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Gertrud hatte beim Abschied meine Hand länger als sonst in der ihrigen gehalten – es war ein wohlthuend kühles, weiches Händchen – und dann gesagt: »Ich wünsche dir noch einmal von ganzem Herzen Glück zu deinem neuen Leben – von ganzem Herzen!« Ihre einfachen Worte bewegten mich, als ich langsam die dunkle Straße hinaufschritt, der Sinn ihrer Worte und ihr warmer, herzlicher, lieber Klang. Zum erstenmale kam mir die Erkenntnis, daß sie mir an Freundschaft und Teilnahme zehnfach mehr schenkte, als ich ihr, daß ich tief, sehr tief in der Schuld dieses Mädchens stand. Die Süße der Empfindung, selbstlose Freunde zu besitzen, auf deren Liebe und Hilfe ich unter allen Umständen bauen durfte, und die an mich glauben würden, es mochte kommen, was da wollte; der eitle Stolz, mit dem mich dies Bewußtsein erfüllte, stimmte mich über die Maßen weich und ließ mich vergessen, daß ihre anhängliche, bewundernde Freundschaft eigentlich nichts als ein Zoll an meine geistige Überlegenheit war. Es schien mir nun doch, als hätte ich bisher mein Verhältnis zu den Geschwistern allzusehr unter diesem Gesichtspunkte betrachtet und ihre Liebe als eigentlich selbstverständlich mit zu großem Gleichmut entgegengenommen. Ich versprach mir, in Zukunft dankbarer zu sein und dafür zu sorgen, daß. ich wenigstens im Herzen dieser beiden Menschen immer die Herrschaft behauptete, die sie mir freiwillig einräumten.

Dann stiegen mir, während ich frei und stolz, ein froher Sieger, durch die Nacht dahinschritt, andere Vorstellungen auf. Von morgen an öffnete sich mir ein würdiges Arbeitsfeld. Als ein Starker, Unabhängiger betrat ich dies neue Gebiet. Hinfort arbeitete ich nicht in niedriger, schmutziger Frohn um mein täglich Brot, hinfort würde mir das Gefühl des Neides auf die, denen das Leben glatt, sorgen- und mühelos verstrich, fern bleiben, denn es hing völlig von mir ab, es ihnen gleichzuthun. O, ich würde es ihnen nicht gleich thun. Schaffen und sinnen würd' ich wie bisher, nur für höhere Zwecke, um höheren Gewinnst. Den unermeßlichen Reichtum, der mir in den Schoß gefallen war, würd' ich nicht zu üppigem, faulem Wohlleben mißbrauchen, wie es andere sicherlich gethan hätten; nein, in meinen Händen sollte er kein Gift werden. Segen ohne Ende sollte ihm entfließen. Nur so würde ich vor mir selbst seinen Ursprung vergessen machen, nur so dem Fluch entgehen, der an allem Gut haftet, das man nicht in eigener, harter Arbeit gewonnen hat. Mich sollte das Gold nicht entnerven und nach Kapua locken; nicht als sein Eigentümer, als sein Verwalter wollte ich mich betrachten ...

Ein Tag war nun vorüber, ohne daß auch nur der leiseste Verdacht der Thäterschaft auf mich gefallen wäre. Noch zweimal vierundzwanzig Stunden, und dann trat die alte, kriminalistische Regel in Kraft, wonach es von diesem Zeitpunkt an überaus schwer hält, Spuren des Flüchtlings aufzufinden oder mit gegründeter Aussicht auf günstige Resultate zu verfolgen. Ich hatte keine Gegner zu fürchten. Der Gedanke an Heller ging mir eine Sekunde lang schattenhaft durch den Sinn, aber er trübte die festliche Stimmung nicht, worin mich die Überzeugung von meinem endgültigen Sieg, die Erinnerung an die Freuden des heutigen Abends, der leichte, rosenrote Weindunst, der mein Hirn umschwebte, versenkt hatten. Mit ihm würd' ich's schon aufnehmen – und dann, was wußte er? Einfältig genug von mir, daß ich den harmlosen. gutmütigen und noblen Mann beargwöhnte. Niemand war auf der ganzen Welt, der in mir den Mörder wittern konnte!

Schon hatte sich der Verdacht der Behörde, die ja immer plump nach dem gröbsten, zuerst sichtbaren Faden greift, auf den andern gelenkt, und ich konnte sicher sein, daß sie wie sonst so auch diesmal der falschen Fährte mit Verbissenheit so lange nachgehen würde, bis die richtige Spur völlig verwischt war. Wenn sie den Fremden ergriff und der That anklagte, so hatte ich nicht die geringste Ursache, etwas für ihn zu thun oder seine Unschuld auch nur andeutungsweise zu erhärten. Denn nicht allein, daß er sich mit dem alten Schurken offenbar zu meiner Ermordung verschworen hatte und nun nur die gerechte Strafe für seine niederträchtige Tücke empfing, nein, dieser Unbekannte war auch sonst mein schlimmster, mein gefährlichster Feind. Er wußte, daß die Tinktur existierte, daß sie geraubt worden war. Ich konnte keine Projektion wagen, konnte mich an ihren Früchten nicht frei und offen erquicken, ohne befürchten zu müssen, daß er mich höhnisch beobachtete und mein Geheimnis verriet. Nur Kerkermauern oder der Tod würden ihn unschädlich machen. In Wahrheit, für uns beide war kein Raum auf der Erde, einer mußte weichen, und wenn es nicht der Kriminalpolizei gelang, ihn ausfindig zu machen, zwangen mich die Pflichten der Selbsterhaltung und die Rücksicht auf meine eigene Sicherheit, ihn unschädlich zu machen, ehe er zum Angriff gegen mich vorging. Es war mir durchaus nicht klar, wie ich das bewerkstelligen sollte, ich dachte auch nicht über die Schwierigkeiten des Planes nach; es genügte mir vielmehr völlig die Erkenntnis meiner Lage. Hatte ich bisher alles mit so vielem Glück und Geschick zu gutem Ende geführt, so würde mir der Erfolg auch bei diesem Unternehmen gewiß nicht fehlen. Ich fühlte meine Kraft wachsen, je klarer sich mir die Zukunft zeigte und je deutlicher ich die Ereignisse der nächsten Tage voraussah. Und ich lachte in Spott und Schadenfreude, wenn ich mir den andern gefesselt im Kerker, vor den zwölf Geschworenen stehend vorstellte, während ich selbst im Zuschauerraum saß, ich, der Siegreiche, der die angstverzerrten Mienen seines unterlegenen Gegners aufmerksam studierte.

Ja, es war ein Duell im Dunkeln, ein furchtbares, unheimliches, unerhört grausames, das ich mit diesem Fremden ausfechten mußte. Aber ich wußte zu gut, wer von uns beiden die schärfere Waffe führte, um dem Kampfe mit anderen Empfindungen als denen gespannter Erwartung und ungeduldiger Sehnsucht nach nervenerregendem Spiel entgegensetzen zu können.

Heller Lichtschein, der aus den Fenstern einer großen Bierwirtschaft quoll, bewog mich einzutreten und die peinigende Neugier nach Zeitungsberichten über den Mordfall zu befriedigen.

Um mich her brandete laute, fröhliche Unterhaltung, und ehe der Kellner die Abendblätter brachte, horchte ich auf das Gespräch meines Nachbarn. Aber was mich ganz erfüllte und wovon ich annahm, daß es alle Gemüter in angstvoller Spannung hielt: die unaufgeklärte Mordthat in der Chorinerstraße, das erwähnte hier niemand auch nur mit einem Worte. Allen diesen Leuten schien es viel wichtiger, gleichgiltige Vereins- und Familienangelegenheiten weitschweifig zu erörtern, in unreinlichen Witzen zu schwelgen und das schwere Bier zu vertilgen, als sich mit einem Rätsel zu befassen, dessen Lösung ja ganz und gar Sache der Obrigkeit war. Ich legte die Zeitungen wie einen kostbaren Schatz vor mich hin und las ihre Berichte mit einer aus Behagen und geheimer Furcht seltsam gemischten Andacht. Sie gaben in gesperrtem Druck die Thatsachen wieder, die Herr Jonas bereits bei Tisch erzählt hatte, verbreiteten sich sehr eingehend über die Lebensgewohnheiten Ercks und forderten, offenbar auf Wunsch der Kriminalbehörden, ungesäumte Verfolgung des jungen, vornehm gekleideten Fremden, den man öfter in seiner Gesellschaft gesehen haben wollte. Der Fremde stand im dringendsten Verdacht der Thäterschaft, er war der Mörder, ganz klar. Einige Zeugen hatten ein Signalement von ihm zu geben vermocht, das sich freilich auf seine Kleidung und seinen Wuchs beschränkte; sie behaupteten aber, ihn bei einer etwaigen Gegenüberstellung mit aller Bestimmtheit wiederzuerkennen. Daß Erck kurz vor seinem Tode die Bibliothek besucht hatte, schien man noch nicht zu wissen; Hausbewohner sagten sogar mit aller Bestimmtheit aus, er wäre, wie gewöhnlich, so auch vorgestern nachmittag daheim geblieben. Damit schwand auch die letzte Möglichkeit, daß ein flüchtiger Verdacht sich an meine Person heften könnte.

Stutzig machte mich nur eins. Keine Zeitung erwähnte mit einer Silbe den doch sehr wichtigen Fund, das blutige Messer, das ich in der Eile zurückgelassen hatte. Vielleicht hielt die Behörde diese Thatsache aus ganz bestimmten Gründen geheim, oder, was mir weniger glaublich erschien, der Fremde hatte das Messer an sich genommen.

In einem Blatte war Erck von offenbar fachmännischer Hand ein längerer Nachruf gewidmet worden. Es hieß darin, daß der Verstorbene philosophische Einfachheit und ehrlichen, unablässigen Fleiß geradezu verkörpert hätte. Die Chemie verdanke ihm eine Reihe wertvoller Anregungen, und viele Leute seien reich geworden an seinem quellenden Ideenreichtum. Nach und nach wäre dieser Born freilich versiegt, nicht etwa weil Erck sich der Arbeit enthalten hätte, sondern weil er, ohne alle Verbindung mit jüngeren Kräften und modern gesinnten Vertretern der Wissenschaft, seine ganze, große Kraft auf absonderliche Studien konzentrierte, auf Dinge, die nun und nimmer den von ihm ersehnten Erfolg haben konnten, ja ihn lächerlich zu machen begannen. Jedenfalls verliere die Chemie in ihm einen unermüdlich thätigen Pionier, der nichts für sich, alles für die Wissenschaft verlangte, dem es eine Freude war, bahnbrechend gerade auf Gebieten zu wirken, vor denen andere zurückscheuten, und der, galt es einmal den Weg zu ebnen, kein Hindernis kannte – selbst dann nicht, wenn der Weg in Sumpf und Moor führte.

»Den werden sie bald haben!« sagte jetzt am Tische hinter mir eine Stimme.

»Wenn er klug ist, stellt er sich selbst. Denn ich bin überzeugt, er war's nicht.«

»Na, hör' mal –«

»Er war's nicht. So unklug ist kein Mörder, daß er monate-, ja jahrelang mit seinem Opfer überall umherläuft, sich tausend und einem Menschen öffentlich in seiner Gesellschaft zeigt. Dadurch liefert er ja Material zu dem prachtvollsten Steckbrief der Welt. So einer, der die Gewohnheiten des Alten kennt, der genau weiß, daß er allein vor den Augen der Leute Zutritt in seine Wohnung hat, daß also ein Verdacht nur auf ihn fallen kann, so einer sucht sich für den Mord nicht gerade die fünf Treppen hoch gelegene Bude aus – wenn er wirklich schon den Alten abthun wollte. Hier ist ein Geheimnis. Paß auf, die Polizei rennt wieder in die Falle, läuft sich die Beine nach dem Unschuldigen ab, und wenn sie ihn gefaßt hat, ist der eigentliche Mörder entwischt.«

»Na, aber ich danke – dieser Unschuldige muß jetzt schöne Stunden verleben. Ich möchte nicht in seiner Haut stecken.«

»Wie gesagt – ist er nicht ein vollkommener Narr, dann stellt er sich sofort selber dem Staatsanwalt. Kriegen thun sie ihn ja doch. Und er wird sein Alibi beweisen können, wie ich und du – ganz sicher.«

»Na ... ich muß offen gestehen, wär' ich in seiner Lage, ich wartete es auch ab, bis sie mich holten. Im Gefühl meiner Unschuld freiwillig ins Loch kriechen, ganz aufs Geratewohl – nein! Man kann nie wissen, ob die Sache nicht zufällig 'ne unglückliche Wendung nimmt, und dann –!«

Scheinbar in meine Zeitung vertieft, hatte ich dem sehr laut geführten Gespräch der beiden mit mühsam verhaltener Aufregung gelauscht. Ich wagte mich nicht nach ihnen umzusehen, ich zitterte davor, daß der eine, Scharfsinnige in seinen klugen Kombinationen zu weiteren Schlüssen gelangen würde, und ich brannte doch auf die Fortsetzung seiner Ideen. Indessen sprangen sie jetzt, die Gläser lustig aneinander schlagend, von dem Gegenstände ab und begannen gewisse Maßnahmen der Regierung zu besprechen. Gleich wurden ihre Stimmen leiser, und bald hörte ich nichts mehr als heimliches Zischeln und Flüstern, dazwischen hin und wieder dröhnendes Lachen. Ich wartete noch fast eine halbe Stunde lang vergebens und verließ dann die Wirtschaft, mir im Vorübergehen die Gesichtszüge der Beiden einprägend.

Trotz des ungewohnten Wein- und Biergenusses und trotz der späten Stunde fühlte ich keine so große Müdigkeit, daß es mich nach Hause trieb. Wilde, phantastische Gedanken stiegen in mir auf, und während ich einsam durch die stillen, dunklen Straßen des Tiergartenviertels streifte, überkamen mich zaubermächtig holde Erinnerungen, freundliche Zukunftshoffnungen. Wie der Engel des Todes, unhörbar die schwarzen Schwingen regend, schwebte die Nacht über der träumenden Stadt, und durch die kahlen Bäume ging ein Wehen und Weinen. Das rotbraune Laternenlicht beschien nur matt die vom Regen gewaschenen, feuchten Straßen; es flimmerte schmalen Streifs an den Häusern entlang, in die finstern Vorgärten hinein, durch die Fenster ... Märchenland ... Ich dachte daran, wie ich ehemals, nach Erledigung des harten Tagewerks, so gern durch diese Reviere schlenderte, in Träumereien von Reichtum und Ruhm eingesponnen, Neid und Wut im Herzen wider die, denen das Glück hier so liebliche Stätten bereitet hatte. Dann blieb ich in stiller Frühlingsnacht wohl halbe Stunden lang unter weinumsponnenen Altanen stehen, von denen rosiges, gedämpftes Lampenlicht in mein Dunkel floß, und frohes Lachen heller Mädchenstimmen klang. Ich malte mir dann aus, wie die da oben, die Kinder des Glückes, mit durstigen Zügen aus seinem Goldpokale tranken und nichts ahnten von mir, dem Ausgestoßenen, Hungernden, Enterbten. Hatte ich nicht ein Recht auf Freude und Genuß wie sie, pochte nicht auch in meiner Brust ein junges, heißes Herz, rang ich nicht in unsäglichen Anstrengungen, emporzukommen? War ich nicht strebsamer, wohl auch begabter als sie? Und was war der Lohn? Ich hatte in die Paläste des Reichtums schauen dürfen, meine Kameraden brauchten mein Wissen und entschädigten mich zuweilen durch Einladungen in ihr elterliches Haus. Wenn ich dann mit dem blendenden Luxus, der mir hier überall entgegenfunkelte, unsere armseligen zwei Kammern verglich, mit ihren getünchten Wänden, ihren wackligen, schadhaften Möbeln, die dennoch oft genug dem Gerichtsvollzieher zum Opfer fielen; wenn ich mir neben diesen eleganten, wohlgenährten, geputzten Frauen meine arme, bleiche Mutter dachte, die nun alleine daheim saß und nähte, nähte, so lange die lieben, müden alten Augen die Nadel noch sehen konnten ... O mein Gott, dann faßte es mich wie irrsinniger Haß, und dann gelobte ich mir mit heißen Schwüren, nicht eher zu ruhen, bis ich als Gleichberechtigter hier stand, über Leichen zu gehen wie diese hier, und Dirne Glück zu haschen ... Und die engen, erbärmlichen Verhältnisse daheim wurden mir immer mehr zuwider, und nach jedem solchen Feste ließ ich meine Mutter wochenlang leiden unter der eigenen, bitteren Verstimmung, unter meinem Zorn über unsere Armut. Wieviel Thränen sie dann insgeheim vergossen hat, wie sie sich quälte, und was die Einzige in ihrer unendlichen Mutterliebe alles that, um mich unser Los vergessen zu machen und mir kleine Freuden zu bereiten – ich mag es nicht sagen, ich darf nicht daran denken, denn jede ihrer Thränen, jedes Gebet zu Gott und jeder Nadelstich um meinetwillen brennen mich heute wie höllisches Feuer ...

Ich stand in der Straße, die sich anmutig längs des Stadtparkes hinzieht; Laternenschein zitterte über die Bäume drüben und ließ mich die weißen Nebel sehen, die ihre Wipfel umquirlten. Vor mir öffnete sich, durch Wolkenlicht dämmerig erhellt, ein breiter Fußpfad ins Gehölz, und ich folgte ihm. Während ich traumverloren durch das Weben der Herbstnacht dahinschritt und lächelnd fühlte, wie die Ruhe wieder in meine müde Seele einzog, erschreckte mich plötzlich der Gedanke, daß noch immer die Kleider, die ich bei der That getragen hatte, in meinem Zimmer versteckt lagen. Es war mir unbegreiflich, daß ich sie auch nur auf Sekunden hatte vergessen können – sie, die furchtbares Zeugnis wider mich ablegen würden! Wie, wenn ich sie morgen fest in ein Bündel schnürte und hier vergrub? An den einsamen Stellen des Waldes, wo man das welke Laub und Reisig aufschichtete, war keine Störung zu befürchten, und bei einer späteren, erst nach Jahren möglichen Umgrabung des Platzes würde das schlechte Tuch längst vermodert sein. Dieser Plan hatte etwas Romantisches, aber er war leicht und unauffällig auszuführen, leichter und unauffälliger als alle anderen, als Verbrennung oder Versenkung ins Wasser.

An dieser Stelle hier, dachte ich weiter, würde sich in gefährlicher Stunde auch ein treffliches Versteck für die Tinktur finden lassen.

Morgen oder übermorgen wollte ich die Projektion versuchen.

Morgen nicht. Morgen muß ich Tilly sehen, die ich nun schon so lange nicht mehr gesehen hatte. Mich dürstete nach ihren schwarzen, leuchtenden Augen und ihrem weißen Gesichte, ihrer lebendigen Fröhlichkeit. Ich wollte nun beginnen, glücklich und reich zu sein.

Todmüde heimgekehrt, schrieb ich noch ein paar Zeilen an sie. Von der glücklichen Änderung in meinen Erwerbsverhältnissen sagte ich kein Wort und deutete nur an, daß ich ihr für uns beide erfreuliche, wichtige Dinge zu erzählen hätte. Ich trug den Brief noch in der Nacht zum nächsten Postkasten.

* * *


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