildliche Bedeutung bekamen; denn die Uralten, die himmlische Menschen waren, gewahrten durch alle Gegenstände, die sie sahen, solches, was sich auf das Reich des Herrn bezieht: Nr. 920, 1409, 2896, 2897, 2995; somit auch durch die Länder und Flüsse dort. Jene vorbildlichen Bedeutungen verblieben in den Zeiten nach jenen in der Alten Kirche, so auch die vorbildlichen Bedeutungen der Orte daselbst.

Das Wort in der Alten Kirche, wovon Nr. 2897, 2898, 2899, hatte auch die vorbildlichen Namen der Orte von daher, wie auch das Wort nach ihrer Zeit, das Moses und die Propheten genannt wird; und weil es so war, wurde dem Abraham befohlen, er soll dorthin gehen, und ihm die Verheißung gegeben, daß seine Nachkommen jenes Land besitzen sollten, und zwar nicht deswegen, weil sie besser als die übrigen Heiden waren, denn sie gehörten unter die allerschlimmsten: Nr. 1167, 3373, sondern damit durch sie die vorbildliche Kirche gestiftet würde, in der gar nicht reflektiert wurde auf die Person, und auf die Orte, sondern auf die Sachen, die vorgebildet wurden: Nr. 3670, und damit so auch die Namen der Uralten Kirche, und der Alten beibehalten würden.

3687. "Da ging Esau zu Jischmael, und nahm Machalath, die Tochter Jischmaels, des Sohnes Abrahams", 1. Mose 28/9, bedeutet die Verbindung jenes Guten mit dem Wahren aus göttlichem Ursprung.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Esaus, sofern er ist das Gute des Natürlichen, wovon oben; aus der vorbildlichen Bedeutung Jischmaels, des Sohnes Abrahams, sofern er ist das Wahre aus göttlichem Ursprung.

Daß Jischmael die geistige Kirche des Herrn und mithin das Wahre vorbildet, sehe man Nr. 1949, 1950, 1951, 2078, 2691, 2699, 3268; und daß Abraham vorbildet das Göttliche des Herrn, das der Vater genannt wird: Nr. 2011, 3251, 3439; daher wird durch Machalath, die Tochter Jischmaels, des Sohnes Abrahams, das Wahre aus göttlichem Ursprung bezeichnet. Daß ein Weib nehmen, bedeutet, zugesellt und verbunden werden, ist klar.

Hieraus erhellt, daß durch "Esau ging zu Jischmael, und nahm Machalath, die Tochter Jischmaels, des Sohnes Abrahams" bezeichnet wird die Verbindung jenes Guten mit dem Wahren aus göttlichem Ursprung.

3688. "Die Schwester Nebajoths, über seine Frauen sich zum Weibe", 1. Mose 28/9, bedeutet die Neigung zum himmlischen Wahren mehr inwendig.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Schwester, sofern sie ist das verständig oder vernünftig Wahre, wovon Nr. 1495, 2508, 2524, 2556, 3386; aus der vorbildlichen Bedeutung Nebajoths, sofern er ist das Gute, das der geistigen Kirche eigen ist, wovon Nr. 3268; daher bedeutet die Schwester Nebajoths die Neigung zum himmlisch Wahren, oder was gleich, die Neigung zum geistig Guten. Aus der Bedeutung der Frauen oder der Töchter Cheth, sofern sie sind Neigungen zum Wahren aus unechtem (Ursprung), wovon Nr. 3470, 3620-3622, 3686, und aus der Bedeutung von ein Weib nehmen, sofern es ist zugesellt und verbunden werden.

Hieraus wird klar, daß durch dieses samt jenem, was gleich oben (erwähnt wurde), bezeichnet wird die Verbindung des durch Esau vorgebildeten Guten mit dem Wahren aus göttlichem Ursprung, also mit der Neigung zum himmlisch Wahren mehr inwendig.

Wie sich dies verhält, ist zwar oben gesagt worden, aber es ist von der Art, daß nicht leicht in das Verständnis fällt, was so lang man das allgemeinste dieser Sache nicht weiß, und überdies bekümmert sich die Welt heutzutage nicht um solche Dinge, weil es das Irdische ist, was ihr angelegen ist, nicht aber das Himmlische, dieweil man wie es auch gesagt wird, jenes sieht und weiß, dieses aber nicht sieht und nicht weiß. Weil aber nicht nur aufgedeckt werden soll, was im inneren Sinn des Wortes enthalten ist, sondern auch erklärt werden, so darf mit einem Beispiel erläutert werden, wie es sich verhält mit dem Gut-Wahren, das Esau vorbildet, und mit dem Guten des Wahren, das Jakob, und zugleich damit, daß das Gute des Wahren in einem umgekehrten Verhältnis steht zum Gut-Wahren, ehe der Mensch wiedergeboren ist, daß sie hingegen nachher vereinigt sind, somit (wie es sich verhält) mit dem bisher Gesagten.

Als Beispiel diene ein Mensch, der so beschaffen ist, daß er wiedergeboren werden kann; denn dieses sieht der Herr vorher, und weil Er es vorhersieht, sieht Er es auch vor. Dieser weiß zuerst wie ein kindlicher Knabe noch nicht, was Werke der Liebtätigkeit gegen den Nächsten sind, weil er noch nicht weiß, was Liebtätigkeit, auch nicht was der Nächste ist; daher, weil er aus dem Wort weiß, daß man den Armen geben soll, und daß wer den Armen gibt, einen Lohn im Himmel habe, deswegen tut er den Bettlern vor anderen wohl, weil er glaubt, diese seien die Armen, die im Wort gemeint sind, wobei er nicht erwägt, daß solche, die auf den Straßen betteln, meistenteils ein gottloses und auch ein lasterhaftes Leben führen, und alles, was zum Gottesdienst gehört, mißachten, und sich ganz dem Müßiggang und der Trägheit ergeben. Derjenige, der wiedergeboren wird, tut im ersten Zustand ihnen nichts desto weniger von Herzen wohl. Dieses Gute ist Gutes des äußeren Wahren, womit er den Anfang macht. Das Gut-Wahre, das inwendiger ist, fließt so in jenes ein, und wirkt dieses, gemäß den Erkenntnissen, in denen der Knabe ist.

Nachher aber, wenn er mehr erleuchtet wird, dann will er allen wohltun, die er für bedürftig und unglücklich hält, und macht kaum noch einen Unterschied zwischen frommen und gottlosen Bedürftigen und Unglücklichen, indem er glaubt, ein jeder sei in gleicher Rücksicht und Grad der Nächste.

Hingegen wenn er hiervon mehr erleuchtet wird, dann macht er einen Unterschied, und hilft allein den Rechtschaffenen und Guten, indem er weiß, daß dem Bösen helfen heißt: vielen Böses tun; denn durch Wohltaten und Dienste verschafft man ihnen die Mittel, anderen Böses zu tun.

Zuletzt wenn er wiedergeboren wird, tut er nur den Guten und Frommen Gutes, weil er dann nicht vom Menschen, dem er wohltut, sondern vom Guten selbst bei ihm angeregt wird; und weil im Guten und Frommen der Herr gegenwärtig ist, beweist er so durch die Zuneigung gegen das Gute auch gegen den Herrn Liebe. Wenn er in dieser Liebtätigkeit von Herzen ist, dann ist er wiedergeboren.

Hieraus wird klar, daß sein früherer Zustand verkehrt war im Vergleich zu diesem Zustand, sofern er nämlich für gut gehalten hat, was nicht gut war, daß er aber dennoch im Anfang der Wiedergeburt das tun mußte, weil die Sachkenntnis bei ihm nicht weiter ging, und das inwendigere Gute der Liebtätigkeit nicht in ein anderes Wahre einfließen konnte, als das seiner Erkenntnis angehörte. Sodann erhellt auch, daß das inwendigere Gute immer da war, und dieses wirkte, und daß sich dieses nicht früher äußern konnte, als bis er durch Erkenntnisse allmählich erleuchtet ward, in betreff des Guten und Wahren, wie beschaffen es sei.

Hieraus wird einigermaßen klar, was das Gute des Wahren sei, das hier Jakob (vorbildet), und was das Gut-Wahre, das Esau vorbildet, und daß beide zuerst im umgekehrten Verhältnis sind, hernach aber verbunden.

3689. Vers 10,11: Und Jakob ging aus von Beerscheba, und ging gen Charan. Und geriet an einen Ort, und übernachtete daselbst, weil die Sonne untergegangen war, und nahm von den Steinen des Ortes, und legte sie zu seinen Häupten, und lag an jenem Ort.

"Und Jakob ging aus von Beerscheba" bedeutet ein von den göttlichen Lehren entfernteres Leben;

"und ging gen Charan" bedeutet das Gute und Wahre jener Stufe;

"und geriet an einen Ort" bedeutet einen Zustand;

"und übernachtete daselbst, weil die Sonne untergegangen war" bedeutet Leben im Dunkeln;

"und nahm von den Steinen des Ortes" bedeutet die Wahrheiten jenes Zustandes;

"und legte sie zu seinen Häupten" bedeutet die allgemeinste Gemeinschaft mit dem Göttlichen;

"und lag an jenem Ort" bedeutet die Ruhe des Zustands.

3690. "Und Jakob ging aus von Beerscheba", 1. Mose 28/10, bedeutet ein von den göttlichen Lehren entfernteres Leben.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gehen, sofern es ist leben, wovon Nr. 3335, 3685; somit auch von ausgehen, sofern es ist entfernter leben; und aus der Bedeutung von Beerscheba, sofern es ist die göttliche Lehre, wovon Nr. 2723, 2858, 2859, 3466. Hieraus wird klar, daß durch Jakob ging aus von Beerscheba, ein von den göttlichen Lehren entfernteres Leben bezeichnet wird.

Ein entfernteres Leben wird es genannt, wann dasselbe in den äußeren Wahrheiten ist, und man nach denselben lebt, wie es das Leben der Kindheit und des Knabenalters derjenigen ist, die wiedergeboren werden, von denen gleich oben Nr. 3688. Damit noch mehr erhelle, was und wie beschaffen jenes Leben sei, so soll es noch mit wenigem gesagt werden:

Alle Geschichten, die im Wort vorkommen, sind Wahrheiten, die entfernter sind von den eigentlichen göttlichen Lehren, aber dennoch dienen sie den Kindern und Knaben, daß sie durch sie in die inwendigeren Lehren des Wahren und Guten stufenweise und zuletzt zu den eigentlichen göttlichen (Lehren) eingeführt werden, denn inwendigst in ihnen ist das Göttliche. Wenn Kinder jene (Geschichten) lesen, und von ihnen aus Unschuld angeregt werden, dann sind die Engel bei ihnen in einem himmlisch-wonniglichen Zustand, denn diese werden vom Herrn angeregt durch den inneren Sinn, mithin durch das, was die Geschichten vorbilden und bezeichnen. Die himmlische Wonne der Engel ist es, die einfließt und das Ergötzen bei den Kindern bewirkt. Für diesen ersten Zustand oder für das Kindes- und Knabenalter, für die, welche wiedergeboren werden sollen, sind die Geschichten des Wortes gegeben und so verfaßt worden, daß alles darin samt und sonders Göttliches enthält.

Wie weit sie von den göttlichen Lehren entfernt sind, kann durch ein Beispiel aus jenen Geschichten klar werden. Wer zuerst nur weiß, daß Gott auf den Berg Sinai herabgekommen sei, und dem Moses die Tafeln gegeben habe, auf welche die Zehn Gebote eingeschrieben waren, und daß Moses sie zerbrochen und Gott auf anderen Tafeln die gleichen geschrieben habe, der ist, wenn er bloß an dieser Geschichte sich ergötzt, im Leben des äußeren Wahren, das entfernt ist von den göttlichen Lehren.

Nachher aber, wenn er anfängt, sich zu ergötzen an den Geboten oder Vorschriften selber, die darin stehen, und von ihnen angeregt zu werden, und er danach lebt, dann ist er im Leben des Wahren, das aber gleichwohl noch entfernt ist von den eigentlichen göttlichen Lehren. Denn das Leben nach ihnen ist bloß ein sittliches, dessen Vorschriften allen, die zur menschlichen Gesellschaft gehören, aus dem bürgerlichen Leben selbst und den hier geltenden Gesetzen bekannt sind. Zum Beispiel, daß man das höchste Wesen verehren, die Eltern ehren, nicht töten, nicht ehebrechen, nicht stehlen soll. Wer aber wiedergeboren wird, der wird von diesem entfernteren Leben, oder vom sittlichen Leben, stufenweise eingeführt in ein Leben, das den göttlichen Lehren näher ist, d.h. ins geistige Leben. Wenn dieses geschieht, dann fängt er an, sich zu verwundern, warum diese Gebote oder Vorschriften mit einem so großen Wunder vom Himmel heruntergegeben, und mit dem Finger Gottes auf Tafeln geschrieben wurden, da sie doch einem jeden Volk bekannt sind, und auch in den Gesetzen derjenigen geschrieben stehen, die gar nichts aus dem Wort gehört haben.

Wenn er dann in diesen Zustand des Denkens kommt, und er unter denjenigen ist, die wiedergeboren werden können, wird er in einen noch inwendigeren Zustand vom Herrn geführt, nämlich in denjenigen, daß er denkt, es liege Höheres darin verborgen, was er noch nicht weiß, und wenn er das Wort in diesem Zustand liest, dann findet er hie und da bei den Propheten, und hauptsächlich bei den Evangelisten, daß jene einzelnen Gebote Himmlischeres enthalten. Zum Beispiel: man soll die Eltern ehren heißt, daß die, welche von neuem, das ist wiedergeboren werden, einen anderen Vater bekommen, und daß sie dann Seine Kinder werden, und daß Er es ist, Den man ehren soll, daß es also dieser Sinn sei, der in jenem Gebot verborgen liegt. Stufenweise lernt er auch, wer jener neue Vater ist, daß es nämlich der Herr sei, und zuletzt, wie man Ihn ehren soll, daß Er nämlich zu verehren sei (colendus), und daß Er dann verehrt werde, wenn Er geliebt wird.

Wenn derjenige, der wiedergeboren wird, in dieser Wahrheit ist, und in einem ihr gemäßen Leben, dann ist er in der göttlichen Lehre; und dann ist er in einem engelgleichen Zustand, und schaut von da aus das, was er früher gewußt hatte, als solches, das in der Ordnung aufeinanderfolgt, und als solches das aus dem Göttlichen fließt, gleichsam nach den Stufen einer Leiter, über der Jehovah oder der Herr ist, und auf deren Stufen Seine Engel sind, die auf- und absteigen. So sieht er dasjenige, woran er sich früher ergötzt hatte, stufenweise entfernter von sich. Ebenso verhält es sich mit den übrigen Vorschriften der Zehn Gebote, man sehe Nr. 2609.

Hieraus kann nun erhellen, was ein von den göttlichen Lehren entfernteres Leben ist, das bezeichnet wird dadurch, daß Jakob von Beerscheba ausging.

HG 3691

3691. "Und ging gen Charan", 1. Mose 28/10, bedeutet, zum Guten und Wahren jener Stufe.

Dies erhellt aus der Bedeutung von Charan, sofern es das äußere Gute und Wahre ist, denn durch Charan wird bezeichnet das Äußere, und durch Laban, der dort, das Gute und Wahre, somit durch Charan hier das äußere Gute und Wahre. Daß solches durch Charan bezeichnet wird, sehe man Nr. 1430, 3612. Hieraus wird klar, daß durch "Jakob ging aus von Beerscheba und ging gen Charan", im inneren Sinn bezeichnet wird: er habe sich weiter weg begeben von den göttlichen Lehren, somit zum äußeren Guten und Wahren.

Daß gesagt wird zum Guten und Wahren jener Stufe, ist, weil Gutes und Wahres voneinander ganz unterschieden ist nach Stufen (gradus). Inwendigeres Gutes und Wahres steht auf höherer Stufe, und auswendigeres auf niedrigerer Stufe.

Auf höherer Stufe steht Gutes und Wahres, das dem Vernünftigen angehört, und auf niedrigerer steht Gutes und Wahres des Natürlichen, auf der niedersten ist sinnliches Gutes und Wahres, das dem Leibe angehört.

Das inwendigere Gute und Wahre, oder das, welches auf höherer Stufe steht, fließt ein in das auswendigere Gute und Wahre, oder in das, welches auf niedrigerer Stufe steht, und stellt dort ein Bild von sich dar, beinahe wie sich die inwendigeren Regungen (affectiones) eines Menschen im Angesicht und seinen Veränderungen darstellen.

Hieraus wird klar, daß das inwendigere Gute und Wahre ganz geschieden ist vom auswendigeren Guten und Wahren, oder was gleich, das auf höherer Stufe stehende von dem auf niedrigerer Stufe, und zwar so geschieden, daß das inwendigere, oder was auf höherer Stufe steht, existieren kann ohne das auswendigere, oder ohne das, was auf niedrigerer Stufe (steht).

Wer keine genaue Kenntnis von den Graden hat, kann auch keine genaue Kenntnis des inwendigeren und auswendigeren Guten haben. Auch nicht wie es sich verhält mit der Seele des Menschen oder mit seinem Geist und Leib, ferner nicht wie es sich verhält mit den Himmeln im anderen Leben.

Daß drei Himmel sind, ist bekannt, und daß ein Himmel inwendiger ist als der andere, und daß der dritte Himmel der inwendigste ist. Jene Himmel sind voneinander auf das genaueste unterschieden nach Graden: die im inwendigsten oder dritten Himmel, sind dem Herrn näher, die im inwendigeren oder zweiten Himmel, sind entfernter und die im auswendigeren oder im ersten, sind noch entfernter. Eine Gemeinschaft zwischen jenen Himmeln kann nicht anders stattfinden, als wie die Gemeinschaft des Inwendigsten des Menschen mit seinem Auswendigeren; denn ein Mensch, der in der Liebe zum Herrn ist und in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten, ist ein kleiner Himmel, entsprechend im Bilde den drei Himmeln. Auch hat der aus den drei Himmeln einen Einfluß des Guten und Wahren vom Herrn nach gleichen Graden. Wie beschaffen die Grade unter sich sind, kann aus den zwei Beispielen erhellen, die oben Nr. 3688 und 3690 angeführt wurden.

Die, welche in der eigentlichen Liebe zum Herrn sind, so daß sie das Innewerden der Liebe haben, die sind auf höherer Stufe des Guten und Wahren, und im inwendigsten und dritten Himmel, somit dem Herrn näher, und werden himmlische Engel genannt.

Die aber in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten sind, so daß sie das Innewerden der Liebtätigkeit haben, nicht aber auf gleiche Weise das Innewerden der Liebe zum Herrn, die sind auf niedrigerer Stufe des Guten und Wahren, und im inwendigeren oder zweiten Himmel, und so entfernter vom Herrn, und werden geistige Engel genannt.

Die aber in der Liebtätigkeit gegen den Nächsten sind, bloß aus Neigung zum Wahren, so daß sie kein Innewerden der eigentlichen Liebtätigkeit gegen den Nächsten haben, außer aus dem Wahren, von dem sie angeregt werden, die sind auf noch niedrigerer Stufe des Guten und Wahren, und sind im auswendigeren oder ersten Himmel, und so noch entfernter vom Herrn, und heißen gute Geister.

Hieraus kann einigermaßen erhellen, wie es sich mit den Graden (oder Stufen) verhält, daß nämlich das, was auf höherer Stufe steht, sich bildlich darstellt in demjenigen, was auf der nächst niedrigeren (steht): In der Liebe zum Herrn ist das nächste Bild des Herrn, das Ähnlichkeit genannt wird, weshalb diejenigen, die in der eigentlichen Liebe zum Herrn sind, genannt werden Seine Ähnlichkeiten.

In der Liebtätigkeit ist ebenfalls ein Bild des Herrn aber ein entfernteres, denn in der Liebtätigkeit selbst ist der Herr gegenwärtig, weshalb die in ihr sind, benannt werden Seine Bilder: Nr. 50, 51, 1013.

Dagegen die in der Neigung zum Wahren, und daher in einer Art von Liebtätigkeit gegen den Nächsten sind, die sind auch Bilder des Herrn, aber noch entfernter.

In diese Grade sind die drei Himmel unterschieden und gemäß jenen Graden fließt der Herr ein mit dem göttlich Guten und Wahren, also mit Weisheit und Einsicht und mit himmlischer Freude und Seligkeit.

3692. "Und geriet an einen Ort", 1. Mose 28/11, bedeutet einen Zustand; erhellt aus der Bedeutung des Ortes, sofern er einen Zustand bezeichnet, wovon Nr. 1273, 1274, 1275, 1377, 2625, 2837, 3356, 3387.

3693. "Und übernachtete daselbst, weil die Sonne untergegangen war", 1. Mose 28/11, bedeutet ein Leben im Dunkeln.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Nacht, sofern sie ist der Zustand des Schattens, wovon Nr. 1712, somit übernachten soviel als leben in jenem Zustand; und aus der Bedeutung vom Untergehen der Sonne, sofern es ist im Dunkeln, denn alsdann ist es Abend, durch den das Dunkle bezeichnet wird, man sehe Nr. 3056.

Durch das Dunkle wird hier bezeichnet das Dunkle der Einsicht in Ansehung des Wahren, und das Dunkle der Weisheit in Ansehung des Guten, denn das Licht, das die Engel vom Herrn haben, hat in sich Einsicht und Weisheit, und kommt auch von daher: Nr. 1521, 1524, 1529, 1530, 3138, 3167, 3195, 3339, 3341, 3636, 3637, 3643; inwieweit sie daher im Licht sind, insoweit sind sie auch in der Einsicht und Weisheit, inwieweit sie aber nicht im Licht, also inwieweit sie im Schatten sind, insoweit nicht in Einsicht und Weisheit: Nr. 2776, 3190, 3337.

Daher kommt es, daß man von dem, was dem Verständnis angehört, auch im gewöhnlichen Sprachgebrauch sagt, es sei im Licht; der Mensch weiß nicht, daß es daher kommt. Wiederum glaubt er, es werde nur vergleichsweise so gesagt, aber außer diesem hat der Mensch auch noch mehreres andere aus dem Innewerden von solchen Dingen im anderen Leben, in dem er dem Geist nach ist, was in den Sprachgebrauch aufgenommen wurde, weil es innerlich anerkannt, aber im Vergessenheit gebracht war durch Leibliches, das von der Art ist, daß es dasjenige auslöscht, was dem Innewerden angehört, worin sein inwendigerer Mensch ist.

Daß der Untergang der Sonne im Worte das Falsche und Böse bedeutet, worin diejenigen sind, bei denen keine Liebtätigkeit und kein Glaube ist, somit auch die letzte Zeit der Kirche, sehe man Nr. 1837; und auch daß es die Dunkelheit in betreff dessen bedeutet, was dem Guten und Wahren angehört, eine solche Dunkelheit, wie sie diejenigen haben, die in einem entfernteren Grad von den göttlichen Lehren sind: Nr. 3691.

Daß Untergang der Sonne, oder die Sonne ist untergegangen, diese Bedeutung hat, kann aus folgenden Stellen im Wort erhellen:

Micha 3/6: "Nacht habt ihr statt des Gesichts, und Finsternis habt ihr statt der Weissagung; und untergehen wird die Sonne über den Propheten, und schwarz werden über ihnen der Tag": untergehen wird die Sonne über den Propheten, soviel als sie haben kein Wahres und kein Verständnis des Wahren mehr. Propheten für diejenigen, welche die Wahrheiten der Lehre lehren: Nr. 2534.

Amos 8/9,10: "Geschehen wird es an jenem Tage, untergehen werde Ich lassen die Sonne am Mittag, und verfinstern werde Ich die Erde am Tage des Lichts, und werde verwandeln eure Festtage in Trauer, und alle eure Lieder in Jammergeschrei": untergehen lassen die Sonne am Mittag steht für Dunkelheit in betreff des Wahren bei denjenigen, die in den Erkenntnissen des Guten und Wahren sind. Daß der Mittag ist der Zustand des Lichts oder der Erkenntnisse des Wahren, sehe man Nr. 1458, 3195 Anf.

Jes.60/20: "Nicht mehr wird untergehen deine Sonne, und dein Mond wird nicht sich zusammenziehen, weil Jehovah dir sein wird zum Licht der Ewigkeit": hier ist die Rede vom Reich des Herrn. Nicht mehr wird untergehen die Sonne, soviel als sie werden im Leben des Guten und in der Weisheit sein, weil in himmlischer Liebe und im Licht des Herrn. Der Mond wird sich nicht zusammenziehen, soviel als sie werden im Leben des Wahren und in der Einsicht sein, weil in geistiger Liebe und im Licht des Herrn. Daß der Herr im anderen Leben die Sonne sei für die himmlischen Engel, und der Mond für die geistigen, und daß ihnen daher Weisheit und Einsicht, sehe man Nr. 1053, 1521, 1529, 1530, 1531, 2441, 2495, 3636, 3634. Hieraus kann erhellen, was im inneren Sinn des Wortes der Aufgang der Sonne und der Untergang der Sonne.

Ps.104/1,2,19,20: "Jehovah, mein Gott, Du bist sehr groß, mit Herrlichkeit und Ehre hast Du Dich gekleidet; Der Sich bedecket mit Licht als mit einem Kleid, ausspannet die Himmel als eine Zeltdecke, gemacht hat den Mond für bestimmte Feste; die Sonne kennet ihren Untergang, Du ordnest die Finsternis, daß es Nacht wird": auch hier steht Mond für Einsicht und Sonne für Weisheit vom Herrn, Untergang der Sonne für Dunkelheit beider; ordnen Finsternis, daß Nacht werde, soviel als den Zustand der Dunkelheit bestimmen. Daß nämlich bei den Engeln ein Zustandswechsel zwischen dem höchsten Grad des Lichts und dem minderen des Lichts, oder zwischen dem höchsten Grad der Weisheit und dem minderen der Weisheit eintrete, und daß jene Zustandswechsel gleich seien dem Morgen, wenn die Sonne aufgeht, und gleich dem Mittag, wenn sie am höchsten steht, und gleich dem Abend, wenn sie untergeht, und hernach gleich dem Morgen abermals, wird, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, anderswo gesagt werden.

Jos.1/4: "Von der Wüste und dem Libanon bis zum großen Fluß, dem Fluß des Euphrat, das ganze Land der Chittäer, und bis zum großen Meer, dem Niedergang der Sonne, wird sein eure Grenze": wo die Ausdehnung des Landes Kanaan beschrieben wird. Daß dieses im inneren Sinn das Reich des Herrn ist, sehe man Nr. 1607, 3038, 3481; daß der Fluß Euphrat die eine Grenze desselben sei, nämlich des Geistigen und Himmlischen Nr. 1866; und das große Meer und der Niedergang der Sonne die andere, durch die vorgebildet wird das Letzte, das beziehungsweise dunkel. Daß alle Grenzen und alle Orte in jenem Lande eine vorbildliche Bedeutung haben, sehe man Nr. 1585.

2. Mose 22/25,26: "Wenn du als Pfand auspfändest das Kleid deines Genossen, sollst du, ehe die Sonne untergeht, es ihm wieder erstatten, weil dieses seine Decke allein ist, dieses sein Kleid anstatt des Felles, in dem er liegen wird".

5. Mose 24/12,13: "Wenn es ein armer Mann ist, sollst du nicht liegen auf seinem Pfande, wieder erstatten sollst du vielmehr ihm das Pfand, ehe die Sonne untergeht, daß er dich segne, und du wirst Gerechtigkeit haben vor Jehovah, deinem Gott". Daß in diesem Gesetz, wie in den übrigen, ein Vorbild und Anzeichen des göttlichen Gesetzes enthalten ist, das sich auf das Gute und das Wahre im Reiche des Herrn bezieht, aus dem jenes stammt, wird aus dem einzelnen klar. Was es in sich hält und was den Grund jenes Gesetzes bildet, ist, daß die Genossen nicht betrogen werden dürfen um die äußeren Wahrheiten, das sind die Lehren, nach denen sie leben und die Religionsbräuche. Daß das Kleid solche Wahrheiten bezeichnet, sehe man Nr. 297, 1073, 2576; daß man es ihm wieder erstatten soll, ehe die Sonne unterginge, heißt, ehe das Wahre bei ihm zugrunde ginge, und weil das Wahre jenes Äußere ist, wird gesagt, das Kleid sei anstatt des Felles, in dem er liegen wird.

3. Mose 22/6,7: "Eine Seele, die anrühret das Unreine, wird unrein sein bis an den Abend, und darf nicht essen vom Heiligen, sondern wenn er gewaschen hat sein Fleisch mit Wasser, und die Sonne untergegangen ist, wird er rein sein; und nachher darf er essen vom Heiligen".

5. Mose 23/11,12: "Wer nicht rein ist, soll gegen Abend sich waschen mit Wasser, und wenn die Sonne untergegangen ist, darf er hineingehen in die Mitte des Lagers": daß auch dieses Gesetz herstammt von den Gesetzen des Guten und Wahren oder den Ordnungsgesetzen, die im Reich des Herrn gelten, kann einleuchten, sonst wäre nicht bestimmt worden, daß einer unrein sein sollte bis an den Abend, und er sich dann mit Wasser waschen, und nachdem die Sonne untergegangen, rein sein sollte.

Das Ordnungsgesetz im Reich des Herrn, von dem jenes stammt, ist dieses, daß die guten und engelhaften Geister, wenn sie in den Zustand der Selbstliebe und daher in den Zustand des Falschen verfallen, dann ein wenig in ihren natürlichen oder niedrigeren Stand zurückversetzt, und da mit Erkenntnissen des Guten und Wahren über jene Sache versehen werden, die bezeichnet werden durch "sich waschen mit Wasser am Abend"; daß sich waschen mit Wasser heißt gereinigt werden von Falschem, sehe man Nr. 3147, 3148, und daß die Wasser sind die Erkenntnisse des Wahren: Nr. 28, 680, 739, 2702, 3058, und nachdem sie in jenem dunklen Zustand gewesen sind, der bezeichnet wird durch den Untergang der Sonne, kehren sie wieder in ihren vorigen Zustand zurück, was bezeichnet wird dadurch, daß sie "rein sein werden, und eingehen dürfen in die Mitte des Lagers". Über diesen Gegenstand wird, vermöge göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, aus Erfahrung anderwärts gesprochen werden.

Aus diesem nun wird klar, daß der Untergang der Sonne im Wort den dunklen Zustand in betreff des Wahren bei den Guten und den Zustand des Falschen bei den Bösen bedeutet.

3694. "Und nahm von den Steinen des Ortes", 1. Mose 28/11, bedeutet die Wahrheiten jenes Zustandes.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Steine, sofern es sind solche niedrigere Wahrheiten, die dem natürlichen Menschen angehören, wovon Nr. 643, 1298.

3695. "Und legte sie zu seinen Häupten", 1. Mose 28/11, bedeutet die allgemeinste Gemeinschaft mit dem Göttlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Unterhäupte, oder der Nackenteile, sofern es ist die Gemeinschaft mit Äußerem, somit eine sehr allgemeine, denn daß der Nacken oder Hals die Gemeinschaft des Inwendigeren mit dem Auswendigeren, oder was gleich, des Oberen mit dem Unteren, und daher Verbindung bezeichnen, sehe man Nr. 3542, 3603, was daher unter dem Nacken oder Hals ist, d.h. die Nackenteile hier, bedeuten die Gemeinschaft des Inwendigsten oder Göttlichen mit dem Äußersten, und diese Gemeinschaft ist auch die allgemeinste; denn das Äußere ist beziehungsweise allgemein, und das Äußerste ist das Allgemeinste; denn die Einzelheiten des Inwendigeren erscheinen als eins, somit als etwas Allgemeines im Auswendigeren. Dieses ist es auch, was vorgebildet und bezeichnet wird durch die zur Erde aufgestellte Leiter, deren Haupt gen Himmel reichte, und worauf die Engel Gottes auf- und abstiegen, worüber im Folgenden.

3696. "Und lag an jenem Ort", 1. Mose 28/11, bedeutet die Ruhe des Zustandes.

Dies erhellt aus der Bedeutung von liegen, sofern es ist im Zustand der Ruhe sein; denn das Liegen und Schlafen ist nichts anderes. Daß liegen im inneren Sinn dies bezeichnet, kann auch aus anderen Stellen im Wort erhellen, wovon gleich unten.

Mit den Wiederzugebärenden, von dem hier im inneren Sinn gehandelt wird, verhält es sich so, daß sie zu allererst im Zustand der Ruhe oder im Zustand des äußeren Friedens sind. Denn der Friede von außen oder im Äußeren wird Ruhe genannt, auch wird er hervorgebracht vom göttlichen Friedensstand, der inwendigst und im Äußeren dadurch entsteht, daß die Begierden und Falschheiten entfernt werden. Denn diese sind es, die alle Unruhe verursachen. Auch ist jeder Mensch im Zustand der Ruhe im Anfang seines Lebens oder in der Kindheit; aber in dem Maß, als der Mensch ins Leben hineinkommt oder aufwächst, entfernt er sich von jenem Zustand, weil er sich begibt in weltliche Sorgen und daher in Ängsten durch die Begierden der Selbst- und Weltliebe, und durch Falschheiten daher.

Beinahe gleich verhält es sich mit dem neuen Leben beim Menschen, der wiedergeboren wird. Anfangs hat er einen Ruhestand, aber wie er in das neue Leben übergeht, kommt er auch in einen unruhigen Zustand. Denn es taucht auf und tritt hervor Böses und Falsches, das er früher sich angeeignet hatte, und beunruhigt ihn, und am Ende so sehr, daß er in Versuchungen und Anfechtungen ist von seiten der teuflischen Rotte, die fortwährend trachtet, den Stand seines neuen Lebens zu zerstören. Aber dennoch hat er inwendigst einen Friedensstand; wenn dieser nicht inwendigst da wäre, so würde er nicht kämpfen; denn fortwährend hat er ihn in den Kämpfen, worin er sich befindet, als Zweck im Auge. Wenn jener nicht Zweck wäre, so hätte er gar keine Kraft und Stärke zum kämpfen, daher kommt es auch, daß er siegt, und weil jener Zweck vorhanden ist, so kommt er auch nach den Kämpfen oder Versuchungen in jenen Zustand des Frühlings, der nach dem Zustand des Herbstes und Winters eintritt, oder wie der Zustand der Morgenröte nach dem Abend und der Nacht.

Daß der Zustand des Friedens im Geistigen gleich sei dem Frühling und der Morgenröte im Natürlichen, sehe man Nr. 1726, 2780; und daß der Frieden herkommt vom Guten und Wahren, und die Unruhe vom Bösen und Falschen: Nr. 3170.

Daß Liegen im Wort den Ruhestand bedeutet, kann aus folgenden Stellen erhellen:

3. Mose 26/3,6: "Wenn ihr in Meinen Satzungen wandelt, und Meine Gebote haltet und sie tut, so werde Ich geben Frieden im Lande, und ihr werdet liegen, und niemand schrecket, und Ich werde aufhören machen das böse Wild aus dem Lande, und das Schwert wird nicht hingehen durch euer Land": liegen offenbar vom Stand des Friedens und der Ruhe; böses Wild für die Begierden des Bösen: Nr. 45, 46, 908, die aufhören werden; Schwert für das gegen das Wahre kämpfende Falsche: Nr. 2799, das nicht hindurchgehen wird. Hieraus wird auch klar, daß der Friede und die Friedensruhe vom Guten und Wahren herkommt, und deren Zerstörung von Bösem und Falschem.

Jes.11/5-7: "Weilen wird der Wolf mit dem Lamm, und der Pardel wird mit dem Böcklein liegen, und das Kalb und der junge Löwe beisammen, und ein kleiner Knabe wird sie führen; und die junge Kuh und der Bär werden weiden, beisammen werden liegen ihre Jungen": wo vom Herrn und dem Zustand des Friedens in Seinem Reich (die Rede ist). Sie werden liegen beisammen für: sie werden nicht können angefochten werden von irgendeinem Bösen und Falschen.

Hos.2/18: "Schließen werde Ich ihnen einen Bund an jenem Tage mit dem Wild des Feldes, und mit dem Vogel der Himmel, und dem Gewürm der Erde; und den Bogen, und das Schwert, und den Krieg werde Ich zerbrechen vom Lande weg, und werde sie liegen lassen mit Zuversicht": hier ebenso liegen für den Zustand der Ruhe nach Entfernung des Bösen und Falschen, das Unruhe bringt.

Ps.3/6,7: "Ich werde liegen und schlafen und erwachen, weil Jehovah mich hält: nicht werde ich mich fürchten vor viel Tausenden des Volks, die ringsum sich setzen wider mich": liegen und schlafen für den Zustand der Ruhe und der Sicherheit.

Ps.4/9: "Im Frieden zugleich werde ich liegen und schlafen, weil Du Jehovah allein mich mit Zuversicht wohnen lässest".

Ps.23/2,3: "In den Triften der grünen Kräuter wird Er mich lagern lassen, zu den Wassern der Ruhen wird Er mich führen; meine Seele wird Er erquicken".

Woraus erhellt, daß der Zustand des Friedens und der Ruhe durch das Liegen beschrieben wird; und daß durch liegen an jenem Ort bezeichnet wird ein Ruhestand; denn Ort ist im inneren Sinn Zustand: Nr. 3692.

3697. Vers 12-15: Und er träumte; und siehe, eine Leiter (war) aufgestellt zur Erde, und deren Haupt reichend gen Himmel, und siehe, die Engel Gottes aufsteigend und absteigend auf ihr. Und siehe, Jehovah stehend auf ihr, und sprach: Ich bin Jehovah, der Gott Abrahams, deines Vaters, und der Gott Jischaks; das Land, worauf du liegst, dir will Ich es geben, und deinem Samen. Und sein wird dein Same, wie der Staub der Erde, und ausbrechen wirst du zum Meer, und zum Aufgang, und zur Mitternacht, und zum Mittag; und es werden gesegnet werden in dir alle Familien des (Erd-) Bodens, und in deinem Samen. Und siehe, Ich bin mit dir, und werde dich behüten überall, wohin du gehst, und dich wiederbringen zu diesem Boden, weil Ich dich nicht verlassen werde, bis Ich getan, was Ich dir geredet habe.

"Und er träumte" bedeutet das Vorhersehen;

"und siehe, eine Leiter (war) aufgestellt zur Erde" bedeutet die Gemeinschaft des untersten Wahren und des Guten daher;

"und deren Haupt reichend gen Himmel" bedeutet mit dem Göttlichen;

"und siehe, die Engel Gottes aufsteigend und absteigend auf ihr" bedeutet unendliche und ewige Gemeinschaft und daher Verbindung; und daß vom Untersten aus gleichsam ein Aufsteigen, und nachher, wenn die Ordnung umgekehrt, ein Absteigen (stattfinde);

"und siehe, Jehovah stehend auf ihr" bedeutet den Herrn im Höchsten;

"und sprach: Ich bin Jehovah, der Gott Abrahams, deines Vaters" bedeutet den Herrn, daß von Ihm jenes Gute (komme);

"und der Gott Jischaks" bedeutet den Herrn in Ansehung des Göttlich-Menschlichen;

"das Land, worauf du liegst, dir will Ich es geben" bedeutet das Gute, in dem er war, sei aus dem Eigenen;

"und deinem Samen" bedeutet auch das Wahre;

"und sein wird dein Same, wie der Staub der Erde" bedeutet das göttlich natürlich Wahre soll sein wie das natürlich Gute;

"und ausbrechen wirst du zum Meer, und zum Aufgang" bedeutet die unendliche Ausdehnung des Guten;

"und zur Mitternacht, und zum Mittag" bedeutet die unendliche Ausdehnung des Wahren: somit alle Zustände des Guten und Wahren;

"und es werden gesegnet werden in dir alle Familien des (Erd-) Bodens" bedeutet alle Wahrheiten des Guten der Lehre werden verbunden werden mit dem Guten;

"und in deinem Samen" bedeutet, und dem Wahren;

"und siehe, Ich bin mit dir" bedeutet, daß es das Göttliche sei;

"und werde dich behüten überall, wohin du gehst" bedeutet die göttliche Vorsehung;

"und dich wiederbringen zu diesem Boden" bedeutet Verbindung mit der göttlichen Lehre;

"weil Ich dich nicht verlassen werde, bis Ich getan, was Ich dir geredet habe" bedeutet, es soll nichts fehlen, daß sie zum Vollzug kommen werde.

3698. "Und er träumte", 1. Mose 28/12, bedeutet das Vorhersehen.

Dies erhellt aus der Bedeutung von träumen, sofern es im inneren Sinn ist, die Zukunft vorhersagen; denn die prophetischen Träume, die göttlich, waren Vorhersagungen der Zukunft, wie aus denjenigen erhellen kann, von denen im Wort die Rede: Nr. 1975, 1976. Weil jenes durch Träume und träumen im inneren Sinn bezeichnet wird, so wird im höchsten Sinn, in dem vom Herrn gehandelt wird, das Vorhersehen bezeichnet; denn aus dem göttlichen Vorhersehen des Herrn kommen die Vorhersagungen. Daß nicht anderswoher die Vorhersagungen kommen über Dinge, die nicht nach der allgemeinen Ordnung der Natur erfolgen, und daraus vorhergesehen werden können, kann erhellen aus dem Wort, auch aus dem Folgenden:

5. Mose 18/22: "Wann ein Prophet geredet hat im Namen Jehovahs, aber nicht geschehen ist das Wort, und ist nicht eingetroffen jenes Wort, so hat nicht geredet Jehovah, sondern in Vermessenheit hat es geredet der Prophet".

Und so verhält es sich auch, obwohl die Vorhersagungen von Dingen, die eingetroffen sind, von Bösen und Verehrern eines anderen Gottes geschehen sind: 5. Mose 13/2-4: "Wenn aufsteht in deiner Mitte ein Prophet oder der Träumer eines Traums, und gibt dir ein Zeichen oder auch eine Vorbedeutung, und es geschieht das Zeichen und die Vorbedeutung, die er dir geredet hat, und gesagt: Laßt uns gehen anderen Göttern nach, die du nicht kennest, und ihnen dienen, so sollst du nicht gehorchen den Worten jenes Propheten, oder dem Träumer jenes Traums, weil (dann) Jehovah euch versuchet".

Woraus klar wird, daß die Vorhersage selbst vom Göttlichen stammt, aber die Überredung zur Verehrung anderer Götter vom Eigenen des Propheten, dem dies zugelassen wurde, um zu versuchen, wie hier gesagt wird. Daher und auch aus anderen Ursachen kommt es, daß ehedem öfters solche, die Baale und andere Götter verehrten, auch geweissagt, Gesichte gesehen, und Träume geträumt haben, und auch eingetroffen ist, was sie redeten, und sie sehr oft (die Menschen) verführt haben, wovon bei Jerem. 23. Kapitel, außer anderen, die Wahrsager, Zeichendeuter, Zauberer, Totenbeschwörer hießen, die zu solchen gehörten, die sich auf die natürliche Magie legten, durch die nichts Göttliches vorhergesagt werden konnte, sondern bloß, was gegen das Göttliche war, d.h. gegen den Herrn und gegen das Gute der Liebe und das Wahre des Glaubens an Ihn, von welcher Art dies auch immer sein mag, (immer) erscheint es als magisch in der äußeren Form.

3699. "Und siehe, eine Leiter war aufgestellt zur Erde", 1. Mose 28/12, bedeutet die Gemeinschaft des untersten Wahren und des Guten daher.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Leiter, sofern sie ist Gemeinschaft, worüber im Folgenden; und aus der Bedeutung der Erde, sofern sie ist das Unterste, denn gleich darauf wird gesagt, ihr Haupt reichte gen Himmel, welcher ist das Oberste.

Hieraus wird klar, daß die Leiter, die zwischen der Erde und dem Himmel, oder zwischen dem Untersten und Obersten, die Gemeinschaft bezeichnet. Daß es die Gemeinschaft des untersten Wahren und des Guten daher ist, die durch die zur Erde aufgestellte Leiter bezeichnet wird, erhellt daraus, daß von dem auf jener Stufe stehenden Wahren und daher Guten, das durch Jakob hier vorgebildet wird, im inneren Sinn hier die Rede ist.

In der Grundsprache stammt das Wort Leiter ab von einem Wort, das Pfad oder Weg bedeutet, und daß dieser vom Wahren gesagt wird, sehe man Nr. 627, 2333. Auch wenn bei den Engeln vom Wahren die Rede ist, so wird dies vorbildlich in der Geisterwelt durch Wege dargestellt; man sehe Nr. 189, 3477. Hieraus wird klar, was die Leiter bedeutet, deren eines Ende zur Erde aufgestellt ist und die andere gen Himmel reicht, nämlich die Gemeinschaft des Wahren, das auf unterster Stelle ist, mit dem Wahren, das auf oberster, von welcher Gemeinschaft folgt, daß es unterstes Wahres und Gutes und oberstes Wahres und Gutes gibt, und zwischen denselben Stufen wie an einer Leiter, sehe man Nr. 3691.

3700. "Und deren Haupt reichend gen Himmel", 1. Mose 28/12, bedeutet, mit dem Göttlichen, nämlich daß Gemeinschaft (bestehe).

Dies erhellt aus der Bedeutung des Hauptes der Leiter, oder ihres obersten Endes, sofern es ist das Oberste; und aus der Bedeutung des Himmels, sofern er ist das Göttliche, denn der Himmel im höchsten Sinn, in dem vom Herrn gehandelt wird, ist das Göttliche selbst. Dagegen im vorbildlichen Sinn, in dem gehandelt wird vom Menschen, der wiedergeboren wird, ist er das inwendigste Gute und daher Wahre, das vom Herrn, wie es im Himmel ist, und aus dem der Himmel selbst ist. Dieses heißt auch göttlich, weil es vom Herrn ist, denn der Herr, oder was gleich, das Göttliche, das vom Herrn allein ausgeht, ist alles in allem des Himmels. Was nicht vom Göttlichen daselbst stammt, das gehört nicht dem Himmel an. Daher kommt es, daß einigemal früher gesagt wurde, der Herr sei der Himmel selbst, und daß im Herrn seien, die im Himmel sind.

3701. "Und siehe, die Engel Gottes aufsteigend und absteigend auf ihr", 1. Mose 28/12, bedeutet unendliche und ewige Gemeinschaft und daher Verbindung.

Und daß vom Untersten aus gleichsam ein Aufsteigen, und nachher, wenn die Ordnung umgekehrt ist, ein Absteigen (stattfinde), dies erhellt aus der Bedeutung der Engel, sofern sie etwas Göttliches des Herrn bezeichnen, das unter ihnen im Wort, wenn sie genannt werden, verstanden wird, wovon Nr. 1925, 2319, 2821, 3039. Daß es hier das göttlich Wahre ist, erhellt daraus, daß sie heißen die Engel Gottes; denn Gott wird gesagt, wenn im inneren Sinn gehandelt wird vom Wahren, hingegen Jehovah, wenn vom Guten; man sehe Nr. 2586, 2769, 2807, 2822. Daher kommt es, daß, obwohl bald darauf Jehovah genannt wird und gesagt: "Jehovah stehend auf ihr", dennoch hier Engel Gottes benamst werden, denn es wird gehandelt vom Wahren, aus dem das Gute, das hier durch Jakob bezeichnet wird, wie oben mehrmals gesagt worden.

Daß durch aufsteigend und absteigend auf der Leiter im höchsten Sinn bezeichnet wird unendliche und ewige Gemeinschaft und daher Verbindung, kann ohne weitere Erklärung erhellen. Vom eigentlich Göttlichen des Herrn und Seinem Göttlich-Menschlichen kann nicht gesagt werden Gemeinschaft und daher Verbindung, wenn nicht zugleich gesagt wird unendliche und ewige, denn im Herrn ist alles unendlich und ewig: unendlich in Beziehung auf das Sein, und ewig in Beziehung auf das Dasein.

Aus dem bisher gesagten wird klar, daß durch die zur Erde aufgestellte Leiter und ihr gen Himmel reichendes Haupt, und (durch die Worte): "siehe, die Engel Gottes aufsteigend und absteigend auf ihr", überhaupt bezeichnet wird, vom Untersten gleichsam ein Aufsteigen, und nachher, wenn die Ordnung umgekehrt ist, ein Herabsteigen. Wie es sich mit diesem Aufsteigen und Herabsteigen verhält, kann aus demjenigen erhellen, was Nr. 3539, 3548, 3556, 3563, 3570 3576, 3603, 3607, 3610, 3665, 3690 gesagt und gezeigt wurde. Weil aber diese Ordnung, welche die der Wiedergeburt des Menschen ist, und hier und im Folgenden im inneren Sinn beschrieben wird, in der Kirche ganz unbekannt ist, darum darf noch erläutert werden, von welcher Art sie ist.

Bekannt ist, daß der Mensch in die Natur seiner Eltern und Großeltern, wie auch der Ureltern von Jahrhunderten her geboren wird, somit in das Erbböse von diesen allen, das sich nach und nach angehäuft hat, bis zu dem Grad, daß er, an und für sich betrachtet, nur böse ist. Die Folge davon ist, daß er sowohl in Ansehung des Willens, als in Ansehung des Verstandes ganz verdorben ist, und von sich aus nichts Gutes will, und daher nichts Wahres versteht. Daß mithin böse ist, was er gut heißt, ja für gut hält, und falsch, was er wahr heißt, ja auch für wahr hält, wie zum Beispiel: sich lieben vor anderen, mehr sich wohl wollen als anderen, begehren was dem anderen ist, und für sich allein besorgt sein, nicht für andere, es sei denn um seiner selbst willen. Weil er dieses aus sich begehrt, so nennt er es gut, wie auch wahr; und weiter: wenn jemand ihn an seinem Guten und Wahren, wie er es nennt, antastet oder anzutasten versucht, so haßt er ihn, und sinnt auf Rache, und wünscht nicht nur, sondern sucht auch sein Verderben, und empfindet darin Lust, und dies um so mehr, je mehr er sich wirklich darin begründet, d.h. je öfter er es wirklich ausübt.

Wenn ein solcher ins andere Leben kommt, hegt er den gleichen Wunsch. Die Natur selbst, die er durch das wirkliche Leben in der Welt angenommen hat, bleibt, und jene Lust selbst wird ganz deutlich (bei ihm) wahrgenommen. Ebendaher kann er in einer himmlischen Gesellschaft nicht sein, in welcher jeder anderen mehr wohl will als sich selbst; wohl aber in einer höllischen Gesellschaft, welche die gleiche Lust hat.

Diese Natur ist es, die ausgerottet werden muß, während (der Mensch) in der Welt lebt, und es kann gar nicht anders geschehen als durch Wiedergeburt vom Herrn, d.h. dadurch, daß er einen ganz anderen Willen und daher einen anderen Verstand empfängt, d.h. daß er neu gemacht wird in Ansehung jener beiden Vermögen. Auf daß dieses aber geschehe, muß er zu allererst neugeboren werden wie ein Kind und lernen, was böse und falsch und was gut und wahr ist, denn ohne Wissenschaft oder Erkenntnis kann er mit keinem Guten ausgestattet werden. Aus sich nämlich erkennt er nichts anderes für gut an als das Böse, und für wahr als das Falsche. Zu diesem Behuf werden ihm solche Erkenntnisse eingeflößt, die nicht ganz denjenigen entgegen sind, die er früher gehabt hatte, z.B. daß jede Liebe bei sich selbst anfange, daß man zuerst für sich selber sorgen müsse und hernach für andere, daß man solchen, die arm und elend der äußeren Form nach erscheinen, wohltun müsse, mögen sie inwendig geartet sein, wie sie wollen. Ebenso den Witwen und Waisen, weil sie so genannt werden, und zuletzt den Feinden im allgemeinen, wer sie auch sein mögen, auch daß man so den Himmel verdienen könne. Diese und ähnliche Erkenntnisse sind für die Kindheit seines neuen Lebens und sind so beschaffen, daß sie, weil sie etwas vom vorigen Leben oder von der Natur des vorigen Lebens an sich haben, auch etwas vom neuen Leben in sich tragen, in das er so eingeführt wird, und sind daher so beschaffen, daß sie in sich zulassen, was zur Bildung eines neuen Willens und eines neuen Verstandes förderlich ist.

Dies sind die untersten Gutheiten und Wahrheiten, womit diejenigen anfangen, die wiedergeboren werden, und weil sie inwendigere oder dem Göttlichen nähere Wahrheiten in sich zulassen, so kann auch durch sie Falsches ausgerottet werden, das der Mensch vorher für wahr gehalten hatte. Aber die, welche wiedergeboren werden, erlernen solches nicht als Sache des bloßen Wissens, sondern machen es zur Lebenssache, denn sie tun jene Wahrheiten. Aber daß sie dieselben tun, kommt aus dem Grunde des neuen Willens, den der Herr einflößt, ohne daß sie es überhaupt wissen. Und wie viel sie von jenem neuen Willen aufnehmen, so viel nehmen sie auch von jenen Erkenntnissen auf, und lassen es ins Tun übergehen und glauben es. Hingegen wie viel sie nicht vom neuen Willen aufnehmen, so viel können sie zwar lernen, aber nicht zur Tat werden lassen, weil sie nur aufs Wissen, nicht aufs Leben bedacht sind.

Das ist der Stand der Kindheit und des Knabenalters im neuen Leben, das an die Stelle des vorigen Lebens treten muß. Aber der Stand der Jugend und des Mannesalters jenes Lebens ist, daß man nicht Rücksicht nimmt auf eine Person, wie sie in der äußeren Form erscheint, sondern wie sie beschaffen ist in Ansehung des Guten, zuerst im bürgerlichen Leben, dann im sittlichen Leben und endlich im geistigen Leben, und das Gute ist es, das der Mensch alsdann voranzustellen und zu lieben anfängt, und um des Guten willen die Person. Und zuletzt, wenn er noch vollkommener wird, ist er darauf bedacht, denen, die im Guten sind, wohlzutun, und zwar gemäß der Beschaffenheit des Guten bei ihnen, und zuletzt empfindet er eine Lust darin, ihnen wohlzutun, weil eine Lust im Guten liegt und auch Vergnügen (avenum) in dem, was es begründet. Diese Gründe erkennt er als Wahrheiten an, und sie bilden auch die Wahrheiten seines neuen Verstandes, welche entfließen den Gutheiten, die seinem neuen Willen eigen sind.

Im gleichen Grade, in dem er Lust an jenem Guten empfindet und Vergnügen an jenen Wahrheiten, fühlt er auch Unlust am Bösen seines vorigen Lebens und Mißvergnügen an dessen Falschheiten. Hierdurch nun wird das, was dem vorigen Willen eigen ist, und was dem vorigen Verstand eigen ist, geschieden von dem, was dem neuen Verstand angehört, und zwar nicht gemäß der Neigung, solches zu wissen, sondern gemäß der Neigung es zu tun. Folglich sieht er dann, daß die Wahrheiten seiner Kindheit beziehungsweise verkehrt waren, und daß ebendieselben allmählich in eine andere Ordnung gebracht wurden, nämlich einander untergeordnet, so daß das, was zuerst in vorderer Stelle war, nun an hinterer Stelle ist. Daß somit durch jene Wahrheiten, die seiner Kindheit und seinem Knabenalter eigen waren, die Engel Gottes wie auf einer Leiter von der Erde zum Himmel aufstiegen, aber nachher durch die Wahrheiten, die seinem Erwachsenenalter angehören, die Engel Gottes wie auf einer Leiter vom Himmel zur Erde herabsteigen.

3702. "Und siehe, Jehovah stehend auf ihr", 1. Mose 28/13, bedeutet den Herrn auf höchster Stufe.

Dies kann daraus erhellen, daß Jehovah, Der so oft im Wort des Alten Testaments genannt wird, der Herr ist; man sehe Nr. 1736, 3023, 3035; und daß im Wort des Neuen Testaments nirgends Jehovah gesagt wird, sondern statt Jehovah der Herr: Nr. 2921. Daß stehen auf ihr heißt, im Höchsten sein (d.h. auf der höchsten Stufe stehen), erhellt ohne Erklärung.

Das Geheimnis, das im inneren Sinn dieser Worte verborgen liegt, ist, daß alles Gute und Wahre vom Herrn herabkommt und zu Ihm aufsteigt, d.h. daß Er ist der Erste und der Letzte; denn der Mensch ist so geschaffen, daß die göttlichen Kräfte des Herrn durch ihn herabsteigen bis zum Letzten der Natur, und vom Letzten der Natur zu Ihm aufsteigen, so daß der Mensch das Mittel der Vereinigung des Göttlichen mit der Naturwelt und der Vereinigung der Naturwelt mit dem Göttlichen sein, und so durch den Menschen, als durch ein vereinigendes Mittel, das Letzte der Natur aus dem Göttlichen leben sollte. Dies würde auch geschehen, wenn der Mensch nach der göttlichen Ordnung gelebt hätte.

Daß der Mensch so geschaffen ist, wird daraus klar, daß er seinem Leibe nach eine Welt im kleinen ist; denn alle Geheimnisse der Naturwelt sind in ihm niedergelegt: alles, nämlich was Geheimes im Äther und seinen Modifikationen ist, das ist gelegt in sein Auge, und alles, was in der Luft ist, in sein Ohr; und alles, was unsichtbar in der Luft webt und wirkt, in das Organ des Geruchs, wo es empfunden wird, und alles, was unsichtbar in den Wassern und übrigen Flüssigkeiten ist, in das Organ des Geschmacks, sogar die Zustandsveränderungen selbst in den Tastsinn, abgesehen davon, daß auch das, was noch mehr verborgen ist, in seinen inwendigeren Organen empfunden würde, wenn sein Leben der Ordnung gemäß wäre.

Hieraus wird klar, daß ein Herabsteigen des Göttlichen durch den Menschen in das Letzte der Natur, und vom Letzten der Natur ein Aufsteigen zum Göttlichen stattfände, wenn er nur den Herrn als seinen letzten und ersten Zweck mit dem Herzensglauben, d.h. mit der Liebe anerkennen würde.

In einem solchen Zustand waren die Uralten, die himmlische Menschen waren; denn alles, was sie mit einem Sinn auffaßten, das war für sie ein Mittel zu denken an das, was des Herrn ist, somit an den Herrn und an sein Reich. Die Lust, die sie aus weltlichen und irdischen Dingen empfanden, kam daher; man sehe Nr. 1409, 2896, 2897, 2995; sogar auch, wenn sie die niedrigeren und letzten Gegenstände der Natur betrachteten, erschienen sie vor ihren Augen, als ob sie lebten, denn das Leben, aus dem sie herabkamen, war in ihrem inneren Sinn und Gefühl, und was ihren Augen sich darstellte, waren gleichsam Bilder jenes Lebens, die, obgleich unbeseelt, dennoch für sie auf solche Weise beseelt wurden.

Ein solches Innewerden haben die himmlischen Engel von allem was in der Welt ist, wie ich öfters wahrnehmen durfte; auch haben die Kinder aus diesem Grunde ein solches Innewerden; man sehe Nr. 2297, 2298.

Eben hieraus wird klar, welcher Art die sind, durch welche die göttlichen Kräfte des Herrn herabsteigen bis zum Letzten der Natur, und vom Letzten der Natur zu Ihm aufsteigen, und (welche) die göttliche Gemeinschaft und daher auch Verbindung vorbilden, die im höchsten Sinn bezeichnet wird durch die Engel, die aufsteigen und herabsteigen auf der zur Erde aufgestellten Leiter, deren Haupt gen Himmel reichte, und auf der Jehovah stand.

3703. "Und sprach: Ich bin Jehovah, der Gott Abrahams, deines Vaters", 1. Mose 28/13, bedeutet den Herrn, daß von Ihm jenes Gute (ausgehe).

Dies kann daraus erhellen, daß Jehovah das eigentliche göttliche Sein des Herrn ist, Welcher der Gott Abrahams heißt wegen des göttlich Guten. Daß Abraham den Herrn in Ansehung des göttlich Guten vorbildet, sehe man Nr. 2172, 2198, und weil es das göttlich Gute ist, aus dem alles himmlisch und geistig Gute, und daher auch alles Wahre stammt, darum heißt Abraham hier Vater, und zwar dein, das ist Jakobs Vater, da doch Jischak sein Vater war.

Daß der Vater im inneren Sinn das Gute ist, kommt daher, weil es das Gute ist, aus dem alles und jedes ist, und das Wahre, durch das alles und jedes existiert, somit aus der Ehe des Guten und Wahren. Der Himmel selbst, der einzig nur aus der göttlichen Ehe des Guten und Wahren sein Bestehen hat, ist aus der göttlichen Ehe des Guten und Wahren, und des Wahren und Guten im Herrn. In der ganzen Natur bezieht sich auch alles und jedes auf das Gute und Wahre; denn in dieser, nämlich der Natur, wird vorgebildet himmlisch und geistig Gutes und Wahres, das dem Himmel angehört, im Himmel aber wird vorgebildet göttlich Gutes und Wahres, das dem Herrn angehört.

Hieraus kann erhellen, daß das Gute gleichsam wie der Vater ist, und das Wahre wie die Mutter, und daß deswegen durch den Vater im inneren Sinn des Wortes bezeichnet wird das Gute, und durch die Mutter das Wahre; und zwar das Gute und Wahre, aus dem niedrigere oder abgeleitete Gutheiten und Wahrheiten, die beziehungsweise wie Töchter und Söhne sind, und daher auch Töchter und Söhne im Wort genannt werden: Nr. 489, 490, 491, 2362, und sie sind auch beziehungsweise wie Brüder und Schwestern, wie Enkel und Urenkel, wie Schwiegersöhne, Schwiegermütter, Schwiegertöchter, kurz wie Blutsfreundschaften und Schwägerschaften in jedem Grad, und zwar aus der Ehe des Guten, das Vater, mit dem Wahren, das Mutter ist; man sehe Nr. 685, 917, 2739, 3612; und daß die Uralten deswegen alles und jedes mit Ehen verglichen haben: Nr. 54, 55; man sehe auch Nr. 718, 747, 1432, 2508, 2516, 2524, 2556.

Daß der Vater im inneren Sinn des Wortes das Gute ist, kann erhellen aus sehr vielen Stellen, wie aus Folgenden:

Jes.51/1-3: "Achtet auf Mich, die ihr schauet auf Gerechtigkeit, die ihr suchet Jehovah, schauet auf den Fels, woraus ihr gehauen seid, und auf die Ausgrabung der Grube, daraus ihr gegraben seid, schauet auf Abraham, euern Vater, und auf Sarah, die euch geboren hat; denn als Einzigen habe Ich ihn berufen, und ihn gesegnet, und will ihn viel machen; denn trösten wird Jehovah Zion, Er wird trösten all ihre Wüstungen, und wird machen ihre Wüste wie Eden, und ihre Einöde wie den Garten Jehovahs": dort wird vom Herrn und Seinem Kommen gehandelt, wie aus dem einzelnen klar wird, Der in Ansehung des göttlich Wahren genannt wird Fels und Grube, und in Ansehung des göttlich Guten Vater Abraham, und weil die göttliche Ehe des Guten und Wahren vorgebildet wird durch Abraham und Sarah, man sehe Nr. 1468, 1901, 1965, 1989, 2011, 2063, 2065, 2172, 2173, 2198, 2507, 2833, 2836, 2904, 3245, 3251, 3305 E, wird gesagt Vater Abraham, und Sarah hat euch geboren; daher kommt es, daß gesagt wird, sie sollen sehen auf den Fels und auf die Grube, und auf Abraham, den Vater, und Sarah.

Ebendaher kommt es, daß unmittelbar folgt: Jehovah werde Zion trösten. Daß dieses die himmlische Kirche bezeichnet, sehe man Nr. 2362, und Er werde trösten ihre Wüstungen; und ihre Wüste machen wie Eden, und ihre Einöde wie den Garten Jehovahs.

Das gleiche wird durch Abraham, wo er Vater genannt wird, auch anderswo im Wort bezeichnet, wie

Joh.8/38,39: "Jesus sprach: Ich rede, was Ich gesehen habe bei Meinem Vater, so tut auch ihr, was ihr gesehen habt bei eurem Vater; sie antworteten und sprachen zu Ihm: unser Vater ist Abraham; spricht zu ihnen Jesus: wenn ihr Söhne Abrahams wäret, würdet ihr die Werke Abrahams tun, aber ihr tut die Werke eures Vaters".

Matth.3/9,10: "Nehmet euch nicht heraus zu sagen bei euch selbst, zum Vater haben wir Abraham; Ich sage euch, daß Gott aus diesen Steinen dem Abraham Kinder erwecken kann; siehe, die Axt liegt an der Wurzel der Bäume, jeder Baum, der nicht gute Frucht macht, wird ausgehauen, und ins Feuer geworfen werden".

Luk.16/19-31: "Als der arme Lazarus starb, ward er aufgehoben von den Engeln in den Schoß Abrahams; es starb auch der Reiche und ward begraben, als er in der Hölle war, erhob er seine Augen und sah den Abraham von ferne, und den Lazarus in seinem Schoße; da rief er aus und sprach: Vater Abraham, erbarme dich mein, ich bitte dich, Vater, daß du ihn sendest in das Haus meines Vaters".

Daß in diesen Stellen nicht Abraham gemeint ist, sondern der Herr in Ansehung des göttlich Guten, ist klar. Daß man von Abraham nichts weiß im Himmel, und daß, wenn er genannt wird aus dem Wort, der Herr verstanden wird, sehe man Nr. 1834, 1876, 1989, 3305 E. Daß der Vater das Gute ist im inneren Sinn, kann auch erhellen aus folgenden Stellen:

2. Mose 20/12; 5. Mose 5/16: "Ehre deinen Vater und deine Mutter, auf daß verlängert werden deine Tage auf dem Lande, das Jehovah, dein Gott, dir gibt": daß dieses Gebot, wie die übrigen in den Zehn Geboten, wahr ist in beiderlei Sinn. Daß im inneren Sinn Vater und Mutter ehren heißt, das Gute und Wahre lieben, und im Guten und Wahren den Herrn, sehe man Nr. 2609, 3690. Daß die Tage auf dem Lande bezeichnen die Zustände des Guten daher im Reich des Herrn, erhellt aus der Bedeutung der Tage, sofern es sind Zustände: Nr. 23, 487, 488, 493, 893, 2788, und aus der Bedeutung Kanaans, das hier ist das Land, sofern es das Reich des Herrn bezeichnet: Nr. 1607, 3038, 3481, und daß das verlängert werden vom Guten gesagt wird: Nr. 1613.

Weil durch den Vater und die Mutter jenes bezeichnet wurde, darum wurden in der vorbildlichen jüdischen Kirche mehrere Gesetze gegeben in betreff der Eltern und Söhne, in denen allen im inneren Sinn bezeichnet wird, das Gute und Wahre, und im höchsten Sinn der Herr in Ansehung des göttlich Guten und des göttlich Wahren:

2. Mose 21/15,17: "Wer seinen Vater und seine Mutter schlägt, soll des Todes sterben; wenn jemand seinem Vater oder seiner Mutter flucht, soll er des Todes sterben".

3. Mose 20/9: "Ein jeder, der flucht seinem Vater oder seiner Mutter, soll getötet, ja getötet werden; wer seinem Vater und seiner Mutter flucht, dessen Blut komme über ihn".

5. Mose 27/16,17: "Verflucht sei, wer geringschätzt seinen Vater und seine Mutter, und sagen soll alles Volk Amen".

Hes.22/6,7: "Siehe, die Fürsten Israels, ein jeder nach seinem Arm, sind in dir gewesen, um Blut zu vergießen, und Vater und Mutter gering zu schätzen".

5. Mose 21/18,19,21: "Wenn ein Mann einen widerspenstigen und aufrührerischen Sohn hat, der schlechterdings nicht gehorcht der Stimme seines Vaters, oder der Stimme seiner Mutter; und ob sie ihn auch züchtigen, ihnen doch nicht gehorcht, den sollen ergreifen sein Vater und seine Mutter, und ihn hinausführen zu den Ältesten der Stadt, und zum Tor ihres Ortes, und alle Männer derselben Stadt sollen ihn steinigen mit Steinen, daß er stirbt".

In welchen Stellen allen unter Vater und Mutter im Buchstabensinn verstanden wird Vater und Mutter, aber im inneren Sinn das Gute und Wahre, und im höchsten Sinn der Herr in Ansehung des göttlich Guten und des göttlich Wahren. Wie auch der Herr selbst lehrt bei

Matth.12/49: "Jesus streckte Seine Hand aus über Seine Jünger, und sprach, siehe, (das sind) Meine Mutter und Meine Brüder; jeder, der tut den Willen Meines Vaters, Welcher ist in den Himmeln, der ist Mein Bruder und Schwester und Mutter".

Matth.23/8,9: "Ihr sollt euch nicht nennen lassen Meister, denn einer ist euer Meister, Christus, ihr alle aber seid Brüder; und einen Vater sollt ihr nicht nennen den eurigen auf Erden; denn einer ist euer Vater, der in den Himmeln": sich nennen lassen Meister und sich nennen lassen Vater auf Erden, wird hier nicht untersagt, sondern anerkennen von Herzen einen anderen Vater als den Herrn, das ist, wenn jemand genannt wird Meister und Vater, soll der Herr darunter verstanden werden, Der im höchsten Sinn durch jene vorgebildet wird; gemäß demjenigen, was Nr. 3702 von den Uralten, die himmlische Menschen waren, gesagt worden, daß alles, was sie auf Erden vernahmen, ihnen zum Mittel diente, an den Herrn zu denken.

Das gleiche schließt in sich, was der Herr Matth.8/21,22, zu einem der Jünger sagte, der sprach: "Herr, erlaube mir zuvor hinzugehen, und zu begraben meinen Vater; Jesus sprach zu ihm: Folge Mir, laß die Toten begraben die Toten": denn ein Vater auf Erden verhält sich zum Vater im Himmel, oder zum Herrn, wie ein Toter zu einem Lebendigen; wie auch das Gesetz selbst über das Ehren der Eltern gleichsam ein totes ist, wenn nicht darin ist die Ehre, der Dienst und die Liebe, (die zu erweisen ist) dem Herrn; denn jenes Gesetz ist entstanden von diesem Göttlichen. Das Lebendige selbst, das in jenem Gesetz ist, kommt daher. Deswegen hat der Herr gesagt: Folge Mir, laß die Toten begraben die Toten.

Das gleiche bedeutet auch, was Elias 1.Kön.19/19,20 zu Elisa sprach: "Elias ging vorüber an Elisa, und warf seinen Mantel über ihn, dieser aber verließ seine Rinder, und lief dem Elias nach, und sprach: Laß mich doch küssen meinen Vater und Mutter; danach will ich dir nachfolgen; da sprach er zu ihm: Gehe hin, komme wieder, denn was habe ich dir getan": daß durch Elias vorgebildet worden ist der Herr, sehe man in der Vorrede zu 1. Mose 18. Kapitel und Nr. 2762.

Mal.3/23,24: "Siehe, Ich sende euch Elias, den Propheten, ehe da kommt der Tag Jehovahs, der große und schreckliche, und bekehren wird er das Herz der Väter zu den Söhnen, und das Herz der Söhne zu ihren Vätern, daß Ich nicht komme und schlage das Land mit dem Bann".

Luk.1/17: "Der Engel (sprach) zu Sacharias von Johannes, seinem Sohn: Einhergehen wird er vor dem Herrn im Geist und Kraft des Elias, zu bekehren die Herzen der Väter zu den Söhnen": daß hier unter den Vätern und Söhnen nicht Väter und Söhne verstanden werden, ist klar, sondern Gutes und Wahres der Kirche, die der Herr neu herstellen wollte.

Mal.1/6: "Es soll gepriesen werden Jehovah in der Grenze Israels, der Sohn soll ehren den Vater, und der Knecht den Herrn; bin Ich nun Vater, wo Meine Ehre, bin Ich Herr, wo ist dir Furcht vor Mir?": Vater steht hier für diejenigen, die im Guten der Kirche sind, und Herr für diejenigen, die im Wahren der Kirche, offenbar Vater für den Herrn in Ansehung des göttlich Guten, und Herr in Ansehung des göttlich Wahren.

Ps.27/10: "Mein Vater und meine Mutter haben mich verlassen, und Jehovah nimmt mich auf": Vater und Mutter für das Gute und Wahre, von dem gesagt wird, es habe verlassen, wenn man die Wahrnehmung macht, daß man aus sich nichts Gutes tun und nichts Gutes wissen könne; daß nicht gemeint wird, den David habe Vater und Mutter verlassen, ist klar.

Ps.45/3,14,17: "Schön bist du weit vor den Söhnen der Menschen, ganz herrlich die Tochter des Königs, inwendig von Goldstickereien ihr Kleid; anstatt deiner Väter werden sein deine Söhne; du wirst sie setzen zu Fürsten im ganzen Land": wo vom Herrn (gehandelt wird). Statt der Väter werden sein deine Söhne, für: die göttlichen Wahrheiten werden sein wie die göttlichen Gutheiten (d.h. Lebenskräfte); Tochter des Königs für: die Liebe zum Wahren; von Goldstickereien das Kleid, für: die Beschaffenheit jenes Wahren aus dem Guten. Weil vom Herrn und Seinem Göttlich-Menschlichen gehandelt wird, wie aus dem ganzen Psalm und seinen einzelnen Teilen klar wird, kann erhellen, daß alles und jedes, was dort vorkommt, im gleichen Aussageverhältnis steht, somit daß unter der Königstochter nicht die Tochter eines Königs verstanden wird, auch nicht daß von Goldstickereien ihr Kleid, noch daß an der Väter statt die Söhne, noch diese Fürsten im ganzen Land sein werden, sondern daß es himmlisch- und geistig göttliche Dinge sind, die durch einen jeden Ausdruck bezeichnet werden.

Daß die Tochter Neigung oder Liebe bezeichnet, sehe man Nr. 490, 491, 2362; daß der König ist das göttlich Wahre: Nr. 1728, 1672, 2015, 2069, 3009; daß Gold ist das Gute: Nr. 113, 1551, 1552; daß Stickerei gesagt wird vom natürlich Wißtümlichen: Nr. 2831, hier also vom natürlich göttlichen Wahren.

Daß Kleid solche Wahrheiten bezeichnet, die das Gute umkleiden: Nr. 297, 2576; daß Söhne, die anstatt der Väter Wahres des Guten bezeichnen, hier göttlich Wahres, wie göttlich Gutes: Nr. 264, 489, 491, 533, 1147, 1729, 1733, 2159, 2623, 2803, 2813; daß Fürsten im ganzen Land bezeichnen die Hauptgrundsätze des Reichs und der Kirche des Herrn, daß Fürsten sind Hauptgrundsätze: Nr. 1482, 2089; daß das Land die Kirche und das Reich des Herrn bedeutet: Nr. 1413, 1607, 1733, 1850, 2117, 2118 E, 3355.

5. Mose 10/15,16: "An deinen Vätern hatte Jehovah Lust, sie zu lieben, und erwählte ihren Samen nach ihnen, euch aus allen Völkern, gemäß diesem Tag, darum beschneidet die Vorhaut eures Herzens, und euren Nacken verhärtet nicht mehr": Väter hier im inneren Sinn für die Alte und Uralte Kirche, die so hießen wegen der Liebe zum Guten und Wahren, worin sie waren: in der Liebe zum Guten die Uralten, die himmlische Menschen waren, und in der Liebe zum Wahren die Alten, die geistige (Menschen waren). Ihr Gutes und Wahres in der Kirche ist es, was genannt wird der Same, den Gott erwählt hat. Daß nicht Abraham, Jischak und Jakob und dessen zwölf Söhne hier die Väter sind, und das israelitische und jüdische Volk (nicht) der Same, ist offenbar; aber es wird von ihnen und zu ihnen gesagt, auf daß der innere Sinn etwas Äußeres, und so für den Menschen Verständliches haben möge.

Jes.3/5-7: "Erheben werden sich der Knabe wider den Greis, und der Geringe wider den Geehrten, denn ergreifen wird ein Mann seinen Bruder im Hause seines Vaters, (sprechend): Ein Kleid hast du, ein Fürst sollst du uns sein; er aber wird sagen: In meinem Hause ist kein Brot, setzet mich nicht zum Fürsten des Volkes": hier wird vom verdorbenen Zustand der Kirche im inneren Sinn gehandelt, wenn das Wahre nicht mehr als wahr anerkannt wird, und man nicht weiß, was gut ist. Ergreifen wird ein Mann den Bruder im Hause seines Vaters, für: anerkennen als gut, mag es sein, wie es will, Kleid für das Wahre: Nr. 1073, 2576; Fürst für das Hauptsächliche der Lehre daher: Nr. 1482, 2089; im Hause kein Brot, kein Kleid, für kein Gutes und kein Wahres. Daß Brot ist das Gute: Nr. 276, 680, 3478; daß Kleid ist das Wahre: Nr. 297, 2576.

Von den Vorbildungen des Guten und Wahren durch Vater und Mutter, dann durch Töchter und Söhne, kamen in den vorbildlichen Kirchen mehrere Gesetze her, die ihr Göttliches von daher hatten, wie die Folgenden:

3. Mose 21/9: "Daß der Tochter eines Priesters, wenn sie sich verunehrt hat durch Hurerei, als die ihren Vater verunehrte, mit Feuer soll verbrannt werden": Tochter des Priesters (steht) für die Neigung zum Guten, Vater für das Gute, aus dem jene Neigung, huren für entweihen das Gute. Was huren sei, sehe man Nr. 2466, 2729, 3399; und was entweihen: Nr. 1008, 1010, 1059, 2051, 3398, 3399.

3. Mose 22/13: "Wenn die Tochter eines Priesters Witwe oder verstoßen worden, und sie keinen Samen hat, soll sie zurückgehen zum Hause ihres Vaters, nach der Weise ihrer Jugend; vom Brot ihres Vaters soll sie essen; kein Fremder soll davon essen".

Auch folgendes Gesetz: 3. Mose 21/11-13: "Wenn du siehst in Gefangenschaft eine Frau, schön von Gestalt, und du verlangst sie, daß du sie dir zum Weibe nehmest, so sollst du sie führen in die Mitte deines Hauses, und sie soll ihr Haupt scheren, und ihre Nägel beschneiden, und entfernen das Kleid ihrer Gefangenschaft von ihr, und soll sitzen in deinem Hause, und soll beweinen ihren Vater und ihre Mutter, einen Monat von Tagen, und hernach magst du zu ihr eingehen, und sie erkennen, und sie soll dir zum Weibe sein". In diesem Gesetz ist alles und jedes ein Vorbild des natürlich Wahren, das, nachdem es von Falschheiten gereinigt ist, vom Guten an- und aufgenommen wird. Ein solches Wahre wird bezeichnet durch eine Frau in der Gefangenschaft, schön von Gestalt, die Reinigung von Falschheiten durch: Führen in die Mitte des Hauses, Scheren des Hauptes, Beschneiden der Nägel, Entfernung des Kleides der Gefangenschaft, und Beweinen des Vaters und der Mutter. Die An- und Aufnahme durch: hernach eingehen zu ihr, sie erkennen, und nehmen zum Weibe.

Die Gesetze über die Ehen, wonach diese innerhalb des Stammes und innerhalb der Familie eingegangen werden sollten; und auch die Gesetze über die Erbgüter, wonach diese nicht von einem Stamm zu einem anderen übergehen sollten, wovon im Wort die Rede ist, hatten auch von daher ihren Ursprung, nämlich aus der himmlischen und geistigen Ehe im Reich des Herrn oder des Guten und Wahren, das bezeichnet wird durch Vater und Mutter; ebenso die Gesetze, die gegeben wurden über die erlaubten und verbotenen Grade. Ein jedes Gesetz darüber im Wort bezieht sich inwendig auf das Gesetz der Zusammengesellung und Verbindung des Guten und Wahren im Himmel; und auf die Zusammengesellungen des Bösen und Falschen in der Hölle, die von jenen getrennt sind.

Über die erlaubten und verbotenen Grade sehe man 3. Mose Kapitel 20; über die Erbgüter, daß sie nicht von einem Stamm zum anderen übergehen sollten, und über die Ehen, daß sie nur innerhalb eines Stammes eingegangen werden sollten: 4. Mose 27/7-9 und anderwärts.

Daß in den Himmeln alles und jedes nach Verhältnissen der Blutfreundschaften und Schwägerschaften des Guten und Wahren geordnet sei, sehe man Nr. 685, 917, 2739, 3612.

Weil das israelitische Volk das Reich des Herrn in den Himmeln und so die dort waltende himmlische Ordnung vorbildete, wurde auch befohlen, daß sie unterschieden werden sollten nach Stämmen, und nach Familien, und nach den Häusern ihrer Väter; man sehe 4. Mose 26/1-65, und auch daß sie nach jener Ordnung um das Zelt der Zusammenkunft lagern, und auch nach dergleichen Ordnung weiterziehen sollten, wovon es

4. Mose 2/2,34 heißt: "Der Mann unter seinem Panier, in ihren Zeichen nach den Häusern ihrer Väter sollen lagern die Söhne Israels, gegenüber um das Zelt der Zusammenkunft her"; und daß sie auch so fortziehen sollten.

Als daher Bileam Israel wohnen sah nach seinen Stämmen, kam über ihn der Geist Gottes, und er tat einen Ausspruch, sprechend: "Wie gut sind deine Hütten, Jakob, deine Wohnungen, Israel; wie Täler bepflanzet werden, wie Gärten am Fluß": 4. Mose 24/2,5,6. Daß in dieser Weissagung nicht Jakob und nicht Israel verstanden ist, sondern das Reich des Herrn in den Himmeln und Seine Kirche auf Erden, die durch jene Ordnung, in der sie dann jene erblickte, vorgebildet worden sind, wird aus den einzelnen Worten daselbst klar.

Hieraus kann man auch entnehmen, was durch die Waisen, d.h. die vaterlos sind, im inneren Sinn des Wortes bezeichnet wird, nämlich diejenigen, die im Stand der Unschuld und Liebtätigkeit sind, und das Gute zu wissen und zu tun wünschen, und nicht können, in welchem Zustand hauptsächlich diejenigen sind, die außerhalb der Kirche sich befinden, für die der Herr Sorge trägt, und als Söhne im anderen Leben annimmt; und weil solche durch Waisen bezeichnet werden, darum werden, wenn jene im Wort genannt werden, in den meisten Stellen auch Fremdlinge und Witwen genannt, denn durch Fremdlinge werden bezeichnet diejenigen, die in Wahrem und Gutem belehrt werden: Nr. 1463; und durch Witwen diejenigen, die im Stand des Guten sind, und nicht so im Wahren, und die im Stand des Wahren sind und nicht so im Guten, und doch darin zu sein wünschen; weil durch jene drei, nämlich die Waisen, die Fremdlinge und Witwen, etwas Ähnliches im Zusammenhang bezeichnet wird, darum werden sie in den meisten Stellen miteinander erwähnt, man sehe 5. Mose 14/29; 16/14; 24/17,19; Jerem.7/6; 22/3; Hes.22/6,7; Sach.7/10; Ps.94/6; Ps.146/9.

Aus dem bisherigen nun kann erhellen, was der Vater im echten Sinn bedeutet, nämlich das Gute, und im höchsten Sinn den Herrn. Weil aber das meiste im Wort den entgegengesetzten Sinn hat, so auch der Vater, und in diesem Sinn bedeutet er das Böse, ebenso die Mutter, die im echten Sinn das Wahre bedeutet, bedeutet im entgegengesetzten das Falsche. Daß es so ist, kann aus folgenden Stellen erhellen:

Ps.109/14: "Gedacht wird werden der Missetat seiner Väter bei Jehovah, und die Sünde seiner Mutter wird nicht getilgt werden".

Ps.78/57: "Sie sind abgewichen, und haben treulos gehandelt, wie ihre Väter, sie sind abgewandt wie ein Bogen des Betrugs".

3. Mose 26/39: "Bis die übrigen unter euch verschmachten in ihrer Missetat, in den Ländern eurer Feinde, und auch in den Missetaten ihrer Väter, werden sie mit ihnen verschmachten".

Jes.14/21: "Bereitet seinen Söhnen einen Schlachttag, um der Missetat ihrer Väter willen, daß sie nicht wieder aufstehen und das Land besitzen, und gefüllt werde das Angesicht des Landes mit Städten".

Jes.65/7: "Vergelten will Ich eure Missetaten, und die Missetaten eurer Väter miteinander".

Jerem.2/26,27: "Zuschanden sind worden das Haus Israel, sie, ihre Könige, ihre Fürsten, ihre Priester und ihre Propheten, die da sagen zum Holz: du bist mein Vater, und zum Stein: du hast mich gezeuget, weil sie mir geboten haben den Nacken, nicht das Angesicht".

Jerem.6/21: "Ich will Ärgernisse vor diesem Volk, und werden sich daran stoßen Väter und Söhne miteinander, Nachbar und sein Genosse, und sie werden umkommen".

Jerem.7/18: "Die Söhne lesen Holz zusammen, und die Väter zünden das Feuer an, und die Frauen kneten Teig, Kuchen zu machen der Melecheth".

Hes.5/9,10: "Tun werde Ich an dir, was Ich nicht getan habe, und dergleichen Ich nicht mehr tun werde, um deiner Greuel willen, darum werden die Väter essen ihre Söhne, und die Söhne werden essen ihre Väter, und werde tun bei dir Gerichte, und zerstreuen alle deine Überreste in alle Winde": hier ist die Rede von der Entweihung des Heiligen.

Hes.16/3: "So sprach der Herr Jehovah zu Jerusalem: deine Handelschaften und deine Zeugungen sind vom Lande des Kanaanäers, dein Vater, ein Amoräer, und deine Mutter, eine Chittäerin".

Matth.10/21,22,35-37; Luk.12/49,52,53: "Überantworten wird ein Bruder den Bruder in den Tod, und der Vater den Sohn, und empören werden sich Kinder gegen die Eltern, und sie dem Tod übergeben; und so werdet ihr gehasset werden von jedermann um Meines Namens willen. Ich bin gekommen zu entzweien den Menschen gegen seinen Vater, und die Tochter gegen ihre Mutter, und die Schnur gegen ihre Schwieger; und die Feinde des Menschen werden seine Hausgenossen sein; wer da liebet Vater und Mutter mehr denn Mich, ist Mein nicht wert, und wer liebet Sohn und Tochter, mehr denn Mich, ist Mein nicht wert".

Matth.19/22; Luk.18/29,30; Mark.10/29,30: "Jeder, der verläßt Häuser, oder Brüder, oder Schwestern, oder Vater, oder Mutter, oder Weib, oder Kinder, oder Felder, um Meines Namens willen, wird es hundertfältig empfangen und wird ewiges Leben ererben".

Luk.14/26: "Wer zu Mir kommt, und nicht haßt seinen Vater, und seine Mutter, und Weib, und Kinder, und Brüder, und Schwestern, ja sogar auch seine Seele, kann nicht mein Jünger sein".

Mark.13/12,13; Luk.21/16,17: "Übergeben wird ein Bruder den Bruder in den Tod, und ein Vater die Kinder, und empören werden sich Kinder gegen die Eltern, und sie töten, denn ihr werdet gehasset sein von allen um Meines Namens willen": hier wird gehandelt von der Vollendung des Weltlaufs, und es wird beschrieben der Zustand der verdorbenen Kirche in Ansehung des Guten und Wahren, daß nämlich das Böse sich empören werde gegen das Wahre, und das Falsche gegen das Gute.

Daß durch Vater im entgegengesetzten Sinn das Böse bezeichnet wird, erhellt aus den nun angeführten Stellen, auch aus folgenden bei Joh.8/38,39,41,42,44: "Jesus sprach: wenn Gott euer Vater wäre, so würdet ihr Mich lieben; denn Ich bin ausgegangen und komme von Gott; ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und das Begehren eures Vaters wollt ihr tun. Derselbe war ein Menschenmörder von Anfang, und in der Wahrheit ist er nicht bestanden, denn die Wahrheit ist nicht in ihm; wenn er die Lüge redet, redet er aus dem Eigenen, denn er ist ein Lügner und Vater desselben".

3704. "Und der Gott Jischaks", 1. Mose 28/13, bedeutet den Herrn in Ansehung des Göttlich-Menschlichen.

Dies erhellt aus der vorbildlichen Bedeutung Jischaks, sofern er ist das göttlich Vernünftige des Herrn, und weil es das Vernünftige ist, in dem das Menschliche seinen Anfang nimmt: Nr. 2194, und so aus welchem und durch welches das Menschliche ist, darum wird hier durch den Gott Jischaks bezeichnet das Göttlich-Menschliche des Herrn.

Weil alles und jedes im Himmel, und alles und jedes beim Menschen, ja in der ganzen Natur sich auf das Gute und Wahre bezieht, darum wird auch das Göttliche des Herrn unterschieden in das göttlich Gute und das göttlich Wahre; und das göttlich Gute des Herrn wird genannt der Vater, und das göttlich Wahre der Sohn.

Aber das Göttliche des Herrn ist eben nur das Gute, ja das Gute selbst, dagegen das göttlich Wahre ist das göttlich Gute des Herrn, das so erscheint im Himmel oder vor den Engeln. Es verhält sich dies, wie die Sonne. Die Sonne selbst ist in ihrem Wesen eben nur Feuer, aber das Licht, das daraus erscheint, ist nicht in der Sonne, sondern von der Sonne.

Daß der Herr in Ansehung des göttlich Guten durch die Sonne vorgebildet wird, und auch, daß Er im anderen Leben die Sonne für den gesamten Himmel ist, sehe man in Himmlischen Geheimnisse Nr.1053, 1521, 1529, 1530, 1531, 2495, 3636, 3643;

und daß der Herr im Ansehung des göttlich Wahren durch das Licht vorgebildet wird, und auch im anderen Leben das Licht für den gesamten Himmel, steht: Nr. 1053, 1521, 1529, 1530, 2776, 3138, 3195, 3222, 3223, 3339, 3341, 3636, 3643.

Somit ist der Herr in seinem Wesen eben nur das göttlich Gute, und zwar in beiderlei Hinsicht, nämlich in Ansehung des Göttlichen Selbst und des Göttlich-Menschlichen. Aber das göttlich Wahre ist nicht im göttlich Guten, sondern vom göttlich Guten; denn so erscheint, wie oben gesagt, das göttlich Gute im Himmel. Und weil das göttlich Gute als das göttlich Wahre erscheint, darum wird um der Fassungskraft des Menschen willen das Göttliche des Herrn unterschieden in das göttlich Gute und das göttlich Wahre, und das göttlich Gute ist es, was im Wort der Vater heißt, und das göttlich Wahre, was der Sohn heißt. Dieses Geheimnis ist es, das darin verborgen liegt, daß der Herr selbst so oft von Seinem Vater redet, als unterschieden von Ihm und gleichsam ein anderer als Er, und doch anderswo, daß Er eins mit Ihm sei.

Daß der Vater im inneren Sinn das Gute ist, und im höchsten Sinn der Herr in Ansehung des göttlich Guten, ist Nr. 3703 gezeigt worden, und daß der Sohn das Wahre ist, und der Sohn Gottes und der Sohn des Menschen der Herr ist in Ansehung des göttliche Wahren: Nr. 1729, 1730, 2159, 2803, 2813, dies erhellt auch aus allen jenen Stellen, wo der Herr Seinen Vater nennt, und Sich den Sohn.

Daß der Herr im Wort des Alten Testaments es ist, der Jehovah genannt wird, sehe man Nr. 1343, 1736, 2921; daß Er aber auch dort Vater heißt, erhellt aus folgenden Stellen:

Jes.9/6: "Ein Knabe ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und das Fürstentum wird sein auf Seiner Schulter, und es wird Sein Name genannt werden: Wunderbar, Rat, Gott, Held, Vater der Ewigkeit, Fürst des Friedens": es liegt offen am Tage, daß der uns geborene Knabe und der uns gegebene Sohn der Herr ist, somit der, welcher genannt wird der Vater der Ewigkeit.

Jerem.31/9: "Ich werde sein dem Israel zum Vater, und Ephraim, mein erstgeborener Sohn": hier ist die Rede vom Herrn, und daß dieser ist der Gott Israels und der Heilige Israels, sehe man Nr. 3305: hier heißt Er der Vater Israels.

Mal.2/10: "Haben wir nicht alle einen Vater, hat nicht ein Gott uns geschaffen?": schaffen hier im inneren Sinn für wiedergebären, wie auch anderwärts im Wort, man sehe Nr. 16, 88, 472, und weil der Herr allein Wiedergebärer ist, und Erlöser, so ist Er es, der hier Vater und Gott heißt, wie auch

Jes.63/16: "Du bist unser Vater, denn Abraham kennt uns nicht, und Israel anerkennt uns nicht, Du, Jehovah, unser Vater, unser Erlöser, von Ewigkeit ist dies Dein Name".

Jes.22/21-24: "Bekleiden werde Ich Ihn mit Deinem Rock, und mit Deinem Gürtel Ihn stärken, und Deine Herrschaft geben in Seine Hand, daß Er sei zum Vater dem Einwohner Jerusalems, und dem Hause Jehudahs, und werde geben den Schlüssel des Hauses Davids auf Seine Schulter, und Er wird öffnen, daß niemand schließt, und Er wird schließen, daß niemand öffnet, und werde Ihn stecken als Nagel an einen getreuen Ort, daß Er sei zum Thron der Herrlichkeit Seines Vaters, an dem sie aufhängen sollen alle Herrlichkeit des Hauses Seines Vaters, der Söhne und Enkel, alle Gefäße des Kleinen, von den Gefäßen der Becher bis zu allen Gefäßen der Harfen": daß der Herr es ist, der im inneren Sinn hier vorgebildet und bezeichnet wird, und Vater dem Einwohner Jerusalems und dem Hause Jehudahs genannt wird, liegt offenbar am Tage; denn Er ist es, auf dessen Schulter der Schlüssel des Hauses Davids ist, Der öffnet, so daß niemand zuschließt, und Der zuschließt, so daß niemand öffnet; man sehe die Vorrede zu 1. Mose Kapitel 22, und Ihm gehört der Thron der Herrlichkeit Seines Vaters, und auf Ihm und von Ihm sind alle heiligen Dinge, die hier Gefäße genannt werden, himmlisch Heiliges Gefäße der Becher, und geistig Heiliges Gefäße der Harfen.

Weil die Könige und Priester den Herrn vorbildeten, die Könige durch das königliche Amt, das sie hatten, den Herrn in Ansehung des göttlich Wahren, und die Priester den Herrn in Ansehung des göttlich Guten: Nr. 3670, darum wurden die Priester genannt Väter, wie erhellen kann im Buch der Richter 17/10: "Es sprach Micha zu dem Leviten: bleibe bei mir, und sei mir zum Vater und Priester"; ebenso sagten die Söhne Dans zu demselben: "Schweige, lege die Hand auf deinen Mund, und gehe weg mit uns, und sei uns zum Vater und Priester": Richt.18/19.

Daß die Könige selbst sie ebenso nannten, sehe man im 2.Kön.6/21,22: "Der König Israels sprach zu Elisa: Soll ich schlagen, mein Vater? er sprach: du sollst nicht schlagen"; und der König Joasch zu Elisa, als er starb: "Joasch, der König, weinte vor seinen Angesichten, und sprach: mein Vater, mein Vater, Wagen Israels und seine Reiter": 2.Kön.13/14. Die Könige nannten sie so, weil sie den Herrn vorbildeten in Ansehung des göttlich Wahren und die Priester in Ansehung des göttlich Guten, und weil das Wahre zum Guten sich verhält, wie der Sohn zum Vater, denn das Wahre ist vom Guten.

Dies ist eine im anderen Leben gar wohl bekannte Wahrheit, und weil es so ist, darum nennt man im Himmel keinen anderen den Vater, und wird beim Vater im Wort der Evangelisten keinen anderen inne als den Herrn; man sehe Nr. 15, 1729. Alle Kinder dort werden, wenn sie ins Gute der Liebe und das Wahre desselben eingeweiht werden, gelehrt, allein den Herrn als Vater anzuerkennen; ja auch mit angelegentlicher Sorgfalt die Neulinge, die in den Himmel kommen, daß Gott einer ist, und die, welche zur Kirche gehört haben, daß die ganze Dreieinigkeit im Herrn ist; denn aus der Christenheit bringen fast alle die Vorstellung von drei Göttern mit sich, obwohl sie mit dem Munde gesagt hatten, es sei nur ein Gott; denn einen denken, wenn die Vorstellung von dreien zuvor eingedrungen ist, und ein jeder von diesen Gott genannt, und auch nach den Eigenschaften und Werken von dem anderen unterschieden, und auch besonders verehrt wird, das ist nicht menschlich (d.h. dem Menschen nicht möglich), daher kommt es, daß die Verehrung dreier Götter im Herzen ist, dagegen die des einen bloß im Munde.

Daß im Herrn die ganze Dreieinigkeit sei, ist in der Christenheit bekannt, aber dennoch wird im anderen Leben wenig an den Herrn gedacht, auch Sein Menschliches ist vielen ein Ärgernis, weil sie das Menschliche vom Göttlichen unterscheiden und nicht glauben, daß es göttlich sei. Der Mensch sagt, er werde gerechtfertigt, und dadurch rein und beinahe heilig gemacht, aber daß der Herr verklärt, d.h. Sein Menschliches göttlich gemacht worden ist, daran denkt man nicht, da Er doch von Jehovah selbst empfangen wurde, und außerdem kann auch niemand gerechtfertigt, noch weniger geheiligt werden, als vom Göttlichen, und zwar vom Göttlich-Menschlichen des Herrn, was vorgebildet und bezeichnet wird im heiligen Abendmahl, wo mit klaren Worten gesagt wird, daß das Brot Sein Leib ist, und der Wein Sein Blut.

Daß der Herr einer ist mit dem Vater, und daß Er von Ewigkeit, und daß Er das Weltall regiert, und daß Er das göttlich Gute und das göttlich Wahre selbst ist, erhellt augenscheinlich aus dem Worte.

Daß Er einer ist mit dem Vater, (wird gesagt) bei

Joh.1/18: "Gott hat keiner je gesehen, (sondern nur) der Eingeborene Sohn, der im Schoß des Vaters ist",

Joh.5/18-47: "Die Juden suchten Jesum zu töten, weil Er gesagt, Sein eigener Vater sei Gott, indem Er Sich selbst Gott gleich machte; Jesus antwortete und sprach: Amen, amen, Ich sage euch; nichts kann der Sohn von Sich selbst tun, als was Er sieht den Vater tun; was nämlich derselbige tut, das tut gleich auch der Sohn; gleichwie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn, die Er will, lebendig; auch richtet der Vater niemand, sondern alles Gericht hat Er dem Sohn gegeben, auf daß alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren; gleichwie der Vater das Leben hat in Ihm selbst, so hat Er auch dem Sohn gegeben, das Leben zu haben in Ihm selbst. Der Vater, der Mich gesandt hat, derselbe hat gezeuget von Mir; weder Seine Stimme habt ihr jemals gehört, noch Seine Gestalt habt ihr gesehen; durchforschet die Schriften, sie sind es, die von Mir zeugen": unter dem Vater wird dort verstanden das göttlich Gute, und unter Sohn das göttlich Wahre, beides im Herrn. Vom göttlich Guten, das der Vater, kann nichts anderes herkommen oder ausgehen als das Göttliche, und das, was herkommt oder ausgeht, ist das göttlich Wahre, das der Sohn.

Joh.6/44-48: "Jeder, der es gehört hat vom Vater, und gelernt hat, kommt zu Mir; nicht daß den Vater jemand gesehen, ohne der beim Vater ist, der hat den Vater gesehen".

Joh.8/18,19: "Sie sprachen zu ihm: wer ist Dein Vater? Jesus antwortete: weder Mich kennet ihr, noch Meinen Vater; wenn ihr Mich kennetet, so würdet ihr auch Meinen Vater kennen".

Joh.10/30,38: "Ich und der Vater sind eins, wenn ihr nun Mir nicht glauben möget, so glaubet den Werken, auf daß ihr erkennet und glaubet, daß der Vater in Mir und Ich im Vater".

Joh.12/44-46: "Jesus sprach: Wer an Mich glaubet, glaubet nicht an Mich, sondern an Ihn, der Mich gesandt hat, und wer Mich siehet, siehet Ihn, der Mich gesandt hat; Ich bin als das Licht in die Welt gekommen, auf daß jeder, der an Mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe": daß Ihn der Vater gesandt hat, bedeutet im inneren Sinn, Er komme her vom Vater; so hier und sonst, wo der Herr sagt, der Vater habe Ihn gesandt; daß das Licht das göttlich Wahre ist, sehe man oben.

Joh.14/6-11: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater ohne durch Mich; wenn ihr Mich erkannt habt, habt Ihr auch Meinen Vater erkannt, und von nun an habt ihr Ihn erkannt, und habt Ihn gesehen; spricht Philippus: Herr, zeige uns den Vater; Jesus sprach: so lange Zeit bin Ich bei euch, und du kennst Mich nicht? Philippus: wer Mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen; wie sagst du nun: zeige uns den Vater? Glaubst du nicht, daß Ich im Vater und der Vater in Mir ist? Die Worte, die Ich zu euch rede, rede Ich nicht von Mir selbst, der Vater, Der in Mir bleibet, Derselbe tut die Werke; glaubet Mir, daß Ich im Vater bin und der Vater in Mir; alles, was ihr bittet in Meinem Namen, das werde Ich tun, auf daß der Vater verherrlicht werde im Sohn".

Joh.14/22,23: "Wer meine Gebote hat und tut sie, der ist es, der Mich liebet, wer Mich aber liebet, der wird geliebt werden von Meinem Vater, und Ich werde ihn lieben, und ihm Mich selbst offenbaren; wenn jemand Mich liebet, so wird er Mein Wort halten, und Mein Vater wird ihn lieben, und Wir werden zu ihm kommen, und Wohnung bei ihm machen": im göttlich Wahren sind die, welche die Gebote haben und sie tun, und im göttlich Guten sind die, welche Ihn lieben; daher wird gesagt, er wird geliebt werden vom Vater, und Wir werden zu ihm kommen und Bleibstätte (Wohnung) bei ihm machen, nämlich das göttlich Gute und das göttlich Wahre;

darum heißt es Joh.14/20: "An jenem Tage werdet ihr erkennen, daß Ich in Meinem Vater bin, und ihr in Mir".

und anderwärts Joh.17/11: "Heiliger Vater, erhalte sie in Deinem Namen, daß sie eins seien wie Wir".

Aus diesem erhellt, daß der Herr Vater sagt wegen des göttlich Guten, das Er hatte, und Sohn wegen des göttlich Wahren, das aus dem göttlich Guten (hervorgeht); daß somit nicht zwei sind, sondern eins; daß aber der Herr so geredet hat, geschah deswegen, damit das Wort angenommen werden möchte sowohl auf Erden, als im Himmel, und auch weil Er, ehe der Herr verherrlicht war, das göttlich Wahre war, das aus dem göttlich Guten, hingegen da Er verherrlicht worden, ist Er das göttlich Gute selbst nach beiderlei Wesen, und es kommt alles vom Ihm, das göttlich Gute und das göttlich Wahre.

Daß Er von Ewigkeit gewesen, kann daraus erhellen, daß der Herr es ist, Der durch die Propheten geredet hat, und daß Er sowohl deswegen, als auch darum, weil von Ihm das göttlich Wahre kam, das Wort genannt wurde, wovon bei

Joh.1/1-4,14: "Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort; dieses war im Anfang bei Gott, alles ist durch Dasselbige geworden, und ohne Dasselbige ist nichts geworden, was geworden ist; in Ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Wort ist Fleisch geworden, und hat gewohnet unter uns, und wir sahen Seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit, wie des Eingeborenen vom Vater": das Wort (steht) für alles Wahre in den Himmeln und auf Erden, das vom Göttlichen (stammt).

Daß (Er) von Ewigkeit sei, lehrt er offenbar bei Joh.1/15,27,30: "Dieser war es, Der nach mir kommt, und ist vor mir gewesen, weil Er eher war, denn ich, mitten unter euch steht Er, Den ihr nicht kennet; Dieser ist es, Der nach mir kommen soll, und Der vor mir gewesen ist".

Joh.6/62: "Wenn ihr sehet den Sohn des Menschen aufsteigen, wo Er vorher war".

Joh.8/58: "Jesus sprach: Amen, amen, Ich sage euch, ehe denn Abraham war, bin Ich".

Joh.13/3: "Er wußte, daß Er von Gott ausgegangen war, und zu Gott hingehe".

Joh.16/27,28: "Er selbst, der Vater, liebet euch, weil ihr Mich geliebt und geglaubt habt, daß Ich von Gott ausgegangen bin; Ich bin ausgegangen vom Vater und gekommen in die Welt, wiederum verlasse Ich die Welt und gehe zum Vater".

Joh.17/5,24: "Ich habe Dich verherrlicht auf der Erde, das Werk habe Ich vollendet, das Du Mir gegeben hast, daß Ich es tun soll, und nun verherrliche Mich, Vater, bei Dir selbst mit der Herrlichkeit, die Ich hatte, ehe die Welt war, bei Dir. Daß sie sehen Meine Herrlichkeit, die Du Mir gegeben hast, weil Du Mich geliebt hast vor Gründung der Welt".

Jes.9/6: "Ein Knabe ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben und genannt wird werden Sein Name: Wunderbar, Rat, Gott, Held, Vater der Ewigkeit, Fürst des Friedens".

Daß der Herr das Weltall regiert, erhellt bei Matth.11/27: "Alles ist Mir übergeben von Meinem Vater"; Matth.28/18: "Jesus sprach zu den Jüngern: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden".

Joh.3/35,36: "Der Vater hat alles gegeben in die Hand des Sohnes, wer da glaubt an den Sohn, der hat ewiges Leben"; Joh.5/22: "Der Vater richtet niemand, sondern alles Gericht hat Er dem Sohne gegeben; Joh.13/3: "Jesus wußte, daß Ihm der Vater alles in die Hände gegeben"; Joh.16/15: Alles, was der Vater hat, ist Mein"; Joh.17/1,2: "Jesus sprach: Verherrliche Deinen Sohn, daß auch Dein Sohn Dich verherrlichen möge, gleichwie Du Ihm gegeben hast die Macht über alles Fleisch"; Joh.17/10,11: "Alles Meinige ist Dein, und das Deinige Mein, aber Ich bin verherrlicht in ihnen, nicht mehr bin Ich in der Welt, denn Ich komme zu Dir".

Luk.10/22: "Alles ist Mir übergeben von Meinem Vater"

Aus diesem erhellt nun, daß das göttlich Gute es ist, das der Vater genannt wird, und das göttlich Wahre, das der Sohn; und daß der Herr aus dem göttlich Guten durch das göttlich Wahre alles samt und sonders im Weltall regiert.

Weil es sich so verhält, und dieses so offenbar aus dem Wort hervorgeht, so ist es zu verwundern, daß man nicht in der Christenheit, wie im Himmel, den Herrn allein anerkennt und anbetet, und so einen Gott; denn man weiß und lehrt, daß alles Dreieinige im Herrn ist. Daß der Heilige Geist, der auch als ein vom Sohn und Vater unterschiedener Gott verehrt wird, das Heilige des Geistes ist, oder das Heilige, das durch die Geister oder Engel ausgeht vom Herrn, d.h. von Seinem göttlich Guten durch das göttlich Wahre, wird anderwärts, aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, kundgegeben werden.

3705. "Das Land, worauf du liegst, dir will Ich es geben", 1. Mose 28/13, bedeutet, das Gute, in dem er war, sei aus dem Eigenen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Landes, sofern es hier ist das Gute des Natürlichen, worüber im Folgenden; aus der Bedeutung von "worauf du liegst", sofern es heißt, in dem er war; und aus der Bedeutung von "dir es geben", sofern es heißt, aus dem Eigenen, worüber ebenfalls im Folgenden.

Daß das Land bedeutet das Gute des Natürlichen, das durch Jakob nachher vorgebildet werden wird, kommt daher, weil durch das Land Kanaan das Reich des Herrn bezeichnet wird: Nr. 1413, 1437, 1585, 1607, 1866; und weil es das Reich des Herrn bezeichnet, so bezeichnet es auch im höchsten Sinn den Herrn: Nr. 3038; denn der Herr ist alles in allem Seines Reichs, und alles was daselbst nicht von Ihm ist und auf Ihn absieht, gehört nicht zu Seinem Reich.

Das Reich des Herrn wird im Wort auch bezeichnet durch den Himmel und die Erde: Nr. 1733, 1850, 2117, 2118 E; aber dann sein Inwendigeres durch den Himmel, und sein Auswendigeres durch die Erde: Nr. 82, 1411, 1733, 3355 E. Folglich bezeichnet im höchsten Sinn der Himmel den Herrn in Ansehung Seines göttlich Vernünftigen, und die Erde in Ansehung des göttlich Natürlichen; deswegen bedeutet hier das Land, worauf du liegst, das Gute des Natürlichen, worin er war, das durch Jakob vorgebildet wird.

Daß Jakob der Herr in Ansehung des göttlich Natürlichen ist, wurde oben oftmals gesagt; außerdem, daß Erde (oder Land) eine verschiedene Bedeutung hat, sehe man Nr. 620, 636, 1067, 2571, 3368, 3379; dies aus dem Grund, weil Kanaan, welches das Heilige Land genannt wird, das Reich des Herrn im allgemeinen bedeutet, und wenn der Himmel zugleich genannt wird, dann bedeutet der Himmel das Inwendigere und die Erde das Auswendigere; und weil es so ist, bedeutet es auch das Reich des Herrn auf Erden, d.h. die Kirche, und deshalb bedeutet es auch den Menschen, welcher ist ein Reich des Herrn oder eine Kirche, somit ist bei ihm der Himmel, was inwendiger ist, und die Erde, was auswendiger, oder was gleich, der Himmel das Vernünftige und die Erde das Natürliche; denn das Vernünftige ist das Inwendigere beim Menschen, und das Natürliche das Auswendigere; und weil die Erde dieses bedeutet, so bedeutet sie auch dasjenige, was macht, daß er ist ein Reich des Herrn, nämlich das Gute der Liebe, das aus dem Göttlichen. Hieraus wird klar, wie die Bedeutung der Erde (oder des Landes) im Worte eine verschiedene ist.

Daß "Ich will dir es geben" heißt aus dem Eigenen, kann erhellen aus der Bedeutung von geben im Wort, wenn es vom Herrn gesagt wird; denn der Herr ist, wie oben gezeigt worden, das göttlich Gute und auch das göttlich Wahre, und jenes ist es, was der Vater genannt wird, und dieses, was der Sohn; und weil das göttlich Gute Sein und mithin eigen ist, so folgt, daß durch dir geben, wenn es von Jehovah gesagt und auf den Herrn bezogen wird, (bezeichnet): aus dem Eigenen. Hieraus wird klar, was im inneren Sinn bezeichnet wird dadurch, daß der Herr so oft gesagt hat, der Vater habe Ihm gegeben, nämlich: Ihm selber; wie bei

Joh.17/1,2,4,6-10: "Vater, verherrliche Deinen Sohn, daß auch Dein Sohn Dich verherrlichen möge, gleichwie Du Ihm gegeben hast Macht über alles Fleisch, auf daß Er gebe das ewige Leben allen, die Du Ihm gegeben hast. Ich habe Dich verherrlicht auf der Erde; das Werk habe Ich vollendet, das Du Mir gegeben hast, daß Ich es tun soll. Geoffenbart habe Ich Deinen Namen, den Menschen, die Du Mir gegeben hast aus der Welt; Dein waren sie, und Mir hast Du sie gegeben; nun haben sie erkannt, daß alles, was Du Mir gegeben, von Dir ist; denn die Worte, die Du Mir gegeben, habe Ich ihnen gegeben. Ich bete für die, welche Du Mir gegeben hast, weil sie Dein waren; denn alles Meinige ist Dein, und das Deinige Mein": daß der Vater gegeben, heißt es hier, weil aus dem göttlich Guten, das Er hat, somit aus dem Eigenen.

Hieraus kann erhellen, wie viel Geheimes in den einzelnen Worten liegt, die der Herr geredet hat; sodann, wie sehr der Buchstabensinn abweicht vom inneren Sinn, und mehr noch vom höchsten Sinn. Daß der Herr so geredet hat, geschah, damit der Mensch, der damals gar nichts göttlich Wahres wußte, dennoch nach seiner Weise das Wort fassen und so annehmen konnte, und die Engel nach ihrer Weise; denn diese wußten, daß Jehovah und Er eines sind, und daß der Vater das göttlich Gute ist. Hieraus wußten sie auch, daß, wenn Er sagte, daß der Vater Ihm gab, es heißt: Er habe es Sich selber gegeben, und es sei somit aus dem Eigenen.

3706. "Und deinem Samen", 1. Mose 28/13, bedeutet auch das Wahre.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Samens, sofern er ist das Wahre des Glaubens, wovon Nr. 255, 880, 1025, 1447, 1610, 2848, 3038, 3310, 3373.

3707. "Und sein wird dein Same wie der Staub der Erde", 1. Mose 28/14, bedeutet das göttlich-natürlich Wahre soll sein wie das natürlich Gute.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Samens, sofern er ist das Wahre, wovon Nr. 3706, daher ist dein oder Jakobs Same das göttlich-natürlich Wahre; denn daß durch Jakob das göttlich Natürliche des Herrn vorgebildet wird, ist oben gezeigt worden; und aus der Bedeutung des Staubes der Erde, sofern er ist das Gute, wovon Nr. 1610. Daher: "Sein wird dein Same wie der Staub der Erde", im inneren Sinn heißt, das göttlich-natürlich Wahre wird sein wie das göttlich-natürlich Gute.

Daß der "Staub der Erde" das Gute bedeutet, kommt daher, weil durch die Erde (das Land) bezeichnet wird das Reich des Herrn, mithin das Gute, wie Nr. 3705 gezeigt wurde. Der Staub jenes Landes ist deswegen das Gute, aber das natürlich Gute, weil durch die Erde, wie ebenfalls Nr. 3705 gezeigt wurde, dasjenige bezeichnet wird, was das Untere ist im Reich des Herrn, somit das Natürliche, während der Himmel, wenn er auch genannt wird, das Inwendigere ist oder das Vernünftige. Daher kommt es, daß die Befruchtung des Guten und die Vermehrung des Wahren hie und da im Wort ausgedrückt wird dadurch, daß der Same sein soll wie die Sterne des Himmels und wie der Staub der Erde; durch die Sterne des Himmels wird dann bezeichnet Vernünftiges, und durch den Staub der Erde Natürliches, das so zunehmen soll.

Was es heißt, daß das natürlich Wahre sein soll wie das natürlich Gute, wird, aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, im Folgenden erklärt werden.

3708. "Und ausbrechen wirst du zum Meer und zum Aufgang", bedeutet die unendliche Ausdehnung des Guten, "und zur Mitternacht und zum Mittag", 1. Mose 28/14, bedeutet die unendliche Ausdehnung des Wahren, somit alle Zustände des Guten und Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung von ausbrechen, sofern es ist Ausdehnung, hier unendliche Ausdehnung, weil es vom Herrn gesagt wird; aus der Bedeutung des Meeres oder des Niedergangs, sofern es ist das noch dunkle, somit anfangende Gute; aus der Bedeutung des Aufgangs, sofern er ist das helle, somit vollkommene Gute; aus der Bedeutung der Mitternacht, sofern sie ist das noch im Dunkel befindliche Wahre; und aus der Bedeutung des Mittags, sofern er ist das Wahre im Licht.

In vielen Stellen des Wortes wird das Meer oder der Niedergang der Aufgang, die Mitternacht und der Mittag genannt. Weil aber noch niemand bekannt war, daß dies wie alles und jedes einen inneren Sinn gehabt hat, worin es nichts Weltliches nach dem Buchstabensinn, sondern Geistiges und Himmlisches und im höchsten Sinn Göttliches des Herrn selbst bezeichnete, darum konnte man nicht anders wissen, als daß unter Niedergang, Aufgang, Mitternacht und Mittag eben nur Weltgegenden im Wort verstanden würden, und unter ausbrechen zu jenen Gegenden Vermehrung.

Daß aber durch jenes nicht Weltgegenden bezeichnet werden, auch nicht Vermehrung eines Volkes, sondern Zustände des Guten und Wahren und deren Ausdehnung kann erhellen aus allen Stellen im Wort, hauptsächlich bei den Propheten, wo sie genannt werden; denn was Niedergang, Aufgang, Mitternacht und Mittag ist, weiß man im Himmel gar nicht; denn die dortige Sonne, welche ist der Herr, ist nicht wie die Weltsonne, die aufgeht und untergeht, und durch ihren höchsten Stand den Mittag und durch den niedersten die Nacht macht, sondern sie scheint immerfort, aber gemäß den Zuständen derjenigen, die das Licht von ihr aufnehmen; denn das Licht aus ihr hat in sich Weisheit und Einsicht, man sehe Nr. 1619-1632, 2776, 3138, 3167, 3190, 3195, 3222, 3223, 3339, 3341, 3485, 3636, 3643; daher erscheint sie gemäß dem Zustand der Weisheit und Einsicht eines jeden. Bei denen, die im Guten und Wahren sind, in Wärme und Licht, aber in einem himmlischen und geistigen, wie die Sonne, wenn sie in ihrem Aufgang und im Mittag ist, hingegen bei denen, die nicht im Guten und Wahren, wie die Sonne, wenn sie ist im Niedergang und in der Nacht. Hieraus wird klar, daß durch Aufgang, Mittag, Niedergang und Mitternacht Zustände des Guten und Wahren im inneren Sinn des Wortes bezeichnet werden.

Man muß wissen, daß die Zustände des Guten und Wahren im Wort nicht bloß durch die Weltgegenden, von denen die Rede war, bezeichnet werden, sondern auch durch die Zeiten oder Zustände des Jahres, nämlich durch den Frühling, Sommer, Herbst und Winter, wie auch durch die Zeiten oder Zustände des Tages, nämlich durch den Morgen, Mittag, Abend und Nacht, und zwar aus dem gleichen Grunde.

Wenn aber von der Ausdehnung des Guten und Wahren gehandelt wird, so wird sie durch Weltgegenden beschrieben. Was aber ein jedes im besonderen bedeutet, kann aus den Stellen, wo sie im Wort genannt werden, erhellen.

Daß der Aufgang ist der Herr und das Gute der Liebe und Liebtätigkeit, die vom Herrn, ist früher Nr. 101, 1250, 3249 gezeigt worden, und daß der Mittag das Wahre im Licht ist: Nr. 1458, 3195 Anf. Was aber der Niedergang und was die Mitternacht im echten Sinn, und was im entgegengesetzten Sinn, kann aus folgenden Stellen erhellen:

Jes.43/5,6: "Fürchte dich nicht, denn Ich bin mit dir, vom Aufgang will Ich herbringen deinen Samen, und vom Niedergang sammeln; sagen werde Ich zur Mitternacht: gib, und zum Mittag: halte nicht auf; bring her Meine Söhne von ferne, und Meine Töchter von der Grenzmarke der Erde": von der neuen geistigen Kirche, die dort Jakob und Israel. Vom Aufgang herbringen den Samen und vom Niedergang sammeln, für diejenigen, die im Guten; sagen der Mitternacht: gib, und zum Mittag: halte nicht auf, für diejenigen, die im Wahren.

Ps.107/2-4: "Sagen werden die Erlösten Jehovahs, die Er erlöst hat aus der Hand des Feindes, und aus den Ländern zusammengebracht, vom Aufgang und vom Niedergang, von Mitternacht und vom Meer; sie irrten in der Wüste, in der Einöde des Weges, eine Stadt der Wohnung fanden sie nicht": von denjenigen, die in der Unkenntnis des Guten und Wahren. Vom Aufgang und vom Niedergang für diejenigen, die in der Unkenntnis des Guten; von Mitternacht und vom Meer für diejenigen, die in der Unkenntnis des Wahren; von denjenigen, die in der Unkenntnis des Guten sind, wird gesagt, daß sie in der Wüste irrten; von denen, die in der Unkenntnis des Wahren, wird gesagt, daß sie in der Einöde des Weges; und von der Unkenntnis in beiden Beziehungen, daß sie eine Stadt der Wohnung nicht fanden. Daß Stadt die Lehre des Wahren ist, sehe man Nr. 402, 2449, 2943, 3216, und daß Wohnung gesagt wird vom Guten: Nr. 2268, 2451, 2712.

Jes.49/12: "Siehe, diese werden von ferne kommen, und siehe, jene von Mitternacht, und vom Niedergang, und jene aus dem Land Sinim": Mitternacht für diejenigen, die im Dunkeln in Ansehung des Wahren, Niedergang für diejenigen, die im Dunkeln in Ansehung des Guten, von denen gesagt wird, daß sie von ferne kommen, weil sie entfernt sind vom Licht, das vom Herrn (ausgeht).

Amos 8/11,12: "Siehe, Tage werden kommen, wo Ich hineinschicken werde einen Hunger ins Land, und sie werden schweifen von Meer zu Meer, und von Mitternacht bis zum Aufgang umherlaufen, zu suchen das Wort Jehovahs, und werden es nicht finden": Hunger für Mangel und Fehlen von Erkenntnissen: Nr. 1460, 3364; schweifen von Meer zu Meer für forschen, wo Erkenntnisse sind. Daß Meere sind Erkenntnisse im allgemeinen: Nr. 28, 2850; von Mitternacht bis zum Aufgang umherlaufen, für: von den Erkenntnissen, die im Dunkeln sind, zu denen (eilen), die im Licht sind; daß es Erkenntnisse sind, ist klar, denn es wird gesagt: zu suchen das Wort Jehovahs und sie werden es nicht finden.

Jerem.3/12,18: "Rufe diese Worte gegen Mitternacht hin, und sage: Kehre wieder, du Abgewandte, Israel, nicht will Ich fallen lassen Mein Angesicht gegen euch, dieweil Ich barmherzig bin; in jenen Tagen werden gehen die Häuser Jehudahs zum Hause Israels, und werden kommen miteinander aus dem Lande der Mitternacht auf das Land, das Ich habe erben lassen euren Vätern": (hier ist die Rede) von der Erneuerung der Kirche von den Heiden. Mitternacht für diejenigen, die in der Unwissenheit des Wahren sind, und doch im Leben des Guten; daß hier nicht die Mitternacht, noch ein Land der Mitternacht gemeint wird, ist klar, denn Israel war nicht mehr.

Jerem.16/15: "Lebendig (ist) Jehovah, Der heraufführte die Söhne Israels aus dem Lande der Mitternacht": Mitternacht ebenso für das Nichtwissen des Wahren.

Jerem.31/8: "Siehe, Ich bringe sie her aus dem Lande der Mitternacht, und will sie versammeln von den Seiten des Landes, unter ihnen der Blinde und Lahme": Land der Mitternacht für das Nichtwissen des Guten, weil des Wahren; und weil das Land Kanaan das Reich des Herrn, und daher auch das Gute vorbildete, man sehe Nr. 3705, und was in seiner Mitte, wie Zion und Jerusalem als das inwendigste Gute, dem das Wahre beigesellt ist, daher bildete alles, was von dort entfernt war, das Dunkle in Ansehung des Guten und Wahren vor. Alles das, was im Dunkeln, wird genannt Land der Mitternacht, und auch die Seite des Landes, außerdem weil alles Gute, das mit dem Licht vom Herrn einfließt, im Dunkeln des Menschen ausläuft, wird Mitternacht auch genannt die Zusammenkunft, wie bei

Jes.14/13: "Gesagt hast du in deinem Herzen, in die Himmel will ich steigen, über die Sterne Gottes erhöhen meinen Thron, und sitzen auf dem Berg der Zusammenkunft, auf den Seiten der Mitternacht".

Jes.14/31: "Heule, Tor! schreie, Stadt, verschmachtet, Philistria, bist du ganz, weil von Mitternacht ein Rauch kommt, und kein Einsamer (zurückbleibt) in den Zusammenkünften".

Ps.48/2,3: "Groß ist Jehovah, und sehr gepriesen in der Stadt unseres Gottes, dem Berg Seiner Heiligkeit, die Freude des ganzen Landes (ist) der Berg Zions, an die Seiten der Mitternacht, die Stadt des großen Königs".

Ps.89/12,13: "Dein sind die Himmel, Dein auch die Erde; den Weltkreis und seine Fülle hast Du gegründet, die Mitternacht und (den Mittag) zur Rechten hast Du geschaffen": Mitternacht hier für diejenigen, die entfernter sind vom Licht des Guten und Wahren, das zur Rechten für diejenigen, die näher sind. Daß diese zur Rechten des Herrn sind, sehe man Nr. 1274, 1276.

Sach.6/1-8: "Er sah vier Wagen herausgehen zwischen zwei Bergen von Erz, die hatten rote, schwarze, weiße und gefleckte starke Rosse; der Engel sprach: dies sind die vier Winde der Himmel, die ausgehen, nachdem sie gestanden vor dem Herrn der ganzen Erde; die schwarzen Pferde gehen aus ins Land der Mitternacht, und die weißen sind ausgegangen nach jenen, und die gefleckten sind ausgegangen in das Land des Südens; die da ausgehen zum Land der Mitternacht, machen ruhen meinen Geist im Lande der Mitternacht": die Wagen, die ausgehen zwischen den zwei Bergen von Erz, bezeichnen die Lehren des Guten; daß die Wagen Lehren sind, wird anderswo klar werden; daß der Berg die Liebe ist, sehe man Nr. 795, 1430, 2722; deshalb sind die zwei Berge zweierlei Liebe, die himmlische, welche ist die zum Herrn, und die geistige, welche die gegen den Nächsten ist; daß das Erz das Gute daher bedeutet, das im Natürlichen: Nr. 425, 1551; daß Pferde sind Verständiges, somit das Verständnis der Lehren des Guten: Nr. 2760, 2761, 2762, 3217; das Land des Südens oder Mittags für diejenigen, die in den Erkenntnissen des Guten und Wahren sind: Nr. 1458, 3195; Land der Mitternacht für diejenigen, die in der Unwissenheit des Guten und Wahren, aber im Leben des Guten, in dem brave Heiden sind, und wenn bei diesen eine neue Kirche eingeführt wird, so wird gesagt, daß dort der Geist Gottes ruhe.

Jerem.23/8: "Jehovah, Der heraufgeführt, und Der zurückgebracht hat den Samen des Hauses Israels aus dem Lande gegen Mitternacht, und aus allen Ländern, wohin ich sie verstoßen habe, daß sie wohnen in ihrem Lande": aus dem Lande zur Mitternacht, bedeutet vom Dunkel der Unwissenheit des Guten und Wahren.

Jerem.15/12: "Wird denn gebrochen werden das Eisen, das Eisen von Mitternacht und das Erz?": Eisen bedeutet das natürlich Wahre: Nr. 425, 426; Erz das natürlich Gute: 425, 1551; von diesem wird gesagt, es sei von Mitternacht, weil vom Natürlichen, wo beziehungsweise Dunkel und die Grenzmarke ist. Daß diese Weissagung nicht bedeutet, daß von Mitternacht Eisen und Erz komme, erhellt ohne Erklärung; denn was für Göttliches, ja, was für ein Zusammenhang mit dem Vorhergehenden und Folgenden (wäre da), wenn verstanden würde, daß Eisen und Erz von dorther komme.

Matth.8/11; Luk.13/29: "Ich sage euch, daß viele vom Aufgang her und vom Niedergang kommen, und (zu Tische) liegen werden mit Abraham, Jischak und Jakob": viele vom Aufgang her und vom Niedergang für diejenigen, die in den Erkenntnissen und dem Leben des Guten, und die in der Finsternis und Unwissenheit, somit, die innerhalb der Kirche und die außerhalb sind; denn daß Zustände des Guten durch den Aufgang und Niedergang bezeichnet werden, wurde oben gesagt, daß liegen mit Abraham, Jischak und Jakob heißt, mit dem Herrn sein, sehe man Nr. 3305 E, daß ebenso, nämlich vom Aufgang und Niedergang kommen werden, die beim Herrn in Seinem Reich oder in Seiner Kirche sein werden, wird bei den Propheten gesagt, wie bei

Jes.43/5: "Vom Aufgang werde Ich herbringen deinen Samen, und vom Niedergang dich sammeln".

Jes.59/19: "Fürchten werden sie vom Niedergang den Namen Jehovahs, und vom Aufgang Seine Herrlichkeit".

Jes.45/6: "Erkennen werden sie vom Aufgang der Sonne und vom Niedergang, daß keiner außer Mir, (daß) Ich Jehovah bin, und niemand mehr".

Jes.41/25: "Erwecken werde Ich (einen) aus Mitternacht, und er wird kommen, vom Aufgang der Sonne wird er anrufen Meinen Namen".

Daß durch den Aufgang, Niedergang, Mittag und Mitternacht solches bezeichnet wird, kann außerdem klar erhellen aus der Einrichtung der Stiftshütte, aus der Lager- und Wanderordnung der Söhne Israels, aus der Beschreibung des Landes Kanaan, sodann aus der Beschreibung des neuen Tempels, des neuen Jerusalem, und des neuen Landes:

Aus der Einrichtung der Stiftshütte; daß alles dort nach den Himmelsgegenden geordnet war, sehe man 2. Mose Kapitel 38; als: was zur Ecke des Aufgangs und des Niedergangs, und was zur Ecke des Mittags und der Mitternacht: 2. Mose 26/18,20,22,27; 27/9,12,14; und daß der Leuchter gegenüber dem Tisch an der Seite der Wohnung gegen Mittag, der Tisch aber an der Seite der Mitternacht (sein sollte): 2. Mose 26/35; 40/22.

Aus der Lager- und Wanderordnung der Söhne Israels, ebenfalls nach Himmelsgegenden, daß nämlich um das Zelt der Zusammenkunft her sich (lagern sollten): der Stamm Jehudahs, der Stamm Ischaskars, der Stamm Sebulons gegen Aufgang; der Stamm Rubens, Schimeons und Gads gegen Mittag; der Stamm Ephraims, Manasches und Benjamins gegen Niedergang; der Stamm Dans, Aschers und Nephthalis gegen Mitternacht: 4. Mose 2/1-34. Sodann daß von den Leviten die Gerschoniter gegen Niedergang, die Kehatiter gegen Mittag, die Merariter gegen Mitternacht, und daß Moses, Aharon und seine Söhne vor der Wohnung gegen Aufgang sich lagern sollten: 4. Mose 3/23-38; wodurch die himmlische Ordnung vorgebildet worden war, die im Reich des Herrn gemäß den Zuständen des Guten und Wahren (besteht). Und daß sie gegen Mittag zur Versammlung blasen sollten zu den Wanderzügen: 4. Mose 10/6; und daß sie, wie sie sich lagerten, so auch wanderten: 4. Mose 2/34.

Aus der Beschreibung des Landes Kanaan, das durch Mose zuerst beschrieben wurde in Ansehung der Grenzen ringsumher, und zwar an der Ecke des Mittags, an der Ecke des Niedergangs, der Ecke der Mitternacht und der Ecke des Aufgangs: 4. Mose 34/2-12; hernach als es durchs Los an die Stämme verteilt war: Jos.15/16-19, deshalb, und auch von den Uralten her, die im Land Kanaan wohnten, haben alle Orte daselbst nach Lage, Entfernung und Grenzen hinsichtlich der Weltgegenden eine vorbildliche und bezeichnende Bedeutung erhalten: Nr. 1607, 1866.

Aus der Beschreibung des neuen Tempels, des neuen Jerusalem, und des neuen Landes, ebenfalls nach den Weltgegenden bei Hes.40/2,6,19,20-46: als daß der Bau der Stadt sein sollte von Mittag; vom Tor des Gebäudes, dessen Angesichte (d.i. Seite) gegen Aufgang, gegen Mitternacht, und gegen Mittag. Vom Maß des Tempels und seiner Pforte gegen Mitternacht und Mittag: Hes.41/11. Vom Vorhof gegen Mitternacht, Aufgang, Mittag und Niedergang: Hes.42/1,4,10,11,17-20; und daß die Herrlichkeit Jehovahs, des Gottes Israels, eintrat vom Wege des Aufgangs: Hes.43/1,2,4; von den Toren des Vorhofs: Hes.41/1,2,4; 44/1,9,10,19,20. Von den Grenzen des heiligen Landes: Hes. 47. Kapitel; gegen Mitternacht: Vers 15, 16, 17; gegen Aufgang: Vers 18; gegen Mittag: Vers 19; gegen Niedergang: Vers 20. Und von den Erbteilen nach den Weltgegenden für einen jeden Stamm: Hes. 48. Kapitel.

Und von den Toren des heiligen Jerusalem von Aufgang, Mitternacht, Mittag und Niedergang: Joh.Offenb.21/13.

Aus diesem wird augenscheinlich klar, daß die vier Weltgegenden, nach denen jene heiligen Dinge oder Vorbilder des Heiligen geordnet worden sind, im inneren Sinn nicht jene Gegenden, sondern die Zustände des Guten und Wahren im Reich des Herrn bedeuten.

Daß die Mitternacht und der Niedergang im entgegengesetzten Sinn das Falsche und Böse bedeuten, kann aus folgenden Stellen erhellen:

Jerem.1/13-15: "Es geschah das Wort Jehovahs zu mir zum andermal, sprechend: was siehst du? ich sprach: einen offenen Topf sehe ich, und seine Angesichte gegen Mitternacht; und Jehovah sprach: von Mitternacht her wird eröffnet werden das Böse über alle Bewohner des Landes; siehe, Ich rufe allen Geschlechtern der Mitternacht, daß sie kommen".

Jerem.4/6: "Richtet ein Zeichen auf Zion zu, kommt zusammen, bleibet nicht stehen, denn Böses lasse Ich kommen von Mitternacht, und eine große Zerbrechung".

Jerem.10/22: "Siehe, es kommt die Stimme von einem Getöse, und ein großes Getümmel aus dem Lande der Mitternacht, zu versetzen die Städte Jehudahs in Wüstenei".

Jerem.6/1,22: "In Thekoa blaset mit der Trompete, den Böses schaut her aus Mitternacht, und eine große Zerbrechung, siehe, es kommt ein Volk, kommend aus dem Lande der Mitternacht, und eine große Völkerschaft wird erregt werden von den Seiten des Landes".

Jerem.25/17-26: "Ich nahm den Kelch aus der Hand Jehovahs, und ließ trinken alle Völkerschaften, Jerusalem, und die Städte Jehudahs, und deren Könige, Pharao, den König Ägyptens, und das ganze Abendland, alle Könige Arabiens und alle Könige des Abendlands, die da wohnen in der Wüste, und alle Könige der Mitternacht, die nahen und die fernen".

Jerem.46/6-8,10,20,24: "Nicht wird entfliehen der Schnelle, noch entrinnen der Starke, gegen Mitternacht, am Ufer des Flusses Euphrat sind sie gestrauchelt und gefallen. Wer steigt herauf wie ein Strom? Ägypten steigt auf wie ein Strom, denn er sprach: ich will aufsteigen, bedecken das Land, zerstören die Stadt, und die Bewohner in ihr; aber das ist der Tag für den Herrn Jehovih Zebaoth, der Tag der Rache, denn ein Schlachtopfer hat der Herr Jehovih im Lande der Mitternacht am Fluß Euphrats; eine sehr schöne Kalbin ist Ägypten, ein Schlachten kommt von Mitternacht, zuschanden worden ist die Tochter Ägyptens, übergeben ist sie in die Hand des Volks der Mitternacht".

Jerem.47/2: "So sprach Jehovah: siehe, Wasser steigen auf von Mitternacht, die wie ein überflutender Strom, und werden überfluten das Land und seine Fülle, die Stadt und die Bewohner in ihr".

Jerem.50/3: "Geredet hat Jehovah wider Babel, aufsteigen wird wider sie eine Völkerschaft von Mitternacht; diese wird versetzen ihr Land in Verödung, daß kein Bewohner in ihr".

Jerem.50/9,41: "Siehe, Ich errege und mache aufsteigen wider Babel eine Versammlung großer Völkerschaften aus dem Lande der Mitternacht, und sie werden sich gegen sie rüsten; daher wird sie gefangen werden, siehe, ein Volk kommt von Mitternacht, und eine große Völkerschaft, und viele Könige werden erregt werden von den Seiten des Landes".

Jerem.51/48: "Dann werden jubeln über Babel die Himmel und die Erde und alles, was in ihnen, denn von Mitternacht werden ihr kommen die Verwüster".

Hes.38/14-16: "Sage zu Gog, du wirst kommen aus deinem Ort, von den Seiten der Mitternacht, und viele Völker mit dir; du wirst aufsteigen gegen Mein Volk Israel, wie eine Wolke, zu bedecken das Land".

Hes.39/1,2,4,5: "Siehe, Ich bin gegen dich, du Fürst Gog, Ich werde dich zurückkehren machen, dich sechsteilen, und dich aufsteigen machen von den Seiten der Mitternacht, und dich herkommen lassen auf die Berge Israels; auf den Bergen Israels wirst du fallen, auf den Angesichten des Feldes wirst du fallen".

Sach.2/10,11: "Hui, fliehet aus dem Lande der Mitternacht, ist der Spruch Jehovahs, denn wie die vier Winde der Himmel will Ich euch ausbreiten; hui, Zion, entrinne, die du wohnest bei der Tochter Babels".

Hieraus wird klar, was durch Mitternacht im entgegengesetzten Sinn bezeichnet wird, nämlich das Falsche, aus dem das Böse ist, und das Falsche, das aus dem Bösen hervorgeht. Vom Falschen, aus dem das Böse kommt, weil es entspringt aus der Vernünftelei über göttliche Dinge und wider göttliche Dinge aus Wißtümlichen, das dem natürlichen Menschen eigen ist, wird gesagt, es sei das Volk der Mitternacht aus Ägypten; daß Ägypten ein solches Wißtümliche ist, sehe man Nr. 1164, 1165, 2588 E. Das Falsche aber, das aus dem Bösen ist, weil es entspringt aus einem scheinheiligen äußeren Gottesdienst, dessen Innerliches unheilig ist, heißt die Völkerschaft der Mitternacht aus Babel. Daß Babel ein solches ist, sehe man Nr. 1182, 1283, 1295, 1304, 1306, 1307, 1308, 1321, 1322, 1326; daß auch Babel es ist, das verwüstet Nr. 1327.

Von beidem, nämlich vom Falschen, aus dem das Böse, und vom Falschen, das aus dem Bösen, wird gesagt, (es sei) aus Gog; denn Gog ist ein Gottesdienst in Äußerem ohne das Inwendige, und daher ein abgöttischer, wie ihn die Juden zu jeder Zeit hatten. Daß Gog ein solches ist, sehe man Nr. 1151.

Aus dem Dunkel, das dem natürlichen Menschen eigen ist, geht sowohl hervor das Wahre, als auch das Falsche; wenn der Mensch sich durch das Wort vom Herrn erleuchten läßt, dann wird sein Dunkel helle, denn es wird der inwendige Weg eröffnet, somit findet ein Einfluß und eine Gemeinschaft durch den Himmel vom Herrn statt. Dagegen wenn er sich durch das Wort vom Herrn nicht erleuchten läßt, sondern durch eigene Einsicht, dann wird sein Dunkel finster, somit falsch; denn es wird dann der inwendige Weg verschlossen, und es findet kein Einfluß und Gemeinschaft durch den Himmel vom Herrn statt als nur ein solcher, daß er wie ein Mensch in äußerer Gestalt erscheinen kann, wobei er aus dem Bösen und Falschen denkt und auch redet; daher kommt es, daß die Mitternacht bei jenen das Wahre und bei diesen das Falsche bedeutet, denn jene steigen vom Dunkel auf, d.h. sie erheben sich zum Licht; diese aber steigen vom Dunkel nieder, d.h. sie entfernen sich vom Licht; somit fahren jene dem Mittag zu, diese aber zur Unterwelt hin (ad tartara).

Daß die Mitternacht ist die Finsternis des Falschen und der Mittag das Licht des Wahren wird augenscheinlich klar bei Dan.8/4,5,9, wo die Rede ist vom Widder und Ziegenbock, wie auch vom König des Mittags und König der Mitternacht: vom Widder und Ziegenbock, daß "der Widder mit den Hörnern stieß gegen Abend, und gegen Mitternacht, und gegen Mittag, so daß alle Tiere nicht bestanden vor ihm; und daß der Ziegenbock kam von Abend über alle Angesichte der Erde; und aus seinem einen Horn hervorging ein Horn, das mächtig wuchs gegen Mittag, und gegen den Aufgang, und gegen die Zierde".

Vom König des Mittags und dem König der Mitternacht, wo durch den König des Mittags diejenigen bezeichnet werden, die in den Erkenntnissen des Wahren, und durch den König der Mitternacht diejenigen, die im Falschen, wird Dan.11/1-45 gesagt, daß "sie am Ende der Jahre sich werden zusammengesellen, so daß die Tochter des Mittagskönigs wird kommen zum König der Mitternacht, zu tun Rechtschaffenes, aber der Arm wird nicht Kräfte behalten; aufstehen wird einer aus dem Stamm, der kommen wird in die Feste des Königs der Mitternacht, und wird obsiegen; und wird (ihre Götter) gefangenführen gen Ägypten; er wird kommen in das Reich des Mittagskönigs, und kämpfen mit dem König der Mitternacht; wiederkommen wird der König der Mitternacht, und aufstellen eine größere Menge als die erste war; viele werden stehen gegen den König des Mittags; kommen wird der König der Mitternacht und einnehmen die Stadt der Festungen, und vieles zerstören; der König des Mittags wird sich erregen zum Krieg mit einem großen Heer, aber er wird nicht bestehen, weil sie werden aussinnen gegen ihn (listige) Gedanken; hernach wird er wiederkommen, aber er wird nicht sein wie das erste Mal; das Volk derer, die ihren Gott erkennen, werden sich stärken; zuletzt zur Zeit des Endes wird zusammenstoßen mit ihm der König des Mittags, darum wird auf ihn losstürmen der König der Mitternacht mit Wagen und Reitern; im Lande der Zier (d.h. Israel) werden viele straucheln; aber Gerüchte werden ihn erschrecken vom Aufgang und von Mitternacht, daß er auszieht mit großem Zorn; er wird kommen zu seinem Ende, und niemand hilft ihm": daß der König des Mittags diejenigen bezeichnet, die im Licht des Wahren, und der König der Mitternacht diejenigen, die zuerst im Schatten und hernach in der Finsternis des Falschen, kann aus dem einzelnen dort erhellen; daß somit der Zustand der Kirche, wie er allmählich sich verkehrt, beschrieben wird.

Könige des Mittags und der Mitternacht werden sie genannt, weil durch die Könige im inneren Sinn des Wortes bezeichnet werden die Wahrheiten, und im entgegengesetzten die Falschheiten: Nr. 1672, 2025, 2069; und durch die Königreiche dasjenige, was dem Wahren angehört, und im entgegengesetzten Sinn das, was dem Falschen angehört: Nr. 1672, 2547.

3709. "Und es werden gesegnet werden in dir alle Familien des Bodens", 1. Mose 28/14, bedeutet, alle Wahrheiten des Guten der Lehre werden verbunden werden mit dem Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung von gesegnet werden, sofern es ist verbunden werden, wovon Nr. 3504, 3514, 3530, 3565, 3584; aus der Bedeutung der Familien, sofern sie sind Gutes und auch Wahres des Guten, wovon Nr. 1159, 1261; und aus der Bedeutung des Bodens, sofern er ist das, was der Kirche angehört, folglich die Lehre des Guten und Wahren im natürlichen oder äußeren Menschen, der hier durch Jakob vorgebildet wird, wovon Nr. 268, 566, 990, 3671.

Hieraus wird klar, daß durch "es werden gesegnet werden in dir alle Familien des Bodens" bezeichnet wird, alle Wahrheiten des Guten der Lehre werden verbunden werden mit dem Guten; die Wahrheiten des Guten der Lehre sind die Lehren der Liebe zum Herrn und der Liebtätigkeit gegen den Nächsten, von denen gesagt wird, sie werden verbunden mit dem Guten im natürlichen Menschen, wenn es ihm ein Vergnügen und eine Lust ist, sie zu wissen, um sie zu tun.

3710. "Und in deinem Samen", 1. Mose 28/14, bedeutet: und mit dem Wahren, nämlich daß sie werden verbunden werden.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Samens, sofern er ist das Wahre, wovon Nr. 29, 1025, 1447, 1610, 2848, 3373.

3711. "Siehe, Ich bin mit dir" bedeutet, es sei das Göttliche; "und Ich werde dich behüten überall, wo du hingehst", 1. Mose 28/15, bedeutet die göttliche Vorsehung.

Dies erhellt daraus, daß "Ich" hier ist Jehovah, somit das Göttliche des Herrn; und aus der Bedeutung von behüten überall, wo du hingehst, daß es die Vorsehung aus dem Göttlichen bezeichnet, und weil vom Herrn gehandelt wird, ist es die göttliche Vorsehung; unter dem Göttlichen und der göttlichen Vorsehung wird hier verstanden, daß der Herr auch Sein Natürliches göttlich machen wollte.

3712. "Und dich wiederbringen zu diesem Boden", 1. Mose 28/15, bedeutet Verbindung mit der göttlichen Lehre.

Dies erhellt aus der Bedeutung von wiederbringen, sofern es ist wiederum verbinden; und aus der Bedeutung des Bodens, sofern er ist die Lehre des Guten und Wahren im natürlichen Menschen, wovon Nr. 268, 566, 990; hier die göttliche Lehre, weil durch Jakobs Fremdlingschaft bei Laban die zwischen eintretenden Mittel bezeichnet werden, durch die der Herr das Natürliche göttlich gemacht hat, und durch Jakobs Wiederbringung oder Rückkehr zum Lande Kanaan das Ende der Zwischenmittel vorgebildet wird, daß er nämlich das Natürliche göttlich gemacht habe; somit wird durch "wiederbringen will ich dich zu diesem Boden" bezeichnet: die Verbindung mit der göttlichen Lehre.

Die göttliche Lehre ist das göttlich Wahre, und das göttlich Wahre ist das ganze Wort des Herrn; die eigentliche göttliche Lehre ist das Wort im höchsten Sinn, in dem einzig gehandelt wird vom Herrn. Daher ist die göttliche Lehre das Wort im inneren Sinn, in dem gehandelt wird vom Reich des Herrn in den Himmeln und auf Erden. Die göttliche Lehre ist auch das Wort im Buchstabensinn, in dem gehandelt wird von dem, was in der Welt und auf Erden ist. Weil aber der Buchstabensinn den inwendigen Sinn und dieser den höchsten zum Inhalt hat, und durch Vorbildliches und Bezeichnendes ganz entspricht, darum ist auch die Lehre aus ihm göttlich.

Weil Jakob das göttlich Natürliche des Herrn vorbildet, so bildet er auch das Wort vor in Ansehung des Buchstabensinns; denn daß der Herr ist das Wort, d.h. das ganze göttlich Wahre, ist bekannt. Das Natürliche des Wortes verhält sich nicht anders als sein Buchstabensinn, denn dieser ist beziehungsweise eine Wolke, siehe die Vorrede zu 1. Mose Kapitel 18; und sein Vernünftiges oder das inwendigere Geistige des Wortes verhält sich wie der innere Sinn, und sofern der Herr das Wort ist, kann gesagt werden, daß derselbe vorgebildet werde durch Jischak, der höchste Sinn aber durch Abraham.

Hieraus wird klar, was die Verbindung mit der göttlichen Lehre ist, wenn sie ausgesagt wird vom göttlich Natürlichen des Herrn, das durch Jakob vorgebildet wird; jedoch verhält sich dieses nicht so im Herrn; denn alles in Ihm ist das göttlich Gute, nicht aber das göttlich Wahre, noch weniger das göttlich natürlich Wahre, sondern das göttlich Wahre ist das göttlich Gute, wie es erscheint im Himmel vor den Engeln und auf Erden vor den Menschen, und obwohl es so erscheint, so ist es doch das göttlich Wahre, weil es vom göttlich Guten stammt, wie das Licht, sofern es der Sonne angehört, weil es von der Sonne ist; man sehe Nr. 3704.

3713. "Weil Ich dich nicht verlassen werde, bis Ich getan, was Ich dir geredet habe", 1. Mose 28/15, bedeutet, es soll nichts fehlen, bis sie (nämlich jene Verbindung) zum Vollzug kommen wird; dies kann erhellen ohne Erklärung.

3714. Vers 16,17: Da erwachte Jakob von seinem Schlaf, und sprach: Gewißlich ist Jehovah an diesem Ort, und ich habe es nicht gewußt. Und er fürchtete sich und sprach: Wie sehr zu fürchten ist dieser Ort; nichts ist hier denn das Haus Gottes, und dieses ist das Tor des Himmels.

"Da erwachte Jakob von seinem Schlaf" bedeutet die Erleuchtung;

"und sprach: Gewißlich ist Jehovah an diesem Ort" bedeutet das Göttliche in diesem Zustand;

"und ich habe es nicht gewußt" bedeutet im Dunkeln;

"und er fürchtete sich" bedeutet heilige Erregung (alteratio);

"und sprach: wie sehr zu fürchten ist dieser Ort" bedeutet die Heiligkeit des Zustandes;

"nichts ist hier denn das Haus Gottes" bedeutet das Reich des Herrn im Letzten der Ordnung;

"und dieses ist das Tor des Himmels" bedeutet das Letzte, in das die Ordnung sich verläuft, durch welches Letzte von der Natur aus scheinbar der Eingang stattfindet.

3715. "Da erwachte Jakob von seinem Schlaf", 1. Mose 28/16, bedeutet die Erleuchtung.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Schlafs, sofern er ist ein dunkler Zustand im Verhältnis zum Wachsein, welches ist ein heller Zustand; daher "vom Schlaf erwachen" im geistigen Sinn bezeichnet erleuchtet werden.

3716. "Und sprach: Gewißlich ist Jehovah an diesem Ort", 1. Mose 28/16, bedeutet das Göttliche in diesem Zustand.

Dies erhellt aus der Bedeutung von sprechen in den geschichtlichen Teilen des Wortes, sofern es ist innewerden, wovon früher öfter; aus der Bedeutung des Orts, sofern er ist Zustand, wovon Nr. 1273, 1274, 1275, 1377, 2625, 2837, 3356, 3387. Daß Jehovah das Göttliche ist, ist klar.

Hieraus erhellt, daß durch die Worte "er sprach: gewißlich ist Jehovah an diesem Ort" bezeichnet wird das Innewerden, daß Göttliches sei in diesem Zustand.

3717. "Und ich habe es nicht gewußt", 1. Mose 28/16, bedeutet im Dunkeln.

Dies kann erhellen ohne Erklärung, denn nicht wissen und nicht merken ist Dunkelheit in Ansehung dessen, was Sache des verständigen Sehens ist. Aus dem Nichtwissen und Nichtmerken, sofern es ist das Dunkle, wie auch aus dem Erwachen vom Schlaf, sofern es ist erleuchtet werden, wird klar, was der innere Sinn, und wie er beschaffen sei, daß nämlich das, was dem Buchstabensinn angehört, so beschaffen ist, wie es erscheint vor dem äußeren Gesicht oder einem anderen Sinn, und auch jenen Sinnen gemäß begriffen wird. Dagegen das, was dem inneren Sinn angehört, so beschaffen ist, wie es erscheint vor dem inneren Gesicht oder einem anderen Sinne (des Inneren). Was also im Buchstabensinn ist, und vom Menschen begriffen wird den äußeren Sinnen gemäß, d.h. demjenigen gemäß, was in der Welt, oder gemäß der Vorstellung von daher, ebendasselbe wird von den Engeln vernommen den inneren Sinnen gemäß, d.h. demjenigen gemäß, was im Himmel ist oder gemäß der Vorstellung von daher.

Es verhält sich jenes und dieses wie das, was im Weltlicht ist zu dem, was im Himmelslicht. Was im Weltlicht, ist tot im Verhältnis zu dem, was im Himmelslicht; denn im Himmelslicht ist Weisheit und Einsicht vom Herrn: Nr. 3636, 3643. Wenn daher dasjenige, was dem Weltlicht angehört, vergessen und verwischt wird, so bleibt zurück das, was dem Himmelslicht angehört, somit anstatt des Irdischen Himmlisches, und anstatt des Natürlichen Geistiges; wie z.B. was oben gesagt wurde, daß nicht wissen und nicht merken bezeichnet, in einem dunklen Zustand sein über das Gute und Wahre, und daß aufwachen vom Schlaf bedeutet, erleuchtet werden; so in allem übrigen.

3718. "Und er fürchtete sich", 1. Mose 28/17, bedeutet ein heiliges Erregtsein.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Furcht, sofern sie ist ein heiliges Erregtsein, wie aus dem unmittelbar Folgenden erhellt, denn er sagt: "wie zu fürchten ist dieser Ort, nichts ist hier denn das Haus Gottes, und dies das Tor des Himmels". Daß in diesen Worten eine heilige Erregung liegt, kann klar sein.

Was die Furcht im inneren Sinn, sehe man Nr. 2826; sie ist im allgemeinen zweierlei, eine Furcht im Unheiligen und eine Furcht im Heiligen. Die Furcht im Unheiligen ist die, in der die Bösen sind; dagegen die Furcht im Heiligen ist die, in der die Guten sind. Diese Furcht, nämlich in der die Guten sind, ist heilige Furcht, und ist Sache der bewundernden Scheu vor dem Göttlichen, und ist auch Sache der Liebe.

Liebe ohne heilige Furcht ist gleichsam etwas Fades, oder wie eine Speise, worin kein Salz und daher kein Geschmack. Aber Liebe mit Furcht ist gleichsam gesalzene Speise, die jedoch nicht nach Salz schmeckt; die Furcht der Liebe geht dahin, daß auf keinerlei Weise beleidigt werde der Herr, und auf keinerlei Weise der Nächste, somit auf keinerlei Weise das Gute und Wahre, mithin nicht das Heilige der Liebe und des Glaubens, und daher die Religion. Aber jene Furcht ist verschieden: bei dem einen nicht gleich wie bei dem anderen. Im allgemeinen je mehr einer Liebe zum Guten und Wahren hat, desto mehr Furcht hat er vor Verletzung des Guten und Wahren, aber dennoch erscheint sie auch in solchem Maß nicht als Furcht. Hingegen je weniger Liebe zum Guten und Wahren einer hat, desto weniger hat er Furcht davor, und in solchem Maß erscheint sie nicht als Liebe, sondern als Furcht; daher haben solche Furcht vor der Hölle.

Wo aber keine Liebe zum Guten und Wahren ist, da ist keine Furcht vor dem Heiligen, sondern nur Furcht vor dem Verlust der Ehre, des Einkommens, des guten Namens deswegen, sodann vor Strafen und vor dem Tod, und diese Furcht ist eine äußere, und erregt hauptsächlich den Leib und den natürlichen Menschen und seine Gedanken. Dagegen jene Furcht, nämlich die heilige Furcht, regt hauptsächlich den Geist oder den inneren Menschen und sein Gewissen an.

3719. "Und sprach: Wie sehr zu fürchten ist dieser Ort", 1. Mose 28/17, bedeutet die Heiligkeit des Zustands.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Furcht, sofern sie ist heiliges Erregtsein, wovon Nr. 3718; und weil das Wort furchtbar in der Grundsprache aus dem gleichen Wort, aus dem Furcht abgeleitet wird, so ist es die Heiligkeit, die dadurch bezeichnet wird; und weil Furcht im inneren Sinn das Heilige bedeutet, wie gleich oben gesagt worden, wird auch durch das gleiche Wort in der Grundsprache bezeichnet Scheu und Ehrerbietung, die auch heilige Furcht ist; und aus der Bedeutung des Ortes, sofern er ist Zustand, wovon Nr. 3716.

3720. "Nichts ist hier, denn das Haus Gottes", 1. Mose 28/17, bedeutet das Reich des Herrn im Letzten der Ordnung.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Hauses Gottes. Im Wort wird in vielen Stellen das Haus Gottes erwähnt, und im äußeren Sinn oder nach dem Buchstaben bedeutet es das Gebäude, in dem Gottesdienst gehalten wird, aber im inneren Sinn bedeutet es die Kirche, und in einem noch umfassenderen Sinn den Himmel, und im umfassendsten Sinn das gesamte Reich des Herrn; im höchsten Sinn aber den Herrn selbst in Ansehung des Göttlich-Menschlichen.

Aber im Wort wird bald gesagt das Haus Gottes, bald der Tempel; beides bedeutet das gleiche, aber mit dem Unterschied, daß Haus Gottes gesagt wird, wo vom Guten die Rede ist, hingegen Tempel, wo vom Wahren. Hieraus wird klar, daß durch das Haus Gottes bezeichnet wird die himmlische Kirche des Herrn, und im umfassenderen Sinn der Himmel der himmlischen Engel, im umfassendsten das himmlische Reich des Herrn, und im höchsten Sinn der Herr in Ansehung des göttlich Guten; und daß durch Tempel bezeichnet wird die geistige Kirche des Herrn, und im umfassenderen Sinn der Himmel der geistigen Engel, im umfassendsten das Geistige Reich des Herrn, und im höchsten der Herr in Ansehung des göttlich Wahren, man sehe Nr. 2048.

Daß das Haus Gottes bedeutet das Himmlische, welches ist Sache des Guten, und der Tempel das Geistige, welches ist Sache des Wahren, kommt daher, weil das Haus im Wort das Gute bedeutet, man sehe Nr. 710, 2233, 2234, 2559, 3128, 3652, und weil es bei den Uralten aus Holz gebaut wurde, aus dem Grund, weil Holz das Gute bezeichnete: Nr. 643, 1110, 2784, 2812. Der Tempel aber bedeutet das Wahre, weil er aus Steinen gebaut wurde. Daß Steine bedeuten Wahrheiten, sehe man Nr. 643, 1296, 1298; daß Holz und Steine solches bedeuten, erhellt nicht nur aus dem Wort, wo sie genannt werden, sondern auch aus den Vorbildungen im anderen Leben, denen nämlich, die ein Verdienst in gute Werke setzen, scheint es, als ob sie Holz hauten, und denen, die ein Verdienst in Wahrheiten setzen, sofern sie nämlich geglaubt haben, sie wissen die Wahrheiten besser als andere, und doch böse lebten, scheint es, als hauten sie Steine; solches habe ich öfters gesehen. Hieraus konnte mir klar werden, was die Bedeutung von Holz und Stein ist, nämlich daß die des Holzes ist das Gute, und die des Steins ist das Wahre. Ebenso daraus, daß, wenn ich ein hölzernes Haus sah, mir sogleich die Vorstellung des Guten begegnete, und wenn ich ein steinernes Haus sah, mir die Vorstellung des Wahren entgegenkam. Hierüber wurde ich auch von den Engeln belehrt.

Daher kommt es, daß, wenn im Wort das Haus Gottes erwähnt wird, den Engeln die Vorstellung des Guten begegnet, und zwar eines solchen Guten, wovon im Zusammenhang die Rede ist; und daß, wenn der Tempel erwähnt wird, die Vorstellung des Wahren begegnet, und zwar eines solchen Wahren, wovon im Zusammenhang die Rede ist. Hieraus kann man auch schließen, wie tief und gar verborgen die himmlischen Geheimnisse im Wort sind.

Daß durch das Haus Gottes hier das Reich des Herrn im Letzten der Ordnung bezeichnet wird, kommt daher, weil von Jakob die Rede ist, durch den das göttlich Natürliche des Herrn vorgebildet wird, wie früher oft gezeigt wurde. Das Natürliche ist im Letzten der Ordnung, denn in ihm läuft alles Inwendigere aus, und ist dort beisammen, und weil es dort beisammen ist und so Unzähliges zusammen angesehen wird als eines, so ist es dort beziehungsweise dunkel. Von dem beziehungsweisen Dunkel dort ist früher auch einigemal die Rede gewesen.

3721. "Und dieses ist das Tor des Himmels", 1. Mose 28/17, bedeutet das Letzte, in das die Ordnung sich verläuft; durch welches Letzte von der Natur aus scheinbar der Eingang geschieht.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Tores, sofern es ist dasjenige, durch das der Ausgang und Eingang geschieht; daß es hier das Letzte bezeichnet, in das die Ordnung ausläuft, ist deswegen, weil die Rede ist vom Natürlichen, das durch Jakob vorgebildet wird. Was das Tor ist, erhellt aus dem, was Nr. 2851, 3187 gesagt und gezeigt wurde, und daß das Natürliche des Letzte der Ordnung ist, aus dem, was Nr. 775, 2181, 2987-3002, 3020, 3147, 3167, 3483, 3489, 3513, 3570, 3576, 3671 angeführt wurde.

Daß durch dieses Letzte von der Natur aus scheinbar der Eingang stattfindet, kommt daher, weil das natürliche Gemüt beim Menschen es ist, durch welches das, was dem Himmel, d.h. was dem Herrn angehört, einfließt und in die Natur niedersteigt, und durch ebendasselbe Gemüt das, was der Natur angehört, aufsteigt, man sehe Nr. 3702. Daß aber scheinbar der Eingang von der Natur durch das natürliche Gemüt ins Inwendigere stattfindet, kann aus demjenigen erhellen, was früher hie und da gesagt und gezeigt wurde.

Vor dem Menschen scheint es, daß die Gegenstände der Welt durch seine leiblichen oder äußeren Sinne eingehen, und das Inwendigere anregen, und daß so der Eingang sei vom Letzten der Ordnung in dasjenige, was inwendig ist; daß dieses jedoch Schein und Täuschung ist, wird klar aus der allgemeinen Regel, daß Nachheriges nicht einfließen kann in Früheres, oder, was gleich, Unteres in Oberes, oder, Äußerliches in Innerliches, oder, dasjenige, was der Welt und Natur angehört, in das, was dem Himmel und dem Geist angehört; denn jenes ist das Gröbere, dieses das Feinere, und jenes Gröbere, das dem Äußeren oder Natürlichen Menschen angehört, entsteht und besteht von demjenigen, was dem Inneren oder vernünftigen Menschen angehört, welches das Reinere nicht erregen kann, sondern vom Reineren erregt wird. Wie es sich aber mit diesem Einfluß verhält, weil gerade der Schein und die Täuschung ganz vom Gegenteil überzeugen, wird, aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, besonders gesagt werden, wo vom Einfluß die Rede ist; daher kommt es nun, daß gesagt wird, durch das Letzte, in das die Ordnung ausläuft, sei von der Natur her scheinbar wie der Eingang.

3722. Vers 18,19: Und früh stand Jakob auf am Morgen, und nahm den Stein, den er gelegt zu seinen Häupten, und setzte ihn als Denksäule, und goß Öl auf ihr Haupt. Und nannte den Namen jenes Ortes Bethel; früher jedoch war Lus der Name der Stadt.

"Und früh stand Jakob auf am Morgen" bedeutet den Zustand der Erleuchtung;

"und nahm den Stein" bedeutet des Wahre;

"den er gelegt zu seinen Häupten" bedeutet mittelst dessen Gemeinschaft mit dem Göttlichen;

"und setzte ihn als Denksäule" bedeutet heilige Grenze;

"und goß Öl auf ihr Haupt" bedeutet das heilige Gute, aus dem (es herkommt);

"und nannte den Namen jenes Ortes Bethel" bedeutet die Beschaffenheit des Zustandes;

"früher jedoch war Lus der Name der Stadt" bedeutet die Beschaffenheit des früheren Zustands.

3723. "Und früh stand Jakob auf am Morgen", 1. Mose 28/18, bedeutet den Zustand der Erleuchtung.

Dies erhellt aus der Bedeutung von früh aufstehen am Morgen, sofern es ist der Zustand der Erleuchtung, wovon Nr. 3458; denn aufstehen im Wort, wo es genannt wird, schließt etwas von Erhebung in sich: Nr. 2401, 2785, 2912, 2927, 3171; und frühe bedeutet die Ankunft des himmlischen Lichts, somit hier die Erhebung vom Dunkel ins Licht, mithin den Zustand der Erleuchtung.

3724. "Und nahm den Stein", 1. Mose 28/18, bedeutet das Wahre.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Steins, sofern er ist das Wahre, wovon Nr. 1296, 1298, 3720.

3725. "Den er gelegt zu seinen Häupten", 1. Mose 28/18, bedeutet, mittelst dessen Gemeinschaft mit dem Göttlichen.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Hinterhaupts oder der Nackenteile, sofern sie sind die allgemeinste Gemeinschaft, wovon Nr. 3695.

3726. "Und setzte ihn als Denksäule", 1. Mose 28/18, bedeutet heilige Grenze.

Dies erhellt aus der Bedeutung der Denksäule, über die im Folgenden.

Wie sich dies verhält, kann aus dem Vorhergehenden erhellen, daß nämlich von der Ordnung gehandelt wird, in welcher der Herr Sein Natürliches göttlich machte, und im vorbildlichen Sinn, wie der Herr das Natürliche des Menschen neu macht oder wiedergebiert. Wie beschaffen jene Ordnung ist, wurde oben hie und da gesagt und gezeigt, daß sie nämlich umgekehrt, wenn der Mensch wiedergeboren wird, und das Wahre an erste Stelle gesetzt wird, und wieder hergestellt, wenn der Mensch wiedergeboren ist, und das Gute dann an erster Stelle steht und das Wahre an letzter, worüber man sehe Nr. 3325, 3330, 3332, 3336, 3539, 3548, 3556, 3563, 3570, 3576, 3603, 3688.

Dies wurde vorgebildet durch die Leiter, auf der die Engel auf- und abstiegen, wo zuerst gesagt wird, daß sie aufstiegen, und nachher daß sie herabstiegen: Nr. 3701. Vom Aufsteigen ist jetzt die Rede, daß es nämlich vom Letzten der Ordnung (ausgehe), wovon Nr. 3720, 3721; hier nun, daß es das Wahre sei, welches das Letzte der Ordnung ist. Dieses Letzte ist es, das genannt wird heilige Grenze, und bezeichnet wird durch den Stein, den Jakob nahm und zur Denksäule setzte.

Daß das Wahre das Letzte der Ordnung ist, kann daraus erhellen, daß das Gute nicht ins Gute sich abgrenzen (terminari) oder endigen kann, sondern ins Wahre, denn das Wahre ist das Aufnehmende des Guten: Nr. 2261, 2434, 3049, 3068, 3180, 3318, 3387, 3470, 3570.

Das Gute beim Menschen ohne des Wahre, oder ohne die Verbindung mit dem Wahren, ist ein solches Gute, wie es bei den Kindern ist, die noch keine Weisheit haben, weil keine Einsicht. Dagegen in dem Maß wie ein Kind mit den Jahren das Wahre aus dem Guten aufnimmt, oder in dem Maß wie bei ihm das Wahre mit dem Guten verbunden wird, in solchem Maß wird es ein Mensch. Hieraus wird klar, daß das Gute ist das Erste der Ordnung, und das Wahre ist das Letzte.

Daher kommt es, daß der Mensch mit dem Wißtümlichen, welches sind Wahrheiten des natürlichen Menschen, und hernach mit den Lehren, welche sind Wahrheiten des geistigen Menschen in seinem Natürlichen anfangen muß, auf daß er eingeweiht werde in die Einsicht der Weisheit, d.h. auf daß er eingehe ins geistige Leben, kraft dessen der Mensch erst ein Mensch wird: Nr. 3504; wie zum Beispiel, auf daß der Mensch als ein geistiger Mensch den Nächsten lieben kann, muß er zuerst lernen, was geistige Liebe oder Liebtätigkeit, und wer der Nächste ist. Ehe es dies weiß, kann er zwar den Nächsten lieben, als natürlicher Mensch, nicht als geistiger, d.h. aus dem natürlich Guten, nicht aus dem geistig Guten, man sehe Nr. 3470, 3471. Hingegen wenn er einmal jenes weiß, dann kann in die Erkenntnis jener Sache eingepflanzt werden das geistig Gute vom Herrn. So verhält es sich mit allem übrigen, was Erkenntnisse oder Lehren, oder im allgemeinen Wahrheiten heißt.

Es wird gesagt, daß den Erkenntnissen das Gute vom Herrn eingepflanzt werden könne, sodann daß das Wahre das Aufnahmegefäß (recipiens) des Guten sei; wer aber keine andere Vorstellung von den Erkenntnissen, wie auch von den Wahrheiten hat, als daß es eben abgezogene Begriffe (res abstracta) seien, eine Vorstellung, wie sie die meisten auch von den Gedanken haben, der kann gar nicht begreifen, was es heißt, daß den Erkenntnissen das Gute eingepflanzt werde, und daß das Wahre das Aufnahmegefäß des Guten sei, aber man muß wissen, daß die Erkenntnisse und Wahrheiten ebensowenig abstrakte Begriffe von den reinsten Substanzen sind, die dem inwendigeren Menschen oder seinem Geist angehören, als das Gesicht abstrahiert ist von seinem Organ oder dem Auge oder das Gehör von seinem Organ oder dem Ohr. Es sind vielmehr reinere Substanzen, die wirklich (reales) sind, und aus denen sie existieren (existunt), und deren Veränderungen, die sie in Beziehung auf die durch den Einfluß des Lebens vom Herrn beseelte und modifizierte Form erfahren, jenes darstellen; und die Übereinstimmungen und Harmonien derselben nacheinander oder zu gleicher Zeit sind es, die anregen, und dasjenige bewirken, was schön, lieblich und angenehm genannt wird.

Die Geister selbst sind Gestalten, d.h. sie bestehen aus zusammenhängenden Formen, ebenso wie die Menschen, aber aus reineren, und für das leibliche Gesicht oder Auge nicht sichtbaren. Weil aber diese Formen oder Substanzen dem leiblichen Auge nicht sichtbar sind, so weiß der Mensch heutzutage nichts anders, als daß die Erkenntnisse und Gedanken abgezogene Begriffe seien (res abstracta); daher kommt auch der Wahnsinn unseres Zeitalters, daß man nicht glaubt, man habe in sich einen Geist, der nach dem Tod des Leibes leben wird, da doch jener eine viel realere Substanz ist als die materielle Substanz seines Leibes; ja, wenn du es glauben willst, der Geist ist nach der Lösung vom Leiblichen eben jener gereinigte Leib, von dem mehrere sagen, daß sie einen solchen bekommen werden zur Zeit des Letzten Gerichts, wo sie erst auferstehen werden, wie sie glauben.

Daß die Geister, oder was gleich, die Seelen, mit einem Leib ausgestaltet sind, einander wie am hellen Tage sehen, unter sich reden, einander hören, und ein viel feineres Gefühl haben, als während sie im Leib oder in der Welt waren, kann aus demjenigen, was aus der Erfahrung so reichlich berichtet wurde, offenbar erhellen.

3727. Was die Bedeutung der Denksäule betrifft, sofern sie ist heilige Grenze, somit das Letzte der Ordnung, so kommt dies daher, daß in den uralten Zeiten Steine gesetzt wurden, wo ihre Grenzen waren, die einen Unterschied bildeten zwischen dem Besitztum oder Erbe des einen von dem des anderen, und dienten zum Zeichen und zum Zeugen, daß dort die Grenzen seien.

Die Uralten, die bei den einzelnen Gegenständen und bei den einzelnen Satzungen etwas Himmlisches und Geistiges dachten: Nr. 1977, 2995, auch bei diesen Steinen, die sie aufrichteten, dachten von ihnen aus an das Letzte im Menschen, mithin an das Letzte der Ordnung, welches ist das Wahre im natürlichen Menschen.

Von jenen Uralten, die vor der Sündflut waren, überkamen dies die Alten, die nach der Sündflut waren: Nr. 920, 1409, 2179, 2896, 2897, und fingen an, jene Steine, die sie an den Grenzen aufrichteten, heilig zu halten, aus dem angeführten Grund, weil sie das heilige Wahre, das im Letzten der Ordnung ist, bedeuteten; auch nannten sie jene Steine Denksäulen. Daher geschah es, daß die Denksäulen Gegenstände der Verehrung wurden, und daß sie solche aufrichteten, wo sie ihre Haine, und nachmals ihre Tempel hatten, und daß sie sie auch mit Öl salbten, worüber gleich im Folgenden; denn der Gottesdienst der Alten Kirche bestand aus den Gefühlswahrnehmungen und Bezeichnungen der Uralten, die vor der Sündflut lebten, wie aus den soeben angeführten Stellen erhellt.

Weil die Uralten, die mit den Engeln redeten und mit ihnen umgingen, als sie noch auf Erden lebten, aus dem Himmel vernommen hatten, daß Steine das Wahre bedeuten, und Holz das Gute, man sehe Nr. 3820, daher kommt es, daß die Denksäulen die heilige Grenze bedeuten, somit das Wahre, welches das Letzte der Ordnung ist beim Menschen; denn das Gute, das durch den inwendigen Menschen vom Herrn einfließt, läuft aus im äußeren Menschen und im Wahren daselbst. Das Denken des Menschen, sein Reden und sein Tun, die das Letzte der Ordnung bilden, sind nichts anderes als Wahres aus dem Guten, dieweil sie sind Bilder oder Formen des Guten; denn sie gehören zur Verstandesseite des Menschen, aber das Gute, das in ihnen und aus dem sie (kommen), zur Willensseite.

Daß Denksäulen zum Zeichen, und zum Zeugen, und auch zur Verehrung aufgerichtet wurden, und daß sie im inneren Sinn eine heilige Grenze oder das Wahre im natürlichen Menschen, welches das Letzte der Ordnung ist, bedeuten, kann auch aus anderen Stellen im Wort erhellen, wie in 1. Mose 31/44,45,51,52, wo gehandelt wird vom Bund zwischen Laban und Jakob:

"Nun wohlan, laßt uns schließen einen Bund, ich und du, und er sei zum Zeugen zwischen mir und zwischen dir: und Jakob nahm einen Stein und richtete ihn auf als Denksäule; Laban sprach zu Jakob: siehe dieser Haufe, und siehe die Denksäule, die ich aufgerichtet habe zwischen mir und zwischen dir, Zeuge ist dieser Haufe, und Zeuge die Denksäule, daß ich nicht hinübergehen werde zu dir über diesen Haufen hinaus, und daß du nicht herübergehen wirst zu mir über diesen Haufen hinaus, und diese Denksäule zum Bösen": daß durch die Denksäule hier bezeichnet wird das Wahre, wird man in der Erklärung bei jener Stelle sehen.

Jes.19/18-20: "An jenem Tage werden sein fünf Städte in Ägyptenland, redend mit den Lippen Kanaans, und schwörend dem Jehovah Zebaoth; an jenem Tage wird sein ein Altar für Jehovah inmitten Ägyptenlands, und eine Denksäule bei seiner Grenze, für Jehovah; die sein wird zum Zeichen und zum Zeugen für Jehovah Zebaoth in Ägyptenland": Ägypten steht für Wißtümliches, das dem natürlichen Menschen angehört; Altar für Gottesdienst im allgemeinen; denn der Altar wurde das Hauptvorbild des heiligen Dienstes in der zweiten Alten Kirche, die mit Eber anfing: Nr. 921, 1343, 2777, 2811; die Mitte von Ägyptenland bedeutet das Erste und Innerste des Gottesdienstes: Nr. 2940, 2973, 3436; die Denksäule bedeutet das Wahre, welches das Letzte der Ordnung im Natürlichen; daß sie auf der Grenze, zum Zeichen und zum Zeugen (sein soll), ist klar.

2. Mose 24/4: "Moses schrieb alle Worte Jehovahs, und stand auf am Morgen, und baute einen Altar neben dem Berg Sinai, und zwölf Denksäulen für die zwölf Stämme Israels": wo der Altar ebenfalls das Vorbild alles Gottesdienstes war, und zwar das Vorbild des Guten im Gottesdienst. Die zwölf Denksäulen aber das Vorbild des Wahren, das aus dem Guten im Gottesdienst (stammt). Daß zwölf bezeichnet alles zum Wahren Gehörige in einem Inbegriff, sehe man Nr. 577, 2089, 2129 E, 2130 E, 3272; daß die zwölf Stämme ebenso alles zum Wahren der Kirche Gehörige bedeuten, wird im folgenden Kapitel, aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, gezeigt werden.

Weil die Altäre Vorbilder alles Guten des Gottesdienstes waren, und die jüdische Kirche eingesetzt wurde, daß sie vorbilden sollte die himmlische Kirche, die kein anderes Wahre anerkannte als das aus dem Guten, welches das himmlische Wahre genannt wird; (denn das Wahre wollte sie nicht im geringsten trennen vom Guten, so daß sie nicht einmal etwas vom Glauben oder Wahren nennen wollte, wofern sie nicht an das Gute dächte, und zwar aus dem Guten, man sehe Nr. 202, 337, 2069, 2715, 2718, 3246), deswegen geschah die Vorbildung des Wahren durch die Steine des Altars, und wurde verboten, daß es durch Denksäulen geschehe, damit nicht so das Wahre vom Guten getrennt, und das Wahre anstatt des Guten vorbildlich verehrt werden möchte.

Daher heißt es 5. Mose 16/21,22: "Du sollst dir nicht pflanzen einen Hain jedweden Baumes neben dem Altar Jehovahs, deines Gottes, den du dir machen wirst, und sollst dir nicht aufrichten eine Denksäule, die hasset Jehovah, dein Gott", denn das vom Guten getrennte Wahre, oder den von der Liebtätigkeit getrennten Glauben verehren, ist gegen das Göttliche, weil gegen die Ordnung, was bezeichnet wird durch: "du sollst dir nicht aufrichten eine Denksäule, die Jehovah Gott hasset", daß sie aber dennoch solche aufgerichtet und so dasjenige vorgebildet haben, was gegen die Ordnung ist, erhellt bei

Hos.10/1,2: "Israel, wie es vermehret seine Frucht, so vermehret es auch die Altäre, wie das Gut seines Landes, machen sie reichlich Denksäulen; aber Er wird umstürzen ihre Altäre, wird verwüsten ihre Denksäulen".

1.Kön.14/23: "Jehudah hat Böses getan in den Augen Jehovahs, und sie haben sich Höhen erbaut, und Denksäulen, und Haine, auf jedem hohen Hügel und unter jedem grünen Baum".

2.Kön.17/10: "Die Söhne Israels haben sich aufgestellt Denksäulen und Haine, auf jedem hohen Hügel, und unter jedem grünen Baum".

2.Kön.18/4: "Chiskia entfernte die Höhen, und zerbrach die Denksäulen, und hieb den Hain um, und zerstieß die eherne Schlange, die Moses gemacht hatte, weil sie ihr räucherten".

Weil die Heiden durch Überlieferungen auch wußten, daß das Heilige des Gottesdienstes durch Altäre und durch Denksäulen vorgebildet werde, und sie doch im Bösen und Falschen waren, darum wird durch die Altäre bei den Heiden bezeichnet Böses des Gottesdienstes, und durch Denksäulen Falsches, weshalb befohlen wurde, daß sie zerstört werden sollten:

2. Mose 34/13; 5. Mose 7/5; 12/3: "Die Altäre der Heiden sollt ihr umstürzen, und ihre Denksäulen zerbrechen, und ihre Haine umhauen".

2. Mose 23/24: "Du sollst dich nicht bücken vor den Göttern der Heiden, und sie nicht ehren, und nicht tun nach ihren Werken, weil du vielmehr sie zerstören und zerbrechen sollst ihre Denksäulen": Götter der Heiden steht für Falsches, Werke für Böses, Denksäulen zerbrechen für zerstören den Gottesdienst aus dem Falschen.

Jerem.43/13: "Nebukadnezar, der König Babels, wird zerbrechen die Denksäulen des Hauses der Sonne in Ägyptenland, und die Häuser der Götter Ägyptens wird er verbrennen mit Feuer".

Hes.26/11: "Nebukadnezar, der König Babels, wird durch die Hufe seiner Pferde zertreten alle deine Gassen, das Volk wird er mit dem Schwert töten, und die Denksäulen deiner Stärke in die Erde hinabsinken machen": wo von Tyrus. Nebukadnezar, der König Babels, bezeichnet das, was verwüstet: Nr. 1327 E; Hufe der Pferde für unterstes Verständiges, wie es Wißtümliches aus lauter Sinneswahrnehmungen ist. Daß Hufe Unterstes bedeuten, wird anderswo, aus göttlicher Barmherzigkeit des Herrn, begründet werden. Pferde für Verständiges: Nr. 2760, 2761, 2762; Gassen für Wahres, und im entgegengesetzten Sinn für Falsches: Nr. 2336, sie zertreten heißt zerstören die Erkenntnisse des Wahren, die durch Tyrus bezeichnet werden. Daß Tyrus, wovon hier die Rede ist, die Erkenntnisse des Wahren sind: Nr. 1201; das Volk mit dem Schwert töten, für Wahres durch das Falsche zerstören; daß Volk gesagt wird von Wahrem: Nr. 1259, 1260, 3295, 3581, und daß Schwert das kämpfende Falsche ist: Nr. 2799. Hieraus wird klar, was heißt "die Denksäulen der Stärke in die Erde hinabsinken machen". Daß Stärke gesagt wird vom Wahren und vom Falschen, erhellt auch aus dem Wort.

3728. "Und goß Öl auf ihr Haupt", 1. Mose 28/18, bedeutet das heilige Gute.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Öls, sofern es ist das Himmlische der Liebe oder das Gute, wovon Nr. 886, 3009; aus der Bedeutung des Hauptes, sofern es ist das, was oben ist, oder das was inwendig ist. Daß das Gute ist das Obere oder Inwendigere, und das Wahre das Untere oder Auswendigere, ist in vielen Stellen gezeigt worden.

Hieraus wird klar, was durch jenen alten Brauch, daß man auf das Haupt einer Denksäule Öl goß, bezeichnet wurde, daß nämlich das Wahre nicht sein soll ohne das Gute, sondern aus dem Guten; somit durch das Gute herrschen soll, wie das Haupt über den Leib; denn das Wahre ohne das Gute ist nicht wahr, sondern ist ein lebloser Ton, und so beschaffen, daß es von selber zerstäubt.

Im anderen Leben zerstäubt es auch bei denjenigen, die vor anderen das Wahre oder die Lehren des Glaubens, auch welche die Lehren der Liebe wußten, wenn sie nicht im Guten gelebt haben, und somit wenn sie nicht aus dem Guten das Wahre behielten.

Daher ist die Kirche nicht Kirche vermöge des vom Guten getrennten Wahren, mithin nicht durch den von der Liebtätigkeit getrennten Glauben, sondern durch das Wahre, das aus dem Guten, oder durch den Glauben, der aus der Liebtätigkeit (hervorgeht).

Das gleiche wird auch bezeichnet durch das, was der Herr 1. Mose 31/13 zu Jakob sagte: "Ich bin der Gott Bethels, wo du gesalbt hast die Denksäule, wo du Mir gelobt hast ein Gelübde"; und dadurch daß "Jakob abermals aufstellte eine Denksäule, eine Denksäule von Stein, und darauf ausschüttete ein Trankopfer, und Öl darauf goß": 1. Mose 35/14; durch Trankopfer ausschütten auf die Denksäule, wird bezeichnet das göttlich Gute des Glaubens, und durch Öl darauf gießen, das göttlich Gute der Liebe. Daß das Gießen von Öl auf einen Stein, ohne die Bedeutung einer himmlischen und geistigen Sache, etwas Lächerliches und Götzendienerisches wäre, kann jeder sehen.

HG 3729

3729. "Und nannte den Namen jenes Ortes Bethel", 1. Mose 28/19, bedeutet die Beschaffenheit des Zustandes.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Namens und des Nennens mit Namen, sofern es ist die Beschaffenheit, wovon Nr. 144, 145, 1754, 1896, 2009, 2724, 3006, 3421; und aus der Bedeutung des Ortes, sofern er ist Zustand, wovon Nr. 2625, 2837, 3356, 3387; die Beschaffenheit des Zustands ist es, die durch Bethel bezeichnet wird.

Bethel bedeutet in der Grundsprache Haus Gottes, und daß dieses das Gute ist im Letzten der Ordnung, sehe man Nr. 3720.

3730. "Früher jedoch war Lus der Name der Stadt", 1. Mose 28/19, bedeutet die Beschaffenheit des früheren Zustandes.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Namens, sofern er ist die Beschaffenheit, wovon Nr. 3729; und aus der Bedeutung der Stadt, sofern sie ist die Lehre des Wahren, wovon Nr. 402, 2268, 2449, 2712, 2943, 3216.

Lus in der Grundsprache bedeutet zurücktreten, somit Abscheidung, die eintritt, wann die Lehre des Wahren oder das Wahre an die erste Stelle gesetzt, und das Gute vernachlässigt wird, somit wenn allein das Wahre im Letzten der Ordnung ist. Dagegen wenn das Wahre beisammen mit dem Guten im Letzten der Ordnung ist, dann ist kein Abtreten oder Abscheiden, sondern Hinzutreten oder Verbindung. Dieses ist die Zustandsbeschaffenheit, die durch Lus bezeichnet wird.

3731. Vers 20-22: Und Jakob gelobte ein Gelübde, sprechend: Wird Gott mit mir sein, und mich behüten auf diesem Wege, den ich wandle, und mir geben Brot zu essen, und ein Kleid anzuziehen. Und werde ich wiederkommen im Frieden zum Hause meines Vaters, so wird Jehovah mir sein zum Gott. Und dieser Stein, den ich gesetzt als Denksäule, wird sein ein Haus Gottes, und alles, was Du mir geben wirst, verzehnten, ja verzehnten will ich es Dir.

"Und Jakob gelobte ein Gelübde, sprechend" bedeutet den Vorsehungsstand;

"wird Gott mit mir sein, und mich behüten auf diesem Wege, den ich wandle" bedeutet das fortwährende Göttliche;

"und mir geben Brot zu essen" bedeutet bis zur Verbindung mit dem göttlich Guten;

"und ein Kleid anzuziehen" bedeutet Verbindung mit dem göttlich Wahren;

"und werde ich wiederkommen im Frieden zum Hause meines Vaters" bedeutet, bis zur vollkommenen Einigung;

"so wird Jehovah mir sein zum Gott" bedeutet, daß das göttlich Natürliche auch Jehovah sei;

"und dieser Stein, den ich gesetzt als Denksäule" bedeutet das Wahre, welches das Letzte ist,

"wird sein ein Haus Gottes" bedeutet hier wie früher das Reich des Herrn im Letzten der Ordnung, in dem das Obere wie in seinem Hause;

"und alles, was Du mir geben wirst, verzehnten, ja verzehnten will ich es Dir" bedeutet, alles und jedes habe Er aus eigener göttlicher Kraft getan.

3732. "Und Jakob gelobte ein Gelübde", 1. Mose 28/20, bedeutet den Vorsehungsstand.

Dies erhellt aus der Bedeutung von geloben ein Gelübde, sofern es im inneren Sinn heißt: wollen, daß der Herr vorsehen möge, daher ist es im höchsten Sinn, in dem vom Herrn gehandelt wird, der Vorsehungsstand.

Daß geloben ein Gelübde im inneren Sinn heißt: wollen, daß der Herr vorsehen möge, kommt daher, weil in den Gelübden das Verlangen und der Wunsch liegt, daß geschehen möge, was man will, somit daß der Herr vorsehen möge. Es ist eine Art Übereinkunft und zugleich eine Verpflichtung von seiten des Menschen, die er auf sich genommen hat, wenn er das Gewünschte verlangt, wie hier von Jakob, daß Jehovah ihm zum Gott sein sollte, und der Stein, den er gesetzt als Denksäule, sollte das Haus Gottes sein, und daß er verzehnten wolle alles, was Er ihm geben werde, wenn Jehovah ihn behüte auf dem Wege, und ihm gebe Brot zu essen und ein Kleid anzuziehen, und er wiederkommen werde im Frieden zum Hause seines Vaters.

Hieraus wird klar, daß die Gelübde zu damaliger Zeit besondere Zusagen gewesen sind, hauptsächlich Gott als ihren Gott anzuerkennen, wenn er sie versorgen würde mit dem, was sie wünschten, und auch, daß sie es Ihm durch eine Leistung vergelten wollten, wenn er für sie sorgen würde.

Aus diesem erhellt offenbar, von welcher Art die Väter der jüdischen Nation waren, wie hier Jakob, daß er Jehovah noch nicht anerkannte, und daß er noch in der Wahl stand, ob er ihn oder einen anderen als seinen Gott anerkennen sollte. Das war eine Eigentümlichkeit bei jener Nation, von ihren Vätern her, daß ein jeder seinen Gott haben wollte, und wer Jehovah verehrte, ihn nur verehrte als einen Gott, der Jehovah genannt wurde, und durch diesen Namen unterschieden war von den Göttern anderer Nationen. Daß somit ihr Gottesdienst auch in diesem Punkt Abgötterei war, denn die Verehrung des Namens allein, selbst auch des Jehovah, ist nur eine abgöttische: Nr. 1094; wie denn auch diejenigen, die sich Christen nennen und sagen, sie verehren Christum, und leben nicht nach Seinen Geboten, Ihn auf abgöttische Weise verehren, weil bloß Seinen Namen; denn es ist ein falscher Christus, den sie verehren, wovon auch bei Matth.24/23,24: Nr. 3010.

3733. "Wird Gott mit mir sein und mich behüten auf diesem Wege, den ich wandle", 1. Mose 28/20, bedeutet das fortwährende Göttliche.

Dies erhellt aus der Bedeutung von dem Sein Gottes mit jemand, und von behüten auf dem Wege, den er wandelt, sofern es ist das fortwährende Göttliche; denn es wird gesagt vom Herrn, Der im eigentlichen Wesen des Lebens nach Jehovah war. Daher war Sein ganzes Leben vom ersten der Kindheit bis zum letzten das fortwährende Göttliche, und das bis zur vollständigen Vereinigung des menschlichen Wesens mit dem Göttlichen.

3734. "Und mir geben Brot zu essen", 1. Mose 28/20, bedeutet bis zur Verbindung mit dem göttlich Guten.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Brotes, sofern es ist alles himmlisch und geistig Gute, das vom Herrn ausgeht, und im höchsten Sinn der Herr selbst in Ansehung des göttlich Guten, wovon Nr. 276, 680, 1798, 2165, 2177, 3464, 3478; und aus der Bedeutung von essen, sofern es ist mitgeteilt, angeeignet, und verbunden werden, wovon Nr. 2187, 2343, 3168, 3513 E, 3596.

3735. "Und ein Kleid anzuziehen", 1. Mose 28/20, bedeutet Verbindung mit dem göttlich Wahren.

Dies erhellt aus der Bedeutung des Kleides, sofern es ist das Wahre, wovon Nr. 1073, 2576, hier das göttlich Wahre, weil gehandelt wird vom Herrn; und aus der Bedeutung von anziehen, sofern es ist ihm angeeignet und verbunden werden.

Die Beschaffenheit des inneren Sinnes des Worte kann aus diesem und dem übrigen erhellen, daß nämlich, wenn im Buchstabensinn die Rede ist vom Brot und vom Kleid, und auch, wo historisch gesagt wird, wie hier: "wenn Gott mir Brot zu essen und ein Kleid zum anziehen gibt", die Engel, die beim Menschen sind, dann keineswegs denken an das Brot, sondern an des Gute der Liebe, und im höchsten Sinn an das göttlich Gute des Herrn; und nicht an das Kleid, sondern an das Wahre, und im höchsten Sinn an das göttlich Wahre des Herrn. Für sie sind solche Dinge, die im Buchstabensinn vorkommen, nur Veranlassungen, an Himmlisches und Göttliches zu denken; denn solche Dinge sind Gefäße, die im Letzten der Ordnung sind. Wenn also vom Menschen, während er in heiliger Stimmung ist, an das Brot gedacht wird, z.B. an das Brot im heiligen Abendmahl, oder an das tägliche Brot im Gebet des Herrn, dann dient der Gedanke an das Brot, den der Mensch hat, den Engeln, die beim Menschen sind, zum Anlaß, an das Gute der Liebe, das vom Herrn ist, zu denken; denn die Engel fassen durchaus nicht den Gedanken des Menschen an Brot, sondern an dessen Statt haben sie den Gedanken an das Gute, denn solcherart ist die Entsprechung. Ebenso, wenn vom Menschen, während er in heiliger Stimmung ist, an das Kleid gedacht wird, dann haben die Engel den Gedanken an das Wahre. So verhält es sich mit allem übrigen, was im Wort ist.

Hieraus kann erhellen, von welcher Art die Verbindung des Himmels und der Erde durch das Wort ist, nämlich von der Art, daß der Mensch, der das Wort andächtig liest, durch solche Entsprechungen eng verbunden ist mit dem Himmel, und durch den Himmel mit dem Herrn, obwohl der Mensch bloß im Gedanken ist an dasjenige im Wort, was in seinem buchstäblichen Sinn steht. Das Heilige selbst, das alsdann beim Menschen ist, kommt aus dem Einfluß himmlischer und geistiger Gedanken und Gefühle, die von solcher Art bei den Engeln sind.

Auf daß ein solcher Einfluß stattfinden möge, und daher Verbindung des Menschen mit dem Herrn, ist vom Herrn das heilige Abendmahl eingesetzt worden, wo mit deutlichen Worten gesagt wird, daß das Brot und der Wein der Herr ist; denn der Leib des Herrn bedeutet Seine göttliche Liebe, und die Gegenliebe beim Menschen eine Liebe, wie sie bei den himmlischen Engeln ist, und das Blut ebenfalls Seine göttliche Liebe, und die Gegenliebe beim Menschen aber eine Liebe, wie sie bei den geistigen Engeln ist.

Hieraus wird klar, wie viel Göttliches im einzelnen des Wortes liegt, obwohl der Mensch nicht weiß, was es ist, und wie beschaffen es ist. Diejenigen aber, die im Leben des Guten waren, während sie in der Welt lebten, kommen in die Erkenntnisse und das Innewerden alles dessen nach ihrem Hingang; denn alsdann legen sie das Irdische und Weltliche ab, und ziehen das Himmlische an, und sind gleichfalls in der geistigen und himmlischen Vorstellung, in der die Engel sind.

3736. "Und werde ich wiederkommen im Frieden zum Hause meines Vaters", 1. Mose 28/21, bedeutet bis zur vollkommenen Einigung.

Dies kann daraus erhellen, daß das Haus des Vaters, wenn es vom Herrn gesagt wird, das Göttliche Selbst ist, in dem der Herr von der Empfängnis selbst her war. Wiederkommen zu jenem Haus, bedeutet zum göttlich Guten selbst, das der Vater genannt wird. Daß dieses der Vater ist, sehe man Nr. 3704. Daß wiederkommen zu jenem Haus, bedeutet vereinigt werden, kann einleuchten.

Das gleiche wurde verstanden vom Herrn, wo Er sagte: Er sei vom Vater ausgegangen, und gekommen in die Welt, und Er gehe wieder zum Vater; nämlich unter dem Ausgehen vom Vater (wird verstanden), daß das Göttliche Selbst angenommen habe das Menschliche; unter dem Kommen in die Welt, daß Er gewesen sei wie ein Mensch, und unter dem Gehen zum Vater, daß Er das menschliche Wesen mit dem göttlichen Wesen geeinigt habe.

Dies wurde auch verstanden unter folgenden Worten, die der Herr bei Joh.6/62 redete: "Wenn ihr sehen werdet den Sohn des Menschen auffahren, wo Er vorher war".

Joh.13/3,33: "Jesus wußte, daß der Vater Ihm alles in die Hände gegeben, und daß Er von Gott ausgegangen war, und zu Gott hingehe; Kinder, noch kurze Zeit bin Ich bei euch; wohin Ich gehe, dahin könnt ihr nicht kommen".

Joh.16/5,7,10,16,17: "Nun gehe Ich hin zu Dem, der Mich gesandt hat, aber niemand von euch fragt Mich, wohin gehst Du; es ist euch gut, daß Ich hingehe, denn wenn Ich nicht hinginge, so käme der Paraklet (der Beistand) nicht zu euch; wenn Ich aber hingegangen bin, werde Ich ihn zu euch senden. Über ein Kleines, so werdet ihr Mich nicht sehen, und wieder über ein Kleines, so werdet ihr Mich sehen, und Ich gehe zum Vater".

Joh.16/28: "Ich bin ausgegangen vom Vater, und gekommen in die Welt, wiederum verlasse Ich die Welt, und gehe zum Vater".

Hingehen zum Vater heißt in jenen Stellen: das menschliche Wesen vereinigen dem Göttlichen.

3737. "So wird Jehovah mir sein zum Gott", 1. Mose 28/21, bedeutet, das göttlich Natürliche (werde) auch Jehovah (sein).

Dies kann erhellen aus der Nachfolge im inneren höchsten Sinn, in dem gehandelt wird von der Vereinigung des Menschlichen des Herrn mit Seinem Göttlichen. Auf daß aber dieser Sinn erscheinen möge, muß man den Gedanken abziehen von der Geschichte, insofern sie den Jakob betrifft, und festhalten am Göttlich-Menschlichen des Herrn, und hier an Seinem göttlich Natürlichen, das durch Jakob vorgebildet wird.

Das eigentlich Menschliche, wie einigemal früher gesagt worden, besteht aus dem Vernünftigen, welches das gleiche ist mit dem inwendigen Menschen, und aus dem Natürlichen, welches das gleiche ist mit dem äußeren Menschen, und auch aus dem Leib, der dem Natürlichen dient als Mittel oder äußerstes Organ, um in der Welt zu leben; und durch das Natürliche dient es dem Vernünftigen, und weiter durch das Vernünftige dient es dem Göttlichen.

Weil der Herr in die Welt gekommen ist, um das ganze Menschliche in Ihm göttlich zu machen, und zwar nach der göttlichen Ordnung, und durch Jakob das Natürliche des Herrn vorgebildet wird, und durch sein Leben in der Fremdlingschaft im höchsten Sinn, wie der Herr sein Natürliches göttlich gemacht hat, darum wird hier, wo gesagt wird: "werde ich im Frieden wiederkommen zum Hause meines Vaters, so wird Jehovah mir zum Gott sein", bezeichnet die Vereinigung des Menschlichen des Herrn mit Seinem Göttlichen, und daß Er auch in Ansehung des göttlich Natürlichen Jehovah sein werde durch die Vereinigung des göttlichen Wesens mit dem Menschlichen, und des Menschlichen mit dem Göttlichen.

Es wird nicht verstanden eine solche Vereinigung, wie sie zwischen zweien stattfindet, die voneinander unterschieden sind, und allein durch Liebe verbunden, wie ein Vater mit dem Sohn, wenn der Vater den Sohn liebt und der Sohn den Vater, oder wie wenn ein Bruder den Bruder, oder wie ein Freund den Freund liebt, sondern es ist eine wirkliche Vereinigung in eins, daß es nicht zwei sind, sondern eins, was auch der Herr in mehreren Stellen lehrt, und weil eins, so ist auch alles Menschliche des Herrn das Göttliche Sein oder Jehovah, man sehe Nr. 1343, 1736, 2156, 2329, 2447, 2921, 3023, 3035.

HG 3738

3738. "Und dieser Stein, den ich gesetzt als Denksäule", 1. Mose 28/22, bedeutet das Wahre, welches das Letzte ist.

Dies erhellt aus demjenigen, was Nr. 3724, 3726 gesagt wurde, wo die gleichen Worte.

3739. "Wird sein ein Haus Gottes", 1. Mose 28/22, bedeutet das Reich des Herrn im Letzten der Ordnung, worin das Obere wie in seinem Hause.

Dies erhellt ebenfalls aus dem Nr. 3720 Gesagten, wo auch die gleichen Worte, und überdies aus dem, was Nr. 3721 bemerkt wurde.

Damit, daß das Obere im Letzten der Ordnung wie in seinem Hause sei, verhält es sich so: vom Herrn ist eine solche Ordnung eingesetzt worden, daß das Obere in das Untere einfließen und dort ein Abbild von sich im allgemeinen darstellen soll, daß es mithin dort beisammen in einer allgemeinen Form sein soll, und so in der Ordnung vom Obersten, d.h. vom Herrn her. Daher kommt es, daß das nächste Bild des Herrn der innerste Himmel ist, welches der Himmel der Unschuld und des Friedens ist, wo die Himmlischen sind. Dieser Himmel, weil dem Herrn am nächsten, wird genannt Seine Ähnlichkeit, der andere Himmel, nämlich der auf den ersteren folgt, und auf niedrigerer Stufe steht, ist das Bild des Herrn, weil in diesem Himmel das, was im oberen Himmel ist, wie in einem Allgemeinen beisammen sich darstellt. Der letzte Himmel, der wieder auf diesen folgt, verhält sich ebenso zu jenem; denn das Besondere und Einzelne des nächst oberen Himmels fließt in diesen Himmel ein, und stellt sich dort im allgemeinen dar in einer entsprechenden Form.

Ebenso verhält es sich beim Menschen, denn dieser ist nach dem Ebenbild der drei Himmel geschaffen und gebildet: was das Innerste ist bei ihm, fließt ebenso in das ein, was unten ist, und dieses ebenso in das, was das Unterste und Letzte ist. Durch diesen Einfluß und das Zusammentreffen in dem, was unten, und endlich in dem, was das Letzte, besteht das Natürliche und Leibliche. Daher ist ein Zusammenhang des Letzten mit dem Ersten; ohne diesen Zusammenhang würde das, was das Letzte in der Ordnung ist, nicht einmal den kleinsten Augenblick fortbestehen.

Hieraus wird klar, was verstanden wird unter dem, daß das Obere im Letzten der Ordnung wie in seinem Hause sei. Ob man sagt das Obere und Untere, oder das Innere und Äußere, ist ganz gleich; denn für den Menschen erscheint das Innere als Oberes, und darum setzt der Mensch den Himmel in die Höhe, da er doch im Inneren ist.

3740. "Und alles, was Du mir geben wirst, verzehnten, ja verzehnten will ich es Dir", 1. Mose 28/22, bedeutet, alles und jedes habe Er aus eigener göttlicher Kraft getan.

Dies erhellt aus der Bedeutung von geben, wenn es gesagt wird vom Herrn, sofern es heißt: Er habe es Sich selbst gegeben, wovon Nr. 3705 E, somit aus eigener Kraft; und aus der Bedeutung von verzehnten und des Zehntens, sofern es ist Gutes und Wahres, das im Inwendigeren beim Menschen verborgen wird vom Herrn, welches Gute die Überreste genannt werden, wovon Nr. 576, 1738, 2280; wenn dieses vom Herrn gesagt wird, so ist es göttlich Gutes und göttlich Wahres, was der Herr Sich mit eigener Kraft erworben hat, man sehe Nr. 1738, 1906.

 

Nr. 3741- 3750 abgedruckt in Band


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