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(1813)
Was uns bleibt, wenn Deutschlands Säulen brechen, Wenn der Götter Stimme trügt, Wenn der Menschen Wunden sich nicht rächen, Wenn das heiligste Vertrauen lügt, Wenn umsonst die aufgeblitzte Jugend Um des Vaterlandes Kerker stürmt, Und des Volkes spartergleiche Tugend Fruchtlos Leichen über Leichen türmt? Was uns bleibt, wenn wir trotz unserm Rechte Knirschend vor dem falschen Glücke stehn, Und des Wütrichs feile Henkersknechte Mordend durch der Freiheit Tempel gehn? Was uns bleibt, wenn unser Blut vergebens Auf des Vaterlandes Grab verraucht, Und der Freiheit Stern, der Stern des deutschen Lebens, An dem deutschen Himmel niedertaucht? Was uns bleibt? Rühmt nicht des Wissens Bronnen, Nicht der Künste friedensreichen Strand! Für die Knechte gibt es keine Sonnen, Und die Kunst verlangt ein Vaterland. Aller Götter Stimmen sind verklungen Vor dem Jammerton der Sklaverei, Und Homer, er hätte nie gesungen: Doch sein Griechenland war frei! Was uns bleibt? – Ein christliches Ertragen Wo des Dulders feige Träne taut? Soll ich selbst den Altar mir zerschlagen, Den ich mir im Herzen aufgebaut? Soll ich das für Gottes Finger halten, Wo der Menschheit Engel Rache schreit? Wo die Teufel teuflisch walten, Das kann nur ein Sieg der Hölle sein. Bleibt uns nichts? – Fliehn alle gute Engel Mit verwandtem Angesicht? Brechen aller Hoffnung Blütenstengel, Weil des Sieges Palme bricht? Kann der Arm kein rettend Kreuz umklammern In der höchsten, letzten Not? Müssen wir verzweifeln und verjammern? Gibt es keine Freiheit als den Tod? – – Doch! Wir sehn's im Aufschwung unsrer Jugend, |