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Die Kapitel dieses Bändchens sind aus Stefan von Kotzes »Australischen Skizzen« entnommen, die im Continent-Verlag, Berlin W. 50, verlegt sind.
Die Darstellungsweise Kotzes ist weit entfernt von der des Wissenschaftlers. Kotze ist kein Freund »sachlicher« Reisewerke, die sorgfältig in chronologischer Folge erzählen, genau alle Ergebnisse registrieren und großen Wert auf Tabellen und Statistiken legen. Im Vorwort sagt er, daß sein Buch keine wirtschaftliche oder wissenschaftliche Arbeit sein solle, sondern nur ein Charakterbild. – Und wahrlich, sein Charakterbild ist glänzend gelungen; in klaren Einzelbildern hat er es gegeben, jeder Zug fest umgrenzt.
Kotze beobachtet scharf und sicher. Nicht wie ein Globetrotter Weltbummler durchreist er flüchtig die Gegenden, er arbeitet sich stets durch längeres Verweilen an Ort und Stelle ein und bekommt einen gründlichen Einblick in die Verhältnisse. Um sie darzustellen, wählt er aus seinen Erlebnissen und Beobachtungen mit sicherem Blick die aus, die typischer Natur sind, flicht auch gern Anekdoten ein, verallgemeinert aber nur, wenn er sich dazu berechtigt weiß. So ist er nie trocken, sondern stets persönlich und farbenreich. Lebhafter noch wird Kotzes Erzählung, wenn sie von seinem Witz durchtränkt ist. – Kotzes Witz –! Eigentlich findet er immer eine Stelle, wo er einhaken kann, zumal es sich hier um das junge, buntscheckige Australien handelt. Denn Kotzes Witz ist gern Sarkasmus, und für ihn bieten die Zustände eines unreifen und ungepflegten Landes tausend Anknüpfungspunkte.
Wie die Karikatur durch ihre Spitzen die Wahrheit sagt, oft bittere Wahrheit, so auch der Sarkasmus. Seine Schärfen deuten auf Schwächen, – auf Stellen, wo Eingriffe oder gründliche Änderungen nötig sind. In Kotzes Schilderungen, und nicht weniger hinter seinen Anekdoten liegt ein tiefer Ernst, derselbe Ernst, der sich in den politischen, ethnographischen und wirtschaftlichen Abschnitten zeigt, und Scharfsichtige können oft hinter der lachenden Narrenmaske den Totenschädel sehen.
Alle Leser Kotzes, ob jung, ob alt, kommen auf ihre Kosten; allerdings werden sie, je nach dem Grade ihrer geistigen Reife, verschieden viel herausnehmen.