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VIII. Unser Verhalten zum Hasse der Welt

Damit komme ich zur Schlußfrage: Wie sollen wir uns in innerlicher Einstellung von Wille und Gemüt und wie in äußerem Wirken zu diesem Hasse einer Welt verhalten? Ich halte diese Frage für eine Frage von allerhöchster nationalpädagogischer Bedeutung, und ich wundere mich, daß sie so selten gestellt wurde.

Sehe ich auf das Ganze unseres Volkes, so war die Art, wie es bisher innerlich und äußerlich diesem Hasse begegnete, nichts weniger als einheitlich. Sehen wir zuerst die meines Erachtens verkehrten Verhaltungsweisen etwas genauer an. Einfach und roh gesprochen fand ich etwa folgende typische, auf je größere und kleinere Gruppen beschränkte Verhaltungsweisen. 1. Die erste Gruppe ist jene der Wiederhasser, zu der vor allem die Träger des ursprünglich so maßlosen Englandhasses gehören. 2. Eine zweite Gruppe zeigte das Verhalten jenes kalten, stolzen, mit Nüchternheit wohlvereinbaren, sich zuschließenden Trotzes, der sich unter die Devise des alten lateinischen Satzes bringen läßt: oderint dum metuant. 3. Eine dritte Gruppe, welche die Ursachen des Hasses im Gegensatz zu dem hier Dargelegten hauptsächlich vor allem in bloßer, tatsächlicher Unkenntnis des Auslandes über unser Sein und unsere Zustände sah, mußte folgerichtig als innere und äußere Haupthaltung jene des Aufklärungswillens einnehmen. 4. Eine vierte Gruppe endlich – Gott sei Dank ist sie klein, aber doch erheblich größer, als es Presse und Schrifttum aus begreiflichen Gründen verraten – ließ sich durch den Auslandshaß geradezu innerlich » anstecken«, haßte gleichsam Deutschland mit dem Auslande mit, oder begann doch alle unsere Zustände, einige sogar unsere Geschichte, unser Wesen und unseren dauernden Volkscharakter unter den bösartigen Einstellungen des Auslandes zu sehen und gleichsam in dieser Einstellung zu mikroskopieren.

Keine dieser Haltungen und keine der praktischen Verhaltungsweisen, die sich aus ihnen in Politik, Kulturschaffen usw. ergeben müßten, kann ich gutheißen und keine kann ich mit gutem Gewissen zur Nachfolge empfehlen. Ja ich muß sagen, daß sie mir allesamt gleich feminin, schwächlich und den wahren aufgewiesenen Ursachen des Hasses gegen uns ganz unangemessen erscheinen. Beschäftigen wir uns mit diesen vier typischen Gruppen etwas näher!

1. Zuerst die Wiederhasser. Nicht solche Deutsche nenne ich mit diesem Namen, die starke, mächtige Regungen des Widerhasses in ihrem Herzen empfanden und noch empfinden. Wie Liebe Gegenliebe unwillkürlich und sogar nach einem mehr als empirischen Gesetze weckt, so Haß – Widerhaß und beide um so mehr, je stärker und größer die Herzen und die Seelen sind. Ich nenne Wiederhasser diejenigen, die vermittels jenes geistigen Willens, der aus dem Zentrum einer vernünftigen Person herausquillt, diese an die Person heransteigenden Regungen nicht nur zu zügeln unterlassen, sondern sie im Gegenteile sogar mit Hilfe dieses geistigen Willens durch Vorstellung immer neuer Phantasiebilder und haßnährender Gedanken zu Flammen anfeuern – bei sich und ihrer Unwelt – anstatt diesen Willen zur Erreichung des höheren Zieles zu stählen, das ihn in den praktischen Dienst des Vaterlandes stellt. Was dabei den Englandhaß besonders betrifft, so sollte doch schon die einfache Erkenntnis abkühlend wirken, daß dieser Haß zwei Eigenschaften hat: 1. Dieser Haß oder doch sein Stärkemaß ist der stets und im Grunde nur komisch und grotesk wirkende Haß des enttäuschten und nun um sich schlagenden Liebhabers; ist also eine Folge unserer überstarken inneren und äußeren Anglisierung vor dem Krieg, bei der eine weitgehende Ansteckung durch die besondere Form des englischen Weltreichgedankens nicht die kleinste Rolle spielte. 2. Er ist zweitens die Folge der militärischen Unangreifbarkeit der englischen Inseln und darin ein Ausdruck nur der Ohnmacht. – Der heute Europa durchtobende Haß könnte ja überhaupt nicht sein, wenn Europa nicht trotz alledem eine innerlich schon stark geeinte Völkerfamilie gebildet hätte. Ich sagte schon: So haßt man sich nur in der Familie. Kein Wunder denn auch, daß da, wo allerhand Vorurteile auf unserer Seite blutmäßige Vetternschaft, evangelisch-protestantische Solidarität usw. besonders enge Bande vor dem Kriege vortäuschten und vor dem Kriege maßlos genährt wurden, auch der Haß der stärkste ist. Das sollte uns aber England gegenüber etwas ganz anderes lehren: Nicht Wiederhaß, sondern Kritik der Wurzeln dieses Hasses, d. h. Kritik unserer früheren, oft servil-nachahmerischen Befangenheit durch englisches Wesen und darauffolgende kühl-nüchterne beobachtende Distanznahme von England und von englischer Kultur.

2. Wie nun die Vertreter des »Oderint dum metuant?« Gerne gestehe ich, daß dieses seelische Verhalten unter den verkehrten Verhaltungsweisen noch das mir am meisten sympathische ist. Aber auf alle Fälle hat es das kleine Maß von Berechtigung, das ihm zukommt, nur während des Krieges, also während der jedes Herz notwendig hart zusammenschließenden Aktion. Es mit Vielen zu einem Dauererhalten auch nach dem Kriege machen zu wollen, das erschiene mir darum als das Verkehrteste, was sich nur ersinnen läßt, da ja diese unserem Friedenswillen nicht angemessene maßlose Furcht vor uns und die hysterischen Angstphantasien, die diese Furcht im Gefolge hatten, der psychologische Haupt beweggrund für diesen Krieg gewesen ist. Dieses berühmte Wort ist in einem Zeitalter gesprochen, dessen psychologischer Kriegstypus der Aggressiv- und Eroberungskrieg war, ein Typus, in dem positive Gemütsbewegungen wie »Mut« und »Übermut«, Überfluß der inneren Machtfülle die inneren Motore der kriegerischen Einleitungsaktion zu sein pflegten. Wo solche positiven Emotionen den Krieg einzuleiten pflegen, da hält umgekehrt die Furcht den Gegner im Bann und sichert damit den Frieden. Der psychologische Typus von Kriegen, dem dieser Krieg eines hochindustrialisierten, innerlich weitgehendst pazifizierten Zeitalters angehört, ist aber der entgegengesetzte Typus – der Typus des Angstkrieges, d. h. derjenige Kriegstypus, der sich nach der Formel des sogenannten »verfolgten Verfolgers« (persecuté persecuteur) seelisch einzuleiten pflegt. In der Spannweite dieses letzteren Typus werden die negativen und depressiven Affekte der Angst und Furcht in ihrer Steigerung geradezu die einleitenden Kriegsursachen, und der Mut im Widerstande ist in diesem Falle erst die Folge des schon eingetretenen Krieges. Dem entspricht ja auch genau die frühere Feststellung, daß überall die Masse des mittleren Bürgertums – sicher auch die Menschenschicht des größten Lebensangstdruckes – der Träger des primären Kriegswillens gegen uns, freilich ohne deutliches Bewußtsein davon, gewesen ist. Abgesehen davon ist die gemachte Fühllosigkeit für den uns treffenden Haß der Welt – den das Wort Oderint dum metuant einschließt – etwas für die deutsche Seele Künstliches. Zart und weich, und nur darum jener wunderbaren Kraft des großen, weltweiten Verstehens teilhaftig, die uns zum Volke Herders, Goethes und Leopold von Rankes, zum Volke der »Geisteswissenschaften« machte, ist unter einer rauhen Schale das deutsche Herz; griechisch, ja indisch fast in der hohen Kunst, seine Seele zu öffnen, um rein das große Bild der Welt zu empfangen. Wie soll es da diesen Haß nicht stark und nicht schmerzlich fühlen und wie soll es sich dauernd eine enge Römerpose geben, die seinem inneren Wesen widerstreitet? Mag es englischer Enge, Borniertheit und Fischkälte, mag es einem Volke, das fremde Völker nützlich weiden, aber nicht »verstehen« und die Seele dieser Völker nach deren eigenen Richtlinien entfalten kann und will, ziemen, auch darin eine Römertugend – schlecht und ohne das erhabene Pathos des römischen Herrschaftswillens – nachzuahmen. Uns ziemt auch hierin nicht englische Nachahmung. Bei uns und unter der Voraussetzung unseres Volkscharakters würde zum seelenverbitternden und seelenverödenden Trotze, was für den Engländer nur gewöhnlicher Stolz und zugleich Natur ist. Auch das deutsche wie christliche, im Blute des Heilandes, der für alle Menschen gestorben, gelegene Solidaritätsbewußtsein unseres Volkes mit der Menschheit verbietet uns die nur immer neuen Haß erweckende Annahme, daß der Haß fast einer Welt uns aus schließlich wegen unserer »Tüchtigkeit« treffe, und verbietet uns damit auch die innere Nachahmung jener ebenso undeutschen als römisch-heidnischen Einstellung. Ich bitte Sie daher geradezu: Lassen Sie, lasse jeder nach seinem Vermögen nicht zu, daß die deutsche Seele sich dauernd verenge, verhärte, verbittere. Immer der Verbitterte ist es, nie der, der ihn verbitterte, der den großen Schaden hat und der das tiefere Leid tragen muß, das Leid der sich in ihrer Verbitterung und Verhärtung selbst wie verzehrenden Seele. Nein! Lassen Sie es sich geradezu zu einem Ehrenpunkte werden, sich durch diesen Haß nicht verbittern und sich durch ihn nicht in sich selber eintrotzen zu lassen, und halten Sie hinter einem hart und energisch für unser Vaterland handelnden Willen mit beiden Händen fest das hohe, deutsche Gut eines weichen, milden, selbst für das Verstehen dieses Hasses noch aufgeschlossenen Herzens. Dann werden Sie nicht nur dem wahren deutschen, sondern auch dem christlichen Heldenideale Nachfolge leisten, d. h. dem Vorbild eines Helden, dessen Herz im Kampfe und in einem Leiden über alles Maß voll Milde, Güte und heimlicher Zartheit blieb.

3. Aber verehrte Anwesende – nicht nur etwas anderes, sondern psychologisch geradezu sein Gegenteil ist gegenüber diesem eben beschriebenen, zu echter Selbstkritik bereiten, auf gegenseitiges Verstehen und notwendigen zukünftigen Kulturaustausch gerichteten inneren Verhalten dasjenige Verhalten, das in Ansteckung durch den fremden Haß gegen uns, in einem gleichsam automatischen Mithassen Deutschlands und deutschen Wesens mit diesem Hasse des Auslandes wurzelt. Solches Verhalten könnte nicht in besonnener, positiv gerichteter Selbstkritik deutschen Wesens und deutscher Zustände, sondern nur in dem unwürdigen Tschandalahasse des Selbsthasses und der inneren Selbstpreisgabe enden. Der Verstehende ist ein geistig souveräner Herr; der Angesteckte ist ein niedriger, verächtlicher Sklave des Herrn, der ihn ansteckt. Es muß ehrlich gesagt werden, daß die deutsche Charakteranlage nicht ganz frei ist und nie ganz frei war von der Gefahr dieser unmännlichen, unwürdigen Neigung. Zu allen Zeiten gab es sogar geistig mächtige Deutsche, die dieser Gefahr verfielen. Unter den Philosophen zum Beispiel neigte Schopenhauer ein wenig zu ihr und Nietzsche verfiel ihr geradezu in seinen letzten, freilich schon vom Wahnsinn umdunkelten Schriften. Wissen Sie, wie das auf Fremde wirkt? »Chien de Nietzsche« ruft zum Beispiel der etwas hysterisch gewordene Herr Suarez in einer seiner neuesten Schriften, auf Nietzsches letzte Kritik deutschen Wesens hindeutend – »du hast deine Deutschheit schließlich selbst aufgefressen. Ach ja, chien de Nietzsche, dies ist deutsch.« So wirkt dieses Verhalten auf fremde Völker. Auch heute sehe ich viele Leute bei uns – auch Herr Liebknecht und seine Genossen gehören dazu – sehe besonders viele Literaturwerke der Allerneusten und Jüngsten, die dieser Gefahr jetzt schon mehr oder weniger verfielen; und ich sehe wenigstens eine nicht gerade zum Selbst haß fortschreitende, aber doch wenigstens der Neigung, uns selbst mit Auslandsaugen nicht nur methodisch, sondern setzend zu betrachten, viel zu sehr nachgebende Denk= und Fühlweise, sogar bei sonst hochachtbaren und verdienstvollen politischen Schriftstellern. Fr. W. Förster, von dem ich das befürchte, nannte ich schon. Ich könnte auch nennen das übrigens viel anerkennenswerte Wahrheiten einschließende Buch: »Die Deutschen und die Politik«, von Hugo Preuß. Hier zum Beispiel werden all unsere Institutionen, ja unsere ganze politische Geschichte, viel zu einseitig und an den Maßstäben des westlichen parlamentaristischen Staatsideals gemessen und beurteilt; die Frage aber nach den Ursachen des Hasses, mit der Preuß sein Buch beginnt, wird überaus einseitig dahin beantwortet, daß die Gründe fast ausschließlich in den ganzen Geist unserer politischen Institutionen, schließlich sogar in den dauernden deutschen Volkscharakter verlegt werden, aus dem sie herauswuchsen; so daß es auch nicht mehr ganz verständlich ist, wie denn Preuß von den durch ihn vorgeschlagenen Remeduren hoffen kann, daß sie das bessern, was er für ein so tiefgewurzeltes Übel hält.

4. Unsere Nuraufklärer endlich, weiblichen und männlichen Geschlechts – der Typus unserer weiblichen Intellektualisten spielt dabei eine besonders große Rolle – die trefflichen Leute, die im Medium des stark kuhglockenhaft gefärbten Friedens der deutschen Schweiz mit genau den gleichen Menschentypen aus feindlichen Völkern so gerne ihre sentimentalen Klagen austauschen und die dabei doch nur wieder ihre Dutzend eigenen, der Aufklärung gar nicht bedürftigen, über die Ursachen des Hasses aber in tiefstem Irrtum befangenen Gesinnungsgenossen, nicht aber die Völker, – wie sie meinen und sagen –, »aufklären«, was ist von ihnen zuhalten? Zuerst! Haben sie nichts besseres zu tun? Arbeiten, Kriegsleid abstellen usw.? Nun schon die hier gegebene Unterscheidung der Arten und Rangstufen der Ursachen des Hasses lehrt uns, daß wahrlich nicht die Völker es sind, die in bloßem aufklärbarem Verstandesirrtum übereinander so sehr befangen sind, wie diese sogenannten edlen (besonders sich selbst so dünkenden) Menschenfreunde denken; daß sie vielmehr es sind, die in heillosen Irrtümern befangen sind schon über das Wesen von Völkern und über das Wesen aller geschichtlichen und seelischen Kräfte, welche die Welt nach irgend einer Richtung je bewegen können. Gut meinende, nicht gute, weil dazu viel zu selbstgefällige Naturen, aber ganz schlechte Musikanten; dazu matte, halbe, dürre Herzen – so dürre, daß selbst ihre Irrtümer noch in diesen ihren Herzensmängeln wurzeln; dazu noch schlechte Christen, da sie nichts zu wissen scheinen von der Macht der Sünde und der Macht der Schuld.

Also – halten wir uns von diesen vier falschen Einstellungen so ferne wie möglich! Eine ganz andere innere und äußere Verhaltungsweise tut uns not: Selbstbeherrschung unserer eigenen Haßaffekte; unbedingte Festhaltung nicht nur des unerschöpflichen, positiv deutschen Wesens, ja das feste, glückliche, stolze, aber nicht hochmütige Gläubigsein an die Unendlichkeit und Hoheit dieses deutschen Wesens; aber nüchtern kühle Selbstkritik aller deutschen Erscheinungsformen in den letzten Friedensjahren auf allen Gebieten. Das sei unsere alles umspannende Grundhaltung!

Und so kann ich den psychologischen und pädagogischen Teil dieser Ausführungen nun zusammenfassen: Hoffen wir, was die erste Gattung der Haßursachen betrifft – nämlich die in der neudeutschen Wesenswirklichkeit gelegenen Ursachen – auf eine neue Zusammenfassung der vor dem Kriege zu einseitig und zu sehr nacheinander ausgebildeten geistigen und praktisch-realistischen polaren Anlagekräfte des deutschen Volkes, weiter auf eine neue Ausbalancierung des Marthahaften und Mariahaften in uns, auch des nördlichen und südlichen, des Protestantischen und Katholischen, der bisherigen übertriebenen Nurarbeitseinstellung mit Kontemplation, Freuenskunst, Gebet, Sinn für Gnade, Ruhekunst und mit Sinn für alles das, was sich nicht »machen« läßt, sondern wachsen muß. Betrachten wir den Geist der letzten vierzig Jahre nicht als einen »Höhepunkt« der deutschen Geschichte, sondern als eine schwere tragische Notwendigkeit, die das neue Zeitalter der Arbeit für uns mit sich brachte und als schmerzensreiche, hoffentlich nicht vergebliche Lehrzeit unseres weltpolitischen Daseins und Handelns.

Nehmen wir zweitens die von mir so genannten »notwendigen, unabwendbaren Mißverständnisse« unseres Wesens und die Mißverständnisse der diesem Wesen entsprungenen Institutionen und Lebensformen hin als einen tragisch, d. h. objektiv unabwendbar und subjektiv unentrüstet und eben darum demütig empfundenen Tribut an die menschliche Enge und die menschliche Sünde – ohne den falschen Versuch zu machen, sei es unsere Feinde zu unseren Institutionen zu bekehren oder uns den ihrigen anzupassen.

Treffen wir mit scharfer Selbstkritik die vor dem Kriege ihrer Natur nach »abwendbaren« Ursachen des Hasses der Welt und wenden wir in Zukunft sie wirklich und ernsthaft ab.

Klären wir auf das Aufklärbare – aber geben wir uns nicht der törichten Hoffnung hin, es sei das hier Wesentlichste durch Aufklärung zu beseitigen. Suchen und heischen wir nicht und nirgends nach Liebe, sondern lassen wir den Haß der Welt sich langsam selbst verschlingen an der Anschauung der Werke, die wir in der kommenden Friedenszeit hervorbringen und die ganz ohne solches Heischen den Haß und Neid der Welt nach der Regel Goethes entwaffnen müssen: Gegen große Vorzüge sich zu erhalten, gibt es nur ein Mittel, – die Liebe.

Im übrigen aber lernen wir wie in so vielem Leide unserer Geschichte auch in dem Hasse, der uns jetzt traf und den als nicht schwer und tief von uns empfunden auszugeben uns nicht ansteht, gläubig und fromm in altem deutschen Sinne einen Hammerschlag des höchsten Herrn erkennen, dadurch er das verborgene idealische Bildwerk unseres tiefsten Wesens, dadurch er die deutsche Seele herausbildnern will aus dem Chaos einer sündenvollen Menschengeschichte und aus der Marmorhärte dieser Zeit.


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