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Baron Moses Goldmajer. Esmeralda, dessen Tochter. Casperl Larifari. Steiger eines Bergwerks. Der Wirth zum grünen Kranz. Leni, Kellnerin in dessen Diensten. Toni, Hausknecht in dessen Diensten. Jakob, Bedienter bei Goldmaier. Grethl, Hausmädchen bei Goldmaier. Der Berggeist, in Gestalt eines Zweiges. Der Mond. Bediente, Polizeidiener etc. etc. |
Das Innere eines Bergwerkes.
An der Rückwand eine bis unter die Soffiten reichende Leiter, senkrecht an den Felsen gelehnt. Casperl mit dem Fahrleder und Fäustel, Steiger, mit einem Grubenlicht fahren die Leiter herab, Casperl plumpst unten hin.
Casperl. Steiger.
Casperl. Pumps! Das ist aber g'schwind gegangen!
Steiger. So fährt man ein. Hinauf geht's freilich langsamer. Allo! vorwärts! auf!
Casperl Sie haben leicht »vorwärts« sagen. Wenn man 30,000 Fuß 'runter rutscht und nachher auf die Gesäßmuskeln fallt!
Steiger. Das mußt Du Alles gewöhnen, wenn Du ein ordentlicher Bergknappe werden willst.
Casperl. Ob ich ein ordentlicher Bergknappe werden will, das ist erst die Frag.
Steiger. Nun, warum hast Du Dich als solcher anwerben lassen?
Casperl. Das brauchen Sie nicht zu wissen. (Erhaben.) Mißgeschick und Schicksal! Das sind die forchtbaren Mächte, die mich in diesen dunklen Abgrund g'stoßen haben. Ich bin in diese Funsterniß herunter gerutscht, damit ich – damit ich – kurz und gut: Wenn Sie wüßten, Herr von Steiger, wie mich das Schicksal mißhandelt hat, bis ich in das Schicksal mich geschickt habe und so ungeschickt war, mich hier von Ihnen schikaniren zu lassen, so würden Sie – –
Steiger. Hör' auf mit dem Geschwätz und geh an die Arbeit. Haue nun mit dem Fäustel die Metallsteine von der Wand herunter. In sechs Stunden hole ich Dich wieder ab, weil Du allein noch nicht sicher steigen kannst. Gib Acht, daß Dir das Grubenlicht nicht auslöscht. Höre auf Nichts und laß Dich durch Nichts irre machen. Da unten kommt oft allerhand vor, aber es thut Nichts. Der Bergknapp muß still und tapfer sein.
Casperl. Still und tapfer? Das sind zwei Eigenschaften, an die ich mich bisher nicht recht gewöhnt hab'.
Steiger. Sei fleißig. Wie die Arbeit, so der Lohn. Glück auf! (Steigt die Leiter hinauf, nachdem er das Grubenlicht auf einen Felsblock gestellt.) Glück auf! (Verschwindet oben.)
Casperl (ihm nachschauend). Der g'fallt mir mit seinem »Glück auf!« Das ist freilich ein besonderes Glück, in so einem Felsenkeller 200,000 Fuß unter der Erde steinklopfen! Das ist ein Keller ohne Fässer und Flaschen. O Schicksal! – Aber jener verhängnißvolle Traum, den ich die vorige Wochen geträumt hab! wo mir das Schicksal in der Gestalt meiner geliebten Grethl in Brillantfeuer und Raketenbeleuchtung zwischen 11 und 12 Uhr um Mitternacht erschienen ist und mit leiser Donnerstimme mir in's Ohr gelispelt hat: »Casperl! Casperl! Du bist voll Schulden; Du bist ein zu Grund gegangenes Objekt; Du bist der Verzweiflung nahe. Ich will Dich retten. Folge meinem Rathe: Melde Dich beim Bergwerksbusitzer und werd' ein Bergknappe. Das wird Dein Glück sein!« Und wie das Schicksal dieß gesagt gehabt hat, hat's drei furchtbare Kracher gethan und ich bin aufg'wacht, »Ha!« rief ich, und bin aus'm Bett g'sprungen, als ob's brennen thät und daß mein leerer Magen geklappert hat. – »Ha!« dieser Traum soll mir eine Mahnung sein. Ich folge Deiner Weisung, o Schicksul!« – Dann hab ich in mein leeres Tornisterl zwölf Zündhölzeln gepackt – denn sonst hab' ich nichts mehr gehabt – und bin halt ein Bergknapp geworden, wie Figura zeigt. Jetzt will ich aber sehen, ob mir das Schicksal Wort hält und mich nicht ang'führt hat, wie mir's schon einigemal passirt ist. Ja! Schicksal! Deinem Rufe bin ich gefolgt, jetzt ist's an mich, Dich zu rufen! Aber ein wenig muß ich doch Steiner hauen, sonst haut mich der Steiger.
Fängt an zu hauen und singt dabei. Lied.
Das ist doch e verflixte G'schicht;
Steinklopfen bei em Stimpferl Licht;
Ich wüßt' mir schon e besser's G'schäft
Als so ein Fäustel an sei'm Heft.
Glück auf! Glück auf!
Und wenn mir gar das Licht ausgeht.
Seh' ich von vorn und hinten net;
Da steck' ich wie im Tintenfaß,
Und das ist doch ein schlechter Spaß!
Glück auf! Glück auf!
Hört zu hauen auf. Vermaledeite Arbeit! da ist ja ein Holzhacker Nichts dagegen! Jetzt hab' ich kaum ein halbes Dutzend Steineln heruntergeklopft und bin schon steinmüd. Ja d'rum sagt man freilich mit Recht »steinmüd'«. Ich komm' mir auch vor wie ein Steinesel. Schicksal! wann kommst du? Mich hungert's und durst's.
Donnerschlag. Casperl fällt um. Ein Felsen öffnet sich und in blauer Beleuchtung erscheint der Berggeist, ein Zwerg mit rother Kaputze und langem Barte.
Berggeist. Du hast das Schicksal gerufen. Es naht Dir dießmal in meiner Gestalt.
Casperl. Schlipperment, bin ich erschrocken! Kannst denn du, kleines Wutzerl, so donnern und krachen!
Berggeist. Wisse: ich bin der Berggeist dieses Gebirges und wohne und Hause in den Tiefen dieses Bergwerkes. Eben ruhte ich in meinem Seitenkabinetchen auf meinem Canapé, um mein Gouté, welches in einem Tropfsteinragout in der Steinschneckensauce bestand, zu verzehren. Da vernahm ich an der Wand ein beständiges Klopfen, das mir sehr unangenehm war, weil ich ein bischen schlummern wollte. Um mich zu überzeugen, was dieß für ein Geklopfe sei, brach ich durch die Wand – –
Casperl. Und nun werden Sie gesehen haben, daß ich der Klopfer war. Wie steht's aber jetzt mit uns Zwei? Wenn Sie sich als Schicksal geriren, so abonir' ich mich auf Ihre Huld und Gnad; denn bisher haben Sie – wenn Sie also mein Schicksal sind – mich hinlänglich geklopft. Auf den Rath des Schicksals, welches mir damals als meine geliebte Grethl erschienen ist, wurde ich in dieses verdammte Felsenloch getrieben. Jetzt – wenn Sie ein ordentliches Schicksal vorstellen wollen – helfen Sie mir!
Berggeist. Es soll geschehen. Ich will Dich unter meine Protection nehmen, indem ich Dir, so oft Du mich rufst, unsichtbar zur Seite sein werde, um Deinen Wunsch zu erfüllen.
Casperl. Dieß ist ein ganz passabel gescheidter Gedanke, insoferne mir dero Anwesenheit wirklich Etwas nutzt. Z. B. hab' ich jetzt einen bedeutenden Hunger und Durst und möchte was darauf paßt, nehmlich: zu Essen und zu Trinken.
Berggeist. Es sei! (Donner. Casperl fällt wieder um.)
Casperl. Sie! das Donnern verbitt' ich mir bei Ihren Kunststückeln. Es ist mir sehr unangenehm und greift meine schwachen Nerven an. Das Schießen ist mir von jeher zuwider gewesen.
Es erscheint ein gedeckter Tisch mit Speisen und Flaschen.
Berggeist. Nun wirst Du wohl an meine Macht glauben?
Casperl. Bravo, Herr von Berggeist!
Macht sich an's Essen und Trinken.
Berggeist. Nun höre: Wenn Du meiner bedarfst, brauchst Du nur zu rufen: Schuriburiburischuribimbampuff.
Casperl. Ah, das ist sehr kommod; aber Ihr Name ist doch e bißl schwer zu merken. Wie heißt's also?
Berggeist. Schuri –
Casperl (nachsprechend). Schuri –
Berggeist. Buri –
Casperl. Buri –
Berggeist. Buri –
Casperl. Buri –
Berggeist. Schuri –
Casperl Schuri –
Berggeist. Bimbam –
Casperl. Bimbam –
Berggeist. Puff –
Casperl Puff –
Berggeist. Also sprich:wie sollst Du mich rufen?
Casperl. Schuriburiburischuribim – bim – bim – Jetzt weiß ich schon's End nimmer.
Berggeist. Bimbampuff!
Furchtbarer Knall: der qedeckte Tisch und der Berggeist versinken.
Casperl. Oho! Oho! jetzt hab' ich kaum ein Bröckl g'schluckt und mein Schicksal ist sammt der table d'hôte verschwunden. Wen's mit dem Schuriburi jedesmal so geht, werd' ich wenig davon haben. Aber probiren kann ich's immer. Was soll ich mir z. B. jetzt wünschen? Jedenfalls aus dem Loch hinaus und – und – in ein gut's Wirthshaus. Also: Schuriburiburischuribimbampuff!
Donner. Casperl fliegt hinauf.
Ländliche Gegend.
Im Vordergrund daß Wirthshaus »zum grünen Kranz« . Stühle und Tische vor der Thüre. Im Hintergrund eine praktikable hölzerne Brücke, die über einen Bach führt. Casperl erscheint aus der Versenkung, nur mit dem Oberleibe sichtbar:
Casperl. Ah! Das thut aber wohl! Die frische Luft und dort ein Haus, welches mir freundlich einladend zulächelt. (Steigt ganz aus der Versenkung.) A bisl damisch bin ich noch. Schuriburi, Du hast Dich gut aufgeführt. Jetzt hilf nur weiter. (Klopft an die Wirthshausthüre.) heda! Wirthshaus! Wo ist der Dienstbot? Holla, Kellnerin! Heraus!
Wirth (ungeheuer dick, tritt aus der Thüre). No, no, no! 's wird nit gar so pressiren. Wer macht denn so en höllisches Spektakel da heraußen?
Casperl. Ich mach' den Spektakel; verstanden? Sie dicke Figur von einem aufmerksamen Gastgeber; so muß man's machen, daß die Leut einkehren.
Wirth. Was? »dicke Figur?« Ich verbitt' mir diese Anzüglichkeiten auf meine behagliche Korpulenz. Ueberhaupt verlange ich von meinen Gästen ein anständiges Betragen.
Casperl. Das hätten S' lieber gleich an die Thür schreiben sollen oder auf's Wirthshausschild. Vermuthlich wird man bei Ihnen auch anständig blechen müssen, weil Sie so einen dicken Wanst haben.
Wirth. Keine Anspielungen auf meine Personalität! Sie sind auch kein Muster von Schönheit mit Ihrer rothen Nasen und der Zipfelkappen. Ha, ha, ha! (Lacht.)
Casperl. Was Nasen? Zipfelkappen? Sie sind ein Grobian. (Gibt ihm eine Ohrfeige.)
Wirth. Oho' Schlapperment! Da hab'n S' die Antwort.
Schlägt Casperl. Balgerei, in welcher Casperl niederfällt; Wirth auf ihn.
Casperl. Wart' nur. Du Bierfaß! – Schuriburiburischuribimbampuff zu Hülfe! (Donner. Der Wirth wird in ein Bierfaß verwandelt.) So, das ist Deine wahre Gestalt.
Aus dem Wirthshaus tritt die Kellnerin.
Kellnerin. Was ist denn da für ein Lärm?
Casperl. Engelswesen, sei gegrüßt! Lassen wir diesen Lärm bei Seite; führ' mich lieber in die Gaststuben, da wollen wir weiter reden.
Kellnerin. Woll'n S' e bisl zusprechen? Das ist recht. Kommen S' nur herein.
Hausknecht. (tritt ein). Das ist aber eine Hitz heut'! Da heißt's schwitzen, wenn man das Halbstündel in's Brauhaus 'rüber marschirt, um wieder Bier zu b'stellen; denn das geht bei uns all bot aus, weil der Wirth am meisten mitthut. (Das Faß erblickend.) Schau, da hat der Braumeister schon a Faßl 'rüberg'schickt, während ich im Bräustübl a Maß trunken hab. Gut, das woll'n wir gleich in die Schenk praktiziren.
Geht ans Faß und will es fortrollen.
Wirt. (im Faß). Aussilassen! Aussilassen!
Hausknecht. Oho! was ist denn das ? ich mein', das Faßl redt!
Wirt Ich verstick' ja! helft's mir raus!
Hausknecht. Alle guten Geister! Das Faß ist behext. Da ist der Teufel d'rin! (Läuft fort.)
Wirt Ich verstick, ich halt's nimmer aus! helft's mir!
Salon, elegant möblirt.
Baron Goldmajer sitzt im golddurchwirkten Schlafrock auf einem Canapee, er liest Zeitungen, vor ihm ein Tisch mit Frühstücksservice. Etwas im Hintergrund steht ein großer Schrank, worauf geschrieben: Cassa.
Goldmajer. Bin ich doch, waaß Gott, e vornehmer Mann! Hab' mir gemacht e grauß Vermögen, bin e reicher respectirlicher Herr; darum bin ich aach geworden Baron, hab' mir gekauft a Diplom. Und jetzt sitz ich beim Caffee im terkische Schlafrock, hat mich gekost 200 Gilden in Constantinopel. Will lesen in der Zeitung und kratz mich, wo's mich juckt. Na! Was schreiben se wieder in de Blätter? Bankaktien: Achtundneunzig. Pfui! das is mir zu wenig. Pexbacher: Da ließ sich was machen. Aber ich hab' genug. Amerikaner: sind mer zu hoch. Aber ich will doch geh'n auf die Börs. Wenn kommt der Baron Goldmajer, ist's, als ob käm' a grauße Panik unter die ganze Versammlung, weil der Baron Goldmajer schlägt Alles nieder. (Ruft:) Jakob! Jakob! – No wo bist de denn. Jakob!?
Jakob (tritt ein). Was befehlen der Herr Baron?
Goldmajer. Will ich geh'n auf die Börs. Sog dem Hausmädchen, daß abgeräumt werd' das Caffeegeschirr. Sind noch übrig zwei Bretzeln. Die kann bekommen das Küchenpersonal, wenn sie net will meine Tochter die Baronesse Esmerald. Und daß mir Nichts wegkommt von dem Zucker! sind noch verzehn Stückche da. (Im Gehen): Jakob!
Jakob Herr Baron befehlen?
Goldmajer. Um 12 e Vertel will ich fahren spazieren und Visit machen bei Seine Excellenz dem Minister von die Finanzen. Muß ich mit ihm sprechen wegen dem Verzigmillionenanlehen. Hast de verstanden, Jakob?
Jakob Gehorsamster Diener, Herr Baron.
Goldmajer. Jakob! hast de verstanden? Und soll der Kutscher anspannen die neuen Goldfuchs; haben mich gekost't 200 Luisd'or. (Geht ab).
Jakob (allein). No, das ist Einer! Wenn ich nur sein Geld hätt'. Das Andere könnt' er Alles behalten. Jetzt will ich aber gleich die Grethl 'raufschicken zum Abräumen. Ein Jahr bleib ich vielleicht noch; aber nachher privatisir' ich. (Ab.)
Casperl. Fliegt von oben herab auf den Frühstückstisch, so daß Alles in Schreben bricht. Pumps Dich! Dießmal hat mir das Schicksal eine kuriose Direktion gegeben. Es hat mich in den Caffee gesetzt; alleweil besser als in's Pech oder in die Tinten. Mein Wunsch war aber, zu meiner Grethl zu kommen, deren Aufenthalt mir unbekannt. Weil ich jetzt ein Zaubersprüchl hab', kann ich sie ja heirathen. Aber wie? Sollte sie unter solch glänzenden Umständen ihren Caffee getrunken haben? In so einem Prachtlogis? – Ha! ich will nicht hoffen! Sollte die Treue ihres Herzens gewackelt haben? (Weint und wirft sich auf's Canapee. Lärm von Außen.) Da kommt jemand. Ich muß mich verstecken. Aber wohin? Schicksal hilf! Schuriburiburischuribimbampuff! (Die beiden Thüren des Cassaschranks öffnen sich.) Ha, ich verstehe. (Springt hinein und die Thüren schließen sich wieder.)
Grethl (tritt ein). Alle Tag und alle Tag muß ich das Caffeeg'schirr abholen; Das wär' doch eigentlich dem Jakob sein Dienst, aber der macht sich's kommod thut nur, was er mag und dirigirt das ganze Haus und den Herrn Baron selbst, der's nicht merkt, wie er dabei noch betrogen wird, weil er ihm recht schmeichelt. (Bemerkt, daß Alles zerbrochen.) Um's Himmels willen! Alles in Scherben? Alles zusammeng'schlagen! Wie ist jetzt das gescheh'n? (Casperl rüttelt im Kasten.) Nun! was ist denn das für ein Lärm? wird doch Niemand im Geldkasten stecken?
Casperl (im Schranke). Schurischuri!
Grethl. Ich kenn' mich gar nit aus! den Schrecken! (Ruft:) Herr, Jakob! Herr Jakob! Casperl rüttelt wieder im Schrank.
Jakob (tritt ein). Nun, was gibt's denn? Warum ruft sie mir?
Grethl. Da schau'n S' her, Herr Jakob!
Jakob. Wie? Das ganze Service zerbrochen? Da war sie wieder einmal recht ungeschickt. Gratulire, wenn's der Baron erfahrt! Das kann ihr den Dienst kosten.
Grethl. Ich hab's nicht gethan; wie ich herein bin, war schon Alles in Scherben.
Jakob. Pah! pah! leugne sie's nur nicht. Sie hat's doch gethan. Es war ja sonst Niemand im Zimmer.
Grethl. Ich kann's beschwören, daß ich unschuldig bin; aber da schottelt's immer in dem Kasten. Da hat sich gewiß Jemand versteckt.
Jakob. Das auch noch! Die Ausrede ist doch gar zu einfältig. Wer sollte denn da hinein gekommen sein? Zum Cassaschrank hat nur der Herr Baron den Schlüssel und der ist ja voller Geldsäck und Papieren. Und das Service hin, das dem Baron Fräulein Esmeralda erst zum Geburtstag geschenkt hat! (Man hört Schritte) Auweh! da kömmt er.
Goldmajer lächerlich elegant gekleidet tritt ein.
Goldmajer. Was man nicht hat im Kopf, das muß man haben in die Bein. Hab' ich vergessen mein' Brieftasch', die ich gebrauch für die Notizen, die ich mir mach auf der Börs. Aber was seh ich? Was habt ihr Zwei noch da zu schaffen? Warum ist noch nit abgeräumt?
Jakob. Ja, es ist ein Unglück geschehen.
Goldmajer. En Unglück? Was ist geschehen für en Unglück?
Jakob. Die Grethe hat 's ganze schöne Service zerbrochen.
Goldmajer. Wie? Was? Mein kostbars Geschirr! Was mer geschenkt hat zum Präsent meine Tochter, die Baronesse? Wer hat 's gethan? Hat 's werklich gethan die Grethe?
Grethl. Nein, Herr Baron; ich war 's gewiß nicht.
Goldmajer. (im höchsten Zorn). No! wer soll's haben zerbrochen? das kostbare Service, was gekost't hat fünfundverzig Thaler! Jakob! hat Er 's verbrochen.
Jakob. Ich war gar nicht im Zimmer, Herr Baron. Wie sollt' ich's zerbrochen haben? Die Grethe war's; da kann gar kein Zweifel sein.
Goldmajer. Wenn 's ist gewesen die Grethe, so kann ich net mehr gebrauchen so 'ne ungeschickte Person. Sie muß gleich aus mei'm Haus. Fort! fort! hinaus!
Grethl (weinend). Das hab' ich nicht verdient; das weiß der liebe Gott!
Goldmajer. Jakob, geh' er mit ihr, bring' er sie fort; fort aus 'm Haus! Ich will sie nicht mehr sehen! fort! Hab ich doch versäumt die Börs mit der Geschicht da! Hätt' ich machen können in Eisenbahn – in Bankaktien, in Amerikaner. Jetzt ist 's zu spät! fort! fort, hinaus! (Jakob und Grethl ab). Wirft sich auf's Canapee. Hab ich mich doch so echauffirt und verhitzt, daß ich muß ausruh'n und mich erholen. – – Aber meine Brieftasch! Ob sie wohl liegt im Cassaschrank, weil ich sie net hab stecken in der Rocktasch. Muß nachsehen. (Geht an den Cassaschrank und sperrt auf; ungeheurer Schrecken, wie er Casperl im Schranke sieht) Auwaih! auwaih! Dieb, Räuber, Mörder! Jakob! Jaob! zu Hilf! zu Hilf! – – (Läuft hinaus.)
Casperl (aus dem Schrank tretend). Schlipperment, das ist eine saubere G'schicht! Ich hab' zur Grethl herausg'wollt und ist mir mein Sprüchl nimmer eing'fallen. Die Hitz im Kasten d'rin hat mich ganz damisch gemacht. Und jetzt fallt's mir auch nimmer ein! Wie heißt's denn nur? bimbam – buri – muri – nein, so heißt 's nicht. Biri – bari – schari – es ist zum Verzweifeln! Wenn sie kommen, so bin ich verloren. Als Dieb arretirt, protocollirt, vor's Schwurgericht auch noch! Auweh! was fang ich an?
Jakob und Bediente kommen mit Stöcken etc. bewaffnet herein.
Jakob. Wo ist der Dieb? Wo steckt der Kerl?
Unter Geschrei wollen sie Casperl packen, Balgerei Verfolgung. Endlich springt Casperl zum Fenster hinaus, die Andern ihm nach.
Wirthshaus mit Brücke wie im 1. Aufzuge.
Wirth (aus dem Hause tretend). Gott sei Dank, daß ich wieder aus dem Faß befreit bin. Ich weiß wirklich nicht, wie das zugegangen ist. War ich das Faß, oder war das Faß der Wirth? Kurz und gut: wie mich die Kellnerin hat anzapfen wollen, bin ich wie aus'm Schlaf erwacht und neben dem Faß gestanden wieder leibhaftig. (Schaut gegen die Seitencoulissen.) Was kommt denn da her?
Zieht sich an die Wirthshausthüre zurück. Casperl läuft herein; hinter ihm – einer nach dem andern im Gänsemarsch – Jakob, Bediente, ein Nachtwächter, schließlich Baron Goldmajer, unter Geschrei: »Halt's 'n auf! halt's den Dieb auf.« Sie laufen über die Bühne zur andern Seite hinaus.
Wirth. Aha! Da haben wir's. Das ist der Lump, der mir solche Grobheiten gemacht hat, wie er einkehren hat wollen und wie ich aus lauter Aerger ein Bierfaß geworden bin! Da muß ich gleich mitlaufen; den müssen wir fangen.
Läuft hinaus, den Andern nach, die dann, Casperl voraus, wieder von der andern Seite hereinkommen, um das Wirthshaus herum zur Brücke, über welche Casperl an das jenseitige Ufer gelangt, worauf die Brücke in der Mitte zusammenstürzt und alle Verfolger, Einer nach dem Andern in's Wasser fallen.
Salon wie im zweiten Aufzuge.
Goldmajer liegt im Schlafrocke auf dem Kanapee. Esmeralda, seine Tochter, steht neben ihm. Goldmajer erwacht auf dem Schlafe.
Esmeralda. Wie geht's, lieber Papa? Fühlen Sie sich nicht etwas besser?
Goldmajer. Was besser! Wenn Aner gefallen ist in den Bach, wie soll er sich fühlen besser? Hätten mich nicht herausgezogen die Fischer, die grad gewesen sind am Ufer, so war' ich versoffen! Wie soll 's mer geh'n? Bin geworden pudelnaß und hab davon bekommen das Fieber. Ist der Doctor noch nit gekommen? Wo ist der Doctor? Ich will 'n haben, daß er mich kurirt.
Esmeralda. Er ist schon im Vorzimmer. Weil Sie aber sanft geschlummert haben, wollte er Sie nicht stören und hat draußen gewartet.
Goldmajer. Der Doctor soll hereinkommen. Er soll mir fühlen den Puls, denn ich fercht mer zu sterben.
Esmeralda. Ei was fällt Ihnen ein, Papa? Sie haben nur eine kleine Erkältung und der Schrecken steckt Ihnen noch in den Gliedern.
Goldmajer. Bring mer den Doctor.
Esmeralda geht an die Thüre und läßt Casperl herein, der drollig als Arzt verkleidet ist, eine große Klystirspritze unter dem Arm.
Casperl (mit ungeheuren Reverenzen). Habe die Oehre, habe die Oehre. Der Herr Obermedicinalrath Ricinus läßt sich gehorsamst empfehlen und bedauert ungemein, daß er nicht selbst kommen kann. Er ist selbst unböslich und darf das Zimmer nicht verlassen.
Goldmajer. Und wen hab ich das Vergnügen bei mir zusehen?
Casperl. Ich bin Doctor Febricius, Assistent des Herrn Obermedicinalraths und sein bester Schüler.
Goldmajer. Hast Du gehört, Esmeralda? Der Herr Assistent. Freu mich, die Ehr zu haben, daß Sie mich assistiren bei meine Gebrechen. Fühlen Sie mir den Puls, Herr Assistent. Hab' gehabt e grauß Unglück, denn ich bin gesterzt in's Wasser.
Casperl. Besser in's Wasser, als in den Keller, wie es bisweilen zu geschehen pflögt, wenn man einen Rausch hat.
Goldmajer. Was Rausch? Vom Wasser bekömmt man keinen Rausch.
Casperl (mit Wichtigkeit den Puls fühlend). Pulsus curriculus aquosus tremlosus bim bam pum; ein heftiges wässeriges Fieber!
Esmeralda. Aber nicht wahr, Herr Doctor, es hat nichts zu bedeuten?
Casperl. Bedeuten.? Oh – es hat immer eine Bedoitung. Gut, daß der Herr Baron in das Wasser gefallen ist; denn das Wasser gibt nach und man bricht sich keinen Haxen.
Goldmajer. Esmeralda, was sagt er von de Haxen?
Esmeralda. Vermuthlich ein wissenschaftlich– medizinischer Ausdruck.
Goldmajer. Ich hoff' doch, der Herr Doctor werden mir verschreiben e Medicin.
Casperl. Das verstöht sich, auf einem großen Bogen Papier.
Esmeralda. Hier auf dem Nebentischchen ist Papier und Tinte.
Casperl (für sich). Schlipperment, jetzt bin ich curios in Verlegenheit, wenn mir mein Zaubersprüchl nit einfallt. (Geht an den Seitentisch.) Wenn mir jetzt nix einfallt, so nutzt mich meine ganze Pfiffigkeit nichts, mir als maskirter Doctor einige Dukaten zu erschwindeln und dann abzublitzen. Schreiben kann ich nicht, also: (laut, als ob er sich über anzuwendenden Mittel bedächte): Buri – muri – ruri – Auweh! fallt mir halt nicht ein: – Schuri – puff; 's geht nicht! Nun muß ich zu andern Mitteln greifen. (Höchst wichtig thuend.) So, so, so, so! Wissen Sie was? Vorderhand wollen wir Nichts aus der Apotheke holen lassen. Ich würde Ihnen rathen, ein Glas guten Wein zu nehmen. (Da kann ich nachher auch mittrinken.) Das stärkt die Nerven und macht einen guten Magen.
Esmeralda. Glauben Sie nicht, Herr Doctor, daß der Wein den Papa zu sehr erhitzen könnte?
Casperl. Wie? was? was? Der Papa schwitzt noch nicht genug. Ein Transparention ist vor Allem das Prussanteste.
Esmeralda (bei Seite). Das scheint mir aber ein sonderbarer Mensch zu sein.
Casperl. Aber bringen Sie einen sehr guten Wein; ich werde ihn zuvor probiren, ob er dem Herrn Papa taugt.
Esmeralda Ich will ihn gleich bestellen. (Ab). Während des Gesprächs zwischen Casperl und Esmeralda ist Goldmajer eingeschlafen.
Casperl. Er schlaft. Da liegt ein Geldbeutel. Ich werde ihn a conto für meine ärztliche Bemühung annexiren und abschieben. Auweh! sie kommt schon wieder. Da muß ich ein anderes Experiment avpliciren.
Esmeralda (tritt ein). Ich habe den Bedienten in den Keller geschickt, er wird gleich wieder da sein.
Casperl (in fingirter Extase, fällt Esmeralda zu Füßen). Ha! göttliches Wesen! Der Herr Papa schlummert; die Gelegenheit ist günstig. Ich bin nur verkloidet.
Esmeralda (höchst betroffen). Wie kommen Sie mir vor?
Casperl. Ja verkloidet, moskurirt als Doctor, um auf diesem Wege zu Ihnen zu gelangen.
Esmeralda. Was fallt Ihnen ein? welche Unverschämtheit!
Casperl. Ja ich bin verschämt; denn ich bin nicht der, der ich bin, sondern der, der ich bin.
Esmeralda. Fort von hier! Steh'n Sie auf! oder der Bediente wird Ihnen die Thüre weisen.
Casperl (aufstehend). Ha! ich weiche der Gewalt; aber erbarmen Sie sich meines Unglücks. Ich bin ein unglücklicher kinderloser unverheiratheter Familienvater und zugleich Doppelwaise.
Esmeralda. Ein Betrüger sind Sie, ein elender Mensch!
Casperl (mit Rührung). O, das ist mir ganz einerlei, wenn Sie sich nur meiner Elendigkeit erbarmen.
Esmeralda. Hier, haben Sie Geld; jetzt machen Sie aber, daß Sie fortkommen, hinaus! schnell!
Casperl. Leben Sie wohl! auf Wiedersehen!
Springt zur Thüre hinaus.
Goldmajer (erwachend). Was ist das for e Gelärm? Wo ist der Doctor?
Esmeralda. Der Doctor ist ein schändlicher Betrüger, dem ich die Thüre gewiesen habe.
Goldmajer. Was? e Betrüger? Wen hat er betrogen? Was hat er betrogen?
Esmeralda. Unter der Maske des Arztes hat er mich angebettelt, während Sie schliefen.
Goldmajer. Pfui! Das ist abscheulich! Holt mer die Polizei.
Esmeralda. Es ist wirklich nicht der Mühe werth. Kommen Sie lieber ein bischen in's Freie. Die frische Luft wird Ihnen gewiß gut thun. Mittlerweile schicke ich zum Obermedicinalrath.
Goldmajer Wenn Du meinst, so woll'n mer gehen e wenig in den Garten unter die Acazien, wo der Holler so schön blüht, den ich hab' kommen lassen um viel Geld von de siamesischen Inseln.
Esmeralda. Kommen Sie, lieber Papa. (Führt Goldmajer hinaus.)
Wilde, gebirgige Gegend.
Grethl (tritt langsam und traurig ein). Ich armes, unglückliches Mädchen! Man hat mich aus dem Haus gejagt und nicht einmal ein Dienstzeugniß haben sie mir gegeben. Jetzt weiß ich nicht wohin. Auch mein Casperl scheint mich vergessen zu haben. Er hat mir versprochen, wie er Bergknapp geworden ist und sein sicheres Einkommen hat, so wird er mich heirathen. Aber ich weiß gar Nichts mehr von ihm. So sind halt die Männer! Auf keinen kann man sich verlassen. (Weint) Wie Einen aber nur so ein gebrochenes Caffeegeschirr in's Unglück bringen kann! Wohin soll ich jetzt? Müd und hungrig bin ich auch. Ich will mich da niederlegen, vielleicht kann ich ein wenig schlafen. Es wird ohnedieß schon Nacht.
(Legt sich, an einen Felsenblock gelehnt, allmälig wird es dunkel.)
Casperl (mit großen schritten eintretend, ohne Grethe zu bemerken). O Schicksal! Auch die sechs Dukaten, die mir das Fräulein geschenkt hat, sind dahin! Das Gold ist flüssig geworden und ich habe es verschlungen. Nichts bloibt mir als das Buwußtsein, daß ich Nix mehr hab'. Schicksal, das Du der Du die Du das Du mich zu retten versprochen hast, auch Du bist verschwunden. Und rufen kann ich dich auch nicht mehr, denn ich hab' den verflixten Namen nicht mehr zusammengebracht. Es ist aber auch nur eine Tücke des Schicksals, sich mit einem so verzwickelten Namen rufen zu lassen. Wenn in dieser Wildniß ein Strick zu finden wäre, so würde ich mich am nächstbesten Baum aus Verzweiflung aufhängen. Aber es scheint doch ein Wink des gütigen Schicksals zu sein, daß ich weder einen Strick noch einen Baum hier gefunden habe. (Der Vollmond geht auf) O schauerliche traurige Beleuchtung! Der Mond scheint mir zuzulächeln; dieß ist aber nur Hohngelächter. Pfui! Dein Licht ist mir zuwieder. Ich will Dich nicht sehen, ich will die Augen zudrucken und schlafen.
Legt sich, ebenfalls an einen Felsen gelehnt, nieder und schläft schnarchend ein. (Der Mond singt.) Lied.
In stiller Nacht geh' ich so gern spazieren,
Denn ich brauch mich vor Niemand zu genieren;
Will mich ein Astronom auch observiren,
So laß ich mich dadurch nicht molestiren.
Es ist mir eine Lust so mild zu scheinen,
Weil ich oft tröste, die im Stillen weinen;
Auch freut es mich, die Großen und die Kleinen
Zu sanftem süßen Schlummer zu vereinen.
Aus einem sich öffnenden Felsen tritt der Berggeist, aus einer großen Tabakspfeife rauchend.
Berggeist. Heute ist eine so angenehme Mondnacht, daß ich wieder einmal mein Pfeifchen im Freien schmauchen will. Immer und alleweil in dieser eingesperrten Felsenluft hausen, ist doch der Gesundheit nicht zuträglich. Könnte ich nicht bisweilen in's Freie heraus, so wäre ich längst versteinert; aber so treib' ich's doch schon ein paar tausend Jährchen und befinde mich ganz wohl dabei. Was ist denn da? Potz tausend! Mein Protégé! Wie kommt der hieher? Und dort schlummert ein weibliches Wesen. Der Bursch hat mich lange Zeit nicht gerufen; er scheint also meiner Hilfe nicht bedurft zu haben. Möchte doch wissen, was das für eine Bewandtniß hat?
Mond. Ei, guten Abend oder gute Nacht, Herr Schuriburiburischuribimbampuff! Lassen Sie sich auch wieder einmal sehen?
Berggeist. Bon soir, Monsieur Mond. Bei Ihrem milden Schein ist es so angenehm, sein Pfeifchen zu rauchen.
Mond Freut mich ungemein. Wissen Sie vielleicht, wer die Beiden sind, die da unten so gemüthlich schlafen ?
Berggeist. Den Herren kenn' ich wohl; aber das Frauenzimmer ist mir unbekannt.
Mond. Es wäre nicht übel, sie auf eine angenehme Art zu wecken; dann würden wir sehen, was weiter geschieht. Hieher in diese Einsamkeit verirrt sich selten Jemand.
Berggeist. Sie könnten so gefällig sein, eine Sternschnuppe herabzuschicken.
Mond. Das kann leicht geschehen. Ich darf nur meinen Nachbar Stern ersuchen, einen kleinen Blitzer zu machen.
Berggeist. Aber daß doch ja der erratische Block ihnen nicht auf die Nase fällt.
Mond. Allerdings. Stellen Sie sich selbst aber ein bischen auf die Seite.
Eine Rakete fällt herab mit ihr ein Steinblock, der einen großen Schlag macht. Casperl und Grethl erwachen zugleich.
Casperl. Ha! was ist denn das?
Grethl. Herr Jemine! wer hat mich denn aufgeweckt?
Casperl. Wie? was? Grethl, Du bist's?
Grethl. Und Du, Casperl?
Casperl. Wie kommen denn wir hier zusammen? O Schicksal, ich erkenne Deine Winke. Du willst uns vereinigen.
Grethl. Aber die Freud, daß ich Dich wieder hab!
Casperl. Ja! Hast Du den Schicksalsschlag gehört? Der hat einen ordentlichen Plumpser gemacht.
Grethl. Aber was fangen wir jetzt an? Wer wird uns weiter helfen?
Casperl. Ich verlaß mich auf mein Schicksal.
Donner. Transparent, in einem Felsen erscheint die Inschrift: »Schuriburiburischuribimbampuff!«
Casperl. Aha! Jetzt geht's wieder. (Ruft:) Schuriburiburischuribimbampuff!
Berggeist (der mittlerweile verschwunden war, erscheint im Hintergrunde auf einem Felsen und ruft): Hier bin ich!
Casperl. Sei uns gnädig und hold, erhabener Berggeist!
Berggeist. Das Schicksal hat euch für einander bestimmt und ich will eure Hochzeit feiern.
Donner. Die Scene verwandelt sich in die Bergwerkshöhle des l. Aufzuges, brillant mit vielfarbigen Lichtchen erleuchtet. Casperl und Grethl fallen auf die Kniee.
Berggeist. Und nun seid ein glückliches Paar. Ich sorge für die Aussteuer!
Casperl und Grethl. Vivat hoch das gütige Schicksal!
Rauschende Musikakkorde ertönen und der Vorhang fällt.