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Die erste Morgendämmerung kriecht durch das Gitter und die Fenster in die Halle und wächst bis zum Schluß des Aktes. Der fremde Narr kauert auf den Stufen des Trittes. Brangäne kommt mit einem Ölleuchter scheu die Treppe herab.
Brangäne gedämpft und furchtsam
Bist du noch hier, du schauerlicher Vogel,
Du Nachtgespenst?
Der fremde Narr. Ich bin noch hier, Brangäne,
Und bleibe noch!
Brangäne sucht etwas auf dem Boden
Ich wähnte, Marke hätte
Das Spaßen dir mit Peitschen heimgezahlt
Und dich hinausgescheucht. Statt dessen sitzt du
Noch auf der gleichen Stelle, wo du saßest
Mit deinen Krähenaugen, und vergiftest
Den Morgen! – Narr, so du ein Herz aus Fleisch
Im Leibe hast, geh fort, eh Frau Isolde
Durch diese Halle kommt, damit sie nicht
Noch einmal dich erblicken muß. Geh fort!
Der fremde Narr. Was suchest du?
Brangäne. Ich such den Ring, den Ring,
Den Frau Isolde fallen ließ zu Nacht.
Der fremde Narr. Der Ring ist mein. Ich hab ihn aufgehoben!
Brangäne heftig.
Frau Isot will den Ring!
Der fremde Narr. Ich geb ihn nicht!
Brangäne. Frau Isot wird dich hängen lassen, so
Du ihr den Ring nicht gibst. Sie will den Ring.
Der fremde Narr. Sie hat den Ring empfangen und verworfen,
So wie sie mich verworfen hat. Ich will
Ihn nun behalten! Wenn sie mag, soll sie
Ihn holen hier von mir!
Brangäne. Du kühner Tor,
Was maßest du dir an! Gib mir den Ring
Und packe dich, eh König Marke aufwacht.
Der fremde Narr. Ich lege diesen Ring nur Frau Isolde
In ihre eigne Hand. Sie soll mich nicht
In Not verkommen lassen, daß auch ihr
Geholfen werde einst von Gott.
Brangäne steigt die Treppe hinauf. Du Narr,
Ich wollte, Gott verdammte dich und Tristan
Zum Lohn für die durchlebte eine Nacht!
Ich will Frau Isot deine Rede sagen,
Daß sie dich heimlich töten läßt von Gawein!