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Drittes Kapitel.
Trübe Tage

Leonore Hohenau lag krank zu Bett. Den Fußboden des Schlafzimmers deckten weiche Teppiche, die jeden Schritt unhörbar machten. Im Ofen brannte ein behagliches Feuer, und auf dem Mahagonitisch, der vor das Bett der kleinen Kranken gerückt war, lag eine Menge Bilderbücher, Gesellschaftsspiele, Weintrauben und Tüten mit Südfrüchten und Konfitüren.

Die Uhr verkündete soeben die dritte Nachmittagsstunde, und der leise an den Fensterscheiben herniederrieselnde Regen verriet unfreundliches Herbstwetter. Die Tür war geöffnet, und Frau Hohenau trat an das Bett ihrer Tochter.

»Nun, mein Engel, wie geht es dir? Hättest du nicht Lust, heut' ein wenig aufzustehen? Der Doktor hat es erlaubt, ja er wünscht es sogar.«

»Nein, Mama, ich mag nicht – vielleicht morgen; aber es ist niemand hier, das ist so langweilig. Wo ist denn Käte?« fragte mißmutig Leonore.

»Wir glaubten, du schliefest. Käte sitzt bei Tante Josephe in der Kinderstube und hält Wolle, die die Tante abwickelt.«

»Aber warum kommt Liesel nicht? Du hast sie doch einladen lassen?« murrte die kleine Kranke.

»Du weißt, sie hat bis drei Uhr Musikstunde und kommt nun bald. Hab' nur Geduld, mein Herzchen. Wir werden alle zu dir kommen, bis sie da ist. Sollen wir?« fragte die zärtliche Mutter.

Leonore nickte mit dem Kopf, und Frau Hohenau eilte hinaus und kehrte bald zurück in Begleitung einer alten Dame und der kleinen Käte Maihold.

Käte trug ein Trauerkleid, ihre blühende Farbe war verschwunden, und die großen, braunen Augen, die so strahlend und freudig in die Welt geschaut, hatten einen ihnen vordem fremden Ausdruck von Befangenheit, ja fast von Furcht. Schüchtern blieb die Kleine an der Tür stehen, aber Tante Josephe sagte kurz: »Komm nur, Kind, wir wickeln weiter.«

Dann wandte sich das alte Fräulein, das schon einen silberweißen Scheitel hatte, zu der Kranken. »Du bist noch immer im Bett, Leonore? Schäme dich, du bist ja gesund.«

»Aber, liebe Tante, ich bitte dich,« versetzte vorwurfsvoll Frau Hohenau.

»Es ist die Wahrheit, Frieda, Doktor Altner sagt, sie wird krank werden, wenn das noch lange so andauert.«

»Mama, sie soll fortgehen,« flüsterte Leonore weinerlich. »Käte soll sich hier an mein Bett setzen. Sag's ihr.«

Frau Hohenau streichelte beruhigend ihrer Tochter Haar und flüsterte: »Bald, bald, Lorchen, hab' nur Geduld.«

Leonore hatte aber ganz und gar keine Geduld und rief nun laut und eigenwillig: »Käte, komm her! Du sollst mit mir spielen; zum Wollewickeln bist du nicht hergekommen.«

Käte fuhr schreckhaft zusammen und wurde feuerrot. Sie ließ vor Verwirrung ein ganzes Strähnchen Wolle von den kleinen Händen gleiten. Wem sollte sie folgen? Der strengen Tante Josephe oder Leonoren, die allen Menschen im Hause befahl, was sie tun und lassen sollten, und der alle gehorchen mußten, weil die Frau Mutter es wünschte. Sie blickte wie hilfesuchend auf Tante Josephe, aber die sah gar nicht auf, als wäre sie taub und blind.

»Nun, hörst du denn nicht, daß ich dich rufe?« rief in höchster Ungeduld Leonore, »Mama, Käte ist wieder eigensinnig; sie kommt nicht!«

»Ich bin nicht eigensinnig,« rief Käte, sich verteidigend.

Die Mama trat an das Fenster, wo Tante Josephe saß und ruhig an ihrem Wollknäuel weiterwickelte, riß heftig der Kleinen die Wolle aus den Händen und sagte mit vor Aufregung bleichem Gesicht: »Ein Trotzkopf bist du, ein ungezogenes Mädchen. Hörst du es denn nicht, daß Lorchen dich ruft? Geh, ich befehle es.«

»Du willst wohl so gut sein, mir die Wolle zu halten?« fragte aufblickend Tante Josephe. »In zwei Minuten bin ich fertig.«

»Ich dächte, die Jungfer ist dazu da,« sagte unmutig Frau Hohenau, »aber wenn du es wünschest, kann ich es ja heute tun.«

Frau Hohenau setzte sich ihrer Tante gegenüber und nahm mit finsterem Gesicht die Wolle zur Hand.

Zum Glück für Käte klopfte es, und Elisabeth Helmdorf trat ein, so daß die heftige Strafpredigt, die Leonore eben begonnen hatte, unterblieb. Die Jungfer erschien auch bereits mit dem Kaffee, und da die Wolle schnell abgewickelt war, gingen die beiden Damen in das Wohnzimmer, und die Kinder blieben allein.

»Armes Lorchen, mußt du noch immer im Bett liegen?« fragte Elisabeth mitleidig. »Wann kommst du wieder in die Schule?«

Leonore setzte sich aufrecht und lachte die Gespielin fröhlich an.

»Mir ist ganz wohl, Liesel, und morgen will ich aufstehen, da ist Sonntag, und Großpapa kommt her, aber in die Schule komme ich noch nicht.«

»Warum denn nicht?«

»Mama sagt, man muß sich nach jeder Krankheit noch lange erholen. Sieh mal Käte an, die war ja auch krank, weil sie sich so erschreckt und erkältet hatte, und sie sieht immer noch blaß aus.«

Elisabeth umfaßte Kätchen zärtlich und küßte sie. »Liebes, armes Kätchen, du bist aber doch nicht mehr krank?«

»Nein, Lieschen,« lächelte die Kleine, aber ihre Augen standen plötzlich voll Tränen, und um den kleinen Mund zuckte es schmerzlich.

»Ach, liebes, einziges Kätchen,« sagte gutmütig nun auch Leonore, sie zärtlich streichelnd, »fange um Gottes willen nicht wieder an zu weinen, das tut mir zu leid. Sieh mal, es hilft dir nichts, und es geht dir doch bei uns so gut. Dir fehlt nichts. Liesel und ich, wir haben auch genug Angst ausgestanden, als wir das Feuer sahen und du so dalagst wie tot im Regen und Franz, der uns suchen kam, so schrecklich jammerte. Ach, Liesel, und wie sahen wir aus und alle unsere Puppen auch, und meine schönen Spielsachen waren verdorben. An den Tag werden wir noch oft denken, nicht wahr, Liesel? Du warst ja auch krank.«

»Das ging bald vorüber, wir wollen gar nicht davon sprechen,« sagte Elisabeth, indem sie ängstlich auf Käte blickte, die sich auf ein Fußbänkchen gesetzt hatte und das Gesicht in den Händen verbarg. »Ich werde euch erzählen, was ich alles zu Weihnachten arbeite, und wieviel schöne Sachen schon in den Schaufenstern zu sehen sind.«

Tante Josephe und Frau Hohenau saßen indes ziemlich einsilbig im Wohnzimmer beieinander, und die letztere war augenscheinlich sehr übler Laune.

»Es ist mir eigentlich schon leid,« sagte sie plötzlich, »daß ich das fremde Kind aufgenommen habe. Das einfache Herkommen und die schlechte Erziehung werden sich niemals verwischen lassen. Käte ist entsetzlich eigensinnig und unartig.«

»Heftig ist die Kleine, aufbrausend in sehr lebhaftem Gefühl, aber eigensinnig und unartig ist sie nicht, Frieda,« wandte Fräulein Josephe ein.

»Verzeih, liebe Tante, das muß ich wohl besser wissen. Du bist immer nur besuchsweise hier und ich den ganzen Tag,« entgegnete gereizt Frau Frieda.

»Das ist wahr,« gab jene ruhig zu, »aber sooft ich besuchsweise hier war, sowohl jetzt als früher, habe ich stets Gelegenheit gefunden, Leonorens Unarten wahrzunehmen. Warum sollten mir dieselben bei Käte entgehen?«

»Du hast mein Lorchen nicht lieb,« sagte heftig und mit Tränen in den Augen die Gefragte. »Dir mißfällt alles an ihr, du tadelst das arme Kind immerfort, aber ich muß dir sagen, daß ich gar nicht Lust habe, das noch länger zu ertragen, wenngleich du meines Vaters Schwester bist. Ich muß dich ernstlich bitten, mir die Erziehung meiner Tochter allein zu überlassen.«

»Frieda, liebe Frieda,« entgegnete die Tante sanft. »Hast du es ganz vergessen, wie sehr mein Herz immer an dir hing? Kannst du in Wahrheit glauben, ich habe Leonore nicht lieb? Gerade weil ich dich und das Kind sehr liebe, wünsche ich so sehnlich, euch den rechten Weg wählen zu sehen, der allein zu Glück und Frieden führt.«

»Ich bin wohl alt genug, um den rechten Weg zu finden,« sagte abweisend Frau Hohenau. »Ich weiß sehr wohl, daß du meinst, man müsse fleißig wie eine Biene, überaus demütig und sanftmütig auf Erden dahinwandeln, mit gesenktem Kopf und ohne Lebensfreuden, aber das werde ich nie, und mein Lorchen auch nicht.«

Tante Josephe sah bekümmert vor sich hin und stützte den Kopf sorgenvoll in die Hand.

»Wehe tun will ich dir ja nicht, Frieda,« sagte sie nach einigem Nachdenken, »aber die herzliche, ernste Bitte richte ich an dich: Sei nicht gar so nachsichtig gegen Leonore. Sie hat ein gutes Herz, aber zuviel eigenen Willen, wie auch du durch den zärtlichen Vater, da dir Gott früh die Mutter genommen, zu sehr verwöhnt wurdest.«

»Nun, du siehst ja, daß mir die Verwöhnung nichts geschadet hat,« lächelte Frau Hohenau, »denn ich war immer sehr glücklich und – – –«

»Verzeih, wenn ich dich unterbreche,« bat Fräulein Josephe. »Ich glaube, darauf kommt es hauptsächlich im Leben an, ob wir andere glücklich machen.«

»Ja, ja, auch das ist richtig, aber nun haben wir genug moralisiert, Tantchen, und wollen über anderes sprechen. Nächstens wird Lorchen neun Jahre alt. Ich habe ihr ein Sammetmäntelchen anfertigen lassen und ein schönes Pelzbarett. Zwei warme Winterkleider bekommt sie auch, sei also so gut und sage dem Großpapa, er möchte nichts für sie kaufen. Torten und Konfekt, die das Mädchen so gerne knappert, werde ich auch kaufen. Er möchte also nur für ihre Sparbüchse sorgen.«

Die Tante nickte mit dem Kopf, unterdrückte aber augenscheinlich einen Seufzer. Dann sagte sie: »Du sprachst vorhin davon, daß es dir leid sei, die Kleine aufgenommen zu haben. Ich habe auch schon daran gedacht, sie in einer guten, einfachen Erziehungsanstalt unterzubringen. Willst du es nicht tun?«

»Nein – bewahre,« sagte lebhaft Frau Hohenau. »Freilich habe ich oft Verdruß, aber es ist immerhin ganz gut, wenn Lorchen Gesellschaft hat. Mariechen ist erst vier Jahre alt und keine rechte Spielgefährtin für sie, und ich hoffe, mit der Zeit wird Käte liebenswürdiger werden.«

»Mir tut das Kind aber leid, Frieda,« entgegnete Fräulein Josephe. »Es kommt mir vor, als ob man ein Maßliebchen von frischer, grüner Wiese, wo es sich im Tau und Sonnenschein des Lebens freute, in einen Blumennapf pflanzt und in das Zimmer stellt, wo es aus Bangnis nach dem gewohnten Glück vergehen muß.«

Frau Frieda lachte. »Liebste Tante, du bist manchmal zu wunderlich. Ich dächte, das Kind ist doch heut' in ganz anderer, glücklicherer Lage als vor wenigen Wochen. Die Leute waren gänzlich verarmt und ungebildet, was wäre denn da aus dem Kinde geworden? Es bangt sich natürlich nach Vater und Mutter, aber das ist auch das einzige, was es entbehrt.«

Über das bleiche Gesicht des alten Fräulein flammte plötzlich dunkle Röte, wie von tiefer, innerer Erregung.

»Dies einzige ist aber viel, fast alles für ein Kind,« sagte sie heftig. »Denke, wenn Lorchen plötzlich ohne dich dastände, in andere Hände käme!«

»Ich bitte dich, mache mich nicht traurig, Tante Josephe. Gott, auf welche Gedanken du immer gleich kommst! Man wird ja ernst und nachdenklich bei solchen Reden.«

In diesem Augenblick trat Jean ein mit der Meldung, es wünsche jemand die kleine Käte zu sprechen.

»Wer ist es?« fragte Frau Hohenau.

»Ein junger Mann – er sieht ärmlich aus und nennt sich Erich Serranto.«

»Da siehst du's,« wandte sich die Dame zu ihrer Tante; »das ist eine der großen Unannehmlichkeiten, die ich jetzt ertrage. Fast alle Tage ist, seit den sechs Wochen, wo ich die Kleine hierher holte, irgend so ein Bekannter der ärmlichen Sippe erschienen, um zu sehen, wie es ihr geht, und ob nicht auch für ihn etwas hier zu haben ist. Dem Bruder, der Buchbinderlehrling ist, habe ich es bereits streng verboten, an anderen Tagen als am Sonntag zu erscheinen, und die anderen alle lasse ich gar nicht mehr ein; aber es ist doch lästig. Sagen Sie dem Menschen, Jean, Käte sei nicht zu sprechen.«

Der Diener ging, die Tante hatte sich erhoben und schritt langsam im Zimmer auf und ab.

»Verzeihen gnädigste Frau,« sagte wieder eintretend Jean. »Der Mann will durchaus nicht fortgehen, er bittet dringend, gnädige Frau sprechen zu dürfen.«

»Bitte, laß ihn doch ein,« wandte sich Fräulein Josephe zu ihrer Nichte. »Die Kleine hat so oft von einem Onkel Erich gesprochen, immer gefragt, ob er nicht bald komme. Sie wird große Freude haben, ihn zu sehen.«

Frau Hohenau zuckte die Achseln. »Meinetwegen, Jean – lassen Sie ihn ein und rufen Sie Käte herüber.«

Erich Serranto trat ein, verneigte sich schüchtern und schritt auf die Damen zu; da öffnete sich die gegenüberliegende Tür, und Käte flog ihm mit jauchzendem Jubelruf entgegen.

»Onkel Erich! – Onkel Erich!«

»Käte, meine liebe, kleine Käte!«

Und er hob sie empor und herzte und küßte sie, und beide, der junge Mann und das Kind, weinten, daß ihnen die hellen Tränen über die Wangen rollten, und beide hatten es völlig vergessen, daß sie im Salon einer vornehmen Dame standen, die an derartige, sich ungezwungen ihren Gefühlen überlassende Gäste durchaus nicht gewöhnt war.

Frau Hohenau rückte denn auch ungeduldig ihren Sessel zurück und sagte hochmütig: »Mein Herr, darf ich fragen, weswegen Sie mich sprechen wollten?«

»Verzeihen Sie, gnädige Frau, daß ich mir die Freiheit nahm zu kommen, und daß Sie mich in so ungewöhnlicher Aufregung sehen. Soeben von der Reise zurückgekehrt, erfahre ich das erschütternde Ereignis,« und er wies auf Käte. »Ich bin den Eltern dieses Kindes vielen Dank schuldig, ich liebe Kätchen wie eine Schwester; so wollte – mußte ich sehen, wie es ihr geht, muß ihr Lebewohl sagen, ehe ich die Stadt für lange Zeit verlasse,« sagte Erich mit gepreßter Stimme.

»Die Stadt verlassen?« rief ängstlich Kätchen und hielt seine Hand fest mit ihren kleinen Händchen umschlossen. »Ach nein, bitte, Onkel Erich, bleib hier. Du warst ja so lange fort. Unser Haus ist nicht verbrannt, deine Stube ist noch da. Und so hübsch ist es dort.«

»Sprich nicht dummes Zeug, Kind,« sagte Frau Hohenau verweisend.

»Sie sind Beamter, mein Herr?« fragte freundlich Tante Josephe.

»Nein, ich bin Musiker,« entgegnete Erich. »Gerade an dem Tage, als das Geschick mir die einzigen Freunde die ich auf Erden besaß, raubte, war ich mit der Gesellschaft des Sommertheaters abgereist, um in kleinen Städten Vorstellungen zu geben. In einigen Tage gehe ich als Reisebegleiter eines alten Herrn, der das Geigenspiel liebt, nach Italien, und dies ist für mich ein so großes Glück, daß ich Gott nicht genug dafür danken kann.«

Kätchens Augen hingen gespannt an dem Gesicht des Sprechenden, und das frühere glückliche Lächeln zuckte um den kleinen Mund, als sie freudig ausrief:

»Der liebe Gott hat dir eine gute Stelle verschafft? O wie freut mich das! Nicht wahr, Onkel Erich, nun bist du fröhlich? Und nun brauchst du gar nicht den häßlichen Mann, der dich so geärgert hat?«

»Nein, Kind. Nun will ich fleißig studieren, und wenn ich viel Geld verdiene, dann teile ich es mit dir, liebe kleine Käte.«

»Ist nicht nötig,« sagte kalt Frau Hohenau. »Da ich Käte Maihold in mein Haus genommen habe, werde ich auch für ihre Bedürfnisse sorgen. Ich glaube, Sie werden wohl genug mit sich selbst zu tun haben,« fügte sie hinzu, und mit mitleidigem Lächeln glitten ihre Augen über seinen überaus abgetragenen, fadenscheinigen Anzug.

Der junge Mann wurde glühendrot und zuckte zusammen, als ob ihn ein Pfeil schmerzhaft getroffen, und in aufwallender Heftigkeit und tiefer Gemütsbewegung stieß er selbstvergessen den Ausruf aus: »O, arme Käte, deiner Mutter gleicht diese Frau nicht!«

»Unverschämter!« rief aufspringend Frau Hohenau. »Was soll das heißen? Sie wollen wohl hier Komödie spielen? Dort ist die Tür. Wagen Sie es nicht noch einmal, meine Schwelle zu betreten.«

»Nein, davor sind Sie sicher,« sagte Erich heftig, und sich ehrerbietig vor Tante Josephe verneigend, schritt er hastig nach der Tür.

»Gott schütze dich, Gott segne dich, Kind!« flüsterte er der Kleinen zu, die ihm gefolgt war.

Aber Käte hielt seine Hand krampfhaft fest und schluchzte: »Ich gehe mit dir, nimm mich mit, o nimm mich mit!«

Eine Hand legte sich leise auf ihr Köpfchen, Tante Josephe beugte sich zu ihr nieder und zog sie an sich.

»Komm, Kind,« flüsterte sie. »Sei artig, sei ruhig. Ich habe dich lieb, und Onkel Erich kommt wieder.«


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