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(1873)
Die zauberhaften Korallenbänke des Roten Meeres aus eigener Anschauung kennen zu lernen, war schon seit langer Zeit mein lebhafter Wunsch. Als daher im März 1873 eine lange gehegte Hoffnung in Erfüllung ging und ich eine zweimonatige Reise in den Orient antreten konnte, lag es in meinem Plane, wenn irgend möglich, von Suez aus einen Abstecher nach den nächstgelegenen Korallenriffen zu machen. Ein solcher Ausflug erscheint auf der Landkarte sehr leicht, ist aber für einen einzelnen Reisenden mit vielen und großen Schwierigkeiten verknüpft. Denn die Zahl der bewohnten Orte an den langgestreckten, öden und unwirtlichen Küsten des Roten Meeres ist sehr gering, und diese wenigen Orte selbst sind meistens nur von armen, halbwilden Mohammedanern bewohnt. Man muß Zelte, Diener, Lebensmittel und Trinkwasser selbst mitbringen, um dort existieren zu können. Auch gibt es keine regelmäßige Dampfschiffverbindung zwischen Suez und diesen elenden Küstenorten. Keiner derselben wird von den großen europäischen Dampfern berührt, die allwöchentlich durch das Rote Meer fahren und die Überlandpost nach Indien befördern.
In der nächsten Umgebung von Suez und überhaupt im nördlichsten Teile des Roten Meeres fehlen die Korallenbänke, die sonst über den größten Teil beider Küsten desselben sich ausdehnen. Der nächstgelegene Ort, an welchem man schöne Korallenriffe beobachten und den man in kürzester Zeit erreichen kann, ist das arabische Dörfchen Tor oder Tur, an der Westküste der Sinaihalbinsel gelegen. Hier hatten früher schon Ehrenberg, Ransonnet, Frauenfeld und andere Naturforscher der Korallen wegen sich längere oder kürzere Zeit aufgehalten. Um von Suez aus nach Tur zu gelangen, muß man entweder ein eigenes Segelschiff mieten, oder zu Kamel durch die arabische Wüste reiten. Zu diesem Landweg auf dem Wüstenschiff, der 55 Reitstunden beträgt, sind mindestens vier bis fünf Tage erforderlich. Dazu reichte aber meine Zeit nicht aus; auch wäre der Transport der Korallen, die ich zu sammeln wünschte, auf dem Kamel sehr mißlich gewesen. Es blieb also nichts übrig, als ein Segelschiff zu mieten. Aber auch das erwies sich als untunlich. Denn die gewöhnlichen, halbgedeckten arabischen Segelboote sind böse Fahrzeuge, im höchsten Grade unbequem und unreinlich, überfüllt mit parasitischen Insekten aller Art; und dabei war der geforderte Preis unerschwinglich hoch. Außerdem hätte ich mich der Gefahr ausgesetzt, bei widrigem Winde acht Tage und länger in einem solchen erbärmlichen Fahrzeug auf dem Roten Meere zu kreuzen, ohne mein Ziel erreichen zu können.
So wäre denn mein sehnlicher Wunsch, die Korallenbänke von Tur zu besuchen, schwerlich in Erfüllung gegangen, wenn nicht der österreichische Generalkonsul in Kairo, Herr von Cischini, der mich während meines dortigen Aufenthaltes mit Freundlichkeiten aller Art überhäufte, mir ein Fahrzeug verschafft hätte, das zu erlangen ich mir früher nie hätte träumen lassen. Er bewog nämlich den Vizekönig von Ägypten, Ismail Pascha, für den beabsichtigten Ausflug nach Tur die Benutzung eines in Suez stationierten Dampfschiffes der ägyptischen Kriegsflotte zu gestatten. Zugleich wurden meine Freunde und Reisegefährten, Professor Strasburger aus Jena und Professor Panceri aus Neapel, eingeladen, als Gäste des Khedive an der Expedition teilzunehmen.
Am 22. März verließen wir Kairo, die wunderbare Metropole des Nillandes, in der wir die Märchen aus Tausend und einer Nacht lebendig vor uns gesehen hatten. Die Eisenbahn führte uns von dort in elf Stunden nach Suez. Unsere interessante Reisegesellschaft bestand zum größten Teile aus einer bunten Karawane von Mekkapilgern. Namentlich bot ein Haremwaggon dritter Klasse, in welchen ein glücklicher Zufall uns einen Einblick gewährte, ein merkwürdiges Bild. Die Bahnfahrt selbst ist höchst originell. Wir durchschneiden zuerst in nordöstlicher Richtung den östlichen Rand des üppig fruchtbaren Nildelta und passieren zahlreiche Fellahdörfer. Da bieten uns die niederen braunen Lehmhütten, von Dattelpalmen umgeben, mit ihrer charakteristischen Staffage von verschleierten Weibern, nackten Kindern, Büffeln, die Schöpfräder treiben, Kamelen usw. eine Fülle von malerischen Motiven. In Benha wendet sich die Bahn nach Osten, vereinigt sich mit dem von Alexandrien nach Suez gehenden Schienenweg, der die ostindische Überlandpost befördert, und geht nun eine Strecke weit mitten durch die Wüste. Ringsum erblicken wir eine Zeitlang nichts als gelben Sand und blauen Himmel. Um uns den vollen Eindruck einer Wüstenreise zu geben, wehte den ganzen Tag hindurch ein heftiger Chamsin, jener erstickend heiße Wüstenwind, der als Samum der Schrecken der Karawanen ist. Sein glühender Odem warf ganze Regenschauer feinen Wüstensandes gegen die Fenster unseres Coupés, und wir wünschten uns Glück, im geschlossenen Waggon und nicht draußen auf dem Rücken der Kamele zu sitzen.
Abends um sieben Uhr in Suez angelangt, wurden wir von dem dortigen österreichischen Konsul, Herrn von Remy-Berzenkovich, freundlichst empfangen und sogleich zum Gouverneur Hassan-Bey geführt. Hier erfuhren wir zu unserer Freude, daß unser Kriegsschiff, die Dampferkorvette »Khartoum«, zur Fahrt bereit draußen auf der Reede liege. Der Kommandant derselben, Kapitän Ali Schukri, ein stattlicher brauner Araber in ägyptischer Marineuniform, wurde uns vorgestellt und bot uns mit orientalischer Unterwürfigkeit seine Dienste an. In dem großartigen englischen Peninsularhotel, das noch vor wenigen Jahren von den Engländern als das üppigste und komfortabelste Hotel der Welt gepriesen wurde, war für uns Quartier bereitet. Wir wurden als Gäste des Khedive mit größter Aufmerksamkeit bedient und fürstlich verpflegt.
Am anderen Morgen wollten wir unsere Seereise antreten. Leider steigerte sich aber der heftige Chamsin in der Nacht zu einem förmlichen Sturme, so daß wir den ganzen Tag in Suez bleiben mußten. Obgleich diese Stadt weder durch Naturschönheiten, noch durch besondere Sehenswürdigkeiten ausgezeichnet ist, so ist ein kurzer Aufenthalt in derselben interessant genug. Denn als Knotenpunkt des lebendigsten Verkehrs zwischen drei Weltteilen und als Hafenort der Mekkapilger bietet es in dem bunten Leben seiner Straßen und Basare eine reiche ethnographische Musterkarte. Mit europäischen Reisenden und Matrosen aller Nationen mischen sich Neger aus dem Osten und Süden Afrikas, Berber und Ägypter, Araber und Levantiner aller Klassen, Mekkapilger aus allen Ländern des Ostens, persische und indische Kaufleute. Dazwischen drängen sich verschleierte braune Weiber und unverschleierte Früchteverkäuferinnen, Kamele und Pferde, schöne orientalische Esel und zahlreiche Hunde.
Nicht minder interessant als dieser bunte Völkermarkt war für uns Naturforscher der Fischmarkt von Suez. Denn obwohl derselbe weder besonders groß noch reichhaltig ist, so erkannten wir doch auf den ersten Blick, daß wir uns in einem völlig neuen Gebiete der marinen Fauna, ja schon mitten in der wunderbaren Tierwelt des Indischen Ozeans befanden. Die schmale Landenge von Suez trennt nämlich zwei gewaltige Seereiche, die schon seit vielen Jahrtausenden außer allem Zusammenhange stehen und in denen sich demgemäß, der Darwinschen Theorie entsprechend, eine völlig verschiedene Tier- und Pflanzenwelt entwickelt hat. Die Fauna und Flora des Mittelmeeres, die zum großen Gebiete des Atlantischen Ozeans gehört, ist gänzlich verschieden von der Tier- und Pflanzenbevölkerung des Roten Meeres, das eine Provinz des Indischen Ozeans bildet. Unter hundert Korallenarten des Roten Meeres findet sich nicht eine einzige Art, die auch im Mittelmeere vorkäme. Nur ein ganz kleiner Bruchteil von Tierarten ist beiden benachbarten Meeren gemeinsam. Wenn wir daher gestern früh den Fischmarkt von Alexandrien und heute morgen, kaum vierundzwanzig Stunden später, denjenigen von Suez besuchen, so finden wir den auffallenden Gegensatz zwischen beiden ebenso groß, als ob wir gestern den Fischmarkt von Barcelona oder Marseille und heute denjenigen von Kalkutta oder Singapore gesehen hätten. Diese merkwürdige Erscheinung erklärt sich ganz einfach aus den Konsequenzen der Deszendenztheorie und der damit verbundenen Migrationstheorie.
Der Sturm, der uns diesen interessanten, obwohl unerwünschten Aufenthalt in Suez verursachte, legte sich erst am Morgen des zweiten Tages, und gegen Mittag erschien der Gouverneur, um uns in seiner Dampfjolle nach dem fast eine Stunde von der Stadt entfernt auf der Reede ankernden Kriegsschiffe »Khartoum« hinüberzufahren. Die Wellen gingen immer noch so hoch, daß sie das ganze Verdeck überfluteten, und brachten beim Anlegen beide Dampfschiffe in so unsanfte Berührung, daß das Bugspriet und die Schanzkleidung des kleineren Dampfers vollständig zersplitterten. Auch das Hinüberklettern vom einen zum anderen war ebenso wie der Transport unserer Gläserkisten, Netze und Instrumente, mit ziemlichen Schwierigkeiten verbunden und wurde unter heillosem Geschrei der Matrosen bewerkstelligt, welches das Toben von Wind und Wellen übertönte. Das höllische Konzert wurde vollständig durch das ohrenzerreißende Trommeln, Pfeifen und Klappern des Musikkorps des »Khartoum«. Die ganze Mannschaft desselben, 126 Köpfe stark, war nämlich zu unserem feierlichen Empfange unter Gewehr getreten und salutierte. Der Kapitän empfing uns mit größter Unterwürfigkeit und stellte uns das Offizierkorps vor. Jedoch blieb die Unterhaltung ziemlich mangelhaft, da wir kaum ein Dutzend arabischer Worte und unsere neuen Freunde ungefähr ebensoviel englische Vokabeln kannten. Die eigentliche Unterhaltung wurde durch den österreichischen Konsul von Remy vermittelt, der geläufig Arabisch sprach. Er hatte die Güte, uns zu begleiten und auf der ganzen Fahrt die Rolle des Dolmetschers zu spielen.
Wegen des fortdauernden hohen Wellenganges, der erst gegen Abend schwächer wurde, konnte unser Dampfer erst um Mitternacht die Anker lichten und gen Süden steuern. Den ganzen folgenden Tag fuhren wir zwischen Asien und Afrika durch den Golf von Suez, zu unserer Rechten die ägyptische, zur Linken die arabische Küste; malerische langgestreckte öde Gebirgsketten auf beiden Seiten im Hintergrunde.
Da wir erst spät in der Nacht unser Reiseziel erreicht haben würden, wegen der gefährlichen Korallenriffe aber doch in den Hafen von Tur nicht hätten einlaufen können, ging unsere Korvette um vier Uhr nachmittags, etwa 20 Seemeilen von Tur entfernt, in einer geschützten kleinen Bucht der arabischen Küste vor Anker. Wir ließen uns sofort im Boote ans Land setzen, und voll Ehrfurcht betraten wir zum erstenmal den heiligen Boden der alten Asia. Die Küste war völlig öde und einsam, aber großartig wild. Mächtige, 3000 bis 4000 Fuß hohe Berge der Sinaikette erhoben sich steil über dem schmalen sandigen Küstensaum.
Alle überragt der gewaltige »Djebel Serbal«, dessen wildzerklüftete rote Granitwälle, von zahlreichen Diorit- und Porphyrgängen durchsetzt, sich bis über 6000 Fuß erheben. Durch die zahlreichen zerrissenen Spitzen, die steilen Absätze, die phantastischen Kluftbildungen erhebt sich dieser malerische »Djebel Serbal« zu dem großartigsten und prächtigsten unter allen den gewaltigen Berghäuptern der Sinaihalbinsel. Auch hat er lange Zeit als Nebenbuhler der eigentlichen Sinaikuppe, des Mosesberges (Djebel Musa) dagestanden; und viele frommen Seelen glauben noch heute, daß auf ersterem, nicht auf letzterem die Gesetztafeln der zehn Gebote publiziert und der »alte Bund« zwischen Jehova und seiner auserwählten Semitenrasse geschlossen wurde. In den ersten Jahrhunderten des Christentums war diese Ansicht herrschend, und zahlreiche Einsiedler, Mönche und Nonnen, wohnten damals in den Grotten und Felsenhöhlen des zerklüfteten »Berges der Gesetzgebung«. Zahlreiche Prozessionen pilgerten zu seinen Höhen und erfreuten sich der mannigfachen Genüsse, welche die dichtbelaubten und quellenreichen Fruchtgärten des »Wadi-Feiran« darboten. Letzteres ist ein herrliches Tal am Fuße des »Djebel Serbal«, das wegen seiner üppigen Fruchtbarkeit als »Perle der Sinaihalbinsel« gepriesen wird, ein greller Gegensatz zu der umgebenden öden Steinwüste.
Als wir aus dem Boote ans Land sprangen, berührte unser Fuß zuerst reinen Korallenfelsen. Überall im Sande des Strandes lagen tote, gebleichte Korallenblöcke umher, pilzförmige Fungien, sternbedeckte Asträen, labyrinthische Mäandrinen, verästelte Madreporen, dunkelrote Orgelkorallen oder Tubiporen. Mit Ausnahme einiger niederer Strandpflanzen mit fleischigen Blättern und eines zwischen den Felsen wachsenden Kappernstrauches war nichts von Vegetation zu sehen. Lautlose Stille rings umher; von menschlicher Existenz keine Spur weit und breit. Küste und Gebirge sahen aus, als ob sie nie ein Menschenfuß betreten hätte.
Der Sonnenuntergang war prächtig und übergoß die gewaltigen roten Granitmauern mit den glühendsten Farben. Rasch brach die Dunkelheit ein und der wolkenlose Himmel bedeckte sich mit einem Sternengewand, das wir nie zuvor in solchem Glanze hatten funkeln sehen. Wir ließen uns durch unseren indischen Koch unsere Abendmahlzeit vom Schiffe an den Strand holen und genossen sie auf Korallenblöcken sitzend in gehobenster Stimmung. Unser edler Gastfreund, der Khedive, hatte unsere Küche aufs beste versorgt, und unter anderem auch mit einer Champagnerkiste ausgestattet. Dieses schäumende Getränk ist bei den Orientalen sehr beliebt und wird, da der Koran nur den Genuß des Weines verbietet, als eine Art Bier angesehen. So konnte denn auch der arabische Schiffsleutnant, der unsere Schaluppe führte, unbeschadet seiner Frömmigkeit, uns helfen, den ersten Abend auf asiatischem Boden in Champagnerbier zu feiern. Erst spät abends kehrten wir in heiterster Stimmung an Bord des »Khartoum« zurück, wo uns ein herrliches Lager auf den über Verdeck gelegten Polstern unter dem funkelnden Sternenzelt erwartete. Um Mitternacht lichtete das Schiff die Anker und lief am anderen Morgen kurz nach Sonnenaufgang im Hafen von Tur ein.
Die Küstenlandschaft von Tur ist ein echtes Charakterbild vom Strande des steinigen Arabiens. Die gelbe Sandwüste, die sich längs des dunkelblauen Meeres hinzieht, ist von Vegetation völlig entblößt; mit Ausnahme einzelner Dhumpalmen und einiger kleiner Gruppen von Dattelpalmen, die teils in der unmittelbaren Umgebung von Tur ein wenig dürftigen Schatten spenden, teils eine entfernte Oase bezeichnen. In imposanter Majestät erhebt sich aber im Hintergrunde der Wüste das gewaltige Gebirge des Sinai, mit seinen kühn geformten Gipfeln und zerklüfteten Felsrücken. Tur selbst ist ein dürftiges Dörfchen mit kaum zwei Dutzend Hütten und wenig über hundert Einwohnern. Ein kleines Zeltlager, von einer eben jetzt am Strande lagernden Karawane errichtet, steigerte den orientalischen Charakter des originellen Bildes. Das Dörfchen Tur liegt an der Umrandung eines kleinen, flachen, hufeisenförmigen Hafenbeckens. Die Felsenriffe, welche dieses Becken umfassen und nur eine schmale Einfahrt freilassen, sind Korallenbänke. Der ganze Hafen ist ein reizender Korallengarten. Als wir in der Schaluppe über die flachen Bänke hinglitten und in zehn bis zwanzig Fuß Tiefe durch die kristallklare Flut hindurch den Boden betrachteten, entzückten uns die prächtigsten, nie zuvor lebend gesehenen Korallenbüsche, auf dem gelben Sande überall in bunter Mannigfaltigkeit zerstreut, wie exotische Ziersträucher in einem schönen Blumengarten. Der Hafendamm, an dem unser Boot anlegt, ist ganz aus Korallenblöcken erbaut, und als wir uns den niederen würfelförmigen Hütten nähern, werden wir durch die Wahrnehmung überrascht, daß auch diese fast ganz aus Korallenstein bestehen. Als ob es gewöhnliche Sandsteine wären, liegen da die herrlichsten schneeweißen Blöcke von Sternkorallen, Mäandrinen, Madreporen usw. übereinander gehäuft. Manche von diesen elenden Hütten birgt in einer einzigen Wand eine größere Sammlung von schönen Korallenblöcken, als in vielen europäischen Museen zu finden ist. Am liebsten hätten wir das ganze Dorf aufgekauft, zusammengepackt und in die Heimat geschickt.
Augenblicklich sind jedoch die herrlichen lebenden Korallentiere im Hafen für uns von größerem Interesse als die toten Steingerüste in den Hüttenwänden, und begierig besteigen wir die flachen arabischen Boote, die inzwischen für unsere Korallenjagd ausgerüstet und mit Tauchern bemannt worden sind. Die bei weitem zweckmäßigste Methode nämlich, lebende Korallen vom Meeresgrunde zu erhalten, ist die Anwendung von Tauchern. Unser gewöhnliches Schleppnetz, mit dem wir sonst die zoologischen Schätze vom Meeresboden heraufholen, ist hier ganz unbrauchbar. Die kleinen und zierlichen Korallenstöcke werden durch das Schleppnetz zerbrochen und verdorben; die großen und schweren Blöcke zerreißen selbst das Netz und sind nicht damit heraufzuheben. Hingegen bewährten sich die arabischen Taucher, deren wir uns in Tur bedienten und die durch den Betrieb der Perlenfischerei im längeren Verweilen unter Wasser sehr geübt waren, als äußerst geschickte Korallenfänger. Sie waren weder mit Taucherglocken noch mit Skaphandern oder anderen Tauchapparaten ausgerüstet; sie schwammen aber so ausgezeichnet, konnten so lange unter Wasser bleiben und wußten so geschickt selbst größere Korallen von ihren Ansatzpunkten abzulösen, daß sie niemals wieder empor tauchten, ohne uns mit neuen prächtigen Korallengeschenken zu überraschen.
Die Korallenfischerei mit diesen Tauchern, die uns während unseres Aufenthaltes in Tur fast den ganzen Tag beschäftigte, war höchst anziehend und unterhaltend. Das Wasser in dem seichten und stillen, durch das vorliegende Korallenriff gegen die Brandung geschützten Hafen ist so kristallhell, daß wir bis auf zehn und zwanzig Fuß Tiefe jeden kleinen Krebs und Seestern, jede Muschel und Schnecke auf dem Boden zwischen den Korallenbüschen erkennen können. Sobald wir unseren Tauchern den gewünschten Gegenstand bezeichnet haben, springen sie hinab. Vorsichtig die spitzen Ecken und scharfen Kanten der Korallenstöcke vermeidend, huschen die schlanken braunen Jünglinge wie Fische zwischen denselben umher und lösen die gewünschten Stücke vom Boden ab. Bloß mit den Füßen rudernd, die Beute mit beiden Armen umschlungen haltend, tauchen sie wieder empor. In wenigen Stunden sind unsere Boote mit den kostbarsten Schätzen gefüllt.
Die großen Glasgefäße, die wir in Fächerkisten aus Triest mitgebracht haben, sind bald ganz voll von lebenden Korallen. Vorsichtig aus dem Meere genommen und in das ruhige Wasser der Gefäße versetzt, entfalten sie allmählich ihre zarten, zurückgezogenen Blumenleiber. Da schauen wir zum erstenmal in nächster Nähe das unbeschreiblich schöne Schauspiel, welches diese herrlichen, scheinbar aus dem Korallenstein hervorwachsenden Blumentiere mit ihren wundervollen Farben, zierlichen Formen und graziösen Bewegungen gewähren. Die prächtigen bunten Aktinien des Roten Meeres, die blauen Xenien, die grünen Ammotheen und die gelben Sarkophyten wetteifern an leuchtender Farbenpracht mit den in allen Irisfarben strahlenden Blumenkelchen, die wie durch Zauber aus den scheinbar toten Kalkgerüsten der Steinkorallen hervorsprossen. Besonders fallen uns unter diesen die glänzenden Sternkorallen oder Asträen und die merkwürdigen Orgelkorallen oder Tubiporen auf. Aus den purpurroten Kalkröhren der letzteren, die gleich Orgelpfeifen dicht nebeneinander gereiht stehen, stecken zierliche grasgrüne Personen ihre acht gefiederten Fangarme aus.
Wir beschränken uns aber nicht auf den Hafen von Tur, sondern segeln weiter hinaus, wo an den größeren Korallenriffen längs der Küste neue Überraschungen unserer harren und wo wir die vielgerühmte Pracht der indischen Korallenbänke in ihrem vollen Farbenglanze schauen. Das kristallklare Wasser ist hier unmittelbar an der Küste fast immer so ruhig und bewegungslos, daß man die ganze wunderbare Korallendecke des Bodens mit ihrer mannigfaltigen Bevölkerung von allerlei Seetieren deutlich erkennen kann. Hier, wie im größten Teile des Roten Meeres, zieht parallel der Küste ein langer Damm von Korallenriffen hin, ungefähr eine Viertelstunde vom Lande entfernt. Diese Wallriffe oder Barrierenriffe sind wahre Wellenbrecher. Der Wogenandrang zerschellt an ihrer unebenen zackigen Oberfläche, welche bis nahe unter den Wasserspiegel ragt; und ein weißer Schaumkamm kennzeichnet so deutlich ihren Verlauf. Auch wenn draußen auf dem Meere der Sturm tobt, ist hier in dem durch das Riff geschützten Kanäle oder Graben das Wasser verhältnismäßig ruhig, und kleinere Schiffe können darin ungestört ihre Fahrt längs der Küste fortsetzen. Nach außen gegen das hohe Meer fällt das Korallenriff steil hinunter. Nach innen gegen die Küste dagegen flacht es sich allmählich ab, und meist bleibt die Tiefe des Kanals so gering, daß man die ganze Farbenpracht der Korallengärten auf seinem Boden erblicken kann.
Diese Pracht zu schildern vermag keine Feder und kein Pinsel. Die begeisterten Schilderungen von Darwin, Ehrenberg, Ransonnet und anderen Naturforschern, die ich früher gelesen, hatten meine Erwartungen sehr hoch gespannt; sie wurden aber durch die Wirklichkeit übertroffen. Ein Vergleich dieser formenreichen und farbenglänzenden Meerschaften mit den blumenreichsten Landschaften gibt keine richtige Vorstellung. Denn hier unten in der blauen Tiefe ist eigentlich alles mit bunten Blumen überhäuft und alle diese zierlichen Blumen sind lebendige Korallentiere. Die Oberfläche der größeren Korallenblöcke, von sechs bis acht Fuß Durchmesser, ist mit Tausenden von lieblichen Blumensternen bedeckt. Auf den verzweigten Bäumen und Sträuchern sitzt Blüte an Blüte. Die großen bunten Blumenkelche zu deren Füßen sind ebenfalls Korallen. Ja sogar das bunte Moos, das die Zwischenräume zwischen den größeren Stöcken ausfüllt, zeigt sich bei genauerer Betrachtung aus Millionen winziger Korallentierchen gebildet. Und alle diese Blütenpracht übergießt die leuchtende arabische Sonne in dem kristallhellen Wasser mit einem unsagbaren Glänze!
In diesen wunderbaren Korallengärten, welche die sagenhafte Pracht der zauberischen Hesperidengärten übertreffen, wimmelt außerdem ein vielgestaltiges Tierleben der mannigfaltigsten Art. Metallglänzende Fische von den sonderbarsten Formen und Farben spielen in Scharen um die Korallenkelche, gleich den Kolibris, die um die Blumenkelche der Tropenpflanzen schweben. Unter ihnen fällt uns vor allen der sonderbare Halbmondfisch auf (Platax Ehrenbergii). Sein platt zusammengedrückter, sichelförmiger Körper, der je nach dem Lichtfalle bald in gelbgrünlichem Bronzeglanz, bald in prachtvollem Blau strahlt, ist oben in eine lange dreieckige gekrümmte Rückenflosse, unten in eine gleiche Analflosse ausgezogen. So erscheint der ganze Fisch als leuchtende Sichel im Halbdunkel der Korallenwälder, als das Symbol des türkischen Halbmondes, der jetzt noch diese arabischen Küsten beherrscht. Gleich einem leuchtenden Kometenschweife zieht durch die blaue Tiefe ein silberweißer Bandfisch von der Gestalt eines silbernen Schuppengürtels (Trichiurus). Ein rotbrauner, mit seltsamem Helmschmuck an dem gepanzerten Haupte ausgestatteter Drachenkopf (Scorpaena) jagt eine ganze Schar von kleinen goldgelben Lippfischen vor sich her (Labroiden). Aber auch der grimme Menschenhai, der Schrecken des Meeres, fehlt nicht, und bisweilen erscheinen im Hafen von Tur solche Haifische von zehn bis zwanzig Fuß Länge.
Noch viel mannigfaltiger und interessanter als die Fische sind die wirbellosen Tiere der verschiedensten Klassen, welche auf den Korallenbänken ihr Wesen treiben. Zierliche durchsichtige Krebse aus der Garnelengruppe schnellen haufenweise vorüber und bunte Krabben klettern zwischen den Korallenzweigen. Auch rote Seesterne, violette Schlangensterne und schwarze Seeigel klettern in Menge auf den Ästen der Korallensträucher; der Scharen bunter Muscheln und Schnecken nicht zu gedenken. Reizende Würmer mit bunten Kiemenfederbüschen schauen aus ihren Röhren hervor. Da kommt auch ein dichter Schwärm von zarten violetten Medusen geschwommen, und zu unserer Überraschung erkennen wir in der zierlichen Glocke eine alte Bekannte aus der Ostsee und Nordsee, die Aurelia.
Man könnte glauben, daß in diesen bezaubernden Korallenhainen, wo jedes Tier zur Blume wird, der glückselige Friede der elysischen Gefilde herrsche. Aber ein näherer Blick in ihr buntes Getriebe lehrt uns bald, daß auch hier, wie im Menschenleben, beständig der wilde Kampf ums Dasein tobt, oft zwar still und lautlos, aber darum nicht minder furchtbar und unerbittlich. Die große Mehrzahl des Lebendigen, das hier in üppigster Fülle sich entwickelt, wird beständig vernichtet, um die Existenz einer bevorzugten Minderzahl zu ermöglichen. Überall lauert Schrecken und Gefahr. Um uns davon zu überzeugen, brauchen wir bloß selbst einmal unterzutauchen. Rasch entschlossen springen wir über Bord und schauen nun erst, von wunderbarem, grünem und blauem Glanze umgossen, die Farbenpracht der Korallenbänke ganz in der Nähe. Aber bald erfahren wir, daß der Mensch ungestraft so wenig unter Korallen als unter Palmen wandelt. Die spitzen Zacken der Steinkorallen erlauben uns nirgends festen Fuß zu fassen. Wir suchen uns einen freien Sandfleck zum Standpunkt aus. Aber ein im Sande verborgener Seeigel (Diadema) bohrt seine fußlangen, mit feinen Widerhaken bewaffneten Stacheln in unseren Fuß; äußerst spröde zersplittern sie in der Wunde und können nur durch vorsichtiges Ausschneiden entfernt werden. Wir bücken uns, um eine prächtige smaragdgrüne Aktinie vom Boden aufzuheben, die zwischen den Schalenklappen einer toten Riesenmuschel zu sitzen scheint. Jedoch zur rechten Zeit noch erkennen wir, daß der grüne Körper keine Aktinie, sondern der Leib des lebenden Muscheltieres selbst ist; hätten wir es unvorsichtig angefaßt, so wäre unsere Hand durch den kräftigen Schluß der beiden Schalenklappen elend zerquetscht worden. Nun suchen wir einen schönen violetten Madreporenzweig abzubrechen, ziehen aber rasch die Hand zurück: denn eine mutige kleine Krabbe (Trapezia), die scharenweise zwischen den Ästen wohnt, zwickt uns empfindlich mit den Scheren. Noch schlimmere Erfahrungen machen wir bei dem Versuche, die daneben stehende Feuerkoralle (Millepora) abzubrechen. Millionen mikroskopischer Giftbläschen entleeren bei der oberflächlichen Berührung ihren ätzenden Saft auf unsere Haut, und unsere Hand brennt, als ob wir ein glühendes Eisen angefaßt hätten. Ebenso heftig brennt ein zierlicher kleiner Hydropolyp, der höchst unschuldig aussieht. Um nicht auch noch mit einem brennenden Medusenschwarme in unliebsame Berührung zu kommen oder gar einem der nicht seltenen Haifische zur Beute zu fallen, tauchen wir wieder empor und schwingen uns in die Barke.
Welche fabelhafte Fülle des buntesten Tierlebens auf diesen Korallenbänken durcheinander wimmelt und miteinander ums Dasein kämpft, davon kann man sich erst bei genauerem Studium ein annäherndes Bild machen. Jeder einzelne Korallenstock ist eigentlich ein kleines zoologisches Museum. Wir setzen z. B. einen schönen Madreporenstock (Stylopora), den eben unser Taucher emporgebracht hat, vorsichtig in ein großes, mit Seewasser gefülltes Glasgefäß, damit seine Korallentiere ruhig ihren zierlichen Blumenkörper entfalten. Als wir eine Stunde später wieder nachsehen, ist nicht nur der vielverzweigte Stock mit den schönsten Korallenblüten bedeckt, sondern auch Hunderte von größeren und Tausende von kleineren Tierchen kriechen und schwimmen im Glase herum: Krebse und Würmer, Kraken und Schnecken, Tascheln und Muscheln, Seesterne und Seeigel, Medusen und Fischchen; alle vorher im Geäste des Stockes verborgen. Und selbst wenn wir den Korallenstock herausnehmen und mit dem Hammer in Stücke zerschlagen, finden wir in seinem Innern noch eine Menge verschiedener Tierchen, namentlich bohrende Muscheln, Krebse und Würmer verborgen. Und welche Fülle unsichtbaren Lebens enthüllt uns erst das Mikroskop! Welcher Reichtum merkwürdiger Entdeckungen harrt hier noch zukünftiger Zoologen, denen das Glück beschieden ist, Monate und Jahre hindurch an diesen Korallenküsten zu verweilen.
Uns war leider nur ein paar kurze Tage lang der Genuß dieser feenhaften Korallengärten beschieden. Glücklicherweise begünstigte uns das herrlichste Frühlingswetter, so daß wir unsere Korallenfischerei mit dem glänzendsten Erfolg betreiben konnten. Die mitgenommenen Kisten mit Gläsern und Weingeist waren in kurzer Zeit völlig mit Korallen und anderen Seetieren gefüllt. Unsere Boote schleppten ganze Ladungen von Korallenblöcken zur Korvette, deren Verdeck bald vollständig damit überhäuft war. Schwerlich ist wohl noch ein Kriegsschiff, und sicher niemals ein ägyptisches, so über und über mit Korallen bedeckt gewesen. Wir konnten später von Suez aus nur zwölf Kisten damit füllen und nach Hause schicken; der bei weitem größte Teil mußte zurückbleiben und ziert jetzt den Garten unseres dort wohnenden Freundes, des Konsuls Remy.
Ein letzter Besuch am Lande schloß unseren kurzen Aufenthalt in Tur. Mit dankbarem und gerührtem Herzen nahmen wir Abschied von Land und Leuten, von Meer und Korallenbänken. Die Bewohner von Tur, halb griechischen, halb arabischen Ursprungs, sind arme Fischer; gute unverdorbene Menschen, die selten mit Fremden in Berührung kommen. Der günstige Eindruck, den sie uns gleich beim ersten Besuch gemacht hatten, wurde durch nähere Bekanntschaft nur verstärkt, und wir erinnern uns mit lebhaftem Vergnügen der herzlichen Gastfreundschaft, die wir in ihren niederen Korallenhütten genossen.
Ganz besonderen Dank schulden wir dem braven Hennaen, dem eingeborenen »Naturforscher von Tur«; einem Fischer, der schon den früher hier anwesenden deutschen Naturforschern die wesentlichsten Dienste geleistet hatte und sich auch bei unserer Korallenfischerei vorzüglich bewährte. Mit den Lokalitäten der Korallenbänke von Tur und mit ihren zahlreichen Bewohnern genau vertraut, vermochte er uns in kürzester Zeit die reichste zoologische Ernte zu verschaffen. Er besitzt ein Dokument, in welchem von den früheren Besuchern seine vortrefflichen Dienstleistungen dankbarst anerkannt sind, und auch ich konnte nur ein gleich ehrenvolles Zeugnis hinzufügen. Auf Hennaens ausdrückliche Bitte mußten wir am letzten Nachmittag vor unserer Abreise nochmals in seine niedere Korallenhütte kommen, wo er uns, umgeben von den angesehensten Einwohnern des Ortes, mit Kaffee und Datteln bewirtete. Auch verschiedene hübsche Korallen, Sterntiere und Mollusken, die wir nicht selbst erbeutet hatten, machte er uns hier noch zum Geschenk. Dann machten wir noch einen gemeinsamen Spaziergang nach dem kleinen, eine halbe Stunde vom Dorfe entfernten Palmenhain, wo neben prächtig entwickelten Dattelpalmen (Phoenix) auch einzelne Exemplare von der schönen, gabelig verzweigten Dhumpalme Oberägyptens sich finden (Hyphaene). Bei der Rückkehr an den Strand besuchten wir noch die Ruine eines kleinen alten Forts, in der Nähe des Dorfes.
Wie gerne hätten wir noch länger bei unseren neuen arabischen Freunden verweilt und hätten mit der kleinen, vor dem Dorfe liegenden Kamelkarawane eine Wüstenreise angetreten! Wie gerne hätten wir die so nahe vor uns liegenden gewaltigen Bergkuppen des Sinai und des Serbal erklommen; und in dem Mosestal das uralte berühmte Sinaikloster oder in dem Feirantal die wundervollen Fruchtgärten der »Sinaiperle« besucht! Aber unsere Uhr ist leider abgelaufen! Schon raucht der Schornstein unseres Dampfers. Die blauen Schatten der Palmen im gelben Sande neigen sich stark nach Osten und die Gebirgskuppen des Sinai beginnen sich in magischen Purpurglanz zu hüllen. Noch erquicken wir uns nach des Tages schwerer Arbeit durch ein letztes, herrliches Bad in der blauen, jetzt aber im Abendglanze wirklich purpurschimmernden Flut des »Roten Meeres«. Nach herzlichstem Abschiede von den guten Turbewohnern und besonders von Hennaen und von unseren braven Tauchern besteigen wir zum letztenmal die Schaluppe und rudern zum »Khartoum« hinüber.
Während unsere Korvette die Anker lichtet und sich nach Norden wendet, genießen wir den unvergeßlichen Anblick eines Sonnenunterganges, wie man ihn nur in diesen Breiten und nur in dieser Luft sehen kann. Gleich dem Zauberbilde einer Fata Morgana strahlt die ganze Sinaikette mit ihren zackigen Gipfeln in glühendem Purpur; die Schatten ihrer Klüfte schimmern in magischem Blau. Am Fuße des Gebirges gehen diese herrlichen Farbentöne in ein zartes Violett über, das durch eine gesättigte Lage von tiefem Braun sich vom gelben Wüstensande abhebt. Die glühenden Farben werden durch das tiefe, fast schwarze Blau des Meeres kraftvoll gehoben. Die Kronen der Palmen am Strande, leise im lauen Abendwinde schwankend, senden uns einen letzten Gruß, und die rasch hereinsinkende Nacht entzieht das märchenhafte Bild unseren scheidenden Blicken. Addio Arabia!