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O Herr, sehr hoch erhaben,
Viel ärgern sich an dir,
Weil du ohn' Schmuckes Gaben
Und ohne Reiz und Zier;
Denn was sie an dir schauen
Ist Krankheit nur und Schmerz,
Drum wendet sich voll Grauen
Von dir das eitle Herz.
Herr, von der Welt verachtet,
In deinem Schmerzgestöhn,
Verwundet und verschmachtet:
Wie dünkst du mir so schön!
Du trägst ja meine Sünde,
Trägst meine Missethat,
Damit ich Frieden finde
Nach Gottes Gnadenrath.
Du leidest ohne Klagen,
Als wie ein stummes Lamm,
Um meine Schuld zu tragen
Am blut'gen Kreuzesstamm.
Es bricht aus deinen Wunden
Ein heller Gnadenschein,
Der machet mich gesunden
Von aller Angst und Pein.
Du hast zu meinem Frommen
Zum Opfer dich gebracht;
Gott hat dich aufgenommen,
Als du dein Werk vollbracht.
Dein Stuhl der Ehren stehet
Bei seinem Thron gestellt,
Dort hat er dich erhöhet
Zum König aller Welt.
Doch in des Himmels Glanze
Dünkst du nicht schöner mir
Als in dem Dornenkranze
Und deiner Wunden Zier.
Es flammt aus deiner Krone
Derselben Liebe Strahl,
Dort auf des Himmels Throne
Wie hier am Marterpfahl.
Und die dich jetzt verachten,
Von Eitelkeit bethört,
Sie werden einst noch schmachten,
Bis du sie hast erhört;
Bis du dich lassest finden
Und ihre Herzen wägst
Und trägst auch ihre Sünden,
Wie du die meinen trägst.
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