Friedrich von Oppeln-Bronikowski
Der Rebell
Friedrich von Oppeln-Bronikowski

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11.

Frau Hüppe strahlte vor Schadenfreude. Sie schien um ein paar Zoll gewachsen.

»Das hast du nun davon, daß du die Ratschläge wohlmeinender Menschen verachtest!« triumphierte sie vor der schluchzenden Frau von Carsten.

»Nachdem ich dich vor zwei Jahren vorm Elend errettet habe,« stieß die Unglückliche hervor.

»Das wird völlig aufgewogen durch den Makel, den du mir jetzt anheftest,« dozierte Frau Hüppe impertinent. »Ich kann froh sein, wenn mich mein Emil noch nimmt! Ich bin dir also nichts mehr schuldig!«

»Makel!« schrie Frau von Carsten im Übermaß ihres Jammers. »Woher kommt denn das alles als von dir, die an den Türen horcht und nachher mit den Mädchen klatscht. Du hast mich auf dem Gewissen. Du und diese ganze Gesellschaft mit ihrer scheinheiligen Sittlichkeit, die bei allem etwas sucht und findet. Ihr habt diese anonymen Gemeinheiten überhaupt erst möglich gemacht, und statt jetzt für mich einzutreten, laßt ihr mich im Stich und seht zu, wie der Mutter ihre Kinder, ihr Alles, gestohlen weiden. Ich veracht' euch samt eurem Moralgeschwätz und möcht' euch eure Lügenmaske abreißen und euch an den Pranger stellen in eurer ekelhaften Verlogenheit!«

In Frau von Carstens Gedächtnis war alles Vergangene emporgestiegen; sie war wieder in der Gemütsstimmung der aus allen Himmeln gestürzten jungen Frau, die rein an Leib und Seele in die Ehe getreten und durch sie gebrochen und erniedrigt war. All die einsamen Tage und Wochen des Kindbetts, die vielen Stunden, wo ihr Peiniger im Dienst war und sie ganz ihren bittren Gedanken nachhängen konnte, hatten einen Abscheu in ihr gezeitigt, den die letzten Ereignisse mit neuer Kraft belebten. Alles schien ihr Komödie und abgekartetes Spiel; in jedem Lachen eines Mannes sah sie die zynische Vereinbarung gegen die Frauen. ... Wenn dieser Mensch sie jahrelang peinigte, ihre Existenz zerstörte, ihr Glück mordete, ihre Kinder stahl – kein Finger rührte sich; aber wenn ein Leutnant in ihr Haus kam, wenn sie mit dem einzigen Menschen, der mit ihr fühlte und für sie eintreten wollte, spazieren ging, dann war die sittliche Weltordnung gefährdet! Dann traten sie plötzlich in Massen auf gegen sie, die Einzelne, Verlassene!

Plötzlich fuhr sie schreckhaft empor und merkte, daß sie die Augen geschlossen hatte. Es mußte geklingelt haben. Frau Hüppe war verschwunden und draußen auf dem Gang erscholl ein Jubelgeschrei. Sie stürzte hinaus, in dem Wahn, ihre Kinder wären zurückgekommen. Es war aber nur der Hauptmann Althoff mit mächtigem silbernen Raupenschmuck auf der Schulter. Er stand mit selbstgefälligem Lächeln da, an Gestalt ein Elefant, während die kleine, graziöse Frau Hüppe um ihn herumtänzelte und seine Epauletten betätschelte. »Mein Majörchen! Mein Majörchen!« jubelte sie und Agathe stimmte gelehrig in den Jubel ein.

Althoff wußte von der ganzen Geschichte noch nichts und Frau Hüppe war klug genug, ihm sein Glück nicht gleich zu vergällen. Sie hatte ja nun, was sie wollte: die offizielle Verlobung und dann die Ehe, weit, weit fort von hier in einer ostpreußischen Garnison. Wenn's überhaupt zu vermeiden war, wollte sie gar nichts davon verlauten lassen. Darum schwieg sie auch still, als Herr von Brieg bleich und mit schweißbedeckter Stirn in der noch offenen Haustür erschien, und drehte ihm den Rücken. Er eilte ohne Gruß an der Gruppe vorbei in das Wohnzimmer.

Plötzlich zupfte Fräulein Schamroth sie am Ärmel. »Ach meine liebe, gnädige Frau, können Sie mir nicht sagen, wie ich meine beiden Bronzeteller verpacke? Ich habe sie zu unterst in meinen Strohkorb gelegt, aber da gehen sie vielleicht kaput, wenn ich nichts dazwischen stecke.«

»Ich komme gleich, Fräulein Schamroth!« sagte sie. »Inzwischen gratulieren Sie mal dem Herrn Major zu den neuen Epauletten! Wir sind jetzt Brautleute, offiziell, und heiraten bald!«

»Ach, da werden Sie sich auch freuen, aus diesen schauerlichen Verhältnissen herauszukommen,« grinste Fräulein Schamroth und schüttelte beiden bewegt die Hand.

»St! Seien Sie still!« machte Frau Hüppe und schubste die Schwatzliese fort, ehe sie sich verplapperte. »Sie hat ein so gutes Herz,« entschuldigte sie sentimental, als sie fort war.


Briegs Wiedersehen mit Frau von Carsten war herzzerreißend. Eine Gebärde enthüllte ihr alles. Sie war keiner Träne mehr mächtig.

»O laß, laß, es nutzt ja doch nichts. Geh fort! Geh auch du!« sagte sie tonlos. »Was willst du dein junges Leben für mich opfern. Mir hilft nichts mehr!«

»Nichts von verlassen, Anna,« redete Brieg auf sie ein. »Hier heißt es handeln. Ermanne dich, wir haben keine Zeit zum Weinen ... Ich gehe nach Berlin ... Ich bringe sie dir wieder ...«

»Und dein Vater, was sagt er zu alledem?«

»Er hat mich verstoßen!«

»O Gott!« schrie Frau van Carsten händeringend. »Das gibt uns beiden den Todesstoß.«

»Nicht doch, Anna!« ermutigte er. »Ich brauche meinen Vater nicht ... Ich kann auch so für dich arbeiten ... Ich habe gesagt, daß wir verlobt seien ... Ob du mich heiraten willst, das steht bei dir. Aber ich will gern bei dir ausharren, wenn ich dich glücklich mache ... Was hat in diesem ganzen armen Leben Wert für mich gehabt, als deine Nähe. Die ersten Tage, wo ich wirklich lebte, hast du mir geschenkt ... O zürne mir nicht für diese Kühnheit, ich kann dir nicht anders helfen ...«

Frau von Carsten hatte das letzte nicht mehr gehört. Sie war aufgestanden und blickte ihn mit keuchendem Busen an. Und plötzlich sank sie vor ihm nieder und umarmte seine Knie. »Das ... das ... hast du für mich getan ... du ... du ... Nein, ich kann es nicht annehmen.«

»Steh auf, Anna,« rief er, sie hochreißend, »wir dürfen keine Zeit verlieren. Ich muß zum Kommandeur. Sage mir, wo wohnt der Mensch in Berlin, wie sieht er aus ... Rede nicht, verliere keine Sekunde ...«

Frau von Carsten gab ihm stockend und wirr durcheinander ein paar Anweisungen, die er auf seine zerknitterte Manschette schrieb. Er wandte sich zur Tür und sagte ihr hastig Lebewohl. Aber sie umschlang ihn und bedeckte sein Gesicht mit Küssen. »Wenn du das tust ... wenn du das tust,« wiederholte sie mit verzückter Miene, »so will ich mein Leben lang deine Magd sein ...«

Brieg riß sich los und ging, während Frau von Carsten ihm mit einer rührenden Gebärde Kußhände nachwarf. Auf dem Gange karambolierte er mit der Hüppe und ihrem neugebackenen Major.

»Ah! Der Freund!« zischte sie.

»Und seit heute ihr Bräutigam, gnädige Frau!« antwortete er mit einer Verbeugung.

Frau Hüppe deutete bloß auf ihre Stirn, während Althoff mit einem lakonischen »So« weiterging, höchst beleidigt, daß Brieg ihm nicht gratulierte.

Auf der Straße war es ihm, als müßte plötzlich jemand auf ihn losstürzen und blank ziehen, um die verletzte Ehre des Regiments zu rächen. Selbst von dem Friseur, der in der Ladentür stand, fürchtete er, er möchte schon etwas wissen. Korrekt hatte er seine Soldatenlaufbahn beschließen wollen – und nun lag die Schande auf ihm wie nie zuvor und alle Kameraden würden vor ihm ausspeien!

Seine Beine trugen ihn mechanisch nach dem Regimentsbureau.

»Ist der Herr Oberst schon da?« fragte er den Sergeanten.

»Der Herr Oberst hat eben zum Herrn Leutnant schicken lassen, ob der Herr Leutnant in seiner Wohnung seien. Der Herr Leutnant sollten auf der Stelle aufs Bureau kommen.«

»Ich war nicht in meiner Wohnung, aber nun bin ich ja hier,« entgegnete Brieg. Der Sergeant verschwand sofort im Vortragszimmer. Als die Tür aufging, fuhr ihm ein kalter Schreck durch die Glieder: er hörte drinnen die gallig-hochmütige Stimme seines Vaters. Er mußte sich auf einen der Schreibersessel niederlassen, als der Sergeant herauskam und meldete: »Herr Leutnant möchten in seiner Wohnung warten und sie nicht verlassen, bis weiteres erfolgt.«

Brieg blieb sitzen und lauschte. Die Reden flogen an seinem Ohr vorbei wie im Fiebertraum. Aber er verstand nichts. Der Sergeant blickte ihn mehrfach an ... Schließlich vertraute er sich seinen Beinen an und ging in seine Wohnung. Er lief hin und her wie ein Panther im Käfig. Er fühlte sich wie ein Verbrecher, der vor dem Ausfall des Urteils zittert und doch den Augenblick herbeisehnt, wo die Qual des Wartens ein Ende hat.

Plötzlich fuhr er sich an die Stirn, wie von einer inneren Erleuchtung erfüllt. Wenn sein Vater und der Kommandeur da gegen ihn konspirierten ... Der Kommandeur, der jedenfalls sein ganzes Sündenregister herunterleiern würde, und der Vater, der ihm mit dem Irrenhaus gedroht hatte ... Hatte er nicht selbst wegen Nervenzerrüttung um seinen Abschied gebeten? Und hatte ihm der Regimentsarzt nicht bescheinigt, daß er an Nervenzerrüttung litte ... Und nun noch seine Verlobung mit Frau von Carsten, die jeder, aber auch jeder für Verrücktheit erklären würde ... Er sah noch Frau Hüppes impertinente Gebärde, wie sie sich vorhin an die Stirn gefaßt hatte ... Und Atlthoff hatte seine Erklärung überhaupt nicht ernst genommen ... Und nun noch seine eigenmächtige Dienstversäumnis am Sedantag ... Sein Herumlaufen in der Stadt während der Parade ...

Brieg stürzte an sein Kleiderspind, riß seinen einzigen Zivilanzug heraus, warf seine Uniformstücke blindlings in die Stube, riß sich die hohen Sporenstiefel ab und kleidete sich in Zivil ... Geld – ja, wieviel hatte er denn noch? Ein paar Mark. Sein Vater hatte ihm die Septemberzulage noch nicht gegeben. Er riß sich Siegelring und Uhr ab; er wollte sie irgend einem Juwelier geben und ihn bitten, ihm zwanzig bis dreißig Mark darauf zu leihen ... Vielleicht hat Frau von Carsten noch etwas Bargeld und Schmuck, der nicht versetzt war. Er wollte sofort zu ihr stürzen, um sie mitzunehmen. Nur fort von hier aus diesem Gefängnis ... Dritter Klasse nach Berlin und dann per Anwalt sein Vermögen herausbekommen – und die Kinder dem Dieb abringen. Ihr beider Schicksal war wieder das gleiche: man stahl ihnen alles, was ihnen von Gottes und Rechts wegen gehörte ...

Er stürzte in sein Wohnzimmer, um noch ein paar Legitimationspapiere aufzuraffen. Der Adjutant stand vor ihm.

»Ich muß Sie im Namen des Kommandeurs verhaften,« sagte er kalt, »und bitte um Ihren Säbel.«

Brieg stürmte wie ein Rasender gegen die Tür, um den Ausweg zu gewinnen. Aber Meyring vertrat sie ihm. Sie begannen wortlos zu ringen. Der Adjutant, einen Kopf größer als Brieg, warf ihn zurück, daß er gegen den Tisch taumelte.

Brieg rettete sich ins Schlafzimmer. »Rühren Sie mich nicht an, Mensch,« schrie er, »oder ...«

Er riß den Säbel vom Boden auf und zückte ihn gegen Meyring.

Der Adjutant, der ihm nachgeeilt war, schmiß die Schlafzimmertür zu, rannte zurück, warf ein paar Stühle vor die Tür und ehe Brieg über diese Hindernisse nachstürzen konnte, hatte jener den Schlüssel zur Wohnzimmertür abgezogen und ihn von außen eingeschlossen.

»Die Wache soll 'raufkommen! Sofort!« schrie er einem der stramm vorbeigehenden Ulanen zu, indem er sich gegen die wacklige Tür stemmte. »Vorwärts! Der Leutnant von Brieg ist tobsüchtig geworden!«

»Meyring,« schrie Brieg von drinnen und rüttelte verzweifelt an der Tür. »Lassen Sie mich um Gottes willen frei! Verzeihen Sie mir ... Wenn Sie wüßten, daß zwei Menschenleben auf dem Spiel stehen ... Lassen Sie mich 'raus ... Sie können ja zu spät gekommen sein ... Ich war schon fort ... Ich flehe Sie an ... Auf den Knien fleh' ich Sie an ... Oder ich springe zum Fenster hinaus ... Ich lege die Hand an mich ... Lassen Sie mich 'raus ...«

Der Wachthabende kam mit zwei Ulanen heraufgestürzt. Meyring befahl ihnen im Namen des Obersten, die Tür zu besetzen und niemand heraus- noch hineinzulassen. Der Leutnant von Brieg sei tobsüchtig geworden. Dann eilte er aufs Regimentsbureau und drang mit kurzem Anklopfen beim Obersten ein.

»Leutnant von Brieg ist eben tobsüchtig geworden,« meldete er.

Der General von Brieg, der sich eben verabschiedete, riß die Augen in sprachlosem Schrecken auf und rang die Hände gen Himmel; so wörtlich hatte er seine eigene Diagnose doch nicht genommen.


Als Brieg sich umstellt sah, rannte er vor Verzweiflung mit dem Kopf an die Wand! Hätte er nur dieses letzte nicht getan! Damit war sein Schicksal besiegelt. Nun würde ihn jeder für tobsüchtig halten!

Er warf sich schluchzend aufs Sofa und weinte sich das Übermaß der Erregung von der Seele. Er weinte nicht um sich und sein verpfuschtes Leben. Er weinte um Frau von Carsten. Wie sollte er noch zu ihr dringen? Durchs Fenster auf das Pflaster springen? Er würde mit gebrochenen Beinen unten ankommen und aufgelesen werden – und dann war doch alles umsonst. Ihm blieb nur noch ein Weg des Entrinnens, und zu dem verhalf ihm sein Revolver ...

Aber er wollte Frau von Carsten einen letzten Gruß senden. Er blickte hinunter und wollte einen Ulanen anrufen, daß er seinen Burschen schnell vor das Fenster riefe. Der treue Kerl stand schon unten. Die Wache hatte ihn von der Stubentür fortgejagt; da war er von selbst auf den Einfall gekommen, sich vor dem Fenster zu postieren.

»Fricke!« rief Brieg verzweifelt, »sie wollen mich einsperren!« Und die Tränen brachen ihm aus den Augen. »Besorgen Sie mir noch schnell einen Brief an Frau von Carsten, hier haben Sie meine Uhr und mein bißchen Geld ...«

Er warf ihm beides zum Fenster hinaus. Dann stürzte er an seinen Schreibtisch, riß Bogen und Kuvert heraus, steckte seinen Siegelring hinein und schrieb, den Brief mit Tränen betauend:

»Alles verloren. Sie wollen mich als tobsüchtig einsperren. Ich wähle den freien Tod. Mein Ring ist mein einziges Andenken. Ich vermache Dir, Frau Anna von Carsten, mein mütterliches Erbteil von zwanzigtausend Mark, das mein Vater mir widerrechtlich vorenthält. Laß es ihm nicht. Klage es ein. Habe Mut! Gott schütze Dich und Deine Kinder, Du mein einziges Glück! Ich danke Dir für all Deine Liebe!

B ... am Sedantag 18 ..

Dein Bräutigam Ferdinand von Brieg.«

Brieg schloß das Kuvert, riß es wieder auf, schnitt sich mit der Papierschere ein paar Haare ab, legte sie noch dazu, schloß es wieder und warf den Brief durch das Fenster.

»Nicht wahr, Fricke, Sie verlassen mich nicht?« rief er. »Sie gehorchen Ihrem Herrn bis zuletzt. Gehen Sie, leben Sie wohl! Ich danke Ihnen für Ihre Treue.«

»Leben der Herr Leutnant wohl!« rief der Bursche unter Tränen herauf. »Ich besorge alles. Ich habe den Herrn Leutnant immer lieb gehabt ...«

Brieg winkte ihm, zu gehen ... »Schnell, schnell, machen Sie sich fort. Es kommt jemand.«

Dann ging er und holte seinen Revolver, zog das Bild seiner Geliebten aus der Tasche und küßte es. Mit diesem Bild vor Augen, ihren Namen auf den Lippen, würde es nicht schwer sein, sich selbst zu befreien.

Er ließ die Waffe wieder sinken; seine Finger zitterten stark ... Er sah Streifen durch die Stube fließen und stechende Sterne tanzten vor seinen Augen. War er feige? Wie viele waren nicht denselben Weg der Freiheit gegangen, aus wieviel geringeren Gründen ... Der Hauptmann, der sich auf der Kriegsschule erschossen hatte, keiner wußte, warum ... Und der Fahnenjunker neulich, bloß weil er gelogen hatte ... Und der Rittmeister Hüppe, der Urkundenfälscher ... Es waren so viele in den wenigen Jahren ... Und all die andern, die nur gestrandet waren ... Sein erster Rittmeister war tobsüchtig geworden ... Der jetzige nahm in der Vollkraft der Jahre den Abschied ... Und ein andrer hatte wegen geheimer Verbrechen nach Amerika gemußt ... Waldburg hatte Stand und Gut verspielt ... Und dieser noch ... Und jener noch ... Es war ein feierlicher Zug ...

Plötzlich wurde draußen gesprochen und der Schlüssel ins Schloß gesteckt. Brieg ergriff den Revolver, hielt ihn vor die Stirn und drückte los. Ein Feuerstrahl durchschoß ihn. Der Fußboden hob sich und die Tür brach über ihn herein. Ein Mensch fiel auf ihn nieder.

»Anna, Anna,« murmelte er. Dann war alles vorüber.

Der Oberstabsarzt beugte sich über ihn und der General jammerte: »Mein einziges Kind! O Gott, hab' ich das verdient!«


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