John Henry Mackay
Zwischen den Zielen
John Henry Mackay

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Der Unglücklichste

Drei Unglückliche trafen zusammen.

– Ich suche das Glück und kann es nicht finden! – klagte der erste.

– Ich fliehe das Unglück und kann ihm nicht entgehen! – keuchte der zweite.

– Das Leben ist das Unglück! – sagte der dritte.

 

– Ich kann nicht mehr! – schrie der erste. Und der zweite wiederholte das Wort.

– Ich will nicht mehr! – sagte der dritte.

 

Der erste war gesund; aber er war arm und entmutigt.

Der zweite war reich; aber er war müde und krank. Der dritte war weder reich, noch gerade arm; weder besonders gesund, noch krank.

 

– Ich bin unglücklich, jeden Morgen erwachen zu müssen, begann der erste wieder.

– Und ich bin selten so glücklich, am Abend entschlummern zu dürfen, darauf der zweite.

Der dritte schwieg.

 

– Wenn ich nur reich wäre, wie glücklich wäre ich – sagte der erste zu sich.

– Oh, gesund zu sein – welch einziges Glück! – flüsterte unhörbar der zweite.

Der dritte war verschwunden.

 

Da lächelten die beiden Zurückbleibenden zum letztenmal in ihrem Leben. Aber indem auch sie grußlos voneinandergingen, maßen sie sich mit neidischen Augen: »Wie glücklich der doch ist!«


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