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Mein Blick mochte daher wohl etwas sehnsüchtig flimmern, als ich in Verzweiflung über das unabsehbare Philistergespräch nach den schönen Tiroler Bergen hinaussah und tief seufzte. Mein Berliner Philister nahm aber eben diesen Blick und Seufzer als neue Gesprächsfäden auf und seufzte mit: »Ach ja, ich möchte auch jetzt in Konstantinopel sein! Ach! Konstantinopel zu sehen, war immer der eenzige Wunsch meines Lebens, und jetzt sind die Russen gewiß schon eingezogen, ach, in Konstantinopel! Haben Sie Petersburg gesehen?« Ich verneinte dieses und bat, mir davon zu erzählen. Aber nicht er selbst, sondern sein Herr Schwager, der Kammergerichtsrat, war vorigen Sommer da gewesen, und es soll eine ganz eenzige Stadt sein. – »Haben Sie Kopenhagen gesehen?« Da ich diese Frage ebenfalls verneinte und eine Schilderung dieser Stadt von ihm begehrte, lächelte er gar pfiffig und wiegte das Köpfchen recht vergnügt hin und her und versicherte mir auf Ehre, ich könne mir keine Vorstellung davon machen, wenn ich nicht selbst dort gewesen sei. »Dieses«, erwiderte ich, »wird vorderhand noch nicht stattfinden, ich will jetzt eine andere Reise antreten, die ich schon diesen Frühling projektiert, ich reise nämlich nach Italien.«
Als der Mann dieses Wort hörte, sprang er plötzlich vom Stuhle auf, drehte sich dreimal auf einem Fuß herum und trillerte: »Tirili! Tirili! Tirili!«
Das gab mir den letzten Sporn. Morgen reise ich, beschloß ich auf der Stelle. Ich will nicht länger zögern, ich will so bald als möglich das Land sehen, das den trockensten Philister so sehr in Ekstase bringen kann, daß er bei dessen Erwähnung plötzlich wie eine Wachtel schlägt. Während ich zu Hause meinen Koffer packte, klang mir der Ton jenes Tirilis noch immer in den Ohren, und mein Bruder, Maximilian Heine, der mich den andern Tag bis Tirol begleitete, konnte nicht begreifen, warum ich auf dem ganzen Wege kein vernünftiges Wort sprach und beständig tirilierte.