Erstes Lied:
So viele Jahre sucht ich dich, Maria –
In Gärten, Stuben, Städten und Gebirgen,
In Buden, Dirnen, in Theaterschulen,
In Krankenbetten und in Irrenzimmern,
In Küchenmädchen, Schreien, Frühlingsfeiern,
In allen Wettern und in allen Tagen,
In Kaffeehäusern, Müttern, Tänzerinnen –
Ich fand dich nicht in Kneipen, Kinobildern,
Musiklokalen, Sommerdampferfahrten ...
Wer sagt die Qual, wenn ich in Nacht und Straßen
Nach dir zum toten Himmel schrie –
Nächstes Lied:
Der dich so sucht, Maria, wird ganz grau.
Der dich so sucht, verliert Gesicht und Bein.
Zerfällt im Herzen. Blut und Traum entweicht.
Käm ich zur Ruh... Wär ich in deiner Hand...
O, nähmst du mich in deine Augen auf...
Hohes Lied:
Maria du – daran zu denken, wie
Ich dich empfand... Der schwere Kopf versinkt –
Meer nur und Mond – Meermond und Wind und Welt –
Um deine weiße Haut der weiße Sand, Maria –
Dein Haar... Dein Lächeln... Rings ist Meer und Not
Und Ruf und Sehnsucht und ein sanftes Glück –
All dieses Singen, das so müde macht...
Kommt nicht der Himmel wie ein Mutterlied
Zur Stirn des Kindes hin und hin zu uns –
Trauriges Lied:
Jetzt geh ich wieder zwischen Tagen, Tieren,
Gestein und tausend Augen und Getön –
Der Fremdeste. Ich musste dich verlieren...
Dein Sündenleib, Maria, war so schön –
Jetzt such ich wieder zwischen Tagen, Tieren,
Gestein und Lärm vergeblich deine Spur.
Jetzt weiß ich auch: ich musste dich verlieren...
Ich fand nicht dich – dein Name war es nur –
Letztes Lied:
Komm nur, mein Regen... fall mir ins Gesicht –
Gelbe Laternen... werft die Häuser um –
Heile und glatte Weg will ich nicht.
So ist es schön... nur im Laternenschein...
Maria...dunkler Regen ringsherum –
So geht sichs gut. Ich möchte bei dir sein.
Was sind mir Berge und das flache Land –
Was Städte mir und bunter Nacht Hypnose –
Zurück zum Meer...Zurück zum Sternenstrand.
Du bist nicht ganz Maria, die ich suchte.
Doch bist auch du Maria – Grenzenlose...
Geliebte...Törin...sehnsüchtig Verfluchte... |