Wern d'Meista und Gsölln affrontirt
und ünsri Artikeln schimpfirt,
so kimmt dö ganz Zunft vo da Stadt
auf d'Höweri zsam zu da Lad.
Kein Blasbalg geht nimma, ös rührt si kein Hamma;
denn Küeschlissl, Lehrbuebn und Gsölln laffen zsama,
und 's Handweri dringt aft ahni Gnad
af den, der d'Schimpfirung than hat.
Denn warum, zwö wern ma denn putzt?
Was Niet üns denn 's Freispröcha gnutzt?
Zwö nennt ma uns d'Gsöllschaft mit Gunst?
Sand leicht d'Privilegi umsunst?
San d'Schlosser leicht grads a so Lumpen und Lappen?
Führn's d'Schlüssel nöt so wie da Papst in da Wappen?
Und ruefen's nöt für an Patran
'n heilign Sankt Petrusen an?
Zwö wern mar im Tafbuech sowohl
als drinnat in Stadtprotikoll,
So oft von üns einigschribn wird,
an ehrsami Zunft titelirt?
Zwö ließ ma üns von kain Kaisa nöt zwinga
an Puffa, an Schöring, an Pankart aufzdinga?
Zwö sagn mir an söltan nöt frei,
wann anhielt dös ganz römisch Reih?
Und also und überdös no,
Sand d'Kundschaften leicht grads a so?
A Bursch kirrt va Prag oder Brünn;
in Kundschaften steht schan alls drin:
Wie lang er hat g'arbat, wie lang er is gloffen
und wo, oder wie er 'n Willkum troffen.
In Kundschaftna wird's gnomatirt
und haarklein und deutsch g'offerirt.
Da Lehrbrief is gschribn af an Bogn
und klein mit Zierrathen vazogn,
is duri und duri Fraktur,
steht drinna sein ganzi Natur.
Und daß a si handwerimassiga Gstalten
hat ehrli und rödli in Lehrjahren ghalten
und daß, wer an söltern schimpfirt,
d'Lad selba und 's Handwerk stumpfirt.
Und gleiwohl ist dada a Man
kumpabel, greift 's Handweri an,
der Gsöllschaft wie Stümpla veracht,
und d'Meista zu Hundsfüdern macht.
Der mueß ma, d'weil's guet ist, d'Stumpfirung zrucknehma.
Sinst laß i'n Kases fürs Handweri kema.
Was wött i, ma schaffen üns Frid.
D' Schimpfirung leidt 's Handweri nit. |