Adolf Gelber
Negermärchen
Adolf Gelber

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Der Büffel und der Regenpfeifer

Der Regenpfeifer, das ist nämlich ein Vogel, – wie ihr wissen müßt – ging einst zu seinem Freunde, dem Büffel und wurde herzlich empfangen. Sie begrüßten sich und der Büffel sagte:

»Willst du nicht Platz nehmen?«

»Gern,« sagte der Regenpfeifer.

Da winkte der Büffel, und man breitete vor dem Regenpfeifer eine Matte zum Platznehmen aus. Allein er blieb stehen und als der Büffel fragte, ob sie ihm nicht recht sei, sagte er:

»Büffel, mein Freund, die Matte ist sehr schön, aber mir ist eine andere Sitzgelegenheit lieber.«

»Was für eine,« fragte der Büffel.

Der Vogel sagte: »Bringe deinen Speer und stecke ihn aufrecht in die Erde, da sitze ich am liebsten oben.« Worauf der Büffel fragte:

»Sitzt man denn da bequem?«

»Sehr bequem,« sagte der Vogel, worauf man einen Speer brachte und ihn in die Erde rammte. Der Regenpfeifer flog dann hinauf und blieb oben auf dem Speer. Der Büffel stand unten, der Vogel oben, und sie redeten miteinander, wie Freunde miteinander reden. Dann reichte man dem Vogel noch einige Regenwürmer hinauf und der Büffel sah, wie er oben auch bequem essen konnte. Dann flog der Regenpfeifer herunter und ging nach freundlichem Abschied nach Hause.

Einige Tage nachher ging der Büffel zum Regenpfeifer. Man breitete eine Matte vor ihm aus, worauf er sagte, daß er sie nicht möge. »Wo denn willst du sitzen?« fragte der Regenpfeifer. Worauf der Büffel sagte: »Freund, bring doch einen Speer und steck ihn aufrecht in die Erde, das ist das bequemste.« Und als man den Speer in die Erde rammte, sprach er: »So ist es recht, oben auf den Speer steigt der Büffel am liebsten hinauf.«

Und als er es tat, ging ihm der Speer durch und durch und der Regenpfeifer weinte, denn der Freund, er war nicht mehr.


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