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Als vor nunmehr fünfunddreißig Jahren der Verfasser diese Geschichte eines Blücherschen Trompeters schrieb, durchzitterte das deutsche Volk noch die heftige Erregung des soeben erst zum Abschluß gebrachten Kampfes mit Frankreich; doch zugleich blickte die ganze Nation auch mit hochgestimmter Freude auf das wiedererstandene Reich, das so lange die Sehnsucht aller Patrioten gewesen, für das die Väter gelitten und selbst in Kerkern geschmachtet hatten. Mit tiefklopfendem Herzen schauten aller Augen zu dem stolzen Gebäude empor – jetzt endlich stand Deutschland wieder groß und mächtig da, jetzt endlich durfte man sich wieder stolz einen Deutschen nennen!
Diese Freude ist auch die Grundstimmung der vorliegenden Erzählung, sie mag heute, da wir den Ereignissen ferner stehen, vielleicht diesem und jenem zu enthusiastisch erscheinen; mancher will sich vielleicht auch nicht mehr an all die Schmerzen erinnern lassen, die einst nach den Befreiungskriegen erduldet werden mußten, an jene trüben Jahre, in denen sich der Trompeter hinausflüchtete in die Einsamkeit der Lüneburger Heide.
Doch wir müssen die Entwicklungsgeschichte Deutschlands jetzt nehmen wie sie sich vollzogen hat; es war die Entwicklung einer Herzensgeschichte, die mit den Märztagen von 1813 begann, als der Aufruf »An mein Volk!« in die Lande flog, und mit der Proklamation im Spiegelsaale zu Versailles im Januar 1871 ihren glorreichen Abschluß fand – eine ewig denkwürdige Zeit, auf die wir, auch auf ihre Irrungen und Wirrungen, nie ohne Rührung zurückblicken können!
Auch in den Schicksalen meines Blücherschen Trompeters spiegeln sich die großen Ereignisse wider; möchte auch der neuen Generation das Herz höher schlagen, wenn der Trompeter nach dem langen schweren Wege von 1813 bis zu 1871 mit so hellem Jubel ins Horn stößt. Ich hoffe es.
Also froher Mut zur neuen Ausfahrt, lieber Trompeter!
Dornburg a. d. Saale, im Dezember 1908.