Wilhelm Raabe
Kloster Lugau
Wilhelm Raabe

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Vierundzwanzigstes Kapitel.

»Die güldne Sonne, voll Freud und Wonne,
Bringt unsern Grenzen mit ihrem Glänzen
Ein herzerquickendes, liebliches Licht –«

Sie waren mit ihrem Kuchen und Kaffee in der Schutzhütte fertig und hatten sich mit ihrem Paul Gerhardt noch ein wenig höher, auf den eigentlichen Berggipfel und Aussichtspunkt, gezogen. Da saßen sie, die Nonnen von Lugau, unter einigen Schattenbäumen im Kreis mit ihren Strickzeugen und Liederbüchern, und der Spiegelschwab lag ein wenig abseits unter einem Busch, über seinem Kopfe die leichten Sommerwölkchen, hinter sich das höhere Gebirge und vor sich, weit ausgebreitet die norddeutsche Ebene, wahrlich im güldnen Sonnenglänzen.

Es waren meistens recht dünne Alte-Jungfern-Stimmen, die den lieben Gott da lobten; aber seine Freude konnte er doch daran haben, und der Warberg »wundervoller Alt« hielt auch einem Erdenkenner den Chorgesang beisammen und trug ihn herrlich nach oben:

»Mein Auge schauet, was Gott gebauet
Zu seinen Ehren und uns zu lehren:
Wie sein Vermögen sei mächtig und groß;
Und wo die Frommen dann sollen hinkommen.
Wann sie in Frieden von hinnen geschieden
Aus dieser Erden vergänglichem Schoß.«

Er hätte mitsingen können, der Herr Doktor Meyer aus Tübingen; die Tante Euphrosyne hatte ihn an ihre Seite herangewinkt; er hätte mit in des kleinen Bäsles, der Eva, Büchlein gucken können; aber er hatte trotz mehr als eines unwillig erhobenen Fingers abgewehrt und war abseits »in Gras und Blumen« liegen geblieben, wie er lag. Es war ihm zu sehr, als breche er durch eigenes Mittun den schönen Zauber der Stunde, als müsse er beim ersten Laut der eigenen Stimme mit dem sofort aufgefundenen Lugauer Kodex des Sachsenspiegels in der Tübinger Universitätsbibliothek sitzen und ihn sein ganzes ferneres Leben lang mit andern gleichen alten Schwarten vergleichen.

Gräfin Laura hatte einen wundervollen Alt, aber im Chor der Schwestern von Lugau sang noch ein jüngstes Stimmchen schön mit, und der Vetter aus Schwaben sah auf das liebliche, sich über das Gesangbuch der Erzkuchelbäckerin beugende Köpfchen und griff in das Gras zur Seite, wie um nach einem Halt zu suchen, und griff in den dichten Haarbusch, und griff in die Weste und stierte, daß die Warberg wohl wieder vor zu großem Appetit nach Lugauer Klosternonnen hätte warnen dürfen.

»Daß mir dees wonnigste Wunder auch zu allem übrigen Segen begegnen mußte! I träum des! i träum des, und im nächsten Moment wach i mit einem Schrei auf und spreng den Zauber in den gewohnten gewöhnlichen Lebensregentag 'nei und auseinander!« . . .

Sah nicht die Gräfin Laura Warberg aus ihren großen ruhigen Augen über ihr Liederheft zu ihm hinüber, als jetzt Kloster Lugau sang:

»Laß mich mit Freuden, ohn alles Neiden
Sehen den Segen, den du wirst legen
In meines Bruders Hand – Güter und Haus.
Geiziges Brennen, unchristliches Rennen
Nach Gut mit Sünde, das tilge geschwinde
Von meinem Herzen und wirf es hinaus!«

Und nun war's, als bliebe zwar die Sonne, wenn auch schon zum Untergehen sich neigend, am Himmel, als ziehe sich aber über diesen anfangs leise und die Welt nur noch verschönernd ein Schleier, der jedoch immer dichter werde und ohne Windhauch eine Kühle mitbringe, die zur Kälte werde, ein Etwas mit sich bringe, das nicht in die Sommerluft, in keine Erdenlust hineingehöre, sich nicht atmen lasse und auch einen starken, sicheren Mann, einen Tübinger Doktor beider Rechte, dahin bringen könne, in Atemnot, Herzspann und Weltuntergangsangst durch einen lauten Schrei die Gesellschaft und Gemütlichkeit zu verstören . . .

»Kreuz und Elende, das nimmt ein Ende:
Nach Meeresbrausen und Windessausen
Leuchtet der Sonne erwünschtes Gesicht.
Freude die Fülle und selige Stille
Darf ich erwarten im himmlischen Garten;
Dahin sind meine Gedanken gericht't!«

sangen aber die Nonnen von Lugau, und das war der Schlußvers ihres heutigen Lobgesanges zu Ehren des höchsten Herrn über Himmel und Erde, Glück und Unglück, Leben und Tod, und das war in Anbetracht des Entsetzens, das ein Aufschrei des Spiegelschwaben in den vergnüglichen Tag gebracht haben würde, auch ein Glück.

»Nun, Leute, wer noch eine warme Tasse Kaffee will, der melde sich; es wird Zeit!« rief die Tante Augustine. »Kalter Kaffee soll ja wohl schön machen; aber das hat ja gottlob von uns keine nötig. Schöner als jede von uns ist, kann keine werden; – nicht wahr, Vetter Eberhard?«

»Bei Venus Urania, bei den neun Musen, dene drei Grazien, sämtliche Horen und was sonst von heidnische himmlische Dame um den Olymp wimmelt: i will keine von euch anders, Tante Stinele. Den Buckel könne se mir 'naufsteige!« rief der Vetter aus Schwaben, aus Gras und Blumen, aus Seligkeit, Wonne, Traum, Seelenangst und Herzensbangen aufspringend und den Hut zum blauen Äther hinaufschleudernd.

»Sehen Sie, Vetter, und für das liebe Wort blüht Ihnen auch sofort die Belohnung: in die letzten Wittenberger Zeitungen gewickelt mehr als ein Butterbrot mit gekochtem Schinken und dergleichen, da Sie doch meinen Kuchen nur aus verwandtschaftlicher Höflichkeit loben. Und dann, Vetter, hab ich da noch im Wagen eine oder ein paar Flaschen von einer Sorte, mit der mich neulich einer aus Ihrer Gegend oder vom grünen, deutschen Rhein oder sonst daher wahrscheinlich recht angemogelt hat. Mir, der Tante Euphrosyne und der Frau Domina kommt er entsetzlich sauer vor; aber Fräulein von Kattelen meinte, mit viel Zucker lasse er sich trinken; glücklicherweise sei das aber meine Privatsache, und Kloster Lugau habe für die Versüßung nicht aufzukommen. Nun, da ist es mir denn wirklich ein Trost, daß man endlich mal einen Sachkenner aus dem richtigen Reben-, Wein- und Essiglande zur aufrichtigen Begutachtung hier hat.«

Nun saßen sie mit ihren letzten Kuchenresten und ihren Butterbröten und auch mit der Tante Augustine lieblichem »Frauenberger« aus dem schönen, aber freilich etwas sauren Moseltal und sahen in ihrem Tal in der Tiefe die Fenster von Kloster Lugau im feurigen Widerschein der untergehenden Sonne blitzen und darüber hinaus die Ebene mehr und mehr im Dunst und Duft des Abends sich verschleiern. Der Friede Gottes lag auf der Welt, als ob aller Streit, alle Zwietracht, alles Ärgerliche, Böse, Schlimme, alles Bangen und Sorgen, Hassen und Neiden für alle Zeit ausgelöscht sei. Die Lugauer Damen hatten nicht mehr zu ihren Strickzeugen und Häkelarbeiten gegriffen, sondern hielten ihre Hände meistens fromm und vergnügt gefaltet im Schoß; der Vetter Meyer aus Schwaben aber drehte zwischen den seinigen, weltverloren wie die andern, das zerknitterte Wittenberger Zeitungsblatt, in welchem ihm eben die Tante Augustine sein Teil von den Klostererfrischungen hatte zukommen lassen. Auch er hatte in diesem Augenblick keine Ahnung mehr davon, daß er doch eigentlich hierher ins Land gekommen sei, um die tausendjährige Kulturstätte da unten im Tale eines gelehrten Zweckes wegen vom Keller bis zum Dache, bis in die höchste Turmspitze hinauf umzustören. Was Sachsenspiegel? Was Schwabenspiegel? Ein Gott hatte ihn ergriffen in seinen Neckarbergen und ihn wie ein Vogel Roch auf diesem Berge abgesetzt, wahrlich nicht jener vergilbten, muffigen Urväter-Schwarten wegen, sondern um ihn auf die lebendige Blutverwandschaft im ganzen deutschen Volke, auf Kepplershöhe, die Tanten Euphrosyne und Augustine Kleynkauer und zwei blaue Augen, die schönsten Spiegel – »net bloß in Sachse und Schwabe, sondern auch in Franke, Bayern und bei dene Alemanne rechts und links vom Rhein« aufmerksam zu machen!

»I träum des net; i erlebe es, und wenn i's vermöcht, würd i zum Nutze meiner späteste Enkel davon singe und sage; aber – zu Papier und in Bücher läßt sich's ebe net bringe.«

Ja, er träumte es nicht, daß er vor kurzen vier Jahren die Stuttgarter Bäcker auf ihrer Fahrt nach Mergentheim begleitet hatte, um ihnen dort im Deutschordenhaus zu helfen, ihre heimatliche Weckensuppe an die Tauberbischofsheimer Verwundeten, Kranken und Sterbenden als Kost und letzten Trost auszuteilen; und daß er jetzt hier saß, um mit den Lugauer Klosternonnen, dem Paul Gerhardt, dem Gerhard Tersteegen, dem alten Herrn von Canitz und dem Johannes Rist unseres Herrn Gottes Lob vor Preußen und Neupreußen, Sachsen, Schwaben, Franken, Friesen, Bayern und Alemannen zu verkünden und seine Vorsehung zu preisen!

Für einen Mann, und noch dazu württembergischen Parteimann, der seit Wochen keine Zeitung angesehen hatte, hatte er in der Tante Augustine Kuchen- oder Wurstpapier nur wenige Blicke geworfen, und die hatten, wie er meinte, überflüssig genügt, ihn in dieser Hinsicht für neun längere Wochen aufs Laufende zu bringen und dabei zu erhalten.

Paris: Die Kaiserliche Regierung verfolgt mit gespannter Aufmerksamkeit die Entwicklung der Dinge in Spanien –

»Des glaub i dem Louis schon. Was sich aber da für den Lump ent- und verwickelt, kann mir doch höchst gleichgültig sein.«

Ems: Seine Majestät der König setzt in unserm weltberühmten Badeort seine Kur mit erwünschtestem Erfolg fort. Das Wetter fährt fort, herrlich zu sein, und das Behagen, mit welchem der hohe Herr sich seiner täglichen Brunnenpromenade hingibt, läßt darauf schließen, daß auch das politisch schöne Wetter fürs erste sich nicht ändern werde. Die Liebenswürdigkeit, mit der König Wilhelm –

»Vor vier kurze Jahr, Anno Sechsundsechzig, mir den Spaß an der Weltgeschichte und der Geschichte der hehren Mutter Germania verdarb, soll mich net verhindere, ihm auch meinerseits den besten Kurerfolg zu wünschen; – auch schon der Tante Euphrosynele wegen; – aber – was kümmert's mich sonst?«

Madrid: Das Pariser Telegramm, welches die Proklamation der Exkönigin Isabella betreffs ihrer Abdankung zu gunsten ihres Sohnes Don Alfonso brachte, hat hier nur ein allgemeines Lächeln hervorgerufen. Der Regent Serrano, sowie der Marschall Prim –

»Habe wohl die Güte, mir fortdauernd gewoge zu bleibe, aber wozu das Wittenberger Wurschtblatt uns aus Lugau gerade heute abend hier mit ihre ewige dumme spanische Angelegenheite behellige will, davon sehe i ums Verrecke den Grund net ein. O, wie schade! da fange sie an, ihr Geschirr zusammezusuche, ihre liebe gastfreundliche Körbe und Tasche zu packe und die übriggebliebene Brocke zu sammele, die liebe gute Seele. War des a angenehmer Tag! War des a herzige Hahnenfahrt mit diese wundervolle Lugauer Klosternonnen! Die hätten der Uhland, der Kerner, der Schwab und der Mörike mitmachen müssen, und sie riefen auch eher nach ihrem Pegasus, als jetzt schon an diesem himmlischen Abend nach den Kutschern. Alles und alles wie auf Goldgrund – das Evele, mein süßes Bäsle – die Euphrosyne, die Augustine, die Laura und alle, alle –

Im Walde däucht mir alles miteinander schön.
Und nichts Mißliebiges darin, so vielerlei
Er hegen mag –

da hebt die prachtvolle fromme Walküre, die Gräfin Warberg, das Kind vom Boden und trägt es und hält es wie ein Kind! Den möcht i sehe, der mir jetzt glaubhaft mache wollte, daß i hierher zugereist sei, um aus der Lugauer Nonnen Sachsenspiegel den Schwabenspiegel zu emendiere! Zum Henker mit dem Schwaben- und dem Sachsenspiegel! Steige nieder, regnum coelorum, versinke, Zeitlichkeit – da!« . . .

Er hatte bis jetzt das Wittenberger Tageblatt noch immer in der Faust behalten, nun aber zerknitterte er es, ballte es zu einer Kugel zusammen und schleuderte diese den Berg hinunter in das Waldgebüsch hinein, und – er hätte das lieber nicht tun sollen.

Ob ihn Paris, Ems und Madrid viel angingen, mochte die Zukunft erweisen: aber für seine allernächste Gegenwart enthielt das Zeitungsblatt eine Spalte mit der Überschrift: Lokales – und da stand doch noch etwas zu lesen, was ihn persönlich sehr, sehr nahe betraf.

Nämlich:

Wittenberg: Wie wir vernehmen, ist betreffenden höhern Orts einer der jüngeren Dozenten unserer hiesigen weltberühmten Alma mater, der auch in diesem Fach durch verschiedene Arbeiten rühmlich bekannte Herr Doktor Eckbert Scriewer, dessen Ernennung zum außerordentlichen Professor nur noch eine Frage der Zeit ist, beauftragt worden, in Kloster Lugau die dortige merkwürdige, doch der gelehrten Welt seit lange fast ganz aus dem Gedächtnis entschwundene Klosterbibliothek einer Revision zu unterziehen. Wie man jetzt erfährt, birgt diese im Laufe der Jahrhunderte auf ziemlich seltsame Weise von den frommen Damen zusammengetragene und, wie gesagt, beinahe vollständig verschollene Bücherei unter ihren Schätzen einige Unica, die wirklich wohl verdienen, endlich von neuem ans Licht gezogen zu werden. Man spricht in hiesigen Kreisen davon, daß es wohl das Richtige sein werde, wenigstens die dortigen wertvollen Manuskripte, Inkunabeln und so weiter mit der hiesigen Universitätsbibliothek zu vereinigen, sie somit der Gefahr, nach jahrhundertelanger Vernachlässigung durch gänzliche Verwahrlosung zu Grunde zu gehen, zu entreißen und sie endlich ihrem Zwecke entgegenzuführen. Herr Doktor Scriewer ist in betreff der Verhandlungen in dieser Angelegenheit mit den nötigen Vollmachten versehen worden, und können wir ihm bei seinem vielleicht notwendigen diplomatischen Feldzuge gegen die verehrten geistlichen Damen von Lugau scherzhaft, doch auch im Ernst, nur das beste Glück wünschen. Hoffentlich bald etwas Näheres und recht Günstiges über diesen jetzt entbrennenden Kampf um die – Bücherei der Nonnen von Kloster Lugau! . . . . .

Für den Heimweg vertraute die Tante Euphrosyne nicht wieder dem Vetter aus Schwaben und seinem schönen Richtewege ihr Pflegekind an, und auch Gräfin Laura zog diesmal einen Platz in einem der Wagen, in denen die älteren Damen die Höhe erreicht hatten, vor. Ihren Doktor Meyer setzten sie neben einen der Kutscher auf den Bock, und so fuhren sie alle zu Tal, und es wies sich aus, daß der Fußweg doch ein Richteweg gewesen war und daß die Wagen einen weiten Umweg durch das Gebirge zu machen hatten, ehe sie Kloster Lugau erreichten.

Anfangs war die Unterhaltung noch recht lebendig; aber im Hochwald wurde es allgemach dunkler und dunkler, und das laute Lob des schönen Tages verstummte mehr und mehr.

Noch einmal begann mit ihrem wundervollen Alt die Gräfin Warberg:

Der Mond ist aufgegangen,
Die goldnen Sternlein prangen
Am Himmel hell und klar –«

aber nur wenige müde Stimmen und ein helles Stimmchen fielen ein, doch auch die verstummten bald wieder, und auch Laura gab's auf, wie sie sich ausdrückte, »den letzten Saft aus der Zitrone herauszuquetschen«, übrigens schrieb man ja auch Dienstag den 28. Juni 1870, und da fiel Neumond ein, und das liebe Abendlied paßte in der Hinsicht heute durchaus nicht.

Dagegen aber lag freilich, als man in der letzten Dämmerung aus den Bergen in die Ebene gelangte, auf den Lugauer Dorf-Klosterwiesen friedlich der »weiße Nebel wunderbar«. Stille, traulich und hold war die Welt auch, und über die Klostermauer leuchtete der Lampenschein des tausend Jahre alten Zufluchtsorts im Jammer der Welt; und bei einer dieser traulichen Lampen saß Doktor E. Scriewer, der blonde Eckbert, dem Fräulein von Kattelen gegenüber in vertrautester Unterhaltung. Dabei horchten beide von Zeit zu Zeit mit gespanntester Aufmerksamkeit nach der Landstraße hin.

»Das wird wieder mal ein recht lustiger Tag gewesen sein,« sagte Schwester Seraphine. »Ganz wie ich Ihrer teuren Mama und eben Ihnen, lieber junger Freund, unser jetziges, hiesiges, tagtägliches Leben geschildert habe! Nun, Eckbert, Sie sind zum vollen Mitgenuß jedenfalls freundlich eingeladen. Aber, horch, sind das nicht die Wagen am Tor?« . . .

Sie waren es, und am Lugauer Klostertor streckte Doktor E. Scriewer, Wittenbergs blonder Eckbert, der Tante Euphrosyne die Arme entgegen und irrte sich also bei vollständigem Abenddunkel verzeihlicherweise ein wenig in der Person. Er faßte auch sofort sein richtiges Eigentum im Säkulum in dieselben Arme.

»Mein herziges Bräutchen! Endlich, endlich! Aber du Böse, wie konntest du so grausam sein, mich drei Wochen lang ohne jede Antwort, ohne jede Nachricht von dir bangen und sorgen zu lassen?«

Bei dem vollkommenen Abenddunkel war keines der Gesichter unter dem Lugauer Klostertor mehr deutlich zu erkennen. Auch das der Tante Euphrosyne Kleynkauer nicht.

»News from Verona! Neuigkeiten aus Wittenberg, wie ich sie nicht geahnt, sondern vorausgesehen habe,« murmelte Gräfin Laura, auch an diesem Abend im Lebensdunkel ihre Augen ruhig offen behaltend. –

 


 


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