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Der Zauber, den diese wenigen Worte bergen, wird seine mächtige Wirkung üben, so lange unserer Jugend noch Poesie und Fantasie innewohnen. Lassen wir daher den jugendlichen Gemüthern ihre Vorliebe für alles Fremde, – Zeit und Reife klären das Fantastische ihrer Anschauungsweise schon auf und jener Augenblick naht unfehlbar, wo Heimat und häuslicher Herd die Bilder der Fremde verdrängen und von dem glänzenden Farbenspiele nichts zurückbleibt, als die Kenntniß ferner Zonen und ihrer Völkerschaften. Damit dieses Wissen nun aber ein wahrhaft reales sei, empfiehlt es sich, die Jugend nur solche abenteuerliche Geschichten von Indianern, Negern etc. lesen zu lassen, denen wirkliche Erlebnisse zu Grunde liegen. Zu dieser kleinen Anzahl guter Romane gehört unstreitig Ferry's Waldläufer. Der Autor, ein Franzose, hat sich längere Zeit im fernen Westen aufgehalten und dort nicht nur die glänzenden Metropolen, sondern auch, und dies mit Vorliebe, die gigantischen Einöden aufgesucht. Die vorliegende Erzählung ist einestheils das Product seiner Reiseeindrücke, anderntheils die Wiedergabe mehrfacher Mittheilungen, welche Gabriel Ferry aus dem Munde eines alten canadischen Jägers geworden sind.
Mit gewissenhafter Treue schildert er Gegend und Leute; dabei vertieft er sich aber oft derart, daß sein Buch an mannigfachen Längen leidet. Die Jugend, welche sich aber nicht gern allzulang bei einem Gegenstande aufhält, würde daher oft ermüden und gar manche Seite des trefflichen Werkes überschlagen, wollte man ihr dasselbe in seiner ursprünglichen Form bieten. Findet es thatsächlich ja selbst noch bei den im Laufe der Zeit erschienenen Bearbeitungen statt, deren jede einen sehr starken Band bildet.
Und das ist der Hauptbeweggrund, warum ich mich zu einer neuen Bearbeitung des Ferry'schen Romans entschlossen habe und hiermit der Jugend das vielbändige Werk in einem erheblich geringeren Umfange, aber dennoch, wie ich glaube, in derselben Reichhaltigkeit, was fesselnden wie belehrenden Inhalt anlangt, darbiete.
Da es sich außerdem die Verlagshandlung angelegen sein ließ, das Buch auch äußerlich in jeder Beziehung, namentlich durch künstlerisch feine Farbdruckbilder, geschmackvoll auszustatten, so gebe ich der Hoffnung Raum, daß der »Waldläufer« in diesem vielfach hübschen Gewande abermals recht zahlreiche neue junge Freunde finden werde, umsomehr, als der hochinteressante Roman neben seiner bunt bewegten Scenerie auch einen ausgesprochen ethischen Hintergrund hat, der uns von Neuem erkennen läßt, wie die gütige Vorsehung diejenigen Menschen, welche bestimmt sind, einander anzugehören, auf wunderbare Weise zusammenführt und das Verbrechen schon hier auf Erden straft, möge der Schuldige auch fliehen in die Einöden des fernsten Westens.
Karlsruhe.