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Dreizehntes Kapitel. Überlistet

Voraussichtlich aber bescherte uns die Nacht noch weitere Aufregungen, überlegte ich mir, ehe Raffles in Vauxhall zu mir einstieg. So ein Erzschelm wie Daniel Levy würde versuchen, das Spiel selbst mit unlautern Waffen auszufechten; und ein einzelner war nicht imstande, es mit seinen gewissenlosen Ränken aufzunehmen, deshalb war mein Eingreifen nötig. Ich wünschte nur, ich hätte mich vorher nicht eingemischt! Jetzt sah ich klar, wie viel Schaden ich durch mein vorschnelles Handeln angerichtet, die doppelte Gefahr, der wir glücklich entgangen und die uns noch drohte. Wenn die Elenden, die Raffles nachgespürt hatten, wirklich Levys Kreaturen waren und sich nun in der eigenen Schlinge gefangen sahen, war wohl ihre erste Verteidigungsmaßregel, Raffles der Polizei anzuzeigen. Das war wenigstens mein Gedanke. Raffles nahm die Sache leicht und meinte, sie könnten ihn nicht anzeigen, ohne Levy mit hineinzuziehen, und der habe ihnen wahrscheinlich einen so hohen Lohn versprochen, daß sie ihn unter keinen Umständen gefährden würden. Sein Edelmut, der es ihm nicht zuließ, die Sache so ernst anzusehen wie ich, machte es mir schwer, wegen seines weitern Plans in ihn zu dringen, bei dem ich meine Ungeschicklichkeit gut zu machen und ihm doch noch von Nutzen zu sein hoffte. Durch seinen Gleichmut gewann ich die Überzeugung, daß er bereits völlig mit sich im reinen sei; mich aber ließ er – und vielleicht hatte ich es wohl verdient – im unklaren über die Einzelheiten seines Plans. Ich erfuhr nur, daß er ein Dokument mitgebracht habe, das Levy unterzeichnen müsse gemäß ihrer mündlichen Abmachung; ehe das nicht geschehen sei, solle er die kostbare Epistel, die er angeblich nie geschrieben habe, nicht zurückerhalten. Raffles machte den Eindruck eines Mannes, der das Spiel in Händen hält, nichtsdestoweniger aber auf häßliche Überraschungen von der andern Seite vorbereitet ist und sich durch diese Aussicht absolut nicht aus dem Gleichgewicht bringen läßt.

Wir stiegen auf einer kleinen Station aus, wo die Lampen schon ausgelöscht wurden, und bogen in einen einsamen duftgeschwängerten Pfad ein, auf dem uns die Fledermäuse lautlos umhuschten. Unser Weg führte uns an großen Häusern vorbei, die ruhig und vornehm tief in den Gärten zurücklagen, bis wir das Gartentor unsres Feindes erreicht hatten. Das Haus war groß und in eigenartigem Stil am Flußufer erbaut; eigentlich waren es zwei Häuser, die nur durch eine Galerie mit schimmernden Spiegelscheiben verbunden waren. Auf der einen Seite war alles dunkel, aber auf der andern leuchtete ein rötliches Viereck durch die Dunkelheit. Wir schritten eine breite, von Pappeln umsäumte Auffahrt entlang; zur Seite dehnte sich der prachtvolle Rasen, der nur einzelne Zedern und ein paar Bosketts trug. Plötzlich fuhr Raffles mit einem unterdrückten Ausruf auf, und eine wüste Gestalt erhob sich vom Boden.

»Was tun Sie hier?« fragte Raffles mit der gerechtfertigten Strenge des redlichen Bürgers.

»Nix, Herr,« war die Antwort und eine Reihe glänzend weißer Zähne blitzte unter dem Schatten des großen Hutes auf. »Ich hab' nur Herrn Levy besucht; Geschäft, Geschäft, meine Herren.«

»Besucht, so? Dann würde ich an Ihrer Stelle wie andre Leute anständig durch die Pforte den Garten verlassen,« sagte Raffles scharf und zeigte kaltblütig auf das Gartentor.

Der unheimliche Mensch zog den großen weichen Hut von dem schwarzen Strubbelkopf und machte uns eine groteske Verbeugung, wobei er seine rechte Hand in den weiten Falten seines Mantels auf der Brust verbarg; dann schritt er würdevoll davon. Auf der Straße aber hörten wir ihn laufen, ehe die Tür wieder ins Schloß fiel.

»Ist das nicht derselbe Bursch, dem wir letzten Donnerstag in Jermyn Street begegneten?« fragte ich flüsternd.

»Gewiß,« flüsterte Raffles zurück. »Ich möchte wissen, ob er uns erkannt hat? Levy hat ihn geradezu gemein behandelt; wie ein Strom brach es neulich aus ihm hervor. Ich hoffe nur, daß er Levy nicht alles heimgezahlt hat, denn ich möchte schwören, daß er Waffen unter dem langen Mantel verbarg.«

Als wir unter dem glitzernden Sternengezelt auf die verklingenden Fußtritte lauschten, fiel mir die Ermordung eines andern, nicht ganz so berüchtigten Wucherers ein, bei der wir beide den Täter kannten und sogar vor den Folgen seines Verbrechens beschützt hatten. Doch ließ mich das plötzlich erwachte Andenken an unsre damalige grausige Entdeckung jetzt vor einer ebensolchen nicht zurückschrecken; auch fand Raffles' Hoffnung kein Echo in meinem Herzen. Wenn Dan Levy ein schlimmes Ende gefunden hatte, so war ihm nur geschehen, was er verdiente – allein schon wegen seines Verrates an Raffles; außerdem aber hätte es verhindert, daß wir von dem Strudel dieses Abenteuers tiefer und tiefer hinabgerissen wurden. Ich will nicht gerade behaupten, daß ich den Tod des Sünders, zu unserm Vorteil, ersehnte, aber immerhin war mir der Vorteil genau so gegenwärtig wie die schaurige Möglichkeit, und es war keine ungeteilte Erleichterung, mit der ich bei unserm Näherkommen eine mächtige Gestalt an dem erhellten Fenster vorüberschreiten sah.

Die Gestalt blieb stehen. Obwohl sie mit dem Rücken gegen das Licht stand und der ganze Mensch aus Ebenholz geschnitzt sein konnte, war es der lebendige Levy Zug um Zug, der da in die Dunkelheit hinaushorchte, eine Hand schallverstärkend am Ohr, mit der andern beide Augen beschattend.

»Kerls, seid ihr da?« knurrte er mit Grabesstimme.

»Kommt darauf an, was für Kerls Sie meinen,« antwortete Raffles und trat in den Lichtkreis. »Heute abend sind so viele unterwegs.«

Levys Arme sanken herab, und ich hörte ihn mit einem Fluch »Raffles« vor sich hinmurmeln. Im nächsten Augenblick fragte er, ob wir allein gekommen seien und suchte die Dunkelheit hinter uns zu durchdringen.

»Ich brachte nur Freund Bunny mit,« sagte Raffles, »weiter niemand.«

»Was meinen Sie denn damit, es seien so viele heute unterwegs?«

»Ich dachte an den, der gerade eben vor uns hier war.«

»Gerade eben hier? Ich habe nicht eine Seele gesehen, seit all meine Leute zu Bett gegangen sind.«

»Wir begegneten soeben einem Mann hier im Garten; es war ein kleiner Mensch, anscheinend Ausländer, mit langem wildem Haar und einem Mantel, wie sie die Räuber in italienischen Opern tragen.«

»Der Bettelsack,« schrie Levy in plötzlich ausbrechender Wut; »ist mir der Schuft schon wieder auf der Spur! In Jermyn Street habe ich ihn hinauswerfen lassen, mit Briefen und Telegrammen hat er mich verfolgt und denkt nun hier draußen in Person das Spiel fortzusetzen. Mich hat er gesehen? So? – Ich wollte, ich hätte ihn gesehen! Auf solch kleine Köter bin ich vorbereitet und lasse mich nicht schrecken.«

Ein plattierter Revolver, den Levy aus der Hosentasche zog, funkelte in dem elektrischen Licht, als er damit vor unsern Gesichtern hantierte; er hätte damit seinen Garten abgesucht, wenn Raffles ihm nicht versichert hätte, daß der Fremde bei unserm Kommen entflohen sei. Levy steckte den Revolver nicht wieder zu sich, sondern legte ihn neben sein Glas, als er uns endlich einließ; dann setzte er sich mit dem Rücken gegen ein offenes Kaminfeuer, das zu so später Stunde und in dem ungeheuer großen Raum sehr behaglich wirkte. Das Zimmer war mit seltenen Jagd- und Reisetrophäen geschmückt.

»O, das ist ja ein viel schöneres Exemplar als bei Lords,« rief Raffles und stand bewundernd vor einem kolossalen Eisbären neben der Tür, während ich mir ein Glas Whisky mischte, das er abgelehnt hatte.

»Ja,« sagte Levy, »der all das Zeugs hier erlegte, ging umher und prahlte, es werde die Zeit kommen, wo er mich niederknallen würde; ich brauche Ihnen wohl kaum zu sagen, daß er das wieder aufgab und hin ging und, wie manche Leute meinen, etwas Schlimmeres tat. Hier hat er nicht viel erreicht, das können Sie mir glauben, und dem kleinen ausländischen Narren oder sonst einem Schweinehund, den es nach meinem Blut verlangt, wird es nicht anders ergehen. Ich knalle ihnen glatt eine gute Ladung in die Eingeweide und frage den Henker danach, wer es ist! Ganz gut, daß ich nicht in Ihrem Beruf groß geworden bin, was, Raffles?«

»Ich habe Ihnen nicht in allem folgen können, Herr Levy.«

»Sie werden mich schon verstehen,« rief der Wucherer lachend, daß ihm der Bauch wackelte. »Wie ist es denn mit Ihrem kleinen Einbruch abgelaufen?«

Ich sah ein scharfes Leuchten in seinen kleinen Augen, als er durch das offene Fenster in die Dunkelheit hinausstarrte, als habe er noch eine leise Hoffnung, daß wir nicht allein gekommen seien. Mir machte Levy den Eindruck, als sei er selbst erst spät aus der Stadt gekommen, denn er trug noch seinen Geschäftsanzug und staubige Stiefel. Auf dem Tisch standen außer Getränken mehrere Teller mit belegten Brötchen, denen Levy anscheinend nicht sehr zugesprochen hatte. Er schien sich aufs Trinken beschränkt zu haben. Ich hatte Spaß an dem Gedanken, daß die Butterbrote für die beiden Abgesandten, auf die Levy mit Vergnügen die Nacht hindurch gewartet hatte, hergerichtet waren.

»Na, wie ist es gegangen?« fragte er nach einer Weile nochmals.

»Für einen ersten Versuch,« erwiderte Raffles, ohne mit der Wimper zu zucken, »glaube ich, habe ich ganz gut abgeschnitten.«

»Ach, ich vergaß ganz, daß Sie ein Anfänger sind,« sagte Levy mit seinem alten Ton.

»Ein Anfänger, der es kaum weiter treiben wird, Herr Levy, wenn alle Einbrüche so leicht sind wie in dem Rechtsanwaltsbureau in Gray's Inn Square.«

»So leicht?«

Raffles besann sich auf seine Rolle.

»Es war ein Riesenulk,« sagte er. »Man konnte nicht im voraus wissen, ob die Sache keinen Haken habe. Der aufregende Moment kam erst ziemlich zum Schluß, und ich danke Ihnen eine mir bis dahin völlig unbekannte Erregung. Aber, bester Herr Levy, die Sache war genau so einfach, als ob ich geklingelt hätte und danach eingelassen worden wäre; es dauerte nur etwas länger.«

»Aber der Wächter?« fragte der Wucherer, der seine Neugier nicht länger unterdrücken konnte.

»Er tat mir den Gefallen, mit seiner Frau ins Theater zu gehen.«

»Auf Ihre Kosten?«

»Nein, Herr Levy, die werden Ihnen zu gelegener Zeit in Rechnung gestellt.«

»Sie kamen also ohne Schwierigkeit hinein?«

»Ja, über das Dach.«

»Und dann?«

»Gelangte ich in das richtige Zimmer.«

»Und dann, Raffles?«

»Öffnete ich den richtigen Geldschrank.«

»Weiter, Mann!«

Aber der »Mann« hatte seinen eigenen Kopf, und je mehr Levy drängte, desto widerwilliger schien er zu antworten.

»Ja, ich fand den Brief. Ja gewiß, ich habe eine Abschrift gemacht. Ob die Abschrift gut war? Fast zu gut, glaube ich, wenn Sie danach fragen.« So antwortete Raffles unter vermehrtem Drängen von seiten Levys.

»Und? Und? Die haben Sie vermutlich dort gelassen? Was geschah dann?«

Keine Maske verdeckte mehr die Begierde des Geldverleihers, die Lösung von Raffles' Abenteuer zu erfahren. Daß er alles so herausziehen mußte, erhöhte noch seine Ungeduld. Seine große Nase glänzte in Siegesgewißheit, denn Raffles' Unlust zu berichten ließ ihn an das Gelingen seiner eigenen List glauben. Die glänzenden kleinen Augen wurden zu sprühenden Knöpfchen vor boshafter Freude. Jetzt war es nicht mehr der streitbare Gegner, den ich so wohl kannte und der mir weniger verächtlich erschien, sondern der lebendige Inbegriff widerlichsten Doppelspiels und niedrigster, gemeinster Schlauheit.

»Das nächste, was geschah,« sagte Raffles in seiner gleichmütigen Art, »war, daß Bunny plötzlich wie vom Himmel herunterfiel.«

»War er mit Ihnen eingedrungen?«

»Nein, er kam herein, kühn wie ein Held, um mir zu sagen, daß ein Paar gewöhnliche Detektivs unten auf der Straße auf mich warteten.«

»Das war ja sehr freundlich von ihm,« knurrte Levy und warf mir einen mörderischen Blick aus seinen schwarzen Augen zu.

»Freundlich!« rief Raffles. »Er war meine Rettung.«

»So, wirklich?«

»Ich hatte Zeit, die Augen des Gesetzes zum Narren zu halten, indem ich einen andern Weg einschlug und sie nicht merken ließ, daß ich schon entwischt war.«

»Und sie blieben dort?«

»In voller Glorie,« lachte Raffles.

Offen gestanden erkannte ich damals nicht gleich die Gründe, die Raffles davon abhielten, sofort einzugestehen, in welch lieblichem Zustand wir Levys Myrmidonen zurückgelassen hatten. Ich hätte gleich die Karten offen auf den Tisch geworfen und ihm unsern Triumph über sein falsches Spiel ins Gesicht geschrieen. Aber wieder handelte Raffles richtig, wo ich eine Dummheit gemacht haben würde, wie ich nur zu bald erkennen sollte.

»Und Sie entwischten vermutlich,« sagte der Wucherer ironisch, »mit meinem Originalbrief in der Tasche?«

»Nein, nein, das tat ich nicht,« sagte Raffles und schüttelte vorwurfsvoll den Kopf.

»Dacht ich's mir doch!« rief Levy mit ungezähmter Freude.

»Ich entwischte,« sagte Raffles, »verzeihen Sie, daß ich Sie verbessere, mit dem Brief, den Sie, selbst im Traum, niemals geschrieben haben.«

Der Jude wurde sehr gelb im Gesicht, hatte aber so viel Selbstbeherrschung, auf diesen Punkt nicht näher einzugehen.

»Lassen Sie mal sehen,« sagte er und streckte die Hand mit so gebieterischer Bewegung aus, daß außer Raffles wohl nur wenige sich ihm widersetzt hätten.

Levy stand mit dem Rücken zum Feuer, und ich saß neben ihm in einem niedrigen Sessel, auf einem Tischchen neben mir mein gelbes Glas. Raffles war in einiger Entfernung stehen geblieben und zog sich noch weiter zurück, als er einen großen Geschäftsbogen entfaltete, der die bekannte Adresse in Jermyn Street trug, den er dann hoch wie einen Denkzettel der alten Juden uns entgegenhielt.

» Sehen dürfen Sie ihn, Herr Levy,« sagte Raffles und betonte das erste Wort besonders.

»Aber nicht anrühren, meinen Sie?«

»Ich muß Sie wohl bitten, vorläufig sich aufs Sehen zu beschränken,« erwiderte Raffles lächelnd. »Vielleicht brauchen Sie die gleiche Vorsicht und zeigen mir Ihren Teil unsres Tauschgeschäftes, das Sie zweifellos bereit haben; die andre Hälfte habe ich in der Tasche und sie bedarf nur Ihrer Unterschrift. Danach können die drei kleinen Papiere die Besitzer wechseln.«

Die Festigkeit dieser Ankündigung wurde nur übertroffen durch die aufreizende Artigkeit, mit der sie vorgebracht wurde. Ich sah, wie Levys große Fäuste sich ballten und wieder lösten, und hörte sein Zähneknirschen. Aber kein Wort kam aus seinem Munde, und ich bewunderte schon die Selbstbeherrschung des Ungetüms, als er sich plötzlich auf das Tischchen neben mir stürzte und ein Glas bis zum Rande mit reinem Whisky füllte. Dann trat er nach einem großen Schluck sprudelnd und blinzelnd auf Raffles zu, in der einen Hand sein Glas, in der andern den Revolver.

»Jetzt werde ich mir das mal ansehen,« sagte er schluckend, »und zwar genau ansehen, wenn Sie nicht eine Kugel in den Schädel haben wollen.«

Raffles erwartete sein unsicheres Näherkommen mit verächtlichem Lächeln.

»So wahnsinnig sind Sie selbst im Rausch nicht, Herr Levy,« sagte er gelassen, aber sein Auge haftete an dem schwankenden Revolver, und ebenso das meinige. Ich wunderte mich noch im stillen, wie jemand so rasch betrunken werden könne, als urplötzlich das hohe Glas mit dem reinen Alkohol mit vollkommen nüchterner Sicherheit Raffles direkt ins Gesicht geschleudert, der Brief ihm aus der Hand gerissen und ins Feuer geworfen wurde, während Raffles noch geblendet taumelte. Das alles geschah so schnell, daß ich nicht dazwischen springen konnte.

Raffles war für den Moment völlig blind, denn von seinem Gesicht rann Blut und Whisky herab; und der gemeinste aller Verräter krähte förmlich vor Lust über seine niederträchtige Tat. Aber nur einen Augenblick, denn er war dumm genug gewesen, mir den Rücken zu wenden. Nach einem Sprung auf meinen Stuhl warf ich mich auf ihn wie ein Panther, und schleuderte ihn, alle zehn Finger in seinen Hals gekrallt, mit solchem Krach seines Schädels auf den Parkettboden, daß er mir wie leblos in den Händen blieb. Ich erinnere mich genau des Prickelns seiner borstigen Haare, als ich meine Finger löste und die leblose Masse niederfallen ließ; der Kopf fiel seitwärts, und wenn er nicht schon wie tot ausgesehen hätte, so glaube ich, hätte ich in dem Augenblick den letzten Lebensfunken dieses bösartigen Reptils auf der Stelle vernichtet.

Ich weiß, daß ich mich, froh über meine Tat, aufrichtete.


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