Theodor Körner
Leier und Schwert
Theodor Körner

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Reiterlied.

Nach der Weise: Es gibt nichts Lust'gers auf der Welt.

(1813)

    Frisch auf, frisch auf mit raschem Flug!
    Frei vor dir liegt die Welt,
Wie auch des Feindes List und Trug
    Uns rings umgattert hält.
Steig, edles Roß, und bäume dich!
    Dort winkt der Eichenkranz.
Streich aus, streich aus und trage mich
    Zum lust'gen Schwertertanz!

Hoch in den Lüften, unbesiegt,
    Geht frischer Reitersmut.
Was unter ihm im Staube liegt,
    Engt nicht das freie Blut.
Weit hinter ihm liegt Sorg' und Not
    Und Weib und Kind und Herd,
Vor ihm nur Freiheit oder Tod
    Und neben ihm das Schwert.

So geht's zum lust'gen Hochzeitsfest;
    Der Brautkranz ist der Preis;
Und wer das Liebchen warten läßt,
    Den bannt der freie Kreis.
Die Ehre ist der Hochzeitsgast,
    Das Vaterland die Braut.
Wer sie recht brünstiglich umfaßt,
    Den hat der Tod getraut.

Gar süß mag solch ein Schlummer sein
    In solcher Liebesnacht;
In Liebchens Armen schläfst du ein,
    Getreu von ihr bewacht.
Und wenn der Eiche grünes Holz
    Die neuen Blätter schwellt,
So weckt sie dich mit freud'gem Stolz
    Zur ew'gen Freiheitswelt.

Drum wie sie fällt und wie sie steigt,
    Des Schicksals rasche Bahn,
Wohin das Glück der Schlachten neigt:
    Wir schauen's ruhig an.
Für deutsche Freiheit woll'n wir stehn!
    Sei's nun in Grabes Schoß,
Sei's oben auf des Sieges Höh'n:
    Wir preisen unser Los.

Und wenn uns Gott den Sieg gewährt,
    Was hilft euch euer Spott?
Ja! Gottes Arm führt unser Schwert,
    Und unser Schild ist Gott.
Schon stürmt es mächtig rings umher,
    Drum, edler Hengst, frisch auf!
Und wenn die Welt voll Teufel wär',
    Dein Weg geht mitten drauf.


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