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Ich glaube nun bewiesen zu haben, daß das Wesen des Antisemitismus nichts weiter ist als fanatischer Religionshaß, welches auch immer die Masken sein mögen, die er sich aufsetzt, oder die veränderten Gesichtszüge, die er heute wirklich angenommen hat. Ich habe, wie ich überzeugt bin, zur Evidenz nachgewiesen, daß es kein Rassenhaß sein kann, weil es eine jüdische Rasse nicht gibt, ebenso wenig wie eine semitische Rasse oder ein semitisches Wesen, was alles Wahnvorstellungen sind. Ich habe gezeigt, daß die Menschengruppe, die heute das Judentum ausmacht, und welche vielfach von unserer Art zu denken, zu handeln, zu begehren, zu fühlen und sich zu benehmen abweicht, das Produkt einer künstlichen Zuchtwahl ist, ein Resultat von Behandlung und Erziehung, und daß die Grundsätze, welche diese Differenzierung zu Wege gebracht haben, ausschließlich in der Religion ihre Wurzeln haben. Sowohl Juden als Christen sind daran schuld; der Antisemitismus ist nicht bloß eine religiöse Erscheinung in dem Sinne, daß die Juden sich dazu passiv verhalten und der Gegenstand von Seite der Nichtjuden sind oder waren, an welchem diese ihre religiöse Auffassung betätigten, die Juden waren kein lebloser Teig, an welchem Religionsantipathie herummodelliert hat, nein, sie waren dabei sehr aktiv und tätig beteiligt, und zwar in den ersten Jahrhunderten nach Christus mehr offensiv, später im Mittelalter und in der Neuzeit mehr defensiv. Geht man der Sache auf den tiefsten Grund, so sind freilich Juden an dem ganzen Unheil schuld, infolge von Grundsätzen, die einige ihrer biblischen Autoren aufgestellt haben, welche Grundsätze dann später auch von den Christen und Muslims als wahr und richtig rezepiert worden sind. Es ist der Grundsatz, daß es nur eine wahre Religion gibt, daß Gott ein eifersüchtiger Gott ist, der nur auf eine einzige Art verehrt werden will, dem der Kult anderer Götter ein Gräuel ist und ein strafwürdiges Verbrechen; es ist der Grundsatz, daß man keinen anderen Gott haben darf als ihn, der sich auf eine bestimmte Art, durch bestimmte Personen geoffenbart, und der auf diese einzige Art und auf keine andere verehrt werden darf, der Grundsatz, daß man sich vor keinen anderen Göttern verneigen, also keinen anderen Kult mitmachen darf, – keine Communio in sacris mit Andersgläubigen, daß eine solche Handlungsweise eine schwere Sünde ist, die mit der ewigen Höllenstrafe gestraft wird, daß man lieber das Leben unter den entsetzlichsten Martern opfern muß, als die einzig richtige Religion, außer welcher kein Heil ist, zu verlassen und das Bekenntnis einer anderen durch Wort und Tat anzuerkennen, sei es auch nur aus Selbsterhaltungstrieb oder Courtoisie.
Diese Grundsätze, jüdische Grundsätze, sie allein und ganz allein haben das Martyrium in Judentum, Christentum und Islam überhaupt möglich gemacht, ohne sie wäre es überhaupt undenkbar, und so sind zweifellos jüdische Schriftsteller schuld am Märtyrerblut der Juden, Christen und Muslims aller Zeiten, von den Makkabäern angefangen, bis zu den chinesischen Märtyrern unserer Tage. Hierzu kommt noch die Vorstellung, daß das Hingeschlachtetwerden für den Glauben ein Gott wohlgefälliges, sich und anderen segenbringendes Opfer ist, ein Gedanke, den gewisse Freidenker Molochismus genannt haben. Der hat aber wieder eine innige Verwandtschaft mit der jüdischen Vorstellung, daß Gott Gefallen finde am Opferblute der Tiere. Denn gesetzlich rituelle Verordnungen des Inhalts, daß ein Opfertier rein, edel, jung, fehlerfrei sein soll, führen leicht zum Schlusse: je edler objektiv das Opfer, desto mehr ist es Gott wohlgefällig, das edelste Geschöpf aber ist der Mensch; je edler, je reiner, je unschuldiger, desto wohlgefälliger. Ist jedoch die Wohlgefälligkeit nicht in dem Werte und der Schönheit oder Reinheit des Opfertieres objektiv, sondern subjektiv im Pretium affectionis, im Werte begründet, den das geopferte Wesen für den Opfernden hat, so ist die Tendenz ebenfalls vorhanden, zum Gegenstand eines Opfers das zu wählen, was uns am wertvollsten und liebsten ist: das eigene Kind, den Freund, mit einem Worte wieder den Menschen. So führen denn diese beiden Auffassungen immer wieder zum Menschenopfer. Die freie Wissenschaft ist nun bemüht zu zeigen, daß jene Schriften, die vom jüdischen Tieropfer reden, von der Sühnkraft des Blutes, dem Wohlgeruch geschlachteter Opfer, von der Sträflichkeit des Unglaubens und des Irrtums, von der alleinigen Seligmachung usw. usw., nichts weniger als glaubwürdig sind, daß jene Bücher das Werk sind anonymer jüdischer Autoren, von denen kein Mensch weiß, wann, noch wo sie gelebt, noch wer sie waren, noch wie sie hießen. Nämlich jüdische Schriftsteller, welche die Exegese mit P. (Verfasser des Priesterkod x), J. (Jahwist), E. (Elohist), D. (Deuteronomiker), Dt. Deuteronomisten), R. (Redactor) usw. bezeichnet. Die furchtbare Konsequenz hiervon wäre, daß die Bekenner des Judentums, Christentums und Islams ganz einfach alle miteinander seit Jahrhunderten das Opfer einer ungeheuren Mystifikation sind. Die drei monotheistischen Religionen wurzeln in diesen anonymen Schriften, in de lacrimae der letzten zweieinhalb Jahrtausende (einer übrigens, wie die Geologie beweist, verschwindend kleinen Epoche in der Geschichte der Menschheit). Daher erschallt so vielfach der Ruf: zurück, zurück zum Glauben jener, die gut gewesen sind zu einer Zeit, wo weder Judentum noch Christentum, noch Islam existierten, wo jene Bücher noch nicht geschrieben waren; also zurück zum Urglauben der kindlichen Menschheit. Da taucht denn tatsächlich die Figur eines Mannes auf am Horizonte des alten und des neuen Testamentes, sowie des Koran, eines Mannes, der weder Jude, Christ, noch Muselman gewesen ist, aber nach christlichem, jüdischem und mohammedanischem Glauben ein so heiliges Leben geführt hat, daß Gott ihn zu sich berufen, ohne ihn das Leiden des Todes kosten zu lassen; gleichzeitig halten ihn die Muslims für den Erfinder der Schreibkunst und der Wissenschaft. Seine Tugend kann in nichts anderem bestanden haben, als in Gottes- und Nächstenliebe; ein Zurückgehen auf seinen Glauben wäre daher ein Zurückgehen auf nur zwei Moralsätze: Gottes- und Nächstenliebe, und auf die Glaubenssätze: Gott, Unsterblichkeit, Verantwortlichkeit. Hiermit wäre dann jede weitere Moral und Dogmatik zu Ende. Dahin zielen nun auch sämtliche Freidenker der Erde. Es fehlt ihnen aber bis heute das konkrete Schlagwort, die Personifikation dieses Gedankens, den ich in dem von allen drei monotheistischen Religionen hochverehrten und daher als Symbol sicherlich acceptablen Henoch zu erkennen glaube. Wenn aber Judentum, Christentum und Islam dereinst ihre innige Blutsverwandtschaft erkennend, sich friedlich die Hände reichen und alles, was Blut heißt, auf ewig aus ihrer Theologie und Moral verbannen, dann erst und nicht früher kann jene erhoffte Zeit herandämmern, welche die Juden symbolisieren durch das Zusammenweiden von Lamm und Wolf, d. h. das messianische Zeitalter.
Kein vernünftiger Mensch wird die großen Vorteile leugnen, welche die Annahme der großen Weltreligionen, auch der monotheistischen, jenen Völkern gebracht hat, die sich zu ihnen bekannten, als sie auf niederer Kulturstufe standen, wenn er den Kulturzustand jener Völker betrachtet und vergleicht, wie er vor ihrer Bekehrung war und wie er nach derselben sich gestaltete; wenn er ferner bedenkt, wie sehr notwendig eine angeblich auf höherer Offenbarung beruhende, praktisch ins tägliche Leben eingreifende Religion ist, um den armen Menschen im Unglück und im Leiden aufrecht zu erhalten. Philosophie macht nicht glücklich und hat noch keinen beseligt; das leistet nur die Religion, daher sie erhalten zu werden verdient, denn die Erfahrung lehrt, daß die meisten Menschen, die ihren Glauben verlieren, dem Unglück und Elend des Materialismus verfallen. Vor diesem Unglück bewahrt nichts besser und sicherer als eine der drei monotheistischen Religionen, denn Kant, Schopenhauer und die Vedantaphilosophie verstehen bekanntlich wenige.
Diesen bedeutenden Vorzügen der Religionen steht jedoch das Unheil gegenüber, welches über die Menschheit gekommen ist infolge der Gegensätze, welche die monotheistischen Religionen nicht bloß trennen, sondern in einen feindlichen Gegensatz zu einander und zu den anderen Religionen stellen. Die Feindseligkeiten und die Unvereinbarkeit der drei monotheistischen Bekenntnisse und ihrer Sekten untereinander und mit den übrigen Religionen war und ist seit 25 Jahrhunderten die Quelle eines entsetzlichen Unheils geworden, das sich über die arme Menschheit ergossen und dieselbe so oft mit Strömen von Blut und Tränen überflutet hat. Man erwäge, was diese gegenseitige Feindseligkeit bereits geleistet hat: Man denke an die Kriege der Juden, an die Christenverfolgungen im römischen Reiche, an die furchtbaren Kriege der Muslims gegen Christen und »Heiden«, an die Kreuzzüge, den 30jährigen und Albigenserkrieg, wie an die Religionskriege überhaupt, die sich nur auf biblisch-jüdische Prinzipien, auf die man sich daher auch wiederholt berufen hat Man vergleiche das II. Buch Moses 32, 27, das IV. Buch Moses 25 und 31, V. Buch Moses 7, Josua 6, 8, 10 und 11, Ferner II. Buch Moses 3, 22., gründen, an die Inquisition, die sich bis Goa und Lima erstreckt hat, die Ketzergerichte, die Autos da fé, die Hexenprozesse, die ihre tiefste Wurzel haben im levitischen, also jüdischen Gesetze: »Du sollst eine Hexe nicht am Leben lassen«; an die Judenschlächtereien, die Bluthochzeiten, die Ausrottung ganzer Stämme heidnischer Indianer in Amerika, die Vertreibung und Ausrottung der Mauren in Spanien, die schändlichen gegenseitigen Verfolgungen der Katholiken und Protestanten in England und Irland; man studiere die Rolle, die der feindliche Gegensatz der Religionen gespielt hat, beim Taipingaufstand, der 20 Millionen Menschen das Leben gekostet haben soll, bei der indischen Mutiny, dem Mahdismus, bei den scheußlichen Massakers in Armenien, bei den mohammedanischen Aufständen in China und den jüngsten, so furchtbar traurigen Christenmassakers dortselbst, und man wird das entsetzliche Unheil verstehen …
Daß dieses Unheil erfolgt ist durch Prinzipien, die in jüdischen Schriften enthalten sind, und daß diese Prinzipien unbekannt waren im Altertum bei den sogenannten Heiden, ebenso in ganz Ostasien und Indien, wo die Hälfte der ganzen Menschheit wohnt – so lange und insoweit diese Ländergebiete nicht mit dem Christentum oder Islam in Berührung gekommen, daß diese Leiden also durchaus nicht zum notwendigen traurigen Menschenlose gehören –, diese Erkenntnis und die Bekämpfung und Neutralisierung jener Prinzipien, das allein ist der richtige und heilbringende Antisemitismus, zu dessen Anhängern sicherlich die Mehrzahl der aufgeklärten Reformjuden gehören wird, d. h. Juden vom Schlage und von der Gesinnung eines Salomon, Philo, Josephus, Maimonides, Spinoza, Mendelssohn, Lazarus und unzählige andere.
Wohl glaubten manche, die schwarzen Zeiten des Fanatismus seien vorüber für immer. Aber was erleben wir? Überall flackern die Religionsgegensätze wieder auf und auf erschreckende Art, mag auch dieselbe Bewegung teilweise und in höherem Grade als früher mit der Politik verquickt sein, ja in ihrem Dienste stehen. Man blicke nur auf die antisemitische und auf die »Los von Rom«-Bewegung, auf die Rührigkeit des Panslawismus und den Panislamismus und man wird eingestehen müssen, daß der religiöse Fanatismus überall glimmt, stellenweise schon lodert.
Erwähnt sei hier nochmals die unverantwortliche und unerhörte Beleidigung der katholischen Kirche, die im englischen Krönungseide enthalten ist; ferner die Worte, die der katholische Bischof bei seiner Weihe zu sprechen hat: Haereticos, schismaticos pro posse persequar et impugnabo. Und wer kann sagen, wie das enden wird, welche Dimensionen solche Bewegungen annehmen könnten, was geschehen würde, wenn irgend ein Monarch durch sein Volk gezwungen werden würde, als Schutzherr seines und seiner Untertanen Glaubens gegen eine feindliche Religionsgesellschaft kriegerisch aufzutreten, die ebenfalls einen mächtigen Fürsten zum Schutzherrn hätte. Der Gedanke allein ist geeignet, eine Gänsehaut hervorzurufen. Daher es Not tut, daß alle jene, die tolerant denken und das Gute, sowie die Vorzüge einer jeden großen Religionsgesellschaft verstanden und eingesehen haben, sich zusammentun in Henochs heiligem Namen zu einem großen Bunde, dem Henochismus, mit dem ausgesprochenen Zwecke, den Fanatismus, unter gleichzeitiger Hochhaltung und Wahrung ihrer eigenen Religion, überall zu bekämpfen, wo er auftritt, und besonders da, wo er gefährlich wird, um überall die Funken religiöser Konflikte rechtzeitig auszutreten. Jede Religion sollte studiert, das Gute in ihr beleuchtet und nachgewiesen und die Kenntnis darüber in die weitesten Kreise verbreitet werden und zwar womöglich durch Personen, die ihr nicht angehören, denn das liefert eine größere Garantie für die Unparteilichkeit; keine Religion dürfte angegriffen, geschmäht oder lächerlich gemacht werden, außer da, wo sie feindlich und gehässig gegen andere Konfessionen auftritt. Der Fanatismus allein wäre Gegenstand der Bekämpfung, nie und nimmer die Dogmen, Ansichten oder Institutionen irgend eines Glaubens. Sacra non tangere wäre oberster Grundsatz, dann aber suum cuique reddere, wozu auch die Beleuchtung und Publikmachung alles dessen gehört, was gläubige gute Menschen in Befolgung der Grundsätze und Lehren ihres Glaubens, also infolge ihrer Religion, Gutes und Segensreiches gestiftet haben.
Die sichersten Mittel, jene Toleranz im henochistischen Sinne zu erwerben und zu verbreiten, wäre das Studium der Wohltätigkeit und Caritas bei den verschiedenen Bekenntnissen, das vergleichende Religionsstudium im Sinne der in Paris gegründeten Hochschule für die Geschichte der Religionen, die Verbreitung der Biographien der Heiligen, Frommen, Märtyrer, guten Priester und Philanthropen aller Bekenntnisse, das vergleichende Studium der psychologischen Phänomene (»Wunder«) an den Gnadenorten und Wallfahrtsstätten derselben, die Kritik der heiligen Schriften, auf welchen alle Religionen fußen, ihrer Entstehung, Abfassungszeit und der Geschichte ihrer Texte, vor allem aber der Beziehung des Inhaltes der ersten elf Kapitel der Genesis, auf welchen ja das Judentum, Christentum und der Islam aufgebaut sind, zur Mythologie des nach der Sage von Nimrod Nimrod gilt nach israelitischer Überlieferung als der erste Begründer einer Gewaltherrschaft und eines großen Imperiums auf der Erde. Er ist nach der Sage der Gründer des babylonischen Reiches, der Erbauer Babylons und Ninives. Einige haben ihn mit dem Sternbild des Orion identifizieren wollen, andere (Smith) wollen in ihm eine Identität mit dem altbabylonischen Sonnenheros Izdubar erkennen. Die späteren Juden machen ihn zum Empörer gegen Gott, zum Verfolger Abrahams und zum Einführer des Götzendienstes auf Erden. Auch der Koran erwähnt seiner. Die mohammedanische Theologie macht ihn zum Sohne Kanaans, die Bibel zum Sohne des Kusch, also zum Enkel Chams. Über die nahe Verwandtschaft der Völker, welche semitische und chamitische Idiome sprechen, vergleiche die Äußerung Maspero's auf Seite 25 dieses Werkes. gegründeten babylonischen Staates, der Urquelle, aus welcher unsere ganze moderne Zivilisation geflossen ist, ferner das Studium der Verfolgungen, denen eine jede neue Religion ausgesetzt war, und der Geschichte ihrer Verbreitung.
Wer einmal die große Wahrheit begriffen hat, daß es eigentlich nur eine Religion gibt, deren alleiniges Substrat das moralische Bewußtsein ist, und nur eine Moral, nämlich das Mitleid und die Nächstenliebe, die in diesem Bewußtsein geheimnisvoll wurzelt, welches moralische Bewußtsein aber, weil es ein metaphysisches Phänomen ist, aller Erklärungsversuche spottet; dann daß jede Religionsform sich umsonst und ewig hoffnungslos abmüht, durch empirische Erkenntnisformen dieses Phänomen zu erklären, der wird überhaupt nicht mehr intolerant sein können. Auch sollte jeder Mensch immer bedenken, daß der Umstand, daß er von der Wahrheit einer Sache überzeugt ist, durchaus kein Beweis dafür ist, noch sein kann, daß seine Überzeugung der Wahrheit entspricht. Diese Betrachtungen, zu denen uns die Wissenschaft führt, sind wohl dazu geeignet, uns nicht bloß tolerant, sondern auch demütig und dadurch vor Gott und Menschen angenehm zu machen wie jener Ring der schönen Sage und uns beten zu lehren wie der König Heinrich im Lohengrin: »So hilf uns, Herr, zu dieser Frist, weil unsre Weisheit Einfalt ist.«
Das Reformjudentum ist unzweifelhaft die toleranteste aller monotheistischen Religionsformen.
Infolge der heftigen Angriffe der Antisemiten gegen das Judentum fanden sich die Leiter der jüdischen Gemeinde in Berlin veranlaßt, die Hauptgrundsätze der jüdischen Sittenlehre in einer Anzahl kurzer Sätze klar und sachlich zusammenzustellen und in allen jüdischen Religionsschulen zu verbreiten. Nach wiederholten Beratungen faßte die Kommission die jüdische Sittenlehre in den folgenden 15 Grundsätzen zusammen und überreichte sie am 14. Dezember 1885 dem Gemeindevorstand. Der Text derselben lautet:
Zu diesen Sätzen hatten bis zum Juli 1889 nicht weniger als 204 jüdische Theologen Deutschlands – meistens Rabbiner – ihre Zustimmung gegeben, und später bis zum 1. Mai 1891 traten auch die Rabbiner der österreichisch-ungarischen Monarchie mit ihren Unterschriften dieser Erklärung bei.
Hier einige Stellen aus Vorträgen, die von Juden in Chicago im Jahre 1893 beim Kongreß der Weltreligionen gehalten wurden. Diese Aussprüche sind bedeutsam, denn sie wurden sozusagen vom Judentum öffentlich vor der ganzen Welt gesprochen und sind an die ganze Menschheit gerichtet. So hielt Frau Josephine Lazarus am 6. Kongreßtage eine Ansprache, in welcher sie Folgendes sagte:
»Unsere Bestimmung ist noch nicht erfüllt. Wenn das Judentum noch etwas sein will in der Welt, dann muß es eine geistige Macht werden. Juden und Christen sind beide von dem Wege der Wahrheit abgewichen. Die Christen haben ein Gebäude der Zivilisation errichtet, welches in vollem Widerspruch steht mit ihrer Lehre, und wir Juden müssen eine andere Stellung einnehmen: wir müssen in Geistesgemeinschaft eintreten mit der Welt, die uns umgibt. Wir bedürfen keiner Judenmissionen, wir können Johannes und Paulus und auch Jesus als den Unsrigen betrachten. Christen und Juden bedürfen aber einer größeren Einheit des Geistes, nicht einer neuen Lehre.
Christus ist nicht in die Welt gekommen, das Gesetz aufzulösen, sondern zu erfüllen.«
Der Rabbiner Kaufmann Kohler sprach auf dem speziellen Judenkongresse in dem Art Institute folgende Worte:
» Jesus und seine Apostel waren Juden, im Leben wie in der Lehre. Jesus war in jeder Hinsicht ein treuer Sohn der Synagoge. Ebensowenig wie Johannes der Täufer hat Jesus den Lehren der Synagoge je widersprochen. Der Antisemitismus des zweiten Jahrhunderts hat zuerst alle Schuld auf die Juden und auf ihre Religion geschleudert.«
David Gordon Lyon, Professor der Assyriologie an der Harward University in Cambridge, sagte in seiner Rede am 8. Kongreßtage unter anderem Folgendes:
»Die im Gange befindlichen Verhandlungen der Juden über Anerkennung des Sonntags als eines allgemeinen gottesdienstlichen Feiertages und die Anerkennung der Größe Jesu Christi durch synagogische Adressen gestatten einen prophetischen Blick in eine glückliche Zukunft.
Und – so fährt der Redner fort –
Christus war auch ein Jude. Wie oft ist diese Tatsache vergessen worden!
Vergleiche die wunderschöne Stelle in Lessings Nathan den Weisen
»Und ist denn nicht das ganze Christentum
Aufs Judentum gebaut? Es hat mich oft
Geärgert, hat mir Tränen genug gekostet,
Wenn Christen gar so sehr vergessen konnten,
Daß unser Herr ja selbst ein Jude war.« – Fern sei es von mir – so sagt der Redner – die Bedeutung des Charakters und der Werke Christi für die Vervollkommnung der Menschheit einer Beurteilung unterziehen zu wollen:
das verbietet seine über alle nationalen Grenzen weit hinausragende Persönlichkeit. Ich wünsche nur mich selbst und andere von neuem zu erinnern an die Nationalität dessen, den ein sehr großer Teil der jetzt lebenden Menschen für den Größten und Besten des ganzen Menschengeschlechtes hält. Ich übersehe dabei nicht, daß die Zahl der Juden, die Jesu Christi Größe anerkennen, noch nicht sehr groß ist. Dies erklärt sich leicht durch gewisse theologische Lehren bezüglich seiner Person und durch die großen Leiden, welche die Juden erduldet haben von denen, die Christi Namen tragen.
In seiner Persönlichkeit liegt aber eine so gewaltige Macht zur Beseligung und Erhebung, daß die Juden ihn dereinst vielleicht auch noch als ihren größten und geliebtesten Lehrer anerkennen werden.«
Rabbiner Joseph Silverman sprach am 13. Kongreßtage:
»Die Reform-Juden verwerfen die absolute Autorität der Bibel und des Talmud und wollen nur an dem Geiste des alten Gesetzes festhalten.
Die Reform-Juden haben das Judentum in vieler Hinsicht gekräftigt und haben in ihrem Schoße zurückgehalten – nicht diejenigen, die zum Christentum übergegangen sind, wohl aber viele von denen, die zum Atheismus überzugehen geneigt waren.«
Es ist meine feste Überzeugung, daß es nurmehr eine Frage der Zeit ist, bis alle gebildeten Juden infolge ihrer Bildungsfähigkeit und ihres Wissensdranges Christus den Herrn als einen der besten, größten und heiligsten Männer ihrer Nation begrüßen und verehren werden bei gleichzeitig fortdauernder Abneigung gegen das Christentum. Dieser Haß wird sich auf die Apostel, namentlich auf Paulus, auf Konstantin, die Kirchenväter von Nicäa und andere kirchliche Größen werfen, aber die Abneigung gegen Christus wird nicht bloß verschwinden, sondern langsam grenzenloser Begeisterung und Liebe den Platz räumen. Das wird eintreffen am Tage, wo ihr Unglaube sie dazu reif gemacht haben wird infolge von Skeptizismus gegen die Verfasser der Evangelien und des Talmuds. Viele rationalistische Juden sind bereits auf diesem Standpunkte angelangt, obwohl ihnen die moderne Bildung, der Zutritt zu den Universitäten, erst seit wenigen Jahrzehnten offen steht. Warten wir noch 50, noch 100 Jahre! Jesus Christus, der Herr und Heiland der Welt, erobert sich langsam alle Herzen. Gläubige Christen beten ihn an als den Sohn Gottes, als die zweite Person der Dreifaltigkeit; für die Muslims ist er der einzige sündlose Mensch, der je gelebt. Nach islamitischer Tradition ist gesagt, daß nur zwei Menschen bei ihrer Geburt nicht vom Satan berührt worden seien, wie alle anderen Sterblichen: Christus und seine stets jungfräuliche Mutter Mirjam. In Japan schmückt das rote Kreuz – Christi Symbol – das Kleid buddhistischer Krankenwärter, Japans ganze neue Gesetzgebung beruht auf Grundsätzen, die, wie jede zivilisierte Gesetzgebung, dem tiefsten Wesen, dem Kern der Jesuslehre entnommen sind. Japan unterscheidet sich nicht mehr von anderen christlichen Ländern. Die Freimaurer sogar und die Sozialdemokraten nicht minder, alle wollen Jesus für sich haben, alle zählen ihn zu den ihrigen. Ebenso unzählige aufgeklärte Buddhisten. Zwar nicht im Sinne der Kirche, jedoch vom Standpunkte aufgeklärten Rationalismus läßt sich heute schon sagen, daß Christus tatsächlich der Herr der Menschheit, ihr Heiland und Seligmacher ist. Erhöht auf dem Berge seiner unsterblichen Predigt zieht er heute schon alle Menschen zu sich heran, Getaufte und Ungetaufte.
Der Katholizismus, Protestantismus und die orthodoxe Kirche lehren, daß kein Heil möglich ist außerhalb der Kirche Christi und ohne Glauben an dieselbe. Der Islam lehrt, daß alle verdammt werden, die an die Gotteseinheit und Gottesgesandtschaft Mohammeds nicht glauben, daß also alle Nichtmuslims (kleine Kinder, die ja alle als Muslims betrachtet werden, ausgenommen) in die Hölle kommen. Dagegen lehrt der Talmud, daß die Frommen aller Völker der Seligkeit teilhaftig sind, daher machen die Juden auch keine Proselyten mehr und pflegen Leute, die Juden werden wollen, abzuweisen mit Hinweis auf den oben zitierten talmudischen Satz, während Christen und Muslims eifrigst sich bestreben, Proselyten zu machen. Wenn ein Jude sich taufen läßt, so wird ihm vom Taufenden gesagt: Horresce Judaicam perfidiam, respue Hebraicam superstitionem. Ich glaube, jeder weitere Kommentar ist überflüssig.
Zur Zeit des Dreyfus-Prozesses und der antisemitischen Hetzereien wurde in der Londoner Synagoge für die »Verfolger« gebetet. Ein großer moralischer Fortschritt.
Das alte orthodoxe nachexilische Judentum, der Glaube der Pharisäer, der Chassidim, war die fanatischeste aller Religionen, ja die Quelle und der Lehrmeister des Fanatismus überhaupt; das hellenistische Judentum, das Judentum der Sadduzäer und der Diaspora, war liberal und tolerant. Das Reformjudentum ist die edelste und schönste Verjüngung des Judentums und die denkbar größte Vereinfachung des Monotheismus. Dieses Reformjudentum nun, international, kosmopolitisch wie alles wirklich Große, wie die Wissenschaft, die Kunst und die großen Weltreligionen, kosmopolitisch, wie es ja selbst dereinst war in der Diaspora »dans ses beaux jours«, als sich Tausende von gottesfürchtigen Heiden ohne jeden Zwang ihm anschlossen, bloß angetrieben durch den Zauber, den die reine, bilderlose Gottesverehrung auf sie ausübte: dieses Reformjudentum hat die Aufgabe und die Pflicht, die Hälfte der Menschheit zu kurieren vom Gifte des religiösen Fanatismus, das einige orthodoxe jüdische Schriftsteller ihr eingeimpft haben, und es ist kein Zweifel, daß viele Reformjuden diese hehre Pflicht begriffen haben und an der Ausführung derselben arbeiten. Nur wenn Judas Tochter den Schleier alter Vorurteile von sich wirft, kann sie die Fackel des Fortschrittes schwingen und ihre Kinder zurückführen zum ureinfachen alten Glauben der Menschheit, den wir in Henoch symbolisiert finden.
Salus ex Judaeis! Das Heil kommt von den Juden! eine tiefe Wahrheit, die leider oft vergessen wird. Dieses Heil ist für Millionen Menschen heute wie vor Jahrhunderten der Glaube, daß wir alle Kinder eines Elternpaares und daher Brüder, alle Geschöpfe eines allmächtigen und allgütigen Gottes sind, der die Welt erschaffen und unser Geschick beherrscht und leitet, daß wir eine unsterbliche Seele besitzen, die für die ewige Seligkeit bestimmt ist. Dieser Glaube ist von den Juden gekommen, von jüdischen Propheten ausgesprochen worden, in jüdischer Sprache sind diese Worte erklungen, die das Heil, den Trost, die Seligkeit von Millionen und Millionen Menschen, Juden, Christen und Muslims, ausgemacht haben und noch ausmachen. Dieser Glaube hat die arme Menschheit getröstet und gestärkt in ihren Leiden, er trocknet die Tränen der Witwen und Waisen, er lindert die Qualen der Kranken, er stärkt sie in der Todesstunde, er hütet vor Verzweiflung. Das ist es, was die Welt Israel verdankt! Diesen Glauben zu wahren, zu erhalten, wieder herzustellen da, wo er verloren gegangen und überwuchert worden ist, ihn zu reinigen von den Schlacken der Jahrhunderte, dies ist die zweite Aufgabe, die sich das Reformjudentum gesetzt hat, wie seine Vertreter in Chicago ausdrücklich erklärt haben.
Die Liebe zur Gerechtigkeit und die Hoffnung, zu einer Versöhnung zwischen Juden und Antisemiten nach Maßgabe meiner schwachen Kräfte beizutragen, waren allein die Motive, die mich veranlaßt haben, dieses Buch zu schreiben. Ich habe die furchtbaren Leiden und Verfolgungen geschildert, denen dieses unglückliche Volk ausgesetzt war, sowie die Not und das Elend, in welcher es sich heute noch in so vielen Ländern befindet. Der geehrte Leser wird mir zugeben, daß die Juden trotz ein paar hundert Millionären und einigen hunderttausend Wohlhabenden unter ihnen zu zwei Drittel ein Volk von Bettlern sind. Diese Bettler leiden aber weit schwerer, als die christlichen oder mohammedanischen Armen, infolge der Ausnahmsgesetze, denen sie unterworfen sind, mögen dieselben nun niedergeschrieben sein und zu Recht bestehen, oder sich nur durch Gewohnheit im gesellschaftlichen Leben geltend machen. Sie bedürfen daher des Mitleids mehr als die andern. Die Mehrzahl der Antisemiten ahnt nicht, was Israel gelitten hat und noch leidet. Viele halten die antisemitische Bewegung für eine moralische; ungezählte edle, brave und große Männer sind Antisemiten. Denn diese äußerst ansteckende moralische Influenza ergreift ihre Opfer ohne Rücksicht darauf, ob sie Weise sind oder Thoren, Gute oder Böse, Gelehrte oder Ignoranten.
Ich gestehe, daß ich unter meinen christlichen Freunden und Bekannten mich nur an drei erinnere, die philosemitisch angehaucht sind. Ich gestehe, daß ich selbst theoretischer Antisemit war. In noch jüngeren Jahren war ich sogar praktischer Antisemit und zwar aus vortrefflichen Gründen, da ich mit jüdischen Wucherern usw. die denkbar unangenehmsten persönlichen Erfahrungen gemacht habe. Wenn man, als ich vor einigen Jahren mich entschloß, die Judenfrage zu studieren und über dieselbe zu schreiben, mich gefragt hätte, ob das Werk antisemitisch ausfallen würde, so hätte ich diese Frage wahrscheinlich bejaht. Ein ernstes, und wie ich glaube, gründliches Studium der Sache hat mich eines Besseren belehrt, und ich habe geglaubt, sowohl den Juden als den Antisemiten einen Dienst zu erweisen, wenn ich das Resultat meiner Arbeiten: »Der Antisemitismus beruht auf religiösem Fanatismus« darlege und beweise. Ja, einen Dienst allen jenen Antisemiten, die zu überzeugen mir gelungen sein sollte, daß sie auf falscher Fährte sind, wenn sie den Juden Schuld geben an einer ganzen Reihe von politischen und sozialen Mißständen, woran dieselben ganz unschuldig sind, weil sie dann umkehren, eine andere Fährte suchen können und die richtige vielleicht entdecken werden.
Ich werde einem jeden meiner verehrten Gegner zu Danke verpflichtet sein, wenn er mir Irrtümer nachweisen wollte, um dieselben in künftigen Arbeiten korrigieren, respektive vermeiden zu können. Nur bitte ich um wissenschaftliche Begründung eventueller Kritiken, denn bloße Behauptungen des Gegenteils, oder gar Schmähungen könnte ich leider nicht als Gegenbeweise ansehen.
Arbeiten wir nur alle daran, daß der Antisemitismus, in welchem wir ein übrig gebliebenes Monstrum längst vergangener Zeiten erblicken, recht bald irgendwie das Ende nehme, welches er verdient. Unsere Zeit des Fortschrittes und der Arbeit hat noch größere und interessantere Probleme zu lösen; zunächst die weitaus wichtigsten von allen, nämlich die Abschaffung der Kriege durch Unterwerfung der Staaten unter ein internationales Schiedsgericht; dann die Besserung der Lage der Arbeiter und Proletarier, kurz der Armen und die Linderung ihrer Leiden. Noch harren unzählige der wichtigsten wissenschaftlichen Aufgaben ihrer Lösung. Vergessen wir vor allem nicht, daß der Antisemitismus dazu wie geschaffen ist, die Juden wegzutreiben von Christus dem Herrn, welchem sich in Liebe zuzuneigen, wie ich bereits dargetan, schon viele der besten und gelehrtesten Reformjuden begonnen haben im richtigen Gefühle, daß er allein es war, der das Volk der Juden zu einer Wichtigkeit, Größe und Berühmtheit erhoben hat, die es sonst nie und nimmer erlangt hätte; denn wo immer heute Christentum und Islam herrschen, sind die Hauptbegebenheiten der jüdischen Geschichte, die Namen ihrer großen Männer, Könige, Gesetzgeber, Propheten nicht nur jedem Gebildeten, sondern auch jedem Kinde aus der biblischen Geschichte und dem Koran bekannt und geläufig. Erschiene Christus heute wiederum auf Erden, so würde der Haß gegen die Reste des Volkes, dem er angehörte, mit seinem heiligsten Willen gewiß nicht übereinstimmen. Der Antisemitismus ist durch und durch unchristlich und direkt entgegengesetzt dem Willen Christi, der sein Volk so sehr geliebt hat. Christi Geiste aber wird nichts widerstehen. Vor ihm beugt sich schließlich, wie wir es täglich erleben, alles; vom Orient und Occident kommen die Völker und machen die Hauptgrundsätze seiner Moral zu Pfeilern ihrer bürgerlichen und gesellschaftlichen Ordnung. Es ist schließlich ein Erfolg des tiefsten Kernes christlicher Grundsätze, wenn die Gladiatorenspiele, die Sklaverei, die Polygamie, die Tortur, in einigen Ländern auch die Todesstrafe, das Abschlachten der Kriegsgefangenen, das Duell, das Harakiri von der Bildfläche verschwunden sind. Auch der Antisemitismus ist gerichtet, seine Tage sind gezählt, und wie die obigen Monstra kann er Judas größtem Sohne die Worte zurufen: »Ave Caesar, moriturus te salutat!« Christi Lehre, deren Hauptinhalt darauf hinausläuft, daß wir alle Kinder eines einzigen Gottes und daher Brüder sind; die das jüdische Gesetz »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« (Levit. 19, 18) auf die ganze Menschheit ausgedehnt hat und die nach dem großartigen und erhabenen Kapitel 25, 31–46 des Matthäus den Urteilsspruch am Tage des Gerichtes über Heil und Verderben, Seligkeit und Verdammnis, Himmel und Hölle von nichts anderem abhängig gemacht hat als von der Ausübung oder der Nichtausübung der Werke der Liebe, der Barmherzigkeit, des Mitleids, läuft auch der Antisemitismus schnurstracks entgegen, und daher muß er früher oder später in Trümmer gehen, denn immer wahr bleiben die Sätze: »Salus ex Judaeis« und
ecce vicit leo de tribu Juda »Siehe der Löwe vom Stamme Juda hat überwunden, Apok. Joh. V. 5.«.