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Vor dem Zelt des Fernando Cortez bei Cholula, auf der Hochebene von Anahuac. In der Entfernung die Stadt Cholula mit der gewaltigen Pyramide des Sonnentempels. Neben dem Zelt die Standarte des Cortez aus goldgesticktem schwarzem Samt, darauf ein rotes Kreuz über blauen und weißen Streifen.
Folgende Personen sitzend, stehend oder schreitend in merkbarer Erregung: Gomara, Hausgeistlicher des Cortez, Pater Olmedo, Pedro de Alvarado, Diego Ordaz, Christoval de Guzman, Don Juan Xamarillo, Jeronimo de Aguilar, Las Casas, Bemal Diaz.
Pedro de Alvarado
Ritter, siebenundzwanzigjährig, mit langem Blondhaar, wie Milch und Blut, von außerordentlicher Kraft, Kühnheit und Schönheit
Spanier müssen immer zanken.
Las Casas
Immer morden müssen Spanier,
Kinder, Weiber, Greise morden;
denn das ziemt für Christen sich.
Pedro de Alvarado
Nehmt den Chorrock, ministriert
meinethalben in der Messe.
Wer nicht kann ein Täubchen schlachten,
soll nicht mit Soldaten ziehn.
Las Casas
Kämpft mit Löwen, nicht mit Täubchen!
Ich zum mindsten überlasse
Taubenschlachten meinem Koch.
Pater Olmedo
Friede! Friede! Streitet nicht.
Wir sind eine Handvoll Spanier,
weit vom Vaterland verschlagen
und von Feinden ganz umringt.
Drum seid einig!
Las Casas
Einig, Pater,
werd' ich nie mit Alvarado
über dieses Blutbad sein.
Pedro de Alvarado
Und ich wahrlich nicht mit Euch.
Las Casas
's ist ein Schandfleck!
Pedro de Alvarado
Schandfleck? – Unsinn!
Las Casas
Über ahnungslose Wilde
wie Hyänen herzufallen,
über Leute, die gekommen,
unsern Waffen beizustehn.
Dies ist eine Tat des Wahnsinns.
Wer sie unserm großen Führer
riet, der tat ihm keinen Dienst.
Pedro de Alvarado
Wollt Ihr leugnen, was der Indier
auf der Folter ausgesagt hat?
Las Casas
Auf der Folter!
Pedro de Alvarado
Daß dies Kriegsvolk,
dieses Hilfsvolk, das sie uns
zu begleiten ausgesondert,
einzig zu dem Zweck bestellt war,
auf dem Marsch uns zu vernichten?
Las Casas
Furchtgespenster, weiter nichts.
Pedro de Alvarado
Ich und Furcht? Ihr seid im Irrtum!
Las Casas
Unbegreiflich bleibt es ewig:
grade Ihr, den man beim Einzug
wie Sankt Georg, den Drachentöter,
angestaunet und bejubelt,
der, von Rosen ganz belastet,
in die Stadt Cholula einritt,
grade Ihr bereitet ihnen,
ihren Vätern, Brüdern, Söhnen,
den grausamsten Untergang.
Pedro de Alvarado
Nun, ich bin kein heil'ger Georg!
Doch den Drachen des Verrats,
bei Sankt Georg! ihn traf ich tödlich,
und so sei's davon genug.
Gomara
Ob Verrat hier oder nicht
lauerte, wer will's entscheiden,
doch die Strafe ist vollzogen,
und die Toten stehn nicht auf.
Don Juan Xamarillo
Krieg ist Krieg! Wär' unsre Lage
nicht so, wie sie ist, Herr Ritter,
nicht ein so verlorner Posten
mittendrin im Feindesland,
neigt' ich, christlicher Gesinnung,
wohl zu Eurer Milde mich.
Doch wie's jetzt mit uns bestellt ist,
muß Verdacht, sosehr die Unschuld
auch vielleicht darunter blutet,
schon die Klage, schon das Urteil,
ja das Richtschwert selber sein.
Gomara
Denkt doch, Herr, was auf dem Spiel steht!
Kaum vierhundert Christenseelen
tragen Jesu wahres Kreuz
in die Nacht des Heidenlandes.
Und gelingt es uns, dies Zeichen
an den Stätten finstrer Greueln
hier im Lande aufzupflanzen, –
was bedeutet Menschenblut? –
Blickt doch um Euch: in Cholula
nur zählt' ich fünfhundert Türme,
die das Lob von Götzen predigen.
Welch ein Sieg ist's, der hier winkt!
Aber auch welch ein Verlust,
wenn wir wenigen unterliegen.
Wir sind eine heil'ge Schar,
und für deren Sicherheit
Blut vergossen, was bedeutet's,
wären's Ströme Heidenbluts? –
Mag die Straße, die wir schreiten,
wenn der wahre Glaube nachfolgt,
auch von blutigen Bächen rieseln:
brächten wir nur einer einzigen
armen Seele ewiges Heil, –
retteten nur eine Seele
vor der ewigen Verdammnis:
was bedeutet Menschenblut?
Las Casas
Wer vermöchte, würdiger Vater,
Eure Worte zu bestreiten?
Doch es sollen Kreuzesritter
schlimmer nicht als Heiden sein:
nicht voll Mordlust, nicht voll Habsucht,
nicht der Wollust rohe Knechte,
nicht Verüber jeder Greueln,
die verruchter Sinn vermag.
Pedro de Alvarado
Wer ist so, wie du ihn schilderst?
Nenn ihn!
Las Casas
Juckt's wen, kratz' er sich!
Pedro de Alvarado
Zieh und wehr dich!
Er hat sein Schwert gezogen. Cortez tritt aus dem Zelt.
Cortez
Pedro! Narrheit!
Unterscheide Freund und Feind.
Pedro de Alvarado
General, hier dieser Ritter
spielt mit meiner Ritterehre.
Tut es, ohne zu bedenken,
daß er auch sein Leben wagt.
Weil wir taten, was wir mußten,
weil wir rohe Kannibalen,
die von Menschenfleisch sich mästen,
niedermachten nach Gebühr:
um nicht selbst in ihren Töpfen
nach verlorner Schlacht zu schmoren –
darum nennt mich dieser Spanier
hier Verüber jeder Greuel,
Mordgesell und Wollustknecht.
Cortez
bei dessen Erscheinen sich alle erhoben haben, in das eingetretene Schweigen
Männer, wo in aller Welt
tragt ihr das, was man Verstand nennt?
Kostbar wie die Worte Christi
ist auf unserm schweren Marsche
jede Unze Spanierbluts.
Euer Zank ist leer und unnütz,
laßt uns vorwärts sehn, nicht rückwärts.
Hört, warum ich euch berief! –
Dank dem Heiland, dank Sankt Jakob,
dank der Hilfe unsres großen
kaiserlichen Herrn und Herrschers,
Karl dem Fünften zu Madrid,
haben wir in Feindesland
uns bis hierher durchgeschlagen.
Leicht war diese Arbeit nicht.
Spanier, Offiziere, Freunde!
Welche Mühsal wir erduldet
Mond um Mond auf langer Meerfahrt
und wie dann nach unsrer Landung,
an der Küste von Westindien,
erst die Mühsal wahrhaft anhob,
dies ist euch bekannt, ihr wißt es.
Nun, Gott war mit uns: Verrat,
Meuterei im eignen Heere
kam ans Licht und ward bestraft!
Und wir setzten fest und fester
unsern Fuß auf fremde Erde
und begründeten die reiche
Stadt und Festung Verakruz.
Doch wo liegt jetzt Verakruz.
Ungezählte Leguas östlich!
Denn wir brachen auf und drangen
in das Herz des Landes vor.
Immer kämpfend, oftmals siegend,
unterliegend auch mitunter,
niemals sicher, stets bedroht,
haben wir uns bis hierher
dennoch alles unterworfen!
Und wir stehen im Begriff,
Seiner sehr katholischen
Majestät ein zweites Spanien
zu erobern, größer, reicher
fast, als unser altes ist.
Vorwärts also! Aber, Spanier,
meinet nicht, wir sind am Ziele!
Denn es ist mein fester Wille,
vorzustoßen in die ferne
Fabelstadt Tenochtitlan!
Ihr bedenkt euch, ihr seid stutzig!
Doch eh ich auf halbem Wege
nun dies Wagnis zaudernd schließe
und wie ein geschlagner Feldherr
beide Kordillerenpässe
mit den Meinen rückwärts krieche,
will ich lieber, wie ich bin,
und zur höh'ren Ehre Gottes,
eingedenk der künftigen Glorie
jener Welt, die uns verheißen,
ganz alleine vorwärts gehn.
Alle
Keiner zaudert! Wir sind mit dir!
Cortez
Wie's auch sei, eins ist gewiß:
das mein Ziel und Vorsatz feststeht.
Und wie sollt' es anders sein?
Hab' ich meinem Kaiser doch
brieflich schon mein Wort verpfändet:
daß ich diesen Montezuma
zum gehorsamsten Vasallen
mache oder aber ihn,
sei's lebendig, sei's als Leiche,
ausgestopft wie einen Geier,
ihm nach Spanien senden will.
Alle
Halt dein Wort! Wir folgen dir!
Bernal Diaz
Diesen König der Tolteken
auszustopfen wird nicht leicht sein:
alle Indios, die ich sprach,
schaudern nur bei seinem Namen.
Und Jeronimo, der hier
mehr als unsereins Bescheid weiß,
sagt von seinem Volk, es sei
ganz besonders kriegerisch.
Cortez
Sprich, Jeronimo, was weißt du?
Jeronimo de Aguilar
General, soviel steht fest,
die Tolteken sind ein Kriegsvolk,
und wir brauchen trocknes Pulver,
festren Mut als wie bisher.
Bernal Diaz
Und wie steht es mit dem Kriegsgott?
Jeronimo de Aguilar
Nun, was sonst? Die Leute sagen's –
ob es wahr ist, steht dahin -,
daß man in des Gottes Tempel
jeden Kriegsgefangnen opfert.
Bernal Diaz
Jeronimo de Aguilar
's gibt da einen Steinblock, sagt man,
dran man den Gefangnen fesselt,
und man schneidet ihm, so sagt man –
ja, nun freilich! –, bricht das Herz ihm –
und er hat dabei das Zuschaun! –
mir nichts, dir nichts aus der Brust.
Diego Ordaz
Ei, pfui Teufel!
Bernal Diaz
Und wie steht's
mit Francisco de Montejo,
dem Verschollnen? Sagt man nicht,
jener Schubiack Qualpopoca,
der zu Nautla liebedienert,
hab' ihn heimlich seinem König
nach Tenochtitlan gesandt,
wo er auf dem Block des Kriegsgotts
jene Prozedur erlitten,
die Jeronimo uns schildert?
Cortez
Fabeleien! Ammenmärchen!
Wer ein echter Offizier ist,
wird den spanischen Soldaten
nicht mit solchem Vitzliputzli,
solchem Popanz ängstigen.
Ist's kein Märlein: um so besser,
keinen Götzen fürchtet Gott.
Zu Olmedo
Pater, tut mir den Gefallen,
führt nun die Gesandtschaft vor mich.
Denn die Wahrheit ist: es sind
drei Gesandte Montezumas
eben jetzt hier eingetroffen.
Und wen Vitzliputzli juckt,
hat Gelegenheit und Freiheit,
auch nach ihm sich zu erkundigen,
meine Neugier reizt er nicht.
Von Marina, einer jungen, ernsten, schöngewachsenen Indianerin geführt, erscheinen die Gesandten Montezumas in würdiger Haltung: Cacamatzin, Guatemotzin und Qualpopoca. Hinter ihnen eine große Menge Diener mit Geschenken. Es erfolgt von Seiten der Indianer eine würdige Begrüßung aus der Ferne, die Cortez durch Neigen des Hauptes beantwortet.
Cortez
Sprich, Marina!
Marina
Diese Fürsten
nach der Botschaft, die sie bringen,
nach den Wünschen, die sie hegen,
auszuforschen war mein Auftrag.
Dies, Malinche, hab' ich dir
nun von ihnen zu berichten ...
Cortez
Stell uns erst die Herren vor!
Irr' ich nicht, ist dieser eine
Qualpopoca, Herr zu Nautla.
Marina
Ja, Malinche.
Bernal Diaz
brummt
Dieser Schurke!
Wie kommt dieser Hund hierher?
Cortez
Schweig! – Wer sind die beiden andern?
Marina
mit der Hand weisend
Dieser Herr ist Cacamatzin,
des großmächt'gen Montezuma
Bruder! Hier des sehr erhabnen
Sonnenkaisers eigner Sohn:
Sohn und Kronprinz Guatemotzin.
Cortez
Sehr willkommen. Nun die Botschaft.
Marina
Montezuma grüßt Malinche.
Und er sendet zum Beweis
seiner Freundschaft ihm an Gold
eine ungewogne Last.
Gonzalo de Sandoval
der neben der Gesandtschaft erschienen ist
Schon gewogen, General:
etwa wert dreitausend Pesos.
Cortez
Weiter!
Marina
Weitere Beweise
seiner Freundschaft will er geben,
will, wohin du es begehrst,
sei es auch bis Verakruz,
regelmäßig Gold dir senden.
Doch sosehr ihn auch verlangt,
dich von Angesicht zu sehen
in der Stadt Tenochtitlan,
läßt er doch aus großer Sorge
um dein und der Deinen Wohl
dir abraten von der Reise.
Cortez
Sehr verbunden!
Marina
Montezuma
bittet dich zu überlegen,
was du an Tribut begehrst,
ob in Goldstaub, ob in Barren,
ob in Silber oder Steinen
oder was du immer vorziehst,
denn er habe allerlei,
deine Wünsche zu vergnügen;
doch dann sollst du auch nicht weiter
vorwärtsdringen in sein Land,
denn, an toten Schätzen reich,
sei das Land sehr arm an Nahrung.
Grundlos seien alle Wege,
ja von Wasser überschwemmt.
Und du müßtest Kähne bauen,
um die Hauptstadt zu erreichen.
Der erhabne Sonnenkönig,
der dein Wohl im Herzen trägt
und es doch nicht könnte sichern,
warnt dich also brüderlich
und ersucht dich umzukehren.
Cortez
Sage diesen Herrn von Stande,
daß des Sonnenkönigs Gnade
mich in tiefster Seele rührt.
Ungern nehmen wir Geschenke,
doch wir wissen zu vergüten!
Und so reicht den würdigen Fürsten
nun der Gabe Gegengabe,
unsrer Freundschaft Unterpfand.
Der Haushofmeister des Cortez und Sandoval hängen Ketten aus bunten Perlen um die Hälse der Gesandten.
Bernal Diaz
Dieser alterprobte Kniff
macht mich immer wieder lachen,
für drei Batzen bunter Glasfluß
bringt uns tausend Pesos ein.
Cortez
Könnten wir, so wie wir wollten,
sage ihnen das, Malinche,
würden wir auf unsern Hacken
wenden jetzt und heimwärts ziehn.
Doch der sehr erhabne Herr,
Herr und Kaiser Karl der Fünfte,
dem wir dienen, gab uns Auftrag,
den erhabnen Montezuma
höchst persönlich zu begrüßen.
Dies zu tun bleibt unsre Pflicht.
Deshalb möge sich der Herrscher
des Toltekenvolkes gnädigst
unser Nahn gefallenlassen.
Füge auch hinzu, Malinche,
daß wir kommen, um zu geben:
nicht zu rauben und zu schädigen.
Daß wir einen Welterlöser
mit uns führen, einen süßen,
gnadenreichen Friedensbringer!
Aber keinen Geist des Kriegs.
Nenn uns Pilger, die dem König
eine frohe Botschaft bringen:
ein Geschenk, so hoch erhaben,
wie er keines geben kann.
Er entläßt die Gesandtschaft durch eine Handbewegung.
Nun bewirtet sie wie Könige
und bewacht sie wie Verbrecher:
danach laßt uns weitersehn!
Qualpopoca
Noch ein Wort, o Sonnensohn,
läßt der Kaiser dir entbieten.
Sprech' ich mühsam, so verzeih,
denn sehr schwer ist eure Sprache.
Cortez
Wie, du sprichst in unsrer Zunge?
Prächtig! um so besser, Fürst!
Denn nun weiß ich ganz gewiß,
du wirst noch ein treuer Spanier!
Rede vorerst! dann indes,
weil du die Gelegenheit
selbst mir bietest, die ich hier
zu ertrotzen nicht gewillt war –
dann indessen will auch ich
einige Worte an dich richten.
Qualpopoca
Sehr erhabner Herr und Held,
meine schlichte Rede soll
so dem Kaiser, so dem Frieden,
so auch jenen Fragen dienen,
die du, Herr, an mich zu richten,
wie ich weiß, berechtigt bist.
Unser Herrscher Montezuma
bittet dringend euch Hidalgos,
den Gerüchten nicht zu trauen,
die man unter unsern Feinden
über ihn und uns verbreitet.
Sie sind Lügen, weiter nichts!
Denn es ist nicht wahr, wir schlachten
unserm Gott nicht Kriegsgefangne!
Opfern Weiber nicht noch Kinder.
Und ihr würdet solche Greueln
in der Hauptstadt unsres Landes
ganz gewiß vergeblich suchen.
Es sind Märchen, ausgesonnen,
Haß zu schüren wider uns.
Cortez
Was du sagst, ist gut zu hören,
ist sehr glaublich, ja gewiß.
Qualpopoca
Damit aber fällt zusammen,
was man andres mir zur Last legt.
Als ich jetzt am Hofe weilte,
mußt' ich mit Bedauern hören,
daß indessen sich ein Zwist
zwischen Verakruz und Nautla,
zwischen deinem Kommandanten
und dem meinen aufgetan hat.
Ja, es ist zum Kampf gekommen.
Und man sagt, drei wackre Spanier
sind getötet, sind gefangen,
sind verschollen jedenfalls.
Seid gewiß, ich ruhe nicht,
bis ein strenges Strafgericht
jeden unter meinen Leuten,
der den Frieden brach, ereilt hat.
Und ich werde peinlich forschen
nach den drei vermißten Spaniern.
Cortez
Nehmt den Dank, Fürst Qualpopoca,
für die wahrhaft edle Absicht,
doch längst kehrten wohlbehalten
unsre drei vermißten Helden
wieder heim nach Verakruz.
Qualpopoca
stutzig
Ist dies sicher?
Cortez
Bei Sankt Jakob!
Sicher wie der Augenschein.
Sie sind hier: wollt Ihr sie sprechen?
Tut es! Bester Fürst, es lohnt!
Und besonders weiß der eine
Abenteuer zu berichten,
die selbst Euch vielleicht unglaublich!
Und nur dem zu überstehen
möglich, dessen Gottesleib,
diesem gleich, unsterblich ist.
Er hat das ziemlich große Ebenholzkreuz ergriffen, das Pater Olmedo an der Gürtelschnur seiner Kutte trägt. Der Gekreuzigte darauf ist aus Elfenbein. Dieses Kruzifix hält Cortez Qualpopoca dicht vor die Augen. Der Aztekenfürst kann sein Entsetzen nur gerade bemeistern. Cortez winkt, und die Gesandtschaft wird abgeführt.
Cortez
Spanier, habt ihr dies gesehen?
wie der ausgespreizte Leichnam
unsres Heilands diesen Wilden
seiner Mordtat überführte?
Hingeopfert ohne Zweifel
ist der wackre Kamerad.
Aber nun erst recht, nun vorwärts!
Fordern wir sein Blut mit Zinsen!
Vorwärts nach Tenochtitlan!