Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Meine Einquartierung.

.

Ungermann's wohnen in der guten Stube, Tante Lina rastet immer noch im Fremdenzimmer, Ottilie theilt mein Schlafgemach mit mir, mein Karl ist in die Fabrik verdrängt ... wo bleibe ich mit Kliebisch's?

Es ginge, wenn ich ebenfalls in die Fabrik ziehe, Ottilie in die Mädchenkammer verfügt wird und Dorette auf dem Boden schläft. Das will sie aber nicht, und da sie vermehrte Arbeit hat, kann ich ihr schlaflose Nächte nicht zumuthen. Sie sagt, es wäre auf dem Boden nicht richtig, mit schleichenden Schritten im Dunkeln, daß sie kein Auge zukriegte und lieber ginge, als sich krank graulte. Auf Schudderigkeiten hätte sie sich nicht vermiethet.

»Dorette,« sagte ich, »Spuk ist überwunden. In unserer aufgeklärten Zeit kommt er nicht mehr vor, er ist wie weggeblasen durch den Fortschritt, durch Telegraph und elektrisches Licht.«

»Uf'n Boden is et duster,« entgegnete sie.

Nun kann ich Kliebisch's doch nicht schreiben, die schwarzen Pocken wären bei uns ausgebrochen, oder was sonst Mieths-Contracte aufhebt, und sie nebenan bei Betti einquartieren, das scheitert sowohl an ihr, wie an ihrem Manne. Sie hilft mit Lagerstätten aus und was drauf und drunter gehört, aber über ihre Schwelle steigt kein Fremdling.

»Ich bin nicht so blödsinnig, ein Hotel aufzumachen,« sagte sie theilnehmend.

Damit hatte sie das Rechte getroffen. Wir sind Hotel! Aber doch nur aus Geschäfts- und Freundschafts-Rücksichten mit Hinblick auf das Allgemeine. Jeder Einzelne ist für die Ausstellung verantwortlich, und für den Besuch kann nicht genug gethan werden, theils daß er heran-, theils daß das Unternehmen herauskommt. Berlin kann doch nicht alle Eisbären und Rutschbahnen alleine bezahlen.

Ungermann's sind, soweit ich beurtheilen kann, zufrieden. Am ersten Morgen sagte sie: »Mein lieber Mann ist noch ein Kopfkissen mehr gewohnt,« und er sagte, »meine liebe Frau frühstückt Cacao, wenn es Ihnen keine Mühe macht,« und so einen kleinen Wunsch nach dem anderen, bis sie es hatten, wie sie wollten. Mich rührte diese Zärtlichkeit, denn sie sind Beide keine Jünglinge mehr, namentlich vermuthe ich sie ihm im Taufschein bedeutend über, dagegen ist er würdevoller, als Männer in seinen Jahren zu sein pflegen. Er betrachtet die Welt vom ernsten Standpunkt, hat sich aber vorgenommen, Berlin zu durchforschen, selbst wenn er Elemente nicht vermeiden könnte, deren Berührung zu falschen Schlüssen Anlaß gäbe. Die sociale Frage zu studiren, sei die Aufgabe eines jeden, der das Wohl des Staates im Herzen trüge.

Wir kennen einen Polizeilieutenant a. D., sagte ich, »der wird Ihnen angeben, wo Sie Bauernfänger an der Quelle beobachten können, und das Asyl für Obdachlose und Plötzensee und die Armenpflege und was sonst gefällig ist.«

»Ich danke Ihnen sehr. Das ist, was ich will. Ja, ja, das ist es. Unser Bürgermeister ist noch jung. Sehr jung. Wir Stadträthe müssen gut unterrichtet sein, damit wir die Bürgerschaft vor Mißgriffen schützen.«

»Sehr edel gedacht, Herr Stadtrath,« erwiderte ich.

»Wenn mein lieber Mann nicht wäre, es ginge drunter und drüber,« nahm Frau Ungermann das Wort. »Aber wir bilden uns nichts darauf ein und überlassen Anderen den Vortritt, wenn das Einkommen auch nicht so groß ist. Man weiß ja doch, was man ist.«

»Ganz meine Meinung, Frau Stadträthin.«

»Die Frau Bürgermeisterin käme ja sehr gern nach Berlin, aber es wird den Leuten zu kostspielig. Sie müssen im Winter repräsentiren und da bleibt für den Sommer höchstens ein billiger Landaufenthalt. Ja, ja, jeder Stand hat seine Last.« –

Herr Ungermann besuchte die Ausstellung fleißig, aber immer nur das Gewerbliche; das vergnügliche verurtheilte er stark. Sie, die Frau, hatte weder Sinn für das Eine noch das Andere. Es ist ihr zu weitläufig draußen und zu mühsam.

Endlich und endlich kam sie jedoch mit ihren Anliegenheiten heraus, wozu sie mich ausersehen hatte.

Ich ließ sie sich ruhig aussalmen, und als sie mich fragend anblickte, sagte ich: »Meine verehrte Frau Stadträthin, das geht nicht. Eine Schneiderin ins Haus nehmen, ist schon längst nicht mehr an der Tagesordnung.«

»Aber man kann selber mithelfen, und es kommt wesentlich billiger.«

»Es fehlt mir an Platz.«

»Das große Eßzimmer ist doch da.«

»Im Berliner Zimmer wird table d'hôte gehalten, wie Sie selbst wissen.«

»Es ist ja bald wieder aufgeräumt.«

»Dazu hat das Mädchen keine Zeit. Nein, wollen Sie sich ausstaffiren, sehen Sie sich in der Ausstellung die über alle Begriffe schöne Gruppe ›Bekleidungs-Industrie‹ an, wo Sie die herrlichsten Sachen finden, vom einfachsten Hauskleids bis zur Galarobe im Preise von achtzehntausend Mark.«

»Ich möchte nicht in Toiletten erscheinen, die Parade gestanden haben und aller Welt bekannt sind. Außerdem habe ich meinen eigenen Geschmack.«

Den hat sie allerdings, aber er ist auch danach. Was sie anzieht, sieht alles so versonntäglicht aus, so besuchsmäßig, und sitzt dabei doch nicht ordentlich zu Maß. Aus ihrem Gespräch entnahm ich indes so viel, daß sie wohl fühlt, nicht auf der Höhe zu stehen, und die Frau Bürgermeisterin keineswegs aussticht, wie sie möchte. Die geht vielleicht ganz simpel, aber schick, und was sie anhat, läßt sie reizend, und das verdrießt die Ungermann, die die erste Toiletten-Violine spielen will, wie manches Kostüm ist im Schaufenster eine stille Pracht, aber so bald eine sich hineinbegiebt, verlieren Beide, Las Kleid sowohl als der innewohnende Rumpf. Sich wirklich »kleiden« ist eine Begabung. Nachdem ich genügend überlegt hatte, sagte ich: »Kaufen Sie fertig, da wissen Sie, was Sie haben.«

»Nimmermehr. Nein, meine Figur opfere ich nicht der Schablone.«

Ich sah mir ihren Umriß an. Wie ein solches Gestell sich noch lange mit Figur betituliren mag, finde ich kühn. Und ist es hübsch, sich neu zu behängen, um Aergerniß zu verbreiten? Und war es rücksichtsvoll, mir eine fremde Person zuzumuthen, wo ich nicht aus noch ein weiß? So viel ward mir klar: die Ungermann bleibt vier Winter.

»Meine Liebe,« begann ich daher trocken, »das Fertige sitzt am besten, wollen Sie jedoch nicht das Hochmodernste, werden Sie in einem großen Geschäft nach ihren eigenen Angaben immer rascher bedient, als im Hause. Besehen Sie mit Ottilie die Leistungen auf der Ausstellung, das regt die Phantasie an, und Sie können sich nach den vorhandenen Motiven etwas bauen lassen, daß die Frau Bürgermeisterin platt hinfällt.«

»Sie mißverstehen mich,« sagte sie süßlächelnd. »Die Dame ist viel zu erhaben, als daß ich nur daran dächte, ihr zu imponiren. Ach nein. Aber mein lieber Mann wünscht, daß, wenn ich doch einmal in Berlin bin, ich meine Toilette wahrnehme. Und warum auch nicht? wir können es ja. Für wen sollen wir sparen? Wenn wir mal todt sind, mein lieber Mann und ich, fällt unser Bischen einem Neffen zu, der es gar nicht einmal gebraucht. Der übernimmt die Fabrik meines Bruders.«

»Was kommt es denn auf die paar Möpse mehr an? Ich empfehle Ihnen Gerson.«

Es verdroß sie sichtbar, daß ich mich nicht erweichen ließ, aber als Hotelverwaltung muß man sich einen Marmorbusen zulegen. Saueren Herzens schwamm sie mit Ottilie und Tante Lina ab, zu Dritt sich in die Confection zu stürzen.

Aus Tante Lina ward ich in den letzten Tagen nicht mehr klug. Sie war rein versessen auf die Ausstellung, und war schon draußen, wo die Morgenstunde vor zehn eine Mark im Munde hat, wahrscheinlich um das Frühaufstehen mit erhöhtem Eintritt zu bestrafen, was wollte sie dort und warum war sie so ausgewechselt, daß sie mehr schwieg als erzählte und träumend da saß? Und dann wieder war sie ganz aufgeregt. Und einen Stoß Zeitungen hatte sie bei sich zu liegen, die sie in allschlafender Nacht durchbuchstabirte. Sie hatte sich heimlich Kerzen gekauft, damit wir es nicht merken sollten, aber Dorette kam gleich dahinter und fragte, ob wir nicht einen Eimer Wasser vor Tante Linas Thür stellen wollten, sie läse am Ende das Bett noch in Brand.

Und zum Abreisen nicht die schwächste Anstalt.

Ich verhörte Ottilie. Die sagte, sie wären mit Herrn Kriehberg in Kairo gewesen und als Tante Lina das Kairo-Kleine-Journal, worin die Musiknummern stehen, durchgesehen hätte, wäre sie mit einem Male blaß geworden und wie ohnmächtig. Und seit dem Abend hätte sie es. Am liebsten säße sie auf einer Bank im Wandelgang und rührte sich nicht vom Fleck, immer nur die vorübergehenden anstarrend, ganz wie Leonore, die um's Morgenroth fährt, wie Kriehberg sich geäußert hätte.

»Sehr unpassend,« schalt ich. »wer das Alter nicht schont, ist auch anderer Unmoralitäten fähig, wie stehst Du mit ihm?«

Sie schwieg.

»Genickt hast Du, aber hoffentlich nicht Ja gesagt. Ottilie, Kriehberg paddelt noch; hängst Du Dich an ihn, geht er unter in dem Strome des Lebens, warte wenigstens, bis er auf dem Trocknen ist. Binde nicht Dich, binde nicht ihn. Und wenn er geht, was bist Du für ihn gewesen? Eine Sommerliebe, die um's Morgenroth flattern kann.«

»Nein, nein. So schändlich kann er nicht sein.«

»Schändlich nicht, aber leichtsinnig. Er hält ja nirgends aus, also auch nicht bei Dir. Und Tante Lina hat ihn auch erkannt; er hat sie nämlich gräßlich angelogen.«

»Nein, nein!«

»Das hat sie mir selbst gesagt.«

»Wie ungerecht. Ich war ja dabei.«

»Na also.«

»Das kam so. Er erzählte uns, wie kolossal der Betrieb im Hauptrestaurant sei. Da sind fünfundvierzig Köche und fünfzig Spülfrauen und gegen zwanzig Messer- und Silberputzer und über vierundvierzigtausend Tischtücher und Mundtücher und, denken Sie sich, achttausend tiefe, neunzigtausend flache Teller und achtzehntausend Beitellerchen und zwölftausend Messer und Gabeln. Und das wollte Tante Lina nicht glauben. Durchaus nicht.«

»Sie hätte sich ja blos überzeugen brauchen.«

»Sie sagte, so viel Geschirr gäbe es überhaupt nicht und das nahm er selbstverständlich übel.«

»Wann war das?«

»An demselben Abend.«

»Jetzt verstehe ich. Sie hat auf ihn gehalten und glaubt, sich in ihm getäuscht zu haben und bereut, daß sie seine Annäherung an Dich begünstigte. Sehr einfach.«

»Aber Kriehberg hat nicht gelogen.«

»Wenn Du eine kleine Stadt ausschüttelst, fallen nicht so viel Teller heraus, als im Hauptrestaurant täglich gebraucht werden, das ist klar. Und deshalb hält Tante Lina solche Porzellan-Anhäufungen für kalten Aufschnitt. Es giebt eben Wahrheiten, die manchmal keine sind. Kriehberg fehlt es an Welterfahrung und das ist bei einem Manne schlimm. Am Schlimmsten aber für die Frau, denn Dämlichkeit des Gatten ist kein Scheidungsgrund.«

Doch: »Rathet mir gut, aber rathet mir nicht ab« sagt die Braut im Sprichwort. Ich verkündete darum gewissermaßen prophetisch: »Ja, es ist wahr, die Liebe ist blind, aber sie merkt es erst, wenn sie hinterher den Schaden besieht.« –

Mein Karl sucht eine auswärtige Stellung für Kriehberg, ihn aus Berlin weg zu unterstützen. Das wäre für ihn Hut und noch guter für mich. Ottilie stelle ich die Wahl zwischen ihm und einem billigen, aber geschmackvollen Lodenanzug des Vereins Berliner Damenmode, Ich denke, sie nimmt den Anzug. –

Und deshalb machte ich mich auf, den Dreien nach, die in Costümbetrachtungen schwelgten, wenn die Ungermann sagt: »Solches würde ich mir machen lassen und jenes und das noch dazu und das und das und das, erwacht in Ottilie gleiches Begehren und sie läßt mit sich handeln. Ich kenne das. Was die eine hat, will die andere auch haben. Geht man in ein Geschäft und der junge Mann versichert, dies wird viel genommen ... schwapp hat man's.

Es ist mit Bräutigämmen ganz dasselbe. Hat eine einen, ruht die andere nicht, bis sie ebenfalls einen Verlobten unterärmelt, und wenn sie sich blos einbilden muß, ihn zu mögen. –

Ich traf sie in der Moden-Abtheilung. Ottilie und die Ungermann, die an allem, was sie sah, zu tadeln fand. Gefiel ihr der Stoff, verwarf sie den Schnitt, was gelb war, sollte roth sein und was mit Besatz war, wollte sie gesteppt haben. In mir siedeten bereits Bemerkungen, die ich nur unterdrückte, weil sie bei uns hotelisirt. Wäre sie die Butschen gewesen oder gar die Pohlenz ... ich hätte einen Ton geredet, wie das Nebelhorn an der Spree, bei dem ältere Leute einknicken, wenn es unangemeldet lostutet.

»Wo ist denn Tante Lina?« fragte ich, da ich sie nicht gewahrte.

»Die wird wohl draußen auf ihrer Bank in der Wandelhalle sitzen.«

»Dann helfe ich ihr spazieren sehen,« entgegnete ich. drehte mich kurz um und dampfte ab. Ich kann viel vertragen, nur keine Besserwisserei aus Dünkel.

Tante Lina saß richtig auf der Bank. Ich beobachtete sie aus einiger Entfernung eine ganze Weile.

Sie saß und sah. So merkwürdig selbstvergessen saß sie da, wie todt und jeden vorübergehenden schaute sie forschend an, mit den Augen, die allein lebend waren, scharf und fragend und hell.

Ich setzte mich zu ihr. Sie merkte es nicht.

»Tante Lina,« sagte ich.

Sie schrak ein wenig zusammen. »Ach Sie sind es,« sagte sie und sah wieder wie abwesend in die vorüberwogende Menge.

Auf einmal überkam sie heftiges Zittern, ihr Athem ging rasch und hörbar. »Was ist Ihnen?« rief ich besorgt und war schon auf dem Sprung, die Sanitätswache zu alarmiren.

Ein Herr ging daher, ihm zur Seite in einem Zähluhrfahrstuhl eine Dame. Sie sprach zu ihm, er neigte sich und antwortete freundlich aus ihre Fragen. Es war abendkühl. Er legte ihr seinen feinen, seidengefütterten Paletot über die Füße.

Sie lächelte ihm Dank zu. Eine recht nette Frau und ein stattlicher Mann, schon etwas weißlich an den Schläfen, aber das kleidete ihn gut.

Als das Paar in unserer Nähe war, rief Tante Lina: »Johannes. – Johannes!«

Der Herr wandte sich um. Hatte ihm der Ruf gegolten, der so weh klang und erstickt, als hätte ein verlassenes Rind nach der Mutter geweint?

Er blickte mich an, er blickte Tante Lina an. Dann schüttelte er leicht sein Haupt und schritt weiter.

Tante Lina war zusammengesunken; die Kunstlocken hingen vornüber und beschatteten ihre Augen. Es durchzuckte sie ruckweise, wie große Qual den Menschen durchbebt.

»Tante Lina, um Gotteswillen, was ist Ihnen?«

»Er war es,« flüsterte sie. »Er.«

»Wer denn, Tante Lina?«

»Johannes. Johannes Viedt. Es war wohl seine Frau, die neben ihm? – es war seine Frau.«

»Sie müssen sich geirrt haben, wo soll denn der herkommen?«

»Er ist es. Ich las seinen Namen unter den Besuchern des Tempels, die sich einschreiben, ganz deutlich: Johannes Viedt aus St. Louis. Ich hab' in allen Zeitungen die Fremdenlisten nachgesehen, sein Hotel herauszubringen, ich fand ihn nicht. Da habe ich auf dieser Bank gewartet, jeden Tag. Ich wußte, er würde kommen.«

»Und das that er auch.«

»Er sah mich und ich sah ihm in die Augen, wie damals, als er ging. Er hat mich nicht wieder erkannt. Nicht wieder.«

Sie weinte. Stille Thränen, schwere Thränen.

»Tante Lina, wollen wir nach Hause?«

»Ja. Und morgen reise ich. Ich habe Alles in Ordnung: mein Sterbekleid liegt im Schubkasten unten im großen Spinde. Und Tischler Grawert weiß Bescheid, blos ein einfacher Sarg, ganz einfach. Alles in Ordnung«.

»Nicht doch, Tante Lina. Ich lasse Sie nicht eher, als bis Sie wieder froh und heiter sind, weg mit so trüben Gedanken. Sehen Sie, wie schön und golden die Sonne auf die Kuppeln und Thürme scheint.«

»So?« fragte sie theilnahmslos. »Ich hatte eine Sonne, hier drinnen, die ist untergegangen. – Ob er wohl glücklich ist mit seiner Frau? – Ob wohl Kinder da sind? – Viedt's haben mir nie gesagt, daß er sich verheirathet hat. Sie wollten mir's wohl verheimlichen. Ja, Viedt's sind gut und Johannes ist der Beste.«

Sie erhob sich müde und wankend.

»Liebe Buchholz,« sagte sie sanft. »Haben Sie Dank, daß ich bei Ihnen sein konnte, daß ich ihn noch einmal sah. Ihm geht es gut; ich bin zufrieden.«

Wir verließen die Ausstellung und nahmen eine Droschke. Das Gewühl auf der Eisenbahn war nichts für Tante Lina.

Sie sprach unterwegs kein Wort. Ich glaube, sie begrub die Vergangenheit.

.

.

 << zurück weiter >>