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Der Tag liegt schon auf seinem Totenbette,
Auf goldnem Teppich und der sanften Glätte
Des Purpurvlieses. Doch er reißt die Binden
Von seiner Wunde königlich. Da schwinden
Die blauen Venen. Und das rote Blut
Fließt, fließt und fließt, und füllt mit tiefer Glut
Des Westens Himmel weit, und scharlachrot
Die weiten Wälder, die des Titans Tod
Bejammern laut. Die Ströme stehen alle
Gebannt vom Grauen vor des Königs Falle,
Geronnen weiß. Muß er herunter schon
Zum ewgen Schatten? Dessen hoher Thron
Am Mittag stand im Licht, der Göttersohn,
Des ungeheurer Glanz das All gefüllt,
Die marmorweißen Tempel. Blauer Glanz
Auf allen Höfen. Da im Lichte ganz
Die breiten Treppen schwammen, und der Schein
Der weißen Delhi. Wo ein weißer Stein
Und andre Sonne brannte India.
Er warf sein Glutmeer weit, so furchtbar nah
Wie eine Hand. Und eine Wolke stand
Vor Hitze taumelnd, in dem leeren Land.
Die Wüsten brannten unermeßlich breit,
Da er die Rosse der Quadriga weit
Und hoch im Blauen führte schon gen West.
Bleich wird die Schläfe, die der Schweiß schon näßt.
Die Hand sucht irr herum. Die ewige Nacht
Kriecht unter seine Lider schon. Die Macht
Des Sterbens fällt ihn an. Die Sterne stehn
Am Himmel zitternd, die schon frühe gehn
Vom Meer im Monde Pyanepsion.
Der Tod tritt auf. Er löscht die Fackel stumm
Und dreht den roten Stumpf im Dunkel um.