Euripides
Helena
Euripides

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(Platz vor dem Palast des Theoklymenos, des Königs von Ägypten, auf der Insel Pharos. Vor dem Palast das Grabmal des Proteus)

Helena:
Hier glänzt des Niles Flutenspiegel jugendschön,
Der längs Ägyptens Fluren anstatt Wolkentaus
Beim Schmelzen weißer Gletscher durstige Schollen tränkt.
Proteus, Ägyptens König weiland, thronend hier
Im Pharos-Eiland, war Beherrscher dieses Lands,
Vermählt mit einer Wellennixe Psamathe,
Nachdem dieselbe aus Aiaks Eh geschieden war.
Und sie gebar dem Fürstenhaus zwei Sprößlinge,
Den Sohn Theoklymnos, welcher ausgezeichnet war
Durch heiligen Wandel, und ein Mädchen edler Art,
Eido, der Mutter Wonne und Stolz als kleines Kind.
Dann, als ihr Leib zur Jugendblüte reifte, hieß
Sie Theonoe; denn alles Unsichtbare war,
Was ist und sein wird, ihrem Geiste kund; ihr war
Vom Ahnen Nereus dieser Gabe Kraft vererbt.
Doch meine Heimat nenn ich Sparta, wohlberühmt;
Mein Vater dort war Tyndaros. Die Sage geht,
Daß Zeus in meiner Mutter Leda Schoß herab
Sich schwang, in Schwanenbildung umgewandelt, und
Verstohlne Liebesfreuden haschte, hergescheucht
Von einem Aar, wenn ja die Sage richtig ist!
Helena heiß ich, meine Schicksalsleiden tu
Ich kund: Um Schönheit streitend gingen Göttinnen,
Ihr' drei, zum Paris nach der Idagrotte hin,
Kypris und Hera und die Jungfrau, Zeusens Kind:
Entscheiden sollt er über Reiz und Wohlgestalt.
Und meine Schönheit – ist auch schön, was Leiden bringt? –
Verhieß dem Paris Kypris zum Besitze und
Gewann. Vom Ida Paris ließ die Hürden stehn
Und kam nach Sparta, mich zu frein als seine Braut.
Doch Hera, grollend, daß sie nicht den Preis gewann,
Vereitelt' meiner Hand Besitz dem Paris: mich
Nicht selber gab sie, sondern ein lebendig Bild,
Aus Ätherstoff geschaffen und mir völlig gleich,
Dem Fürstensohne Priams hin – er glaubte mich
Zu haben, eitlen Wähnens, ohne mich! Doch Zeus
Hat andren Ratschluß diesem Unheil angereiht,
Den armen Phrygern und dem Griechenlande Kampf
Und Fehden sendend, daß die Muttererde frei
Von Übervölkrung würde und die Tapferkeit
Des ersten Helden Griechenlands der Welt bekannt.
Ich ward zum Kampfpreis ausgesetzt – ich selber nicht,
Mein Name nur – für Phryger- und Hellenenmut.
Mich faßte Hermes, durch die Himmelsweiten mich
In Wolken hüllend – meiner hatte Zeus ja nicht
Vergessen –, und versetzt' in Proteus' Haus mich her,
Ihn achtend für den bravsten Mann der ganzen Welt,
Damit ich Menelaos treu und keusch verblieb.
So weil' ich hier. Mein armer Gatte sammelte
Indes ein Kriegsheer, zog damit vor Ilions
Burgfesten; meine Entführung wollt er rächen dort!
Und viele Leben starben am Skamander-Bach
Um meinetwillen, aber mir unselgem Weib,
Mir flucht man, glaubend, Treu und Ehe hab ich frech
Gebrochen, sei am ungeheuren Kriege schuld!
Warum noch leben also? Ein Orakel gab
Mir Hermes, einst noch würd ich Spartas stolzen Grund
Mit meinem Mann bewohnen, der's erführe, daß
Ich Troja nicht sah, keinem Mann ergeben war.
Solang nun Proteus noch das Licht der Sonne sah,
Blieb meine Treu unangerührt; seit aber ihn
Der Erde Nacht birgt, strebt des Abgeschiednen Sohn
Nach meinem Bett. Ich aber, treu dem einstigen
Gemahle, knie an Proteus' Grabe flehend hier,
Auf daß ich rein dem Gatten meine Treu erhalt
Und, wenn mein Name in Ilion auch verrufen ist,
Mein eignes Selbst doch ohne Schanden hier besteht.

(Teukros tritt auf)

Teukros:
Wer übt die Macht wohl hier in dieser festen Burg?
Ein Haus des Reichtums nach dem Aussehn ist es, denn
Ringmauern prangen fürstlich samt dem Zinnenkranz.
Ha!
O welcher Anblick! Himmel! seh ich wirklich hier
Das mördrisch Bild des Weibes, welches mich verdarb
Und alle Achaier? Sei ein Abscheu Göttern, weil
Du trägst Helenens Ebenbild! Und stünde nicht
Mein Fuß auf fremdem Boden, büßen solltest du,
Helenens Bild, durch diesen wohlgezielten Pfeil!

Helena:
Wer bist du, Unglückselger? Was verwirfst du mich
Und hegst um ihren schlimmen Geist Haß wider mich?

Teukros:
Ich irrte, gab der Leidenschaft zu rasch mich hin!
Zeus' Tochter freilich ist ein Abscheu allem Volk
Der Griechen; drum verzeih mir meine Rede, Weib.

Helena:
Wer bist du? und von wannen nahst du diesem Land?

Teukros:
Der schwergeprüften Griechen einer bin ich, Weib!

Helena:
Dein Haß Helenens wundert dann mich keineswegs.
Doch wer? woher? mit welchem Namen ruft man dich?

Teukros:
Mein Name ist Teukros; der mich zeugte, Telamon;
Und meine Heimat, die mich aufzog, Salamis.

Helena:
Und wie gelangst du in des Nilstroms Fluren her?

Teukros:
Ich irre flüchtig, aus der Heimat weggebannt.

Helena:
Unglücklich also? Wer verstieß dich aus dem Land?

Teukros:
Mein Vater, der mich lieben sollte, Telamon.

Helena:
Warum? Ein Schicksal waltet in der Sache wohl?

Teukros:
Des Bruders Tod in Troja war mein Untergang.

Helena:
Wieso? Ihn hat doch etwa nicht dein Schwert entseelt?

Teukros:
Nein, durch den Sturz ins eigne Schwert entleibt' er sich.

Helena:
Wahnsinnig? denn wer bei Verstand verübte das?

Teukros:
Du hast Achillen wohl gekannt, den Thetissohn?

Helena:
Ich hör, er trat mit bei Helenens Freiern auf.

Teukros:
Des Tod erregt' im Heere Streit um seine Wehr.

Helena:
Wie mochte dies dem Aias zum Verderben sein?

Teukros:
Die Wehr empfing ein andrer, drum entleibt' er sich.

Helena:
Wie aber hat sein Leiden dir Unheil gebracht?

Teukros:
Weil ich für ihn mein Leben nicht hinopferte.

Helena:
So zogst du, Fremdling, mit vor Ilions stolze Burg?

Teukros:
Ich half sie mit zerstören und ging mit zugrund!

Helena:
So ist sie eingeäschert schon, des Feuers Raub?

Teukros:
Daß selbst die Spur der Mauern nicht mehr kenntlich ist!

Helena:
Helena, Unselge! Troja ging zugrund durch dich!

Teukros:
Die Griechen gleichfalls: schweres Unglück ist geschehn!

Helena:
Wie lange Zeit ist's, daß die Stadt verwüstet ward?

Teukros:
Bald sieben Ernten, sieben Jahreskreise schon.

Helena:
Die andre Zeit dann eures Bleibens dort, wie groß?

Teukros:
Viel Monden: zehen Jahre wohl verstrichen dort.

Helena:
Das Weib von Sparta, kam's in eure Hände dann?

Teukros:
Bei den Haaren hat sie Menelaos fortgeschleppt.

Helena:
Du sahst die Arme? oder hast das bloß gehört?

Teukros:
So nah mit Augen sah ich's, wie ich dich erblick.

Helena:
Ob, was ihr hieltet, nicht ein Trug vom Himmel war?

Teukros:
Laß uns von andrem reden, nicht von jener mehr!

Helena:
So sicher seid ihr überzeugt von eurem Wahn?

Teukros:
Ich sah's ja selbst mit Augen an, so klar wie dich.

Helena:
Ist Menelas mit seiner Gattin schon daheim?

Teukros:
In Argos nicht, und auch am Bach Eurotas nicht.

Helena:
Ach weh! ein traurig Leiden denen, die's betrifft!

Teukros:
Verschwunden ist er samt der Frau, so geht der Ruf.

Helena:
Ging denn die Rückfahrt aller nicht nach einem Ziel?

Teukros:
Wohl, doch ein Sturm verschlug sie jeder Richtung zu.

Helena:
Auf welcher See hochsträubigem Rücken packt' er euch?

Teukros:
Grad als wir schifften mitten auf Ägäischer See.

Helena:
Erfuhr man seitdem nichts von Menelaens Fahrt?

Teukros:
Gar nichts. Er wird für tot gesagt in Griechenland.

Helena (für sich:)
Ich bin verloren! –
                            Lebt die Tochter Thestiens?

Teukros:
Die Leda meinst du? Die ist tot und längst dahin!

Helena:
Ihr war doch nicht Helenens Schand am Tode schuld?

Teukros:
Man sagt's; ihr edles Leben hat ein Strang gekürzt.

Helena:
Die Tyndar-Söhne leben? oder sind sie tot?

Teukros:
Sie leben nicht und leben, denn zwei Sagen gehn.

Helena:
Wie lautet dann die beßre? –
(Für sich)
                                            Oh, ich armes Weib!

Teukros:
Sie seien Götter, als Gestirne leuchten sie.

Helena:
Das lautet trefflich! Und die andre Sage spricht –?

Teukros:
Vom Stahl durchbohrt der Schwester wegen starben sie.
Genug der Meldung! spare mir zwiefachen Schmerz!
Und was mich her zum Fürstenhause führte, mein
Begehren nach der Seherin, der Theonoe,
Vermittle du, auf daß ein Spruch mir werde, wie
Ich glücklich richte meines Schiffes Segelflug
Zum Meereseiland Kypern, wo Apollo mich
Heißt siedeln und den Inselnamen Salamis
Der Gründung geben, meiner Heimat eingedenk.

Helena:
Die Fahrt, o Fremdling, offenbart es selbst: verlaß,
Flieh dieses Land, eh Proteus' Sohn dich hier erblickt,
Der Beherrscher dieses Reiches, der jetzt auf der Jagd
Fern ist, mit treuer Doggen Dienst das Wild erlegt.
Er tötet jeden Griechen, den sein Arm ergreift.
Weshalb? das unterlasse du zu forschen, und
Ich will es auch verschweigen; denn was frommt es dir?

Teukros:
Für diese Kunde dank ich, und der Himmel soll
Die edle Wohltat dir, o Frau, vergelten. Denn
Helenen gleich im Äußern, bist du von Gemüt
Nicht ihresgleichen, sondern weit verschieden: sie
Soll schlimm verderben, nimmer zum Eurotasbach
Gelangen; du, Frau, mögest immer glücklich sein!
(Ab)

Helena:
    Über unendliches Leid unendlichen Schmerz zu verbreiten,
    Wehe, wo find ich den Ton? wie ring ich in stöhnenden Seufzern,
    Liedern und Trauergesang und Jammern, ai, ai!

Erste Strophe

    Flügeltragende Mädchen, Jungfrauen, Erdentöchter, ihr,
    Sirenen, ach, erschienet ihr
    Bei meinem Wehruf mit Schalmeien
    Oder mit Flöten, Tränen, die
    Meinen Schmerz begleiten, Leid zum Leide, Lied zum Liede stimmend,
    Gesänge, die meinem Weinen dienen,
    Persephonen zu senden.
    Huldigungen in Tränen bring ich ihr zu der mörderischen, der finstern
    Kammer, Paiane
    Für die verlornen Toten dort.

(Der Chor zieht ein)

Erste Gegenstrophe

Chor:
    Bei den blauen Fluten auf krausem Moose weilte ich, wo
    Im goldnen Glanz des Sonnenblicks
    Und über Schilfröhricht buntfarbne
    Reine Gewänder trockneten.
    Dort erscholl ein Jammerschreien, ein leierfremdes Lärmen, ein Weinen.
    Es war ein Angstruf – was hat's bedeutet? –,
    So wie von einer Nymphe,
    Die im Forst im Tone des bangen Fliehens stöhnet, in tiefer Felsen-
    Grotte laut aufschreit
    Ob der Nötigung durch Pan.

Zweite Strophe

Helena:
    Io, io!
    Jagdbeute welscher Räuberfahrt, Jungfrauen Griechenlands!
    Ein Schiffer kam, ein griechischer Mann,
    Brachte auf Tränen Tränen mir:
    Ilions Verwüstung durch grimmer Flammen wilde Glut
    Meinethalben, der Mörderin, meines leidenreichen Bilds!
    Und Leda starb, aus Gram
    Über meines Leumunds Schande durch den Strick erwürgt;
    Mein Gemahl, in irrer Seefahrt verloren, schwand dahin;
    Meiner Heimat Doppelzierde, Kastor samt dem großen Bruder,
    Ist dahin, verließ die Bahn der Rennerhufe
    Und die Turnerschul am Ufer-
    Schilf Eurotens, wo die Jugend ringt!

Zweite Gegenstrophe

Chor:
    Ach, ach! ach, ach!
    Dein leidenreiches Mißgeschick, dein Jammerlos, o Weib!
    Ein Kummerleben fiel dir zu,
    Als im Mutterschoß dich Zeus
    Zeugte, durch die Luft in schneeweißem Schwanesflug geschwebt.
    Welches Leiden blieb dir fern? welches Schicksal trugst du nicht?
    Die Mutter ging dahin,
    Zeusens teure Zwillingssöhne schieden ab vom Glück,
    Deine Heimat siehst du nie, durch die Städte geht ein Ruf,
    Der dich einem welschen Buhlen, hohe Herrin, überliefert,
    Und der Gatte fand den Tod im Wellengrabe.
    Deiner wird das Vaterhaus nie
    Froh sein, nie der ehrne Tempelbau!

Epode

Helena:
    Wer von den Phrygern fällte, weh!
    Den Fichtenstamm, so tränenreich Trojern?
    Schuf daraus dem Priamssohn
    Das Boot des Unheils, der mit welschem Ruderschlag gesegelt kam
    Hin zu meinem Vaterherd, meinem unglückselgen Reiz
    Samt der falschen Kypris, dieser Mördrin, die
    Tod den Danaosenkeln bracht und Priams Kindern.
    O ich jammervolles Weib! Aber sie auf güldnem Thron,
    Die da ruht in Zeusens Armen,
    Entsandte Maias flügelschnellen Sohn zu mir,
    Als ich duftige Rosenblüten mir in den Busen pflückte, um
    Dem ehrnen Heiligtum zu nahn; und durch die Lüfte entführt' er mich
    Her in dies unselige Land und schuf dem Griechenvolke mit den
    Priamskindern Fehd und Streit.
    Und mein Nam ist dort am Simoeisbach beschimpft durch
    Unverdienten nichtgen Ruf.

Chor(führerin):
Gewiß, dein Zustand ist betrübt: indessen frommt's,
Des Lebens Nöte möglichst leicht zu tragen, Frau!

Helena:
Ihr trauten Frauen, welch ein Los ist mir vereint!
Ich bin als Ungeheuer wohl zur Welt gebracht!
Denn wo in welschen Landen oder griechischen
Entsteht ein weißes Schalen-Ei von einem Weib,
Worin mich, sagt man, Ledas Schoß von Zeus gebar?!
Und was ich auch erlebt, erfuhr, ist Unnatur,
Und Hera teils, teils meine Schönheit trägt die Schuld.
Oh, könnt ich, wie ein Bild verwischt, hinwiederum
Anstatt der Schönheit eine Mißgestalt empfahn!
Vergäßen dann mein gegenwärtges mißliches
Schicksal die Griechen, die dafür das Rühmliche
Behielten, wie das Gegenteil man jetzt bewahrt!
Wer Götterunbill leidet, stets nur einerlei
Schicksal erfahrend, trägt es schwer und trägt es doch –
Ich aber bin von vielem Unglück heimgesucht.
Fürs erste steh ich unverdient in schlimmem Ruf;
Dies Übel ist noch größer als die Wirklichkeit:
Für Missetat zu büßen, die man nicht beging.
Dann hat der Himmel aus der Heimat, aus dem Kreis
Der Lieben mich zu welschem Volk verpflanzt und so
Zur Sklavin mich erniedrigt, freier Eltern Kind;
Im welschen Land ist, außer einem, alles Knecht!
Der Anker dann, auf dem mein Schicksal ruht' allein,
Die Hoffnung: einst wird mein Gemahl erscheinen, mich
Erlösen, ist, wenn dieser tot ist, auch dahin!
Die Mutter ist verschieden: ich gab ihr den Tod,
Unschuldig zwar, doch diese Unschuld ändert nichts.
Die aber meines Hauses Stolz und Wonne war,
Die Tochter, altert gattenlos im Fraungemach.
Die gepriesnen Söhne Zeusens, meine Brüder, sind
Nicht mehr. So hab ich lauter Unglück überall,
Bin, nicht der Tat nach, doch dem Wesen nach schon tot!
Das Ärgste ist vollends: käm ich je ins Vaterland,
Man schlösse mir die Tore, meinend, jenes Weib
Vor Troja sei ich, kommend ohne Menelas.
Denn lebte noch mein Gatte, wär Erkennung auch
Durch sichre Zeichen möglich, uns allein bekannt.
Das ist vorbei; nun gibt es keine Rettung mehr!
Wozu noch leben? welches Glück erwartet mich?
Durch eine Heirat frei zu werden von der Not?
Zu leben mit dem welschen Mann, an reichem Tisch
Zu speisen fürstlich? Aber wenn dem Weib der Mann
Zuwider ist, hat auch das Leben keinen Reiz.
Am besten ist's zu sterben! Wie mit Ehren nur?
Denn meines Elends Tiefe ist ja bodenlos!
Wenn anderen Frauen ihre Schönheit Glück erwarb,
Hat meine Schönheit mich vernichtet, umgebracht!

Chor:
Helena, glaub nicht, daß des Fremden Meldung dir
Die lautre Wahrheit brachte, wer er immer sei.

Helena:
Wahrscheinlich war die Meldung von des Gatten Tod.

Chor:
Wahrscheinlich lautet vieles auch, was Dichtung ist.

Helena:
Und umgekehrt wahrhaftige Meldung ebenfalls!

Chor:
Du hängst dich, statt des Guten, an das Mißliche.

Helena:
Die Furcht umstrickt mich, malt mir Schreckensbilder vor.

Chor:
Sprich, stehst du mit den Hausbewohnern freundlich hier?

Helena:
Sie sind mir, außer meinem Freier, sämtlich hold.

Chor:
Nun, weißt du was? Verlaß den Sitz am Grabesmal –

Helena:
Zu welchem Vorschlag, welcher Mahnung zielt dein Wort?

Chor:
Tritt zum Palast ein, frage sie, die alles weiß,
Das Kind der Wellennixe, Nereus' Enkelin,
Theonoen, um deinen Gatten, ob er lebt, ob schon
Vom Lichte schied; und hast du's wohl erforscht, so gib,
Je nach der Lage, dich dem Leid, der Freude hin.
Bevor du etwas sicher weißt, was frommt es dir,
Der Trauer nachzuhängen? Also folge mir,
Verlaß das Grabmal, such die Jungfrau, sprich mit ihr,
Von der du alles hören wirst! Du hast im Haus
Den Quell der Wahrheit: such ihn nicht im Fernen erst!
Ich will mit dir eintreten in das Haus zugleich,
Den Spruch der Jungfrau selbst mit anzuhören; denn
Für Frauen ziemt sich's, Frauen hilfreich beizustehn.

Helena:
    Ich nehm den Rat, ihr Trauten, an: kommt, o kommt ins Haus hinein!
    Erforscht mein Ringen, meine Pein!

Chor:                                                       Ich folge willig deinem Ruf.

Helena:
    O trübselger Tag! O weh!
    Welchen tränenwerten Spruch werd ich hören? welch ein Wort?

Chor:
    Rate nicht auf Schmerz und Leid, o Beste, weine nicht zu früh!

Helena:
    Was war das Schicksal meines Ehgatten? Sieht er noch das Licht,
    Der Sonne goldnes Viergespann? erblickt die Sternenbahnen noch?
    Oder liegt, ein toter Leichnam, verwest in dunkler Gruft?

Chor:
    Bilde dir das Beßre ein, was auch die Zukunft bringen mag!

Helena:
    Flutenkühler, schilfumkränzter, dir beteure, ja, dir schwör ich,
    Bach Eurotas, ist die Kunde von
    Meines Mannes Tode wahr –

Chor:
    Was, o Törin?

Helena:                   Wird mein Leib
    In der Todesschlinge hangen starr und kalt,
    Oder bohr ich mit dem Schwert
    Rinnenden Wundenstrom,
    Drücke das eigene Eisen mit ringender Hand in das Herz ein,
    Sinke hin, der Götter-Drei zum
    Opfer, für Priams Sohn, der die Schalmei auf Rindertriften übte im Idaforst.

Chor:
    Ziehe dies Gewölk vorüber, scheine dir das Sonnenlicht!

Helena:
    Weh dir, unselges Troja!
    Du littst um Untaten elend, sankst in Staub!
    Meine Liebesreize kosten vieles Blut und viele Tränen!
    Und Griechenland klagte und schrie mit Jammern, Schluchzen, Weinen;
    Leid um Leid empfing es blutend, Träne um Träne.
    Mütter weinten um die Söhne, junge Witwen um die Gatten
    Und zerrauften ihre Haare und röteten sich blutrünstig stets
    Durch Nägelriß die zarten Wangen.
    Mädchen dort am phrygischen Bach,
    Um Bruderleichen trauernd am Skamanderbett,
    Schoren ihre Locken.

    Oh, Arkadisches Mädchen, Kallisto, glückliche, welche von
    Zeusens Umarmungen schied vierfüßigen Leibes!
    Besseren Glücks als meine Erzeugerin
    Warst du um zottige Tieresgestaltung,
    Wüstes Gesicht, vom Kummer erlöst und
    Frei vom Bilde der trauernden Trübsal;
    Meropens auch, des Titanen, Gezeugte, die
    Artemis einst entscheuchte dem reizenden Leib, einen flüchtigen
    Hirsch mit güldnem Geweih! – da mein Leib
    Pergamos stürzte im Dardanerland
    Und die verlornen Griechen!

(Helena begibt sich mit dem Chor in den Palast. Menelaos tritt auf als Schiffbrüchiger)

Menelaos:
O Pelops, der auf Pisas Flur die Viergespanns-
Wettfahrt bestand einst, ringend gegen Oinomas,
Oh, hätte doch dein Leben da geendet, als
Tantal, die Götter speisend einst, dich opferte,
Bevor du meinen Vater noch, Atreus, gezeugt,
Dem wir entsproßten aus der Ehe Aëropens,
Das berühmte Paar, Agamemnon und ich, Menelas.
Die größte Kriegsmacht hab ich – und das sag ich nicht
Mit Prahlen –, mein ich, hingebracht nach Ilion,
Ein Führer, nicht Machthaber, dem die Heldenschar
Sich willig, nicht gezwungen, unterordnete.
Und diese sind teils schon den Toten beigezählt
Und teils mit Sehnsucht noch der See entronnen, um
Der Toten Namen heimzubringen ihrem Land.
Ich irre umher auf blauen Meeresfluten schon
Die ganze Zeit, seit Ilions feste Burg von mir
Verheert ist. Nach der süßen Heimat streb ich stets,
Allein das Schicksal gönnt mir niemals dieses Glück.
Im wüsten Libyen hab ich alle ungastlichen
Anfahrten schon durchstrichen, und sooft ich nah
Dem Vaterland bin, rafft ein Sturm mich fort, und nie
Erscheint ein Fahrwind, der mich heimgeleiten mag.
Jetzt bin ich hier schiffbrüchig, elend, mit Verlust
Der Gefährten an den Strand geworfen, da mein Schiff
Zerschellt in viele Trümmer ward auf Klippen und
Ein Wrack verblieb vom vielgefügten Balkenbau,
Auf dem ich samt Helenen, die wir weggeschleppt
Von Ilion, unverhofften Glücks mit Not entrann.
Noch kenn ich hier des Landes Namen nicht noch auch
Des Volkes: Menschenmassen weich ich schüchtern aus.
Mein schlechter Anzug würde Neugier wecken, und
Ich berg aus Scham mein Mißgeschick. Denn fällt ein Mann,
Der hoch gestanden, wird das ungewohnte Leid
Ihn schwerer drücken als den stets Unglücklichen.
Mich drängt die Not, denn Lebensmittel fehlen uns
Und Kleiderhüllen; leicht errät man eben hier
Den Rest des Schiffbruchs, welcher mir zum Mantel dient.
Der frühern Prachtgewänder Prunk und Üppigkeit
Verschlang das Meer. In einer Grotte Schlucht verbarg
Ich meine Gattin, die mir allen Ungemachs
Urheberin ist, und ging, indem ich dort dem Rest
Der Genossen meines Weibes Hütung anbefahl.
Ich komm allein, umspähend für die dortigen
Gefährten, ob ich unsre Notdurft finden mag.
Da sah ich dies von Zinnen hochumkränzte Haus
Mit stolzen Pforten, eines hochbeglückten Manns,
Und nahte. Aus reichen Häusern darf ein Schiffer wohl
Zu empfahen hoffen; wer des Unterhalts entbehrt,
Kann nicht ihn unterstützen, möcht er noch so gern.
(Er klopft an das Tor des Palastes)
Holla! Ein Torwart! Wer erscheint beim Hause wohl,
Auf daß er drinnen meine Not verkündige?

Eine Alte:
Wer ist am Tore? Wirst du wohl von dannen ziehn
Und nicht der Herrschaft lästig sein mit diesem Stehn
Am Tor des Hausflurs? Sonst gereicht es dir zum Tod.
Du hast, als Grieche, keinen Aufenthalt bei uns.

Menelaos:
O Greisin, wohl, für diese Kunde dank ich dir!
's ist gut, ich folge; aber sprich mir minder barsch!

Die Alte:
So geh von dannen, Fremdling! Mein Obliegen ist's,
Daß nie ein Grieche diesem Hause nahen soll.

Menelaos:
Oh, nicht mich stoßen, weg mich drängen mit Gewalt!

Die Alte:
Du hörst ja nicht auf Worte, bist drum selber schuld!

Menelaos:
Du sollst ja drinnen deiner Herrschaft melden bloß –

Die Alte:
Schlimm dürft es dir bekommen, wenn ich's melden ging!

Menelaos:
Schiffbrüchig komm ich, fremd, im Schutz des Völkerrechts!

Die Alte:
So nah dich einem andern Haus, nur diesem nicht!

Menelaos:
Hier will ich eingelassen sein. Willfahre mir!

Die Alte:
Zudringlich bist du, und ich brauche bald Gewalt.

Menelaos:
Ach, ach! Mein stolzes Kriegerheer, wo bist du jetzt?!

Die Alte:
Dort warst du vornehm, glaub ich wohl – hier bist du's nicht!

Menelaos:
Schicksal, wie tief erniedrigt bin ich, unverdient!

Die Alte:
Dein Auge schwimmt in Tränen. Sprich, was rührt dich so?

Menelaos:
Der Blick auf mein vormalges Glück, mein selges Los!

Die Alte:
Geh hin und weine deinen Freunden deinen Schmerz!

Menelaos:
Wie heißt das Land hier? Wessen ist das fürstlich Haus?

Die Alte:
Ägypten heißt es, und des Proteus Haus ist dies.

Menelaos:
Ägypten?! Weh! Wohin geriet ich armer Mann!

Die Alte:
Was hast du auszusetzen am prachtvollen Nil?

Menelaos:
Nicht jenes tadl ich; mein Geschick beklag ich bloß!

Die Alte:
So viele dulden Mißgeschick, nicht du allein.

Menelaos:
Ist wohl der König, den du nanntest, jetzt zu Haus?!

Die Alte:
Hier ist sein Grabmal, Herrscher ist sein Sohn bereits.

Menelaos:
Wo ist er? Weilt er drinnen oder außerhalb?

Die Alte:
Nicht drinnen: Griechen ist er ein sehr schlimmer Feind.

Menelaos:
Aus welcher Ursach, die mich mitbetreffen kann?

Die Alte:
Helena, Zeusens Tochter, ist im Hause hier.

Menelaos:
Was war das? Wie? Was sprachst du? Sag es noch einmal!

Die Alte:
Die Tyndarstochter, die zu Sparta einstens war.

Menelaos:
Wo kam sie her? Sprich, welchen Sinn die Sache hat?

Die Alte:
Vom Land Lakedaimon kommend fand sie Aufenthalt.

Menelaos:
Wann?
(beiseite)
            Hat man mir die Gattin aus der Kluft geraubt?

Die Alte:
Noch eh Achaias Heeresmacht gen Troja zog.
Geh vom Palast weg! Denn ein Ungemach hat uns
Betroffen, das dem Fürstenhaus Verwirrung bringt.
Du kommst zu ungelegner Zeit: wenn dich der Fürst
Antrifft, empfängst du statt Bewirtung sichren Tod.
Ich bin den Griechen wohlgesinnt und heuchelte
Dies barsche Wesen nur aus Furcht vor meinem Herrn.
(Ab, indem sie die Tür schließt)

Menelaos:
Was soll ich sagen? Ungemach und Herzeleid
Ist's auf das frühre Leiden, was ich hier vernahm!
Von Troja bring ich als Gefangne her mit mir
Mein Weib und laß es hüten in der Grotte dort,
Indes mit meiner Gattin gleichen Namens hier
Ein andres Weib in diesem Fürstenhause wohnt.
Und Zeusens Tochter ist sie, wie die Greisin sagt.
Führt Zeusens Namen etwa wohl ein Sterblicher
Am Nilesufer? Einer ist im Himmel nur!
Allein, wo gäb es noch ein Sparta außer nur
Dort, wo Eurotens Bett sich schlängelt schilfumkränzt?
Und auch nur einer trägt den Namen Tyndaros,
Und Lakedaimons Namensbruder kennt man nicht
Noch Trojas. Was ich denken soll, ich weiß es nicht!
Gar viele, mein ich, leben in der weiten Welt,
Die gleiche Namen tragen, Stadt mit Stadt und Weib
Mit Weibe, daß mich's keineswegs befremden darf.
Auch vor der Sklavin Drohung werd ich nicht entfliehn.
So rohen Herzens gibt es niemand, daß er nicht
Mir Speise reichte, wenn er meinen Namen hört.
Den Brand von Troja kennt die Welt, und überall
Ist, der ihn schürte, Menelas, gefeiert auch.
Ich will den Herrn erwarten hier, auf zweierlei
Gefaßt: entweder ist er rohen Wesens, dann
Verborgen schleich ich nach dem Wrack hin; oder auch
Er läßt sich menschlich finden: dann erbitt ich mir
Das, was mir nottut in der jetzigen Lage hier.
Das ist in meinem Jammer gar das ärgste Leid,
Bei fremden Herrschern, selber Fürst, um Unterhalt
Zu betteln, aber dazu drängt die Not. Es ist
Ein Spruch der Weisen, meiner nicht, daß arge Not
Das Stärkste überwindet, Stahl und Eisen bricht.
(Er geht auf die Seite. Der Chor komm mit Helena aus dem Palast zurück)

Chor:
    Es hat die Jungfrau, die Weissagrin, ihr
    Seherwort in dem Königshaus
    Offenbaret, daß Menelas
    Noch nicht schwand in das finstre Reich,
    Unter der Erde begraben,
    Sondern wo noch auf wogender See
    Kummer leidend ferne verweilt
    Von den Gestaden der Heimat,
    Unsteten Lebens und arm
    Und freundlos und der Freude bar
    In der unendlichen Welt stets
    Umherstreift, von Troja zurück
    Mit seefurchendem Kiele.

Helena:
Hier wandl ich wieder nach dem Sitz am Grabesmal,
Nachdem ich Theonoens teures Wort vernommen, die
Klar alles anschaut. Und sie sprach vernehmlich mir:
Mein Gatte, lebend, schaue noch das Sonnenlicht
Und schweif hinüber und herüber, kreuz und quer
In tausend Wegen, werde in Irrsal vielgeprüft
Ankommen, wenn ihm seiner Leiden Ziel erscheint.
Von einem schwieg sie, ob er, kommend, Heil erwirbt;
Und voll Entzücken, als ich hörte, daß er lebt,
Vergaß ich, dieses auszuforschen ganz bestimmt.
Ganz nahe weil' er diesem Lande, sagte sie,
Schiffbrüchig wo an den Strand gespült mit einigen
Genossen. Wann erscheinst du endlich, heiß ersehnt?
(Menelaos tritt hervor)
Ha, wer ist dieser? Lauert eine Tücke hier?
Arglist von Proteus' gottvergeßnem Sohn? Nur rasch,
Dem Rennen eines Rosses, einer begeisterten
Bakchantin gleich, zum Grab geeilt! Ein wilder Mann
Ist der von Aussehn, welcher mich zu fangen strebt!

Menelaos:
Weib, das, in hastigen Schritten ringend, hin zum Rand
Des Grabes, zum Brandopfer heilger Brote strebt,
Halt an! Was fliehst du? Deines Leibs Erscheinung hat
Mir Schrecken und sprachloses Staunen eingeflößt!

Helena:
Man tut mir Leides! Dieser Mann sperrt mir den Weg
Zur Grabesstätte, ihr Frauen, will mich fangen und
Dem König geben, dessen Ehe mich bedroht!

Menelaos:
Kein Räuber bin ich, keines Übeltäters Knecht!

Helena:
Doch sieht dein Anzug wild und ungeordnet aus.

Menelaos:
O laß die Furcht, o hemme doch den raschen Lauf!

Helena:
Ich hemm ihn, weil ich diese Zuflucht nun erreicht.

Menelaos:
Wer bist du, Weib? Und welchen Anblick gibst du mir?

Helena:
Wer du? So kommt denn ein Gedanke mir und dir!

Menelaos:
Ich sah doch größre Ähnlichkeit im Leben nie!

Helena:
O Himmel! Freunde finden ist ja Himmels Werk!

Menelaos:
Sag, bist du Griechin oder Eingeborne hier?

Helena:
Bin Griechin. Aber gib mir auch von dir Bericht.

Menelaos:
Du gleichst Helenen ganz und gar, wie keine je!

Helena:
Und du so ganz dem Menelas! Ich bin erstaunt!

Menelaos:
Ganz recht erkannt! Der vielgeprüfte Mann, ich bin's!

Helena:
Oh, endlich in der Gattin Arm zurückgekehrt!

Menelaos:
Wie? Welcher Gattin? Weg die Hand von meinem Kleid!

Helena:
Die dir mein Vater Tyndaros vermählet hat.

Menelaos:
Send Huldgesichter, Geist des Zwielichts Hekate!

Helena:
Kein Nachtgespenst vom Geist am Kreuzweg siehst du hier.

Menelaos:
Ich kann doch wohl nicht zweier Frauen Gatte sein?

Helena:
Und welches andren Weibes Gatte wärst du noch?

Menelaos:
Der, die, von Phrygien mitgebracht, die Grotte birgt.

Helena:
Nur ich, mein Freund, kein andres Weib gehört dir an!

Menelaos:
Wohl bin ich, scheint's, bei Sinnen, doch mein Aug ist krank.

Helena:
Erkennst du denn, mich sehend, deine Gattin nicht?

Menelaos:
Der Leib ist gleich, nur fehlt die klare Deutlichkeit.

Helena:
Was fehlt noch? Sieh mich! Klarer überzeugt ja nichts!

Menelaos:
Du gleichst ihr: dieses freilich leugn ich keineswegs!

Helena:
Wer anders kann dich's lehren, wenn dein Auge nicht?

Menelaos:
Ich hab ein Weib schon: darin liegt der Übelstand!

Helena:
Ich reiste nicht nach Troja, 's war mein Ebenbild!

Menelaos:
Wer aber schafft leibhaftige Bilder, lebende?

Helena:
Der Äther! Eine Götterhand schuf jenes Weib!

Menelaos:
Und wer der Götter formte sie? O wunderbar!

Helena:
Heras Betrug war's, daß mich Paris nicht empfing.

Menelaos:
Wie warst du dann in Troja dort und hier zugleich?

Helena:
Der Name kann sein da und dort, nur nicht das Ich.

Menelaos:
O laß mich! Trübsal bracht ich schon genug mit mir.

Helena:
Mich willst du lassen, ziehen mit dem Wechselweib?

Menelaos:
Und lebe wohl, Heil dir, Helenens Ebenbild!

Helena:
O Jammer! Kaum gefunden, flieht mich mein Gemahl!

Menelaos:
Der Last der dortigen Leiden glaub ich mehr als dir.

Helena.
Weh, welches Elend war noch je dem meinen gleich?
Der Liebste flieht, verläßt mich hier, und Griechenland,
Die traute Heimat, werd ich niemals wiedersehn.


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