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Die drei Kalfaktoren hatten sich eben auf ihre übereinanderliegenden Wandbetten gelegt, wobei Adolf Herrmann, genannt »der Schlanke«, seine berufsmäßige Geschicklichkeit als Akrobat produzierte und sich mit einem Satz in das höchste Bett emporschwang, als der Aufseher Müller II noch einmal die Zelle Nr. 7 aufschloß und, den Kopf hereinsteckend, zu Erwin Bullerbeck sagte:
»Du, Hundertundhelfe! … du kommst morgen früh nach Moabit, zur Vernehmung!«
Der »schöne Erwin«, der das unterste Bett hatte, sah, sich leicht auf den Arm stützend, den Aufseher lächelnd an und meinte:
»Schön, Herr Müller …«
»Herr Aufseher Müller!« verbesserte dieser.
»Schön, Herr Aufseher Müller … kennen Sie Schiller? – Ich bin, spricht jener, zum Sterben bereit und bitte nicht um mein Leben, doch flehe ich dich an um drei Tage Zeit …«
»Ach was, Sie! quatschen Sie nicht fortwährend son Unsinn! Bereiten Se sich lieber vor auf morgen, daß Se nich wieder son Ding mitbringen wie's letztemal. Gute Nacht!«
Der blonde Mann, allgemein als gutmütig bekannt und daher wenig respektiert, machte schnell die Zellentür hinter sich zu; er wußte, im Wortgefecht mit dem »Schriftsteller« blieb der immer Sieger!
»Wat haste denn nu schon widder?« fragte der in der Mitte liegende Kalfaktor.
»Frage erst garnich!« wehrte der »schöne Erwin« ab, und pathetisch seine Stimme erhebend, rezitierte er: »Oh Eleonora von Poitou, du raubst mir dar Glück, du raubst mir die Ruh!«
Der Schlanke ganz oben lachte.
Aber der unter ihm hatte in den zehn Jahren, die er schon hier in der Lehrterstraße saß, das Lachen verlernt. Er hatte, wegen Raubmordes angeklagt, den er an einem alten Rückkaufshändler begangen haben sollte, fast ein Jahr in Untersuchungshaft gesessen. Alle Schauer der Todesangst mußten über seine Seele dahingegangen sein, denn selbst noch in der Hauptverhandlung schwankte das Zünglein der Wage. Und nur eine einzige Zeugenaussage, an der nicht zu rütteln war, hatte ihn schließlich gerettet. War er schuldig oder nicht – Anton Wagner hatte seitdem das Lachen verlernt.
Der Abend eines wundervollen Frühsommertages blickte mit seinem letzten Schimmer durch das hochgelegene Fenster, vor dem die geschwärzten Eisentraillen wie eine bitterernste Mahnung standen. Die drei Köpfe in den Betten übereinander waren noch voll und ganz zu erkennen: ganz oben der Blonde, Gutmütige, mit der Murmelnase, in dem teilweiser Schwachsinn dar moralische Bewußtsein nie hatte erwachen lassen. – Unten der Mann mit der Begebung, deren Kehrseite, der Wille zum Bösen, in den kalten, schillernden Augen, der gemeinen Nase und dem laschen Munde wohl zu lesen war. Aber über all der Häßlichkeit eine kluge Stirn mit prächtig gewelltem dunkelblondem Haaransatz. – In dem mittleren Bett nur noch eine Maske: harte Backenknochen, weitausladendes Kinn und eine niedere Stirn; die Leidenschaft, die sicherlich einst aus diesen schwarzen Augen fackelte, war im Schatten der Zuchthausmauern erloschen. Dazu die Schwärze des schlechtrasierten Bartes, die sich über das ganze Gesicht und besonders um den verbitterten Mund breitete – was wurde aus dem Mann, wenn er in einigen Monaten die zehn Jahre, die ihm eine Unzahl bewiesener Einbrüche eingetragen, verbüßt hatte und wieder ins Leben, zu seinen Mitmenschen, zurückkehrte?
»Haste noch 'n Sticke Priem, Adolph?« fragte er den Schlanken, der über ihm lag, und dieser reichte ein Endchen der aus Zigarrenblättern gedrehten Tabakstange hinab. Das war geschmuggelte Ware, ebenso wie die Zigarre, die sich der schöne Erwin, unbekümmert um das Verbot der Hausgesetze, angezündet hatte.
»Nu erzähl uns doch schon deine Kassoren!« bat der Schlanke, der als berüchtigter Schottenfeller Ladendieb schon die sechste Strafe verbüßte.
Der »Schriftsteller« seufzte.
»Ihr versteht das ja doch nicht! Was sich über den Masematten Diebstahl und kesse Tantel Einbruchswerkzeuge erhebt, das geht nich rein in euren Bumsschädel.«
»Oho!« rief der oberste, »so lawe Prinzen Dumme Jungen sind wir denn donich! … wenn du ooch 'n bisken mehr Bildung genossen hast! … Daderwejen schiebste de ooch dein Knast Strafe absitzen jrade so jut wie wir! Nu hab' da man nich un dibbere erzählen endlich los!«
Der schöne Erwin besann sich erst noch eine Weile, dann war doch wohl sein Mitteilungsbedürfnis stärker, als die Mißachtung der geistigen Fähigkeiten seiner Genossen; er begann:
»Ihr wißt doch, daß ich studiert habe?«
»Wo denn?«
»Du Adolph, wenn du dazwischen quatschst …«
»Aber Mensch, du fragst doch ausdricklich!«
»Halt's Maul! Ich rede! Um nun darauf zurückzukommen, ich wollte doch Theologe werden!«
»Wat?«
»Na Theologe, Pfarrer wollt' ich werden!«
Ein wieherndes Gelächter unterbrach den schönen Erwin. Und der ehemalige Artist hörte nicht auf zu lachen, bis der schwarze Anton ihn zurechtwies:
»Du wirst uns noch den Nachtaffen uff'n Hals hetzen! Du, Adolph! laß doch endlich dein dreckiges Lachen!«
Der schöne Erwin tat, als ginge ihn das nichts an. Er hatte nur seine Zigarre in das Drahtgeflecht des Bettes geschoben, für den Fall, daß wirklich der Nachtaufseher hereinkäme. Er sagte, als habe gar keine Unterbrechung stattgefunden:
»Leider wurde nichts Rechtes aus meinem Studium, mein Pflegevater starb und ich mußte mich nach einem Broterwerb umsehn …«
»Na, Mensch,« unterbrach ihn der Schlanke, »du hast doch damals gesagt, du bist mit sechzehn Jahren schon nach Amerika jemacht und da wahste Schauspieler?!«
»Wenn du mich doch nicht in einem fort unterbrechen wolltest!« In Erwins Stimme war die schöne Nachsicht, wie man sie wohl einem unmündigen Kinde gegenüber aufbringt, »daß du meine Schauspielerlaufbahn mit meiner akademischen verwechselst und zeitlich durcheinanderbringst, dafür kann ich doch nichts – genug, ich wurde, was ich jetzt bin, Schriftsteller.«
»Det heeßt, du schriebst Fackelbriefe!« Bettelbriefe sagte Adolph.
»Ich schrieb Romane, Novellen, Gedichte, überhaupt alles, was der literarische Markt erfordert …«
»Woll sonne Romane, die so ville Hefte haben?« wollte der neugierige Adolph wieder wissen, »die, womit die Kolporteure imma rumloofen, un wenn man nich abonnieren will, denn wem se frech!«
»Jetzt wird's mir aber doch zuviel,« brauste der schöne Erwin auf, dessen literarische Produktion in der Tat im Zusammenschreiben solcher »Hefte« bestanden hatte, »wenn du erzählen willst, dann erzähle du! Ich hab' de Neese plein!«
Der Schlanke lachte dumm und befangen. Doch der schwarze Anton stellte den Frieden wieder her; er bat den Schriftsteller, sich nicht stören zu lassen durch diesen »Dussel«!
»Nun habe ich immer schon eine große Anziehungskraft auf die Frauen ausgeübt,« sagte Erwin, und obwohl die zunehmende Dämmerung sein Gesicht nicht mehr erkennen ließ, fühlte man förmlich die Selbstgefälligkeit, die seine Worte durchtränkte, »nicht wahr, dafür kann man doch nicht? Die Frauen können einen leiden oder nicht … glücklich wird man jedenfalls nicht davon, wenn man ein Frauenliebling ist!«
Wie eine schöne Elegie klang's aus dem Munde des jungen Mannes, und er machte eine wohlbemessene Pause, ehe er fortfuhr:
»Ich war noch nicht fünfzehn Jahre alt, als eine steinreiche Witwe sich in mich verliebte und mich mit aller Gewalt heiraten wollte!«
Ein Kichern aus dem obersten Bett gab Zeugnis von der Aufmerksamkeit, aber auch von dem heiteren Zweifel des ehemaligen Artisten.
Den Schriftsteller störte das nicht.
»Natürlich, aus der Ehe konnte nichts werden, schon aus gesetzlichen Gründen nicht! … Aber Marga beschenkte mich reichlich, und so oft ich später in Verlegenheit war, ein Brief genügte, um mir jede Summe zur Verfügung zu stellen …«
»Mensch, die ihre Adresse mußte ma' jem'!« kam es wie ein Knall von oben herunter, doch des schwarzen Anton »Pst … stille!« brachte den Vorlauten gleich wieder zur Ruhe.
Der schöne Erwin lachte leise, wie in glücklicher Erinnerung.
»Dann kam Annette! … Annettchen! … O du meine kleine geliebte Herzensblume, wie habe ich dich geliebt! … Wie keusch und rein war die glühende Leidenschaft, die unsere Seelen zueinander zog! Wie glücklich war ich in deinen Armen, bis … bis jener bedauerliche Vorfall, jenes unselige Mißverständnis, jene Schlechtigkeit nichtswürdiger Menschen mich von deiner Seite riß …«
»Woll ins Kittchen?« fragte es schäkernd von oben.
»Ja,« erwiderte Erwin leise in nachdenklicher Wehmut, »ich ging damals mit großen Ideen schwanger. Ich glaube, ich wollte eine Zeitung gründen, ein großes, weltumspannendes Unternehmen, das die Dichter der ganzen Erde zu einem starken, schönen Menschheitsbund vereinigen sollte, dazu brauchte ich das Geld … und eine kleine Erbschaft von etwas über tausend Mark, die Ella besaß …«
»Annette,« verbesserte der schwarze Anton.
»Ja, wie sagte ich denn?«
»Trudchen!« kam Adolph dazwischen, »mir hat er mal wat von eene Trudchen azehlt, Anton!«
Doch der sagte nichts, und Erwin fuhr fort:
»Sie hatte einen Stiefvater, der Mann war ein Verbrecher, denn er selber spekulierte auf Friedas Geld!«
»Annettes,« verbesserte der Schwarze abermals.
»Ja, ganz rechts … und das sag' ich euch, das Mädchen ist mir heute noch gut! …. weinend, unter heißen Tränen hat sie ihr Zeugnis vor Gericht abgegeben! Und hätte dieser infame Sklavenhalter nicht dabeigestanden, dieser sogenannte Stiefvater, dann hätte sie mich freigemacht, denn Ella selbst, auf die hätt' ich Häuser gebaut!«
Diesmal stieß sich niemand mehr an den schnell wechselnden Namen, nur Adolph fragte, wann denn diese Geschichte passiert wäre? – Es könnte wohl zehn Jahre und auch noch länger her sein, entgegnete Erwin, und sich besinnend, setzte er hinzu:
»Wartet mal … dreiviertel Jahre Plötzensee … dann 'ne kleine Pause, und darauf Celle, zweiundeinhalbes … hernach eine Phase des reinsten, makellosesten Lebenswandels, in Tugend und Licht, bis ich Amalie kennen lernte, diesen Teufel, der mir Gift ins blühende Leben goß …«
»Und wo haste den Knast jeschoben?« fragte ahnungsvoll der Artist.
»In Hamburg.«
»Lange?«
»Drei Jemmchen.«
»Danke komma 't jetzt!«
Der Schriftsteller atmete tief auf.
»Ja, und dann kam die Ecke in meinem Leben, der große Wendepunkt, wo mich der Himmel zu sich emporzuheben schien, wo die Erde unter meinen Füßen versank …«
»Hattst da' woll 'n kleenen Knall jeholt in't Zuchthaus … wahst krank, wah?«
»Nein, die Liebe hatte mich auf ihre goldenen Flügel genommen … ich flog empor, hoch, hoch, bis in die Unendlichkeit!«
»Mit 'nen Meechen?«
»Ja, mit dem schönsten, dem klügsten und besten Mädchen von der Welt! … Sie hieß Leonore …«
»Und der haste ooch't Sparkassenbuch abjeschwindelt?«
Der Schriftsteller kümmerte sich gar nicht um diesen Einwurf.
»Ich lernte sie eines schönen Tages im Tiergarten kennen, mit ihrer Schwester Gabriele …«
»Jabrijehle! … haha … Mensch, wo der bloß alle die Näme herkricht!«
»Ja, sie sah, daß ich ein Gedicht in mein Notizbuch schrieb, das entfesselte ihre keusche Phantasie, und wie sie mich ansah, da war jener große, ewig göttliche Moment gekommen, jener Augenblick, in dem aus zwei Menschenherzen eins wird – wir liebten uns!«
»Wie alt wa'se denn?« fragte Adolph, der wohl an eigene Erlebnisse erinnert sein mochte, nachdenklich.
»Ach!« Erwins Stimme nahm den Ton tiefsten Jammers an, »das war es ja eben! Sie war jung, o so jung! Kaum siebzehn Lenze waren über dies wonnige Geschöpf dahingeflattert! … Ach, sie war erst halb so alt wie ihre aus der ersten Ehe des Vaters stammende Schwester! Und als wir uns nach dieser ersten Begegnung trennten, da verriet mir ein Blick aus Eleonorens blauen Kinderaugen alles … Gabriele, die ältere, lud mich ein, sie zu besuchen …«
»Na, natierlich biste hinjejangen,« sagte Adolph.
»Gegangen? – oh, auf den Flügeln der Morgenröte geflogen bin ich zu ihr, die mein alles war auf dieser Welt des Scheines und der Schmach! … Und als ich sie wiedersah, wie mich ihre treuen Vergißmeinnichtaugen von neuem trafen, da – da trat ihre Schwester ins Zimmer und sagte: ›Kommen Sie, Herr von Just, wir wollen frühstücken!‹«
»Wat, Just haste da jehießen un soja adlig biste jewesen? – Mensch, du bist ja die reenste Schmetterlingspuppe!«
»Unser schönes Verhältnis dauerte fast ein halbes Jahr, bis eines Tages Leonore ins Zimmer trat, wie ich mit Gabriele auf dem Sofa saß und ihre Hände in den meinen hielt … Das fiel meinem Liebchen auf, sie trat auf ihre Schwester zu und fragte die ältere, wie sie dazu käme, neben mir auf dem Sofa zu sitzen?
»Das geht dich nichts an, du dumme Gans!« erwiederte Gabriele und hatte im selben Moment eine Knallschote weg. Gleich darauf mußte ich all meine Kräfte zusammenraffen, um die beiden Schwestern zu trennen, die meinetwegen eine Art von Duell ausfochten.«
»Ick hätt' se sich ruhig vakeilen lassen,« sagte Adolph.
Aber der schwarze Anton wollte wissen, wie denn der »schöne Erwin« überhaupt in eine so verfängliche Situation mit der älteren Schwester seiner Braut gekommen sei.
»Am Golde hängt, zum Golde drängt doch alles – ach, wir Armen … « deklamierte der Dichter. »Ich hatte damals große Schulden und wollte mich außerdem zur Übernahme einer größeren Druckerei entschließen, die mit einem Verlag für gemeinverständliche Literatur verbunden war.«
»Und da brauchtste Jeld! … Scheen, wer braucht det nich??? Un Jabrijehle hatte welchet, wah? … Un det haste ihr abjenomm'?«
»Nein, ich übernahm die Verwaltung ihres gesamten Vermögens, das heißt, das Geld gehörte beiden … und Leonore hätte mir ihr Erbteil gern und aus freien Stücken gegeben, das hat sie nachher vor Gericht unter ihrem Eide bekräftigt!«
»Bloß die andre, die olle Jungfa, die wollte nich, wat?«
»Nein, im Gegenteil, für meine Liebe wäre auch sie zu allem bereit gewesen … Mein schnödes Schicksal, das im entscheidenden Moment nie auf meiner Seite ist, das allein hat es gefügt, daß ich gebrandmarkt wurde …«
»Na, Mensch,« sagte Adolph, »davon ha 't doch jelesen! Ick wa doch noch draußen, wie du olle Quatschflaume vaschütt jingst! … Det wa doch die Jeschichte mit Erwin Müller, nich wahr?«
»Ja,« sagte der Dichter, »genannt Bullerbeck!«
»Un ick jloobe,« fuhr der frühere Artist fort, »fuffzehn Felle ham se dir zu Last jelecht! Un et wa'n durch de Bank Dienstmeechens, die de bejaukelt hast!«
»Ja,« sagte Erwin etwas kleinlaut, »ich liebte von jeher das Volk, die Armen, die in ihrer gesunden Kraft und Schönheit …«
»Ach, Mensch, rede bloß keen Stuß! Du liebst sonstwat! Jeld wiste haben, Jeld! Det is allens! Davor kehlste deine eijne Jroßmutter ab oda de heiratst ihr och, wennt jrade so kommt! … Du bist 'n janz jemeinet Indevidebum, du! … weeßte, warum? – Die eene, von die de uns da Jottweeßwat vorjeschwindelt hast, die Frieda, weeßte wer det is? – Det is meine Kusine, du! … det is meine Kusine jewesen!«
Der Blonde oben hatte sich weit aus dem Bett gebeugt und drohte mit der Faust herunter nachdem »Dichter«, der sich ganz an die Wand drückte.
»Ha, du! … wo biste denn, du Lump?!«
»Prolet!« stöhnte der schöne Erwin.
Aber da war der Akrobat mit einem Satz aus seiner luftigen Höhe herab.
»Wat bin ick? 'n Prophet? Na watte, du! Ick wer dir bei Propheten!«
Und schon regnete es Hiebe, die der »Dichter« jetzt, wo ein Zurückweichen nicht mehr möglich war, geschickt parierte und erwiderte.
Der schwarze Anton konnte noch soviel schlichten und zur Ruhe mahnen; er kannte die Hausgesetze und wollte um alles nicht aus seinem Bett heraus.
Indem ging die Zellentür schon auf. Beide Nachtaufseher traten, mit der Laterne und mit Revolvern in den Händen, herein.
Jetzt ließ der »Schlanke« ab von seinem Gegner. Er stammelte auf die barsche Anrede des Beamten allerhand ungereimtes Zeug. Der »schöne Erwin« verteidigte sich gewandt:
»Ich habe kaum ein Wort gesagt, Herr Aufseher, da stürzte er schon auf mich los!«
»Janz eja!!« schnauzte der Beamte, »euren Posten seid ihr beide los! Darauf könnt ihr euch verlassen! Das wär' ja noch schöner! Die mit 'n guten Beispiel vorangehen sollen, machen 'n größten Lärm! … Vorwärts, ins Bette!«
Wie ein Affe war Adolph hinauf. Aber es nutzte ihm nichts; er ebenso wie der »Schriftsteller« saßen schon am nächsten Tage jeder in einer Zelle und klebten Tüten.