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Alfred Neumann

wurde am 15. Oktober 1895 in Lautschin (Westpreußen) geboren und wuchs in Berlin und Rostock auf. Seit 1913 studierte er in München, wo er gleichzeitig im Verlag von Georg Müller volontierte und später Lektor wurde; die Tochter Georg Müllers wurde 1924 seine Frau. Nach dem Ersten Weltkrieg war er vorübergehend als Dramaturg an den Münchner Kammerspielen tätig. Dann arbeitete er als freier Schriftsteller. Von 1933 bis 1938 lebte er als Emigrant des NS-Staates in Florenz, mußte jedoch abermals fliehen und ging über Nizza 1941 nach Nordamerika. 1949 kehrte er nach Florenz zurück. 1952, am 3. Oktober, starb er an den Folgen eines Herzleidens.

Weltruhm erwarb sich Neumann mit seinen psychologischen Geschichtsromanen, von denen an erster Stelle »Der Teufel« zu nennen ist, der 1926 erschien, den Kleistpreis erhielt und in dreiundzwanzig Sprachen übertragen wurde. Neumanns »Kernthema war die Dämonie der Macht und der Mächtigen und damit verknüpft die politische Intrige, war die Spannung zwischen Tat und Gewissen, waren die Probleme Gut und Böse, Freiheit und Unfreiheit, Schuld und Sühne, die er allgemeingültig im historischen Symbol vorwiegend revolutionär bewegter Zeiten und tragischer Schicksale meistens abgründiger, vieldeutiger Naturen (psycho-)analysierend vergegenwärtigte« (Lennartz). Ebenso bedeutend wie »Der Teufel« ist wohl vor allem »Der Pakt« (1950). Ersten Erfolg errang der Autor 1925 mit der – auch dramatisierten – Erzählung »Der Patriot«. Der »Narrenspiegel« (1932) zeigt ihn als derben Humoristen in der Schilderung jenes berühmt-berüchtigten Herzogs Heinrich XI. von Liegnitz, eines Freß- und Saufkünstlers des Barock, dem alles ein »Spaß auf Erden« war. In der Emigration schuf Neumann eine Romantrilogie um Napoleon III. Daneben entstanden immer wieder beachtenswerte Dramen, Hörspiele und Drehbücher (für eines erhielt Neumann den Oscar). Von seinen Erzählungen sei die berühmteste, »Viele heißen Kain« (1951), erwähnt.

 


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