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Vorwort zum Bande I.

Mit der Herausgabe dieses Bandes liegt die Serie der Bände, welche die Ergebnisse der deutschen Expeditionen im Systeme der internationalen Polarforschung enthalten, vollständig vor. Nicht, als sei damit alles Material erschöpft, soll nur damit angedeutet werden, daß es nicht in der Absicht liegt, gegenwärtig Weiteres über die deutschen Unternehmen zu veröffentlichen. In erster Linie wirkt hierbei bestimmend der Umstand, daß eine zusammenfassende Darlegung der Ergebnisse aller Expeditionen nicht geschrieben ist und wohl auch nicht geschrieben werden konnte, weil noch einzelne Stationen, welche besonders wichtig sind, überhaupt noch nicht bearbeitet, oder doch nicht veröffentlicht wurden; sodann aber auch, weil die deutscherseits zur Verfügung stehenden Mittel erschöpft sind. Aus letzterem Grunde mußten namentlich die wichtigen synoptischen Untersuchungen im Südatlantischen Ocean, wozu die täglichen Wetterkarten nahezu vollständig hergestellt sind, zurückbehalten werden, um sie für eine folgende günstigere Gelegenheit aufzubewahren. Dasselbe kann auch gesagt werden von einer Anzahl Abhandlungen über meteorologische und magnetische Gegenstände. Auch für diese letzteren wird sich voraussichtlich in einer oder der anderen Form eine Gelegenheit der Verwerthung finden.

Indem die Deutsche Polar-Kommission durch ihren Vorsitzenden diesen Band einem weiteren Leserkreise übergiebt, hegt sie die Hoffnung, daß dadurch dem wichtigen Gegenstande der Forschung an circumpolaren Stationen ein erhöhtes Interesse zugewendet werden wird. Es kann wohl keinem Zweifel unterliegen, daß dem nun deutscherseits zum vollständigen Abschluß gebrachten Unternehmen weitere folgen werden; zur Durchführung derselben ist aber ein solches Interesse unerläßlich. Es wurde Sorge dafür getragen, daß so Vieles von den Folgerungen aus den Erfahrungen in dem vorliegenden Bande niedergelegt wurde, als es die oben, wenn auch nur flüchtig, doch berührten Umstände zuließen. Das Wesentlichste darüber ist in dem Kapitel 9 dieses Bandes niedergelegt, so wie auch im Anhange. Wenn einmal in gleicher Weise auch die Erfahrungen von anderen Stationen im Systeme der internationalen Polarforschung der Öffentlichkeit übergeben sein werden, wird es eine lohnende Aufgabe sein, das Gesammt-Ergebniß der gemachten Erfahrungen abzuleiten. Gegenwärtig liegen solche Versuche der aus den Erfahrungen abgeleiteten Winke für die Zukunft nur vereinzelt vor, so daß es verfrüht sein würde, wollte man in dieser Hinsicht das entscheidende Wort sprechen.

Die Bearbeitung auch dieses letzten Bandes der Serie war gleichfalls mit erheblichen Schwierigkeiten verknüpft, deren Beseitigung ohne die uneigennützige Mithülfe einiger der früheren Expeditions-Mitglieder kaum möglich gewesen wäre. In dieser Hinsicht liegt der Polar-Kommission die angenehme Pflicht ob, dankbarst die Unterstützung an dieser Stelle anzuerkennen, welche die Herren Dr. L. Ambronn durch die Bearbeitung des Kapitels 3, Dr. O. Clauß durch jene des Kapitels 4, Professor Dr. K. R. Koch durch die Schilderungen in den Kapiteln 5 und 8 gewährt haben. Desgleichen gebührt den Herren Professoren C. F. W. Peters und C. Börgen, ersterem für die Bearbeitung des Abschnittes I im Anhange, letzterem für die Ausführungen über seismische Wellen in Verbindung mit dem Krakatau-Ausbruche in Abschnitt VII, sowie Herrn Dr. M. Eschenhagen für die Arbeit über die Verbesserungen der Apparate zu erdmagnetischen Beobachtungen in den Polarregionen (II) der aufrichtigste Dank der Deutschen Polar-Kommission.

Es verzögerte sich die Fertigstellung dieses Bandes über die Zeit hinaus, welche ursprünglich im Vorworte zum Bande II dafür in Aussicht genommen war. Die oben berührten Schwierigkeiten bieten hierfür eine Erklärung.

Im Februar 1891.

Dr. G. Neumayer.