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Romeo. Dieser Edelmann, ein naher Verwandter des Prinzen, mein bester Freund, muß um meinetwillen sein Leben lassen – – meine Ehre ist durch Tybalts Lästerungen beflekt, Tybalts, der kaum seit einer Stunde mein Vetter ist: O süsse Juliette, deine Schönheit hat mich weibisch gemacht – – Würd' ein Mann soviel leiden und gelassen bleiben?
Benvolio tritt auf.
Benvolio. O Romeo, Romeo, der brave Mercutio ist todt – –
Romeo. Dieser unglükselige Tag, es ahnet mir, wird mehr andre nach sich ziehen – –
Tybalt zu den Vorigen.
Benvolio. Hier kommt der rasende Tybalt wieder zurük.
Romeo. Lebend, im Triumph? und Mercutio ist erschlagen? Hinweg gen Himmel, zurükhaltende Sanftmuth, und du, feuer-augichte Wuth, sey nun meine Führerin! Nun, Tybalt nimm den nichtswürdigen Kerl zurük, den du vorhin mir gabst – – Mercutio's Seele schwebt nicht weit über unsern Häuptern und wartet auf die deinige – – Du oder ich, einer von uns muß ihm Gesellschaft leisten.
Tybalt. Du, armseliger Junge, der hier mit ihm zu lauffen gewohnt war, du sollst mit ihm.
(Sie fechten; Tybalt fällt.)
Benvolio. Romeo, hinweg, fliehe – – die Bürger lauffen zusammen, und Tybalt ist erschlagen – – Steh nicht so sinnlos da – – der Prinz wird dein Todes-Urtheil sprechen, wenn du ergriffen wirst – – Hinweg, fliehe, fort!
Romeo. O! Ich unglükseliger Ball des Glüks – –
Benvolio. Wie, du zögerst noch?
(Romeo entweicht.)