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Jäh war der Stern der Babenberger in Oesterreich erloschen. Der streitbare Herzog Friedrich zählte kaum fünfunddreißig Jahre, als er in der Ungarnschlacht bei seiner getreuen Neustadt fiel. Er war als Sieger gefallen, aber was frommte dies? Hinter ihm stand kein männlicher Nachfolger, es blieben nur weibliche Mitglieder des Hauses zurück, die ein Erbrecht auf die Ostmark nicht geltend machen konnten. Die babenbergischen Mönche von Heiligenkreuz pilgerten auf das Schlachtfeld und holten die Leiche des Letzten aus dem Stamm ihres Stifters, sie betteten den Streitbaren im Frieden ihres Klosters zur Ruhe. Wie ein Feuerbrand hatte Friedrich gelebt, und unfruchtbar war er nach drei rasch geschlossenen und wieder gelösten Ehen dahingegangen.
Um das große Erbe der Babenberger aber entbrannte ein Streit, der erst nach dreißig Jahren endgültig entschieden werden sollte. Wohl meldete das Deutsche Reich sogleich seine unverwirkbaren Rechte auf die Ostmark an, der hohenstaufische Kaiser Friedrich II. entsendete den Grafen Otto von Eberstein als Reichsverweser nach Wien, aber dieser geniale Kaiser wollte Deutschland von Sizilien aus regieren, und es entglitt seinen Händen alle Macht, sein Verweser konnte sich in der Ostmark nicht geltend machen. Die Böhmen und die Ungarn stritten um das Erbe der Babenberger, und der junge König Ottokar blieb zuletzt Sieger. Er gewann den Papst für sich und die Volksstimme, denn er, der Zweiundzwanzigjährige, der Schlaue, freite um die in Hainburg residierende babenbergische Herzogin Margarete, die seine Mutter hätte sein können, und gab seinen Ansprüchen einen Schein von Berechtigung. Mit einer sechsundvierzigjährigen Gemahlin an der Seite zog Ottokar in die Wiener Herzogsburg ein. Die zweite Babenbergerin aber, Gertrud, wurde von einem ungarischen Fürsten geheiratet, und die Gegensätze verschärften sich zu Zeiten so sehr, daß es immer wieder zu Fehden und Kriegen kam. Während Wien dem Böhmenkönig Ottokar gehörte, eroberten die Ungarn einmal die ganze Umgebung der Stadt, und die babenbergische Gertrud residierte eine Zeitlang mit ihrem ungarischen Gemahl auf dem Kahlenberg in der alten Markgrafenburg ihres Geschlechtes.
Noch schlimmer als in der Ostmark war es im Deutschen Reich. Kaiser Friedrich II. war im Süden gestorben (im Dom von Palermo steht sein Sarkophag), und sein schwächlicher Sohn Konrad, der ihm alsbald im Tode folgte, ließ das deutsche Land in Zerrüttung zurück. Könige und Gegenkönige erstanden, der Adel wurde übermütig und übermächtig, das Raubrittertum kam allerorten in Blüte, und es war eine ewige Fehde zwischen Städten und Burgen, großen und kleinen Herren. Die Auflösung des Reiches schien bevorzustehen, niemand hatte mehr Achtung vor ihm. Wilhelm von Holland, Alfons von Castilien und Richard von Cornwallis nannten sich deutsche Könige in dem tief gesunkenen Römischen Reich deutscher Nation. Und dreiundzwanzig Jahre dauerte die Verwirrung. Endlich aber forderte der Papst, dem Frankreich zu mächtig wurde in dieser Zeit, die deutschen Kurfürsten auf, einen neuen König zu wählen, dem er die Kaiserwürde verleihen konnte. Sechzehn Monate zögerten die Kurfürsten, es war ihnen nicht genehm, dem Deutschen Reich einen Herrn zu geben, der Macht über sie haben sollte.
Aber am 29. September 1273 vollzogen sie in Frankfurt am Main dennoch die Wahl. Sechs Kurfürsten waren anwesend, und nur einer fehlte. Aber dieser eine war Ottokar, der König von Böhmen und Herzog in Oesterreich und Steiermark. Der englische deutsche Schattenkönig Cornwallis hatte ihn in diesem Besitze bestätigt. So groß war Ottokar gegenüber dem herrenlosen Reich geworden, daß er damals hoffen durfte, selber deutscher König zu werden.
Aber die Wahl der Kurfürsten war auf den Grafen Rudolf von Habsburg gefallen. Ein gereifter Edelmann von fünfundfünfzig Jahren, in der Schweiz, im Elsaß und in Schwaben begütert, in hundert Fehden erprobt, wurde er in Aachen zum deutschen König gekrönt. Der staufische Friedrich II. hob ihn einst aus der Taufe, an seinem Hofe zu Verona erhielt er die Schwertleite, wurde er in die Ritterschaft aufgenommen, und zweimal war er vom Papst in den Bann getan worden, weil er dem von Rom verfemten Kaiser die Treue hielt. Jetzt hatte er auch die Stimmen der geistlichen Kurfürsten von Köln und Mainz für sich. Und als man den Kölner Kurfürsten einst fragte, warum sie gerade den Rudolf von Habsburg gewählt hätten, da antwortete er: »Weil er gerecht, weise und von Gott und Menschen geliebt war.« Ein andrer Kirchenfürst aber, der Bischof von Basel, mit dem der Graf von Habsburg manche Fehde ausfocht, brach bei der Nachricht über seine Wahl in die Worte aus: »Lieber Herrgott, sitze fest auf deinem Thron, sonst wirft Rudolf dich auch noch herunter!« Die beiden Aussprüche geben das Bild eines Charakters.
Drei Jahre widmete sich Rudolf ausschließlich den Angelegenheiten des Reiches, ehe er nach Oesterreich kam. Er war klug, geschmeidig, praktisch und hatte eine eiserne Faust. Wo er diese brauchte, da griff er fest zu. Seine hohe Gestalt mit der Habichtsnase hatte etwas Gebietendes. Seine blauen Augen konnten blitzen. Und was er für recht hielt, das verfolgte er mit Zähigkeit. Dabei war er schlicht und anspruchslos und wußte Menschenherzen zu gewinnen. Seine Gemahlin, die Gräfin Gertrud von Hohenberg, die bei ihrer Krönung den Namen Anna erhielt, hatte ihn mit Töchtern und Söhnen reich beschenkt, und Rudolf konnte sein Haus mit den mächtigsten Familien des Reiches verschwägern. Schon am Tage seiner Krönung hub diese kluge Politik an, es gab gleich drei Verlobungen.
Den König Ottokar, der mit dem neuen Herrn trutzte, lud Rudolf vergeblich ein, Böhmen als Reichslehen von ihm in Empfang zu nehmen. Ottokar anerkannte den deutschen König nicht. Rudolf aber forderte immer dringender von ihm die Herausgabe der österreichischen Länder, denn das babenbergische Erbe gehöre dem Reich. Er sandte den Burggrafen von Nürnberg, den Hohenzollern, nach Wien. Aber Ottokar antwortete: »Ich will hier daheime sein und warten, was Ihr gegen mich tut.« Endlich erklärte Rudolf den Böhmenkönig in die Acht und zog gegen Wien. Auf dem ganzen Wege dahin kam ihm die Bevölkerung freudig entgegen, die Städte öffneten dem neuen deutschen König, dessen Ruhm sich täglich mehrte, willig ihre Tore, Wien aber widerstrebte. Am 18. Oktober 1276 erschienen die Reichstruppen Rudolfs vor der Stadt und forderten Einlaß für den König. Sie fanden kein Gehör, Wien war für Ottokar. Und Rudolf mußte Wien fünf Wochen belagern. Eine starke Partei, von dem reichbegüterten Stadtrichter und Bürgermeister Paltram und seinem Anhang geführt, hielt Wien für Ottokar, der im Felde stand gegen Rudolf. König Ottokar hatte manches für die Stadt getan, das ihm die Bürgerschaft geneigt machte. Von seiner alternden Frau zwar trennte er sich bald, die babenbergische Ueberlieferung hatte er von sich abgeschüttelt, aber die Interessen der Krämer und Kaufleute wurden von ihm geschont, und der Heurige blieb unbesteuert. Sein Regiment war nicht unbeliebt, der Widerstand von Wien begreiflich. Wer weiß, was der neue König brachte! Nun, er rasselte gewaltig vor den Toren, als der November ein winterliches Gesicht machte und er noch immer draußen kampierte. Die Rädelsführer sollten es mit dem Leben büßen und all ihr Gut verlieren, wenn er die Stadt nehme, ließ er den Wienern sagen. Und alle Weingärten werde er von seinen Truppen zerstören lassen, wenn man sich nicht rasch ergebe. Das bewirkte einen argen Zwiespalt unter den Belagerten. Ottokar aber sah sich von vielen Rittern, auf die er gehofft, verlassen. Er fühlte sich zu schwach, eine offene Feldschlacht vor den Toren von Wien zu wagen, und unterhandelte mit Rudolf. Man setzte ein Schiedsgericht ein, und am 21. November fiel der Spruch desselben gegen Ottokar. Darauf nahm er zähneknirschend Böhmen als Lehen und verzichtete auf Oesterreich, Steiermark und Kärnten. Und eine Doppelverlobung zwischen Rudolfs Kindern Jutta und Hartmann und Ottokars Kindern Wenzel und Kunigunde sollte den ewigen Frieden besiegeln zwischen den Fürsten. Das wurde vertragsmäßig festgesetzt. Auch der Wiener Bürgermeister Paltram und der Stadtschreiber Konrad, die Haupträdelsführer, wurden zu Gnaden aufgenommen. Und die Stadt öffnete ihre Tore dem neuen Herrn, Rudolf hielt seinen Einzug in Wien. Ein Chronist behauptet, mit Ottokar sei Rudolf in Wien eingezogen. Andre wissen nichts davon, sie erzählen nur, daß die Bürgerschaft dem deutschen König feierlich entgegenzog, ihm Geschenke und die Schlüssel der Stadt überreichte, ihn nach St. Stephan und dann zur Burg bei St. Michael geleitete, wo er seinen Wohnsitz nahm. Alsbald ließ Rudolf auch seine Gemahlin und seine Kinder nach Wien kommen, wo er zunächst einmal bleiben wollte. Von hier aus verkündete er dem Reich einen fünfjährigen Landfrieden und bedrohte jeden, der ihn brach, an Leib und Leben.
Wien hatte Rudolf den Treueid geleistet und erwartete mannigfache Begünstigungen von ihm. Diese blieben jedoch aus. Er bestätigte manches alte Privilegium, reformierte aber das Stadtregiment und ließ Wien fühlen, daß es sich nur gezwungen ergab. Den Richter (Bürgermeister) zu ernennen, behielt er sich selber vor, und es kam kein Paltram mehr an die Spitze der Stadt. Die zu wählenden Ratsmänner verminderte er auf zwanzig. Und den Handwerkern tat er manches zuliebe, was die vornehmen Geschlechter besorgt machte. Im Schweizerhof saß er selbst in althergebrachter Weise als Landesvater zu Gericht und hörte jedermanns Begehren an. Den adeligen Bewohnern der Stadt wurde verboten, in Wien oder bis auf eine Stunde im Umkreis feste Burgen anzulegen. Ein besonderes Gericht, das sie bisher beanspruchten, sei ihnen künftig nicht mehr zuzugestehen. Den Klöstern und Stiften bestätigte er alle von den alten Herzögen überkommenen Rechte und Besitztümer. Zur Erhaltung seiner Truppen und seines Hofhaltes aber brauchte er Geld, und er schrieb, unbekümmert um jegliches Widerstreben, neue Steuern aus.
Tief ergrimmt war Ottokar nach Prag gezogen. Er bereute, was er getan, er lechzte danach, den Habsburger im Felde zu treffen, und bereitete sich dafür vor. Er weigerte sich in vielen Punkten, zu erfüllen, was er gelobt, und seine Tochter Kunigunde schickte er in ein Kloster, um sie der Vermählung mit einem Sohne Rudolfs zu entziehen. Aus Wien aber kam seltsame Kunde. Paltram und seine Patrizierpartei war am Werke, eine Verschwörung anzuzetteln gegen Rudolf, sie riefen Ottokar herbei. Und eine Anzahl von Adeligen unter Führung des Kuenringers hielt auch zu Ottokar.
Die Verschwörung ward entdeckt. Paltram, seine Freunde, seine Brüder und fünf Söhne flüchteten eilig zu Ottokar. Sie wurden sämtlich in die Acht erklärt, ihre Häuser und Weinberge aber schenkte Rudolf seinen Getreuen. Der König war klug. Ehe er sich mit Ottokar maß, mußte er Wien gänzlich für sich gewonnen haben. Und das gelang ihm, indem er die Stadt jetzt mit der Reichsunmittelbarkeit auszeichnete und den Bürgern manchen Vorteil gewährte. Seitdem die bösen Elemente fort waren, glättete sich manche Unmutsfalte in den Gesichtern der Verhetzten. Und es wurden höfische Feste veranstaltet, ritterliche Spiele, denen Rudolf mit seiner Gemahlin vorstand, Bürger wurden zu Hofe geladen, und Wien hatte wieder das Gefühl, eine Residenz zu sein, die Residenz des Reichsoberhauptes. Sang und Saitenspiel erklang in der Burg, die mit Rudolf gekommenen Minnesänger wetteiferten mit dem Ruhm der Babenbergerzeit am Wiener Hofe.
So rückte der Tag der ernsten Entscheidung heran.
Als Rudolf seinen Truppen in das Marchfeld folgte, von wo Ottokar Wien bedrohte, da konnte er seine Gemahlin und seine Kinder ruhig den Wienern anvertrauen, er wußte, daß er keine feindliche Stadt im Rücken hatte. Und am 26. August 1278 fand jenseits der Donau das heiße Ringen statt um die Vorherrschaft in Oesterreich. Ottokar war von der Kirche in den Bann getan worden um seines Treubruches willen, so mancher fiel ab von ihm, und wieder erwies sich sein Machtaufgebot zu gering gegen den deutschen König. Er unterlag im wildesten Kampfe. Nackt und bloß fand man seine Leiche, und Rudolf bedeckte sie erschüttert mit dem eigenen Mantel. Und auf sein Geheiß wurde sie sogleich nach Wien gebracht zu den Schotten. Still und düster war diese Heimkehr, keine Glocke grüßte den Gebannten. (Ein schönes Gemälde im kunsthistorischen Hofmuseum stellt dieses Ereignis dar.) Von den Schotten übernahmen die Minoriten den Leichnam und bahrten ihn in ihrer Kirche auf, die Königin Anna aber ließ den toten Fürsten mit Purpur bekleiden und kniete mit ihren Kindern betend vor seinem Sarge nieder.
Als Rudolf von Habsburg zwei Tage später in Wien seinen Einzug hielt, da kam ihm die Ordens- und Weltgeistlichkeit mit Fahnen und Heiligtümern entgegen, mit jubelndem Gesang wurde er vom Volke empfangen und als Sieger gefeiert. Aber auch er beugte sich in Demut vor dem Sarg des Ueberwundenen und gewann damit selbst die, die noch an Ottokar gehangen haben mochten.
Noch drei Jahre fast blieb Rudolf in Wien. Mit heiterem Gemüt, voll schwäbischer Schalkhaftigkeit waltete er seines hohen Amtes, schaffte Ordnung und Recht, züchtigte so manchen widerspenstigen Großen, begnadigte die Verschwörer bis auf den einzigen Paltram, der verbannt blieb für alle Zeit, und lernte Oesterreich gründlich kennen. Er unternahm eine Fahrt nach Steiermark und Kärnten, hielt zu Graz einen Landtag ab und kehrte nach einer Rundreise durch Oberösterreich und nach einem längeren Aufenthalt in Linz nach Wien zurück. Auf dieser Fahrt erst lernte er den ganzen Reichtum und die Schönheit der Ostmark schätzen. Und der Gedanke, seine Hausmacht hier zu begründen, mag in jenen Tagen zum erstenmal seine Seele beschlichen haben.
In Wien erwartete den König ein Legat des Papstes. Er wollte ihn bestimmen, gegen die noch immer heidnischen Kumanen in Ungarn zu ziehen. Und er erinnerte ihn auch daran, daß er einen Kreuzzug gelobt hatte, hauptsächlich aber daran, daß er noch immer nicht in Rom gewesen sei, um sich zum römischen Kaiser salben zu lassen. Rudolf war den Ungarn verpflichtet. Sie hatten ihm zwar nur aus Haß gegen Ottokar Heerfolge geleistet, aber er frug nicht nach den Gründen und dankte ihnen. Ihrem König jetzt Ungelegenheiten zu bereiten, lehnte er ab. Für einen Kreuzzug aber, so meinte er, wäre noch immer Zeit, wenn er das Deutsche Reich in all seinen Teilen wieder in Ordnung gebracht hätte. Nach Rom zu kommen, wolle er auch noch reiflich bedenken. Italien sei ein gar heißer Boden für die deutschen Könige … Der Legat wurde von dem frommen König mit Ehren überhäuft, aber seine Zwecke erreichte er nicht in Wien. Und nie wurde Rudolf römischer Kaiser.
Ein schweres Leid traf Rudolf in der Wiener Herzogsburg. Seine Gemahlin, Anna von Hohenberg, ist hier gestorben. Der König ließ ihren Leichnam nach Basel bringen, in die Gruft der Habsburger Grafen, und vierhundert adelige Reiter gaben der Toten das Geleite dahin. Noch dachte Rudolf nicht daran, daß seine Gemahlin ja hier bestattet werden könnte. Der Gedanke, daß sein Haus sich in Oesterreich eine neue Heimat schaffen sollte, der schon ein Jahr später zur Ausführung gelangte, schien damals noch nicht reif zu sein.
Am 1. Mai 1281, nach fünfjährigem Aufenthalt, verließ Rudolf von Habsburg Wien, um es nie wieder zu sehen. Einen neuen, zehnjährigen Landfrieden hatte er in der Ostmark vorher geboten. Und die Verschwägerung mit den Kindern Ottokars ward durchgeführt, es mußte der letzte Stachel seines Sieges über den Böhmenkönig aus der Wunde, die zurückblieb, entfernt werden. Seine Söhne Albrecht und Rudolf aber ließ er in Wien zurück, den erstgenannten als Reichsverweser in Oesterreich, Rudolf aber sollte ihm zur Seite stehen und die Steiermark erhalten. Der König bedurfte dafür nur noch der Zustimmung der Kurfürsten. Und die erlangte er. Zu Weihnacht des nächsten Jahres hielt Rudolf Hoftag in Augsburg, und dahin waren auch seine Söhne beschieden worden. In Augsburg wurden sie mit Oesterreich, Steiermark und der windischen Mark Krain belehnt und zu Reichsfürsten erhoben. Sie traten in den Besitz des babenbergischen Erbes, und Albrecht wurde der erste habsburgische Herzog in Oesterreich.
König Rudolf hatte in der kurzen Zeit seines Wiener Aufenthaltes den Grundstein gelegt zu einer Hausmacht, die viele Jahrhunderte überdauern sollte. Wenn man ihm jetzt endlich ein Denkmal in Wien setzt, sühnt man ein Versäumnis, das nicht allzuoft vorkommen mag in der Geschichte von Staaten und Völkern.