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Siebente Szene

An der Galeasse des Schiffers Frederik. Morgengrauen. Wind. Torarin und Pfarrer Arnesohn. Der Pfarrer geht unruhig auf und ab, Torarin steht in der Nähe seines Schlittens.

Torarin

Herr Pfarrer!

Arnesohn

Nun?

Torarin

Wo ich nicht wüßte, daß
Ihr mich ausscheltet, wenn ich etwas Euch
jetzt sage, was mir auf der Zunge schwebt,
so möcht' ich wohl Euch etwas raten.

Arnesohn

Sprich denn.

Torarin

Der Tag bricht an. Wir haben nun die Nacht
hindurch geharrt, und er ist nicht gekommen.
Man könnte meinen, daß der Himmel es
nicht will und es nicht billigt, was Ihr vorhabt.
Und ist das so, dann wär' es besser, heimgehn.

Arnesohn

Davon will ich nichts hören, Torarin.
Eh nicht die letzte Hoffnung, daß er Wort hält,
geschwunden ist, bleib' ich an Ort und Stelle.
Fest sitzt und unbeweglich noch die Bark
im Eis der Bucht und wartet auf die Schotten.
Bisher war von den Leuten nichts zu sehn.

Torarin

Die Bucht ist fest vereist. Sie hält am längsten.
Doch drüben ist das Meer seit Stunden frei ...
Den Mördern brennt der Boden unterm Fuße ...
Wenn Ihr mich fragt: ich glaube fast, sie haben
sich längst im offnen Wasser eingeschifft
und schwimmen jetzt weit draußen schon im Meere.

Arnesohn

Dann freilich hätt' ich nichts als meinen Fluch
ihrem verfluchten Kiele nachzuschleudern.
Allein, was du vermutest, glaub' ich nicht.

Torarin

Wär's nicht am Ende besser so als anders:
Gott hätte unsrer Rache sie entrückt
und sie der eignen, schlimmren aufbehalten,
die unabwendbar sicher trifft? Ihr seid
beweibt, habt Kinder. Wer kann wissen, ob
in Eurem Zweikampf das Verbrechen nicht
zum andern Male obsiegt, Eure Frau
zur Witwe macht, zu Waisen Eure Kinder?

Arnesohn

Solang ich dieses Amtes walte, Mann,
das unverbrüchlich mir das Schicksal zuschob,
hab' ich 'ne höh're Sache zu vertreten
als Weib und Kind. Ich heiße Arnesohn!
der starke Arne war mein Vater, der
gewaltige Streiter Gottes, Pfarrer Arne.
Das alte Fähringsblut, Blutrache fordernd,
steht in mir auf, das stärker ist als ich.
Mein Vater ward gemeuchelt, hingeschlachtet,
er fordert Rache, ruft nach Rache so
mächtig, daß mir das Ohr dröhnt: »Räche mich,
räche die Mutter, räche deine Tochter!
Erweckt Gott nicht in dir den Rächer«, so
ruft Pfarrer Arnes Donnerstimme, »wer
wird seine Hand erheben wider die
drei hochgebornen Höllenhunde, die
erlauchten Lords, Sir Archie, Donald, Douglas?«
Ja, wer, so frag' auch ich, sonst? Antwort: niemand!
Etwa Gerechtigkeit? Justitia
erschrickt und drückt die Binde in die Augen.
Sie sieht nicht, da zur Sühne ihr die Macht fehlt.
Sie stellt sich taub, obgleich die Schandtat so
gräßlich zum Himmel schreit, daß ihr das Blut stockt.
Und darum sag' ich dir: der Lord wird kommen.
Gott muß den stolzen Satan mir ins Netz ziehn.
Ich hab' es im Gebet gefühlt, als ich
mit dem Allmächtigen brünstig darum rang,
er hat ihn meinen Händen überwiesen.

Frederik ist die Leiter herabgestiegen und tritt zu den beiden.

Frederik

Herr Pfarrer, kommt mit mir an Bord und wärmt Euch.

Arnesohn

Dazu ist jetzt nicht Zeit. Und wenn es Zeit ist:
vielleicht, daß Ihr alsdann vor mir zurückschreckt,
sei's nun, daß ich alsdann ein Leichnam bin
oder ein Henker, der sein Werk vollbracht hat.

Frederik

O lieber Herr, kommt mit aufs Schiff, kommt mit uns.
Das Warten ist vergeblich! Doch wo nicht,
so müßtet Ihr erst recht mit mir ins Schiff gehn.

Arnesohn

Ihr meint, ich sei von Sinnen, oh, Ihr irrt Euch!
Ich bin so klar, so nüchtern wie kaum jemals.
David schlug Goliath, trotzdem er klein war,
und jener war ein Riese; denn Gott half ihm.
Zwar bin ich nicht ein Simson wie mein Vater,
allein, in mir ist Simsons Geist. Genug!

Frederik

Herr, laßt Euch dringend warnen, denn es ziehn
sich truppweis Schotten schon heran von Marstrand.

Arnesohn

Ei, wo?

Frederik

Und wenn Ihr lauscht, so hört Ihr durch das dumpfe
Krachen des fernen Eisbruchs die Sackpfeifen
des Regimentes schon herübergellen.
Glaubt mir, die Horden sind betrunken, sind
vor Freude rasend, daß die See nun aufgeht,
und nicht zu bändigen in ihrer Wildheit.

Arnesohn

Ich höre nichts. Oder, halt! Die Uhr am Turm
zu Marstrand! – Ja, und Murmeln eines Wetters,
das sich am gelben Morgenhimmel hinzieht.
Komme, was wolle, Mann, ich weiche nicht.

Torarin

Nun, Gott sei Dank, der Augenblick ist da.
Die Sonne kommt. Sie steigt schon durch die Schären.
Ich atme auf, daß diese Nacht vorbei ist.

Arnesohn

Ich nicht, ich nicht! mir preßt die Brust sich zu. –
Bei meiner Seelenseligkeit! Wer kommt dort?

Torarin

Ein Schotte ist's.

Frederik

Ein Söldneroberst!

Arnesohn

Wartet!

Man sieht Sir Archie herankommen. Er schreitet tastend und langsam. Oft steht er still, horcht, wendet sich usw. Er spricht und handelt, nähergekommen, als ob Arnesohn, Frederik und Torarin nicht zugegen wären.

Frederik

Übt Vorsicht, Herr, und steigt mit mir aufs Schiff.

Arnesohn

Nein, wartet! ich will wissen, wer es ist.

Frederik

Ein großer Herr, ein Feldobrist der Schotten.

Arnesohn

Kennst du ihn wieder?

Torarin

Möglich, daß er's ist,
doch möglich auch: Lord Donald oder Douglas.

Arnesohn

Seht ihr noch andre in der Nähe?

Torarin und Frederik

Niemand!

Arnesohn

Wer kann es anders sein, wenn er allein kommt?!
Sieh scharf zu, sieh genau zu, Torarin!
Du sahst den Schurken auch am Tag, ich nachts nur.
Nun?

Torarin

Herr, ich hätt' es nicht gedacht: er ist's!

Arnesohn

Ihr seht, es lebt ein Gott im Himmel. Gut! –
Wir waren Bauern, eh wir Priester wurden,
und eh wir Bauern wurden, lebten wir
wohl auch von Seeraub. Ein Vorfahre war
Leif, Sohn des Eirik, ein Normanne, der
mehrmals durchs Dunkelmeer nach Grönland fuhr.
Nun ja, wie kommt's, daß Halbvergeßnes mir
auf einmal nun so blitzschnell durch den Kopf geht? –
Fall' ich, so grüßt die Meinen! Und ihr wißt,
was sonst zu tun ist. Berget meinen Leichnam. –
Doch sagt, was tut er?

Torarin

Er hebt einen Stein auf.
Er will ihn schleudern.

Arnesohn

Wer ist hinter ihm?

Torarin

Ich sehe niemand, und es liegen auch
dort mitten auf dem Eise keine Steine.

Arnesohn

Er bückt sich wieder – und das war ein Steinwurf.

Sir Archie

schreit fürchterlich in die Richtung, aus der er gekommen. Noch klingt es durch die Entfernung gedämpft

Hündin!

Arnesohn

Was ruft er?

Sir Archie

Hündin!

Arnesohn

Nochmals! Was ...?!

Frederik

Er wirft nach einer Bestie, die nicht da ist.

Arnesohn

Kann es ein Wolf sein?

Frederik

Es kommt vor, daß einer
nachts um die Bark bellt. Doch 's ist heller Tag.

Sir Archie

Hündin!

Arnesohn

Nun hab' ich es verstanden, er
rief: Hündin.

Torarin

Seltsam.

Frederik

Wieder fliegt ein Stein.

Sir Archie bricht in ein wahnwitziges Gelächter aus.

Arnesohn

Ist er betrunken, oder denkt er uns
zu foppen?

Frederik

Irgendwas führt er im Schild.
Kommt mit an Bord.

Arnesohn

Ich nicht! Ich nie und nimmer!

Torarin

Was hat er um die Hand gebunden?

Frederik

Ein
Tuch. Man sollte glauben, es sei blutig.

Torarin

Was ist das für ein unnatürliches Licht?
Als sei die Welt verwandelt in die Hölle,
so schwefelgelb ist alles. Ist am Ende
der Jüngste Tag da?

Arnesohn

Äußerst glaublich!

Sir Archie

ruft

He! Was tut ihr dort in tiefer Nacht? He! Ihr da!

Arnesohn

Tag ist's! Die Sonne hat die Nacht vertrieben,
und Ihr steht da in Eurer Sünde Nacktheit!

Sir Archie

ruft

Wer schwatzt da?

Frederik

Ihr versuchet Gott! Kommt mit.
In seiner Hand blitzt eine bloße Klinge.

Arnesohn

zieht ein Messer

In meiner hier die andre.

Frederik

Steigt an Bord,
er kommt mit großen Sprüngen auf uns zu,
sonst geht es uns ans Leben.

Sir Archie

dicht vor den dreien

Wer da?

Torarin

Gut Freund!

Sir Archie

Ich will zu Pfarrer Arne nach Solberga.

Arnesohn

Was wollt Ihr dort?

Sir Archie

Beichten! Beim Körper Gottes!

Frederik

Wenn Ihr dorthin wollt: in der Ferne, zwischen
den Klippen, seht, dort hat man die Pfarrei.
Man kann den Kirchturm von Solberga sehen.

Sir Archie

Dort? Wo?

Frederik

Nein, dort.

Sir Archie

Nach dorthin ist die Wacke!?

Arnesohn

Wo Ihr den Schimmel samt dem Schlitten in
die See stießt.

Sir Archie

Was? Was sagt Ihr?

Arnesohn

Hab' ich unrecht?

Sir Archie

pfeift und wiegt sich in den Hüften. Plötzlich

He! was mir einfällt! Wißt Ihr irgendwo
'nen Apotheker?

Arnesohn

Ich bin's selber wohl
in meinem Kirchensprengel dann und wann.
Ja, selbst ein Arzt, wo's not tut.

Sir Archie

Wißt Ihr Mittel
gegen den Wutbiß einer toten Hündin? –
Da ist sie wieder! Halt, ein'n Augenblick!

Er tut einen Schritt, lauert, scheint einen Stein aufzuheben und in der Richtung zu schleudern, aus der er kam.

Tot! Was man liebt, muß tot sein: tot! tot! tot! –
Ha, ha, ha, ha! Das traf: seht, wie sie forthinkt! –
Ihr also, Ihr wißt Mittel gegen Hundswut.
Hier ist der Biß: wollt Ihr ihn sehn?

Arnesohn

Gewiß!

Sir Archie

Wie heißt Ihr?

Arnesohn

Wie mein Vater.

Sir Archie

Gut! 's ist gut so!
Nun seht, hier ist sie! Hier habt Ihr die Wunde.

Arnesohn

Sie scheint mir klein.

Sir Archie

Auch Euch?

Frederik

Auch mir.

Sir Archie

Auch dem da?

Torarin

Ich sollte meinen, daß sie nicht sehr groß ist.

Sir Archie

Und dennoch gibt es keine Rettung, ich
bin toll! bin toll! bin toll! bin toll! – Lebt wohl!
Der Pfarrer Arne wartet.

Er geht gelassen und stolz weiter.

Arnesohn

Merkt ihr was,
Männer?

Frederik

In diesen Augenhöhlen sitzt
Wahnsinn.

Arnesohn

Ja! Dies irae, dies illa!
Gerechtigkeit war säumig, doch die Hand
des Herrn hat ihn erreicht. Herr, du bist groß
auf deinen dunklen Wegen, die ich nun
ahne. Mein ist die Rache, spricht der Herr.

Sir Archie

kommt wieder, als wenn er etwas vergessen hätte

Hört ihr! Ich wollte gern noch etwas fragen.
Ich bin ein schottischer Edelmann. Ich möchte
heim. Möchte drei bekränzte Schiffe chartern
zur Heimfahrt. – Warum schweigt ihr?

Frederik

Ihrer drei?

Sir Archie

Bekränzt vom Vordersteven bis zum Steuer.
Ich führe meine tote Braut nach Schottland. –
's ist aus mit mir.

Frederik

Wie meint Ihr das?

Sir Archie

Ganz einfach.
Es ist mir hier zu finster.

Frederik

Doch die Sonne
steht hell am hellen Morgenhimmel.

Sir Archie

Wo?

Er blickt mit weit aufgerissenen Augen über sich gerade in die Sonne.

Arnesohn

Wahrlich, er hat die Rache meiner Hand
entwunden, der Allmächtige. Seht doch, wie
er mitten im Lichte nach dem Lichte hungert,
das ihn nicht kennt und ihn verschmachten läßt.
Kein Mitleid! Dank zum Himmel!

Tritt vor, laut.

Du Mordbube,
jetzt ein zerschlagenes Gefäß! nur eine
verworfne Scherbe noch! Du armer Lord
und Bluthund! Von der Höhe eitlen Ruhms
hinabgestoßen. Statt im höchsten Stande
der irdischen Geburt, im niedersten
Stande des Abgrunds. Höre meine Stimme:
Du bist in Ewigkeit verflucht, verflucht!

In der Ferne Dudelsackklänge.

Sir Archie

entrückt

Wer spricht da? Oh, ich höre süße Laute. –
Warum hast du die Wimpern denn voll Tränen,
mein holdes Mägdlein, und horchst so hinein
ins Winterlicht?

Torarin

Er hört nicht, ist bewußtlos.

Arnesohn

Du bist in Ewigkeit verflucht, verflucht!

Sir Archie

entrückt

Ach so, nun merk' ich, 's ist der Dudelsack
der tapfren Schotten, Mägdlein, meiner Burschen!
Die wackren, braven Jungens wollen heim.
Und die Sackpfeife greint so wie ein Kind,
das hungrig nach der Mutter Brüsten tastet,
die doch nicht da sind. Wie die wackren Schlingel
tanzen und selber sich die Wiege schaukeln,
mit lachenden Gesichtern, die das Wimmern
in ihres Herzens Grund verbergen sollen.

Frederik

Im schnellsten Marsch ziehn sie heran, Herr Pfarrer.
Mit klingendem Spiel. Zum letztenmal: an Bord!

Arnesohn

Noch sind sie fern, noch hab' ich Zeit zu handeln.
Sir, kennt Ihr mich?

Torarin

Er sieht Euch nicht.

Arnesohn

Er soll
mich sehn, und wäre er auch blind geboren.

Sir Archie

Horch, klingt's nicht jetzt wie Klagen junger Lämmer,
unschuldiger Zicklein? Herden! Das sind Herden
des grünen Hochlands! Wär' ich selbst ein Hirt,
und du wärst meine Hirtin, hübsches Kind,
und drehten wir zum Klange dieses wilden
und heißen Weinens glühend uns im Kreise!

Arnesohn

Wer bin ich? Kennst du mich?

Sir Archie hat nach den Klängen des herannahenden Regiments Tanzbewegungen begonnen. Die Schotten werden sichtbar. – Voran tanzen Sir Douglas und Sir Donald.

Sir Archie

bleibt plötzlich wiederum stehen und macht die Bewegung des Steinschleuderns.

Hündin! Du Hündin!
Ich schlug sie tot! Dort ist sie wieder! Sie
betrog mich und betrog auch Berghild, pfui!

Sir Douglas

Trifft man Euch hier, Lord?

Sir Archie

Nein.

Sir Donald

Trifft man Euch hier, Lord?

Sir Archie

Nein, sag' ich.

Sir Douglas

Eine tote Dirne liegt
kaum tausend Schritt von hier im Schnee, Lord Archie.
Der Wolf hat sie gerissen; wohl bekomm's ihm.

Sir Donald

Auf, auf, auf, auf, Sir Archie! Hier ist Branntwein.
Lallt nicht und bruddelt wie ein kleines Kind!
Eure Mutter weiß nicht, wie's Euch geht. Sie liegt
im Grab und wird sich nicht im Sarge wenden.
Macht Euch Bewegung. Los!

Sir Donald macht einen sogenannten Bock. Mit einem elastischen Ruck springt Sir Archie unvermittelt auf und überspringt breitbeinig Sir Donald. Er macht dann selbst den Bock umgekehrt, und Sir Douglas überspringt ihn. Sir Donald, dann Sir Douglas und so fort, wie auf dem Hof zu Branehög.

Sir Douglas

Ihr seht, wir sind
ein lustiges Kleeblatt, sind Luftspringer: Hecht,
Iltis und Marder zubenannt. Mein Bruder
hat weißes Haar und rote Augen. Und wir fressen
lebendige Kaninchen, wenn's drauf ankommt.

Die Sackpfeifer spielen wilder und wilder. Die Schotten tanzen und jauchzen den Hauptleuten zu.

Torarin

Nun will ich es beschwören auf die Hostie:
es sind Herrn Arnes Mörder.

Arnesohn

tritt mit geballten Fäusten vor

Mörder! Mörder!

Douglas, Donald und ihre Soldaten brechen in unaufhaltsames Gelächter aus.

Sir Douglas

Brülle noch einmal, alter Schreihals, hörst du?!

Torarin

Ihr seid Herrn Arnes Mörder! Mörder! Mörder!!

Erneutes, unaufhaltsames Gelächter der Soldaten. Unter Musik und Tanz ziehen alle ab, außer Sir Archie, der unbeweglich, starr, mit zurückgebeugtem Kopf aufrecht steht.

Sir Douglas' Stimme

Wo bleibt Ihr, Sir? Kommt mit uns!

Sir Archie

Nein!

Sir Donalds Stimme

Kommt mit uns!

Sir Archie

Nein! Nein!

Er bricht zusammen, wie vom Blitz getroffen, und stirbt.

Arnesohn

Was ist geschehn?

Torarin

Er brach zusammen.
Traf ihn ein unsichtbarer Blitzstrahl, wie?

Arnesohn

näher tretend

So scheint es, beim allmächt'gen Gott! Er ist
tot! Oh, ihr Männer, dies war nicht
ein Strahl des Rächers, scheint mir, der ihn hinwarf.
Wie wunderbar! Es war sein eignes »Nein«,
womit er seinen Schritt für immer hemmte
und auch des Schicksals Schritt. So war es, glaubt mir.
Es galt dem Schicksal, galt dem Leben, galt
dem nächsten Atemzug, dem nächsten Herzschlag:
und alles stand im Augenblicke still,
als sich dies ungeheure »Nein« gebar
in eines Menschen Seele. Amen, Amen!
Hier liegt ein Überwinder ... ein
Entsühnter, Freunde! – und wo ist mein Feind?!


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