Friedrich Lienhard
Das Landhaus bei Eisenach
Friedrich Lienhard

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Neuntes Kapitel. Wichtige Beschlüsse. Beim Buchhändler Frommann

Die große Tat des Wartburg-Burschenfestes reifte langsam und gleichsam unterirdisch heran. Man kann kaum noch feststellen, ob der oder jener Bursche die Hauptsache erdacht oder gemacht hätte; alle jene Führer und Mitglieder der Urburschenschaft wirkten anregend und schöpferisch mit; jeder warf sein Teilchen Gedanken in die gärende Gesamtmasse.

»Und wo findet also das Fest statt?« rief der Bursche Scheidler. »Ich bin und bleibe bei der Wartburg. Der Fürst von Weimar hat allein von allen Staaten die freiheitliche Gesinnung hochgehalten, die sonst in reaktionärer Unterdrückung untergegangen ist. Wir ehren ihn und uns, wenn wir uns auf seiner Burg versammeln.«

»Sehr wahr! Wo sind sonst noch in Deutschland solche Kulturtaten geschehen?« rief Maßmann. »Luthers Verdeutschung des Neuen Testamentes, Elisabeths leuchtende Heiligengestalt, Wolframs Parsival-Gedicht vom heiligen Gral, der herrliche Minnesänger Walther von der Vogelweide mit seinen großartigen deutschen Gesängen.«

»Halt, Kinder! Keine Kulturgeschichte! Das ist längst verwichenes Mittelalter. Aber dort oben wohnte einmal Martin Luther als Junker Jörg, der dort vermutlich sein Kampflied ›Eine feste Burg ist unser Gott‹ gesungen hat. Was wollt ihr mehr? Ist das nicht das gegebene Trutzlied für unsere Burschen?«

»Richtig! Luther sei das Stichwort! Im Oktober 1517 schlug er seine Thesen an die Schloßkirche zu Wittenberg.« warf der stud. jur. Wesselhöft ein. »Es sind nun 300 Jahre her. Das wäre ja wohl ein vorzüglicher Anlaß, ein Erinnerungsfest zu feiern!«

»Im Oktober, ja! Aber verbinden wir dieses Fest mit einer näheren Gedenkfeier: mit dem Gedenktage der Schlacht bei Leipzig im Oktober 1813!«

»Bravo! Leipzig!« rief man von allen Seiten, »am 18. Oktober also! Das wird dann ein Doppelfest: Luther und Leipzig! Beide befreiten Deutschland vom Druck des Welschtums!«

»Und du, Riemann, hältst die Festrede! Keinen Widerspruch! Du bist der Gescheiteste von uns, oder wenigstens der Gediegenste! Hängst das Eiserne Kreuz an, das Siegeszeichen von Waterloo. Man soll sehen, daß wir nicht nur reden können, sondern daß wir noch unter den Nachwirkungen der großen miterlebten Schlachten stehen. Wir haben unser Blut vergossen für das Vaterland und haben auch ein Recht, an seinem Wiederaufbau mitzuwirken.«

»Und alle teutschen Universitäten werden eingeladen,« schloß Maßmann. »Sofort an die Arbeit! Einige unserer Professoren, z. B. Kieser oder Fries oder Oken, werden als Ehrengäste dazu gebeten, damit sie unserem Fest die Weihe geben. Freunde und Kommilitonen, das muß wie ein Feuerfanal durch ganz Deutschland flammen!«

Und so ward der Wartburgfesttag auf den 18. Oktober 1817 festgesetzt. An die Hochschulen zu Berlin, Breslau, Erlangen, Gießen und viele andere bis hinaus nach Kiel und Königsberg und hinauf nach Tübingen flogen am 1. August 1817 Einladungsschreiben der Jenaischen Burschenschaft. Gleichzeitig meldete man die Veranstaltung dem Großherzoglich-Sächsischen Staatsministerium zu Weimar an. Im Rundschreiben betonte man den dreifachen Zweck: Gedenkfeier der Reformation, des Sieges von Leipzig und die erste freudige und freundschaftliche Zusammenkunft deutscher Burschen von den meisten vaterländischen Hochschulen.

Dies wurde in jener redereichen Sitzung frischen Mutes beschlossen, in Fortsetzung der Gründung der Burschenschaft im Jahre 1815. Dann zog man hinaus in den beliebten Vorort Zwätzen.– –


»Was sagst du dazu, Dürre, daß gestern Goethe unter deinen Zuhörern war?«

»Oh, ich weiß es wohl,« lachte dieser, »er hat mir sogar seinen Sekretär geschickt und wollte mein Ulkgedicht haben. Schade, daß ich's ausschlug: vielleicht hätte er's im Faust verwendet! Aber wißt ihr, daß nachher Hofrat Luden durch die Leutra-Gasse kam und über den Platz an der Kirche in sein Kollegium eilen wollte. Er traf ziemlich in der Nähe der Letzten unseres Zuges mit uns zusammen. Wir mußten sogar einen Augenblick anhalten, und ich benutzte die Gelegenheit, um ihm mit aller mir möglichen Anmut eine Kußhand zuzuwerfen. Kinder, das Gesicht hättet Ihr sehen sollen! Er war fast verschämt, nahm aber den Hut sehr höflich ab, betrachtete uns aufmerksam und ging seines Weges weiter. Ich war so sicher, daß er mich nicht erkannt hatte – nun, was meint ihr? – daß ich heute morgen ihm frech genug in seiner Sprechstunde wieder unter die Augen trat. Mich reizte der Teufel des Übermuts, daß ich ihm, als die Unterhaltung auf den gestrigen Tag kam, hüstelnd andeutete, es sei doch allgemein sehr aufgefallen, wie ein Familienvater mit einer jungen Dame so zärtliche Blicke und Gebärden habe wechseln können. Er lächelte und fragte ganz neugierig: ›So so, ist das aufgefallen? Wer war denn das junge Mädchen?‹ Und ich: Es war eine hiesige Bürgerstochter, will aber nicht genannt sein! Nun, Brüder, ihr müßt mir zugestehen, daß wir alle Verschönerungskünste angewandt haben, um das Gesicht unkenntlich zu machen.«

»Großartig hast du das gemacht, Dürre,« riefen die Kommilitonen und tranken ihm zu. »Der Wangen Farbenpracht! Die schön gewickelten Haarlocken! Der Schleier und der hübsche Putz, mit dem du deinen athletischen Hals versteckt hast – das war einfach überwältigend!«

»Ich schlage vor, wir gehen alle miteinander zur Bühne, so wie wir da sitzen« rief einer.

»Nein, aber zu Frommann wird gewandert!« schlug ein anderer vor, »denn es ist Kaffeestunde.« Und sofort stimmte ein Sänger an: »Oh Isis und Osiris!«

So brach man denn mit Tumult auf, um das Haus des Buchhändlers Frommann aufzusuchen, dessen Sohn der Burschenschaft angehörte und wo sich die Gewohnheit eingebürgert hatte, daß der studentische Männer-Gesangverein daselbst seine Ständchen brachte, wenn er nicht gerade in der »Rose« konzertierte.

Die dort von den Burschen gesungenen Lieder waren meist Nachklänge der Freiheitskriege, etwa die von Karl Maria von Weber vertonten Körnerschen Gesänge, oder auch Dichtungen von Arndt oder was sich sonst noch für Quartette geeignet erwies. Die meisten Sänger waren Kameraden des Lützow'schen Freikorps. Sie hielten in dieser musikalischen Weise auch nach dem Kriege noch eine nachwirkende seelische Freundschaft aufrecht. Ihre Darbietungen erregten geradezu Aufsehen. Auch anspruchsvolle Leute aus Weimar, wie der Appelations-Gerichtspräsident von Ziegesar, hörten bewundernd zu und machten den Großherzog und auch Goethe auf diese Leistungen aufmerksam. Oft setzte sich der bekannte Prof. Gries, der Übersetzer des Tasso, ans Klavier und begleitete kunstverständig die Weberschen Chöre.

Plötzlich schwenkte einer der Burschen seine Mütze nach einem Reiter hinüber und rief übermütig: »Vivat Bursch Kieser!« Ein vielstimmiges »Vivat« mit immerhin ehrfürchtigem Gruß und Mützeschwenken schloß sich sofort an. Es war, in kerzengerader Haltung vorüberreitend, Prof. Kieser, den die Studenten manchmal im Scherz »Bursch Kieser« nannten. Da er unverheiratet war, hatte er Zeit genug, in Jena den Turnplatz einzurichten und sich in allerlei Leibesübungen führend zu beteiligen. Man sah ihn selten ohne Sporen an den Stiefeln. Er grüßte die Studenten auch seinerseits und ritt ernsthaft weiter.

»Ein Charakterkopf, der Kieser,« rief Eduard Dürre, der aus Berlin gekommen war und den Jahnschen Turnerkreisen nahe stand. »Er hat mich neulich eingeladen, mit ihm in die Vorstadt zu gehen und an seinem beliebten Scheibenschießen mit der Pistole teilzunehmen. Als ob wir jeden Augenblick auf einen neuen Krieg gefaßt sein müßten!«

Das Haus des Buchhändlers Frommann war damals ein Mittelpunkt edler Geistigkeit. Der Sohn, jetzt Student in Berlin, war selber mit Leib und Seele Burschenschafter und hatte die jungen Freunde im Elternhaus eingeführt.

Mutter Frommann, eine vornehm-ruhige und gütige Frau, hing mit großer Liebe an ihrem Fritz. Die Tochter Alwina, die mit ihren angenehmen, wenn auch nicht besonders schönen Zügen, hinter ihrer bekannten Pflegeschwester Minchen Herzlieb etwas zurücktrat, unterstützte bescheiden-häuslich die Mutter in der künstlerischen Geselligkeit. Die Stätte hinter dem großen Tor war geweiht durch Goethes frühere häufige Besuche, der in diesem Hause Frommanns Pflegeschwester Minchen Herzlieb in väterlich-freundschaftlicher Liebe verehrt und besucht hatte. Das schöne Mädchen lebte jetzt weitab und erlag später in der Heilanstalt einem tückischen Gemütsleiden.

Die frischen Burschen, die nun auf Frommanns Hof standen und sofort ein Quartett anstimmten, dachten nicht an dergleichen Tragik zurück. Sie sangen zuerst das Schwertlied und einen Volksgesang vom alten Blücher. Und als Alwinas freundliches Gesicht mit dem Kranz von kunstvoll gesteckten Locken neben der Mutter am Fenster auftauchte, um zum Kaffee einzuladen, marschierte die Sängerschar in das blaue Zimmer hinein, wo sich Fritz Frommanns Schulfreund, der Bassist Scheidler, ein guter Musiker, bald an das Spinett setzte. Und da standen sie denn alle die Mitglieder jener prächtigen Urburschenschaft, Horn und Wesselhöft und Heinrich von Gagern und Graf Bochholz und Binzer, samt dem lustigen Methfessel aus Rudolstadt, bereit, ihre Stimmen leuchten zu lassen.

Allmählich stellten sich immer mehr Zuhörer ein, die aus den benachbarten Zimmern herbeiströmten oder eben ankamen, unter ihnen Prof. Gries, auch etliche Damen, worunter die vornehme Schönheit Dorotheas sofort unter den Studenten Aufmerksamkeit erregte. Sie hatte schon gelegentlich mit Ilses Mutter in diesem Kreise verkehrt, fühlte sich aber freilich in so großer Gesellschaft etwas befangen, was ihr übrigens bei ihrer schönen Gehaltenheit gut stand. Zudem schattete noch die Erregung des gestrigen Tages über ihrem ganzen Wesen. Sie saß bei dem Theologie-Professor Stark, der ihren Vater kannte, der sich aber gleich hernach zu den Burschen stellte und ihre Gesänge mit seinem Tenor unterstützte, worauf sich Frau Bohn, eine Verwandte des Hauses, an dessen Platz setzte. Als die ersten Gesänge – »Oh Isis und Osiris« – verklungen waren, schlich auch Vater Frommann leise herbei und setzte sich, mit seinem Sammetkäppchen auf der hohen kahlen Stirn, lauschend in ein stilles Eckchen.

Das Gespräch in der Nähe Dorotheas und der lebenslustigen Mutter der kleinen Ilse hatte in der Pause zwischen den Gesängen eine seltsame Wendung genommen. Man sprach mit Entsetzen davon, daß vor kurzem ein in Deutschland reisender Engländer von seinem Negerbedienten ermordet und beraubt worden war.

»Welch ein Verbrecher! Der wäre im Mittelalter gerädert worden!« rief ein Professor. Nur Dora, die heute ziemlich still war, sagte nachdenklich: »Es ist allerdings abscheulich, aber der Unglückliche wollte sich vielleicht auch einmal an die Tafel des Lebens setzen –« – »Wie, Dora, du wagst, ein solches Scheusal noch zu bemitleiden?!« rief ihre Nachbarin. – »Oh nein, es schießt mir nur so durch den Kopf,« entgegnete diese, und sich zum Studenten Riemann wendend, fragte sie halblaut: »Wie geht es übrigens Ihrem Schützling?«

»Der liegt mit hohem Fieber zu Bett.«

»Das habe ich mir doch gleich gedacht,« erwiderte Dorothea mit Besorgnis. Und da sich Frau Bohn vorneigte und lebhafte Anteilnahme bekundete, war man sogleich in ein Gespräch über die ärztliche Behandlung des kranken Gangolf verflochten, wobei eine der Damen einen bekannten Jenaer Arzt empfahl.

»Ich habe einen Teil der Nacht an seinem Bett verbracht,« sprach der Theologie-Student Riemann, »und wir haben viel und ernst miteinander gesprochen. Dieser Gangolf ist ein Mensch, der mir mehr unglücklich als liederlich zu sein scheint. Oder besser gesagt: er leidet unter seiner Liederlichkeit. Er hat mir in der Nacht einen ausführlichen Brief an seine Eltern diktiert. Da habe ich denn doch in erschreckender Weise auf den Grund seines Herzens geschaut. Er ist übrigens eines Kantors Sohn aus der Rudolstädter Gegend.«

Und mit bedenklichem Kopfschütteln stellte er wieder seine Kaffeetasse auf den Marmortisch.

Während Dorothea schweigend vor sich hinstarrte, ward es in der Nähe der Hausfrau und des frohgestimmten Kreises der jungen Leute überaus lebhaft. Einige Studenten neckten den Übersetzer des Ariost, der auch das Spanische ohne Unterricht gelernt hatte, ob es ihm denn mit seiner neuen Übersetzung ergehen werde wie ein paar Jahre zuvor mit dem übersetzten Calderon.

»Herr Professor, es lief ja damals ein so reizendes humoristisches Gedicht von Ihnen um! Würden Sie nicht so freundlich sein, es uns mitzuteilen?«

»Was, ihr Jungen, ihr kennt meine Gedichte nicht? Ich hatte nun erwartet, daß ihr meine sämtlichen Werke auswendig wißt. Das hat man eben davon, wenn man im Schatten eines Goethe dichtet. Ich will mal sehen, ob ich noch meine Reime zusammenbringe.« Und nach kurzem Besinnen fing der Übersetzer also an:

»Jüngst war mir, recht gesegnet,
Herr Calderon begegnet,
Der freundlich mir vergönnte
(Wofern ich's wollt' und könnte),
Etwas von seinen Schätzen
In Deutschland umzusetzen.
Bald war ein Bändchen fertig
Und schon des Drucks gewärtig.
Doch wer, in unsern Tagen
Wird das zu drucken wagen?«

»Nun also, meine Damen und Herren, nun beachten Sie den Leidensweg! Die Verlegersuche!«

»Ich ging zuerst zu Frommann,
Der aber sagte: ,Komm man
Mir nicht mit solchem Plunder!
Das liegt wie Blei jetzunder.'

Der Tasso ging zwar leidlich;
Doch das beteur' ich eidlich,
Ich bin mit Ariosten
Noch nicht auf meine Kosten.«

Die Studenten lachten schallend, am herzlichsten Frommann selber in seiner Ecke, und so hechelte dann Gries seine sämtlichen Verleger oder Nicht-Verleger durch, bis er schließlich bei Cotta landete:

»Nun ist kein Mensch noch Gott da,
Der helfen kann als Cotta.
Nimmt der den Calderon nicht,
So wird mein lieber Sohn nicht
Das Tageslicht erwerben
Und ungeboren sterben.
Doch, was mir Trost ermittelt,
Er stirbt auch unbekrittelt

»Und was sagt ihr dazu, meine jungen Freunde? Auch dieser Verleger Goethes war zur Verlagsübernahme nicht zu bestimmen, bis sich endlich Hofrat Parthey in Berlin des hausierenden Dichters angenommen hat. Woraus die Moral erfolgt: ihr Männer und Jünglinge – anwesende Damen nicht ausgeschlossen – übersetzt weder aus dem Spanischen noch aus dem Italienischen, am allermeisten aber hütet euch, teutsch zu dichten, wofern ihr nicht zugleich einen passenden Verleger auftreibt.«

Das gab denn nun unter viel Gelächter und Wechselreden ein belebtes Gespräch über Bücher und Verlagswesen überhaupt.

Ehe sich die anderen Burschen zerstreuten, erhob sich Riemann unauffällig aus dem Geklirr der Tassen und dem fröhlichen Geplauder und teilte in aller Stille dem Meininger Karl, der den studentischen Verein leitete, seine Absicht mit, sich voreilig zu entfernen, da er für seinen kranken Kommilitonen zu sorgen habe. Da jede Stimme mehrfach besetzt war, brauchte man den Einzelnen nicht unbedingt.

»Ich suche jetzt den Arzt auf,« sprach er zu den Damen, »gegen Abend wird sich das Fieber steigern. Übrigens, der Kranke sieht in seinen Fieberphantasien fast immer eine Mädchengestalt vor sich, die ihn mit der Peitsche bedroht, und dann wieder ein Kind, das ihm freundlich zuwinkt. Ich kenne seine Lebensbeziehungen nicht genügend. Wissen Sie vielleicht, was ihn beunruhigt oder beschäftigt?«

»Es mag wohl sein;« sprach Dorothea etwas bleich und leise, »vielleicht kann ich ihm einmal meine kleine Freundin Ilse mit ein paar Blumen hinsenden. Hat er denn eine kundige Person um sich, die zur Wache und Pflege genügend Zeit hat?«

»Ja, gewiß, Frau Mäder hat sich knurrend und gutmütig dazu bereit erklärt,« versetzte der Student. »Diese Ehe der Mäders-Leute ist übrigens eine Komödie für sich mitten im Trauerspiel. Das alte Ehepaar lebt neben einander her, nachdem sie einst in jungen Jahren recht hübsch gewesen sein soll und manchen Anbeter hatte. Sie sollten nur einmal sehen, meine Damen, wie die beiden zu Mittag essen: jedes an einem besonderen Tisch, sie hat drei Hunde und drei Katzen sich gegenüber sitzen, die sie bemuttert, da das Ehepaar kinderlos ist. Na, ich sage ja, es geht nichts über eine harmonische Ehe in dieser schnurrigen Welt.«

Damit enteilte Riemann aus der heiteren Gesellschaft, um an Gangolfs Krankenlager zurückzukehren, während im Kreis der zurückbleibenden Burschen Körners Schwertlied erscholl:

»Du Schwert an meiner Linken,
Was soll dein feurig Blinken?
Schaust mich so freundlich an,
Hab meine Freude dran.
Hurra, Hurra, Hurra!«


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