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Kommt All', ihr Helden, in dem Meer entschlafen,
Kommt Alle, eine große Schaar, herbei!
Versammelt Euch um diesen todten Helden,
Und schaut den Lorber, der das Haupt ihm schmückt!
Elegie.
Hier könnten wir nun wohl klüglich den Vorhang vor unserm unvollkommenen Schauspiel fallen lassen. Jeder Leser könnte nun selbst nach seiner Phantasie auf die verschiedenen, darin aufgetretenen Personen so viel Glück, Reichthum und Wohlseyn häufen, als die strengen Regeln der poetischen Gerechtigkeit verleihen möchten. Allein wir sind nicht geneigt, von den, mit welchen wir so lange freundschaftlichen Umgang hatten, kalt zu scheiden, und da Alles, was wir noch sagen können, so wahr ist, als das bereits Erzählte; so sehen wir keinen hinreichenden Grund dazu, die Hauptpersonen des Stücks mit Einem Male zu verlassen. Wir wollen daher in der Kürze die Umrisse dessen, was ihnen noch begegnete, mittheilen, und bedauern, wie die Gränzen einer Erzählung nicht alle die fröhlichen und überraschenden Scenen so auszuführen erlauben, daß sie von einem geschicktern Maler in's Leben selbst gerufen werden könnten.
Wir folgen zuerst der Fregatte nach der Küste hin, von welcher wir vielleicht die Feder gar nicht hätten wegnehmen sollen, und beginnen die kleine Skizze mit Barnstable und seinem bald lachenden, bald weinenden, bald lustigen, bald zärtlichen, schwarzäugichten Käthchen. Das Schiff bahnte sich keck den Weg durch die herumschwärmenden feindlichen Kreuzer nach Boston's Hafen, wo Barnstable für seine Dienste durch höhern Rang und gehörige Ernennung zum Befehlshaber der Fregatte belohnt wurde.
Mit Geschicklichkeit und Eifer blieb er, so lange der Krieg noch dauerte, auf seinem Posten. Nicht eher kehrte er in die bald ererbte Wohnung seiner Väter zurück, bis der Friede seinem Vaterlande die Unabhängigkeit und ihm den Namen eines tapfern, glücklichen Seeoffiziers gesichert hatte. Als die vereinigten Staaten den Grund zur jetzigen Seemacht legten, ließ sich der Kapitain Barnstable leicht bestimmen, die Heimath wieder aufzugeben. Viele Jahre diente er in dem tapfern Vereine der Männer, die in der Zeit des Kampfes und der Gefahren ihrem Vaterlande so treu ergeben waren. Glücklicher Weise war er im Stande, einen großen Theil des Dienstes in Begleitung seiner Katharine verleben zu können. Sie gebar ihm keine Kinder, und benutzte gern seine Erlaubniß, alle Beschwerden und Entbehrungen auf dem Ozean mit ihm zu theilen. So wandelten sie fröhlich und glücklich im Thale des Lebens dahin, und Katharine machte die scherzende Prophezeiung ihres Vormunds ganz zu Schanden: denn sie war stets ein gehorsames und zärtliches, ihrem Manne treu zugethanes Weib.
Der junge Merry hing an Barnstable und Katharinen, so lange er einer Aufsicht bedurfte. Ein Mann geworden, rückte er auch höher, und sein erstes Kommando war unter dem Schatten des großen Segels von seinem Vetter. Er zeigte sich dann, was er als Knabe so kräftig bewiesen hatte, als furchtlosen, thätigen, unverdrossenen Seemann, und würde es noch jetzt, wenn er nicht frühzeitig im Duell mit einem fremden Offizier geblieben wäre.
Das Erste, was Kapitain Manuel that, als er den heimathlichen Boden wieder betrat, war, eine Anstellung in der Linienarmee zu suchen. Er fand hierbei nur wenig Schwierigkeit, bald sah er sich im Besitz dessen, was ihm größte Freude machte, wonach er so lange gestrebt hatte – er hatte einen »festen Exercierplatz.« Gerade noch Zeit genug war es, um Antheil an den glücklichen Ereignissen zu nehmen, welche den Krieg beendigten, aber auch alle die Leiden der Armee zu theilen. Sein Verdienst ward indessen bei der erfolgenden Wiederherstellung des Heeres nicht vergessen, und er machte den Feldzug unter St. Clair und dem glücklicheren Wayne in den westlichen Provinzen mit.
Gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts gaben die Engländer endlich die Posten längs der Gränze auf. Kapitain Manuel erhielt Befehl, ein kleines Fort am Ufer von einem der großen Ströme zu besetzen, welche die Republik im Norden einschließen. Die brittische Flagge wehte dafür auf einem neuangelegten Fort, gegenüber innerhalb der Linien von Canada. Manuel war nicht der Mann, welcher militairische Etikette vernachlässigte. Er erfuhr, der dort kommandirende Offizier gehöre zum Stabe, und so ermangelte er nicht, ihm zu gehöriger Zeit seine Aufwartung zu machen, wobei er noch die Absicht hatte, eine Bekanntschaft anzuknüpfen, welche unter solchen Umständen eben so viel Lebensgenuß, als Vortheile gewähren konnte. Nur besorgt, sich über den Rang des Engländers zu unterrichten, hatte er es nicht für nöthig gehalten, nach dem Namen zu fragen. Als sich aber der rothnasige, lustige Offizier mit Einem Beine als Major – Borroughcliffe zeigte, erinnerte er sich ohne Mühe an den alten Bekannten von St. Ruth.
Die beiden werthen Ehrenmänner fanden gleich ungemeinen Geschmack aneinander, und vereinigten sich, ein Häuschen auf einer Insel im Flusse bauen zu lassen. Es sollte dasselbe für neutral gelten, wo sie, ohne der Disciplin in der Garnison einen Anstoß zu geben, mit einander ihre Trinkgelage und Schmausereien halten könnten. Hier wurde nun gar Manches über das köstliche Wildpret, das herrliche Geflügel, endlich über die Bären debattirt, welche in jenen abendlichen Wäldern hauseten, während auch jede Tiefe des breiten Stromes ergründet ward, damit es an nichts fehle, was die Freuden des Mahles erhöhen könnte. Jeder gab regelmäßig den nöthigen Beitrag aus seiner Tasche, die fremden Erzeugnisse dazu herbeizuschaffen. Beide arbeiteten gleich unverdrossen, jedes Labsal von daher aufzutreiben, wo die Kunst des Menschen mit der Natur im innigern Bunde war, als in der Nachbarschaft ihrer Festungswerke. Jedes Getränke, bei dem Malz einen Bestandtheil bildete, so gut wie die dunkeln Oportoweine, fuhren in den Lorenzobusen und fanden unter Borroughcliffe's Leitung den Weg in den bestimmten Keller, während Manuel nur mit dem noch wichtigern Geschäft beauftragt war, den edlen Maderasaft herbeizuschaffen. Es blieb dieses ganz seinem Scharfsinn anheimgestellt. Nur gelegentlich bemerkte der würdige Waffenbruder, ja daran zu denken, daß er Produkt von der »Südseite« kommen ließe.
Die jüngern Offiziere von beiden Garnisonen pflegten nicht selten auf den Kampf hinzudeuten, in welchem Major Borroughcliffe das Bein verloren hatte. Die Englischen flüsterten gewöhnlich den Amerikanischen bei der Gelegenheit in's Ohr, es sey beim letzten Kriege in einer verzweifelten Affaire an der nord-östlichen Küste ihres Vaterlandes geschehen. Der Major habe mit ausgezeichnetem Erfolge und allgemeinem Vertrauen dabei kommandirt, ja sogar seinen jetzigen Posten »ungekauft« erhalten. Dagegen hüteten sich, in Folge von einer gewissen nationalen Höflichkeit, die Veterane – denn solchen ehrwürdigen Titel hatten allmählig Beide verdient – bei diesem delikaten Gegenstand mitzusprechen. Kam ja einmal durch Zufall die Rede darauf, wenn die Tafel zu Ende ging; so suchte Borroughcliffe sein Gewissen einzuschläfern, indem er dem amerikanischen Freunde einen bedeutungsvollen Wink gab. Dieser machte dann bei den Andern so eine dunkele Erinnerung rege, welche der Maler und Schauspieler mit »im Kopfe kratzen« darstellt.
So ging Jahr nach Jahr hin, und die vollkommenste Einigkeit war zwischen beiden Posten, trotz dem, daß mancher Zwist die Gränze an andern Orten beunruhigte, als Manuel's plötzlicher Tod der Freude auf einmal ein Ende machte. Er, der strenge Verfechter von Disciplin, hatte nämlich seine theure Person niemals auf die neutrale Insel übersetzen lassen, ohne von einer Abtheilung Soldaten begleitet zu seyn. Sie wurden als regelmäßiges Piket aufgestellt, und dies schob dann in gehöriger Art seine Beobachtungsposten vor. Dem werthen Freunde empfahl er gar sehr das gleiche Verfahren. Es fördere außerordentlich, sagte er, die Disciplin, und sey doch ein herrliches Sicherungsmittel gegen jeden Ueberfall von der einen oder der andern Garnison. Der Major wollte indessen für seine Person davon nichts wissen, ob er schon wieder viel zu gutmüthig war, den Mangel an Vertrauen in seinem alten Kameraden zu beachten.
Unglücklicher Weise hatten einmal die Berathschlagungen über eine neue Zusendung von Maderawein bis tief in die Nacht gedauert. Manuel verließ die Hütte, und ging nach seinem Piket, so gänzlich seiner selbst vergessen, daß er, als die Schildwache anrief, nicht die Parole gab; und, traurige Begebenheit! er fand dadurch, vom Soldaten niedergeschossen, seinen Tod! Der Mann war von Manuel so trefflich aus- und einexercirt, daß es ihm ganz gleich galt, ob er Freund oder Feind niederschoß, so lange es nach den Regeln des Kriegsgebrauchs und innerhalb der von den Kriegsartikeln gegebenen Gränzen geschah. Indessen Manuel lebte doch noch lange genug, den Burschen für seine That zu beloben, und gegen Borroughcliffe eine Rede über die hohe Vollkommenheit halten zu können, in welcher sein Kommando geführt worden sey.
Etwa ein Jahr vor diesem traurigen Ereignisse war, wie sich's gehörte, ein Stückfaß Wein von Madera's »Südseite« verschrieben worden, und bei Manuel's Tode kam es gerade den beschwerlichen Weg auf dem Mississippi- und Ohiostrom herauf, indem es nach Neu-Orleans consignirt worden war, um so lange als möglich unter der ihm heimathlichen Sonne zu verweilen. Der unzeitige Todesfall des Freundes legte nun Borroughcliffe die Pflicht auf, die köstliche Reliquie des beiderseitigen Geschmacks in Empfang zu nehmen. Er wirkte sich von seinen Obern Urlaub aus, mit dem lobenswerthen Vorsatze, den Strom hinabzufahren, und den fernern Transport in Person zu leiten. Die Frucht von der Anstrengung war ein heftiges Fieber, das gleich den Tag nach Bewillkommnung des Schatzes eintrat. Der Arzt und der Major waren über die Behandlung der im dortigen Klima so gefährlichen Krankheit ganz verschiedener Meinung. Jener verlangte strenge Diät, und dieser wiederholten Genuß des Herzlabsals, das soweit von der Heimath herbeigeholt war. Die Krankheit konnte daher nach Belieben fortgehen. In drei Tagen war Borroughcliffe todt, und zurückgebracht, um an der Seite seines Freundes in der Hütte begraben zu werden, die so oft bei ihren Gelagen und Schmäusen Zeuge gewesen war.
Der Kapellan gab das Leben auf dem Schiffe bei Zeiten auf, um wieder seine kurzen Hosen anziehen zu können, eine Sache, die Katharinen unendliche Freude machte. Gelegentlich quälte sie ihren guten Mann mit der Frage, ob denn auch ihre Ehe, welche er mit langen Hosen eingesegnet hätte, gültig sey?
Griffith und seine trauernde Gattinn brachten den Leichnam des Obersten Howard nach einer von Holland's Städten, wo man ihn achtungsvoll und standesgemäß beerdigte. Dann eilte der junge Mann nach Paris, die düstern Bilder zu verscheuchen, welche die Ereignisse der jüngsten Tage im Herzen der liebenswürdigen Gefährtinn zurückgelassen hatten. Cecilie unterhielt hier mit ihrer Freundinn, Alix Dunscombe, einen steten Briefwechsel, und die Angelegenheiten in England wurden zu Ende gebracht, so gut es die Zeitumstände zuließen. Er nahm nachher das Kommando an, das ihm, bevor er an Englands Küste kreuzte, angeboten wurde Siehe ersten Theil, S. 114., und sie kehrten nach Amerika zurück. Bis zu Ende des Kriegs blieb er in Diensten. Dann zog er sich zurück, und lebte blos den Pflichten des Gatten und guten Bürgers.
Die Güter des Obersten waren leicht wieder zu erhalten. Er hatte Amerika mehr aus Stolz, als durch Nothwendigkeit getrieben, verlassen, und sie waren nicht eingezogen worden. Beide besaßen auf diese Art ein bedeutendes Vermögen. Wir bemerken bei der Gelegenheit, wie Griffith das dem verstorbenen Hochbootsmann gegebene Versprechen nicht vergaß, und dessen kinderlose Mutter so gut versorgte, als ihre Lage und sein Beutel nur immer zuließen.
Etwa zwölf Jahre mochten nach dem Kreuzzuge, der der Gegenstand unserer Erzählung war, wohl hingegangen seyn, als Griffith ein Zeitungsheft flüchtig durchblätterte. Auf einmal bemerkte Cecilie, daß er es wegschob, und mit der Hand über die Stirn fuhr, wie ein Mann, dem schnell eine ehemalige Begebenheit einfällt, und der jetzt die Bilder, welche ihm lange entfallen sind, wieder in's Gedächtnis rufen will.
»Findest Du Etwas in dem Blatte, das Dich beunruhigt, Griffith?« fragte die noch immer Liebenswürdige. »Ich hoffe, wir werden bei der nun festgeordneten Regierung, unsern Verlust des Landes bald wieder ausgeglichen sehn. – Ach, gewiß ist einer von den Plänen Dir aufgefallen, wie eine neue Marine gegründet werden soll! Mein Gott! Du seufzest wohl gar darnach, wieder auf dem geliebten Ozean herum zu irren?«
»Seitdem Du mir lächeltest, hat es mit dem Seufzen darnach ein Ende!« antwortete er zerstreut.
»Ist die neue Ordnung der Dinge nicht leicht zu verdauen? Liegt der Congreß mit dem Präsidenten im Streite?«
»Washington's Name und Weisheit wird den Weg der Erfahrung ebnen, bis die Zeit das neue System vollkommen macht. – Cecilie, erinnerst Du Dich noch des Mannes, der Manuel und mich nach St. Ruth in der Nacht begleitete, wo wir Gefangene Deines Onkels waren? Der nachher die Mannschaft anführte, welche mich und Barnstable in Freiheit setzte?«
»Ei freilich; es war der Lootse von Eurem Schiffe, sagte man. Ich erinnere mich noch, wie der superkluge Offizier, den wir damals im Quartiere hatten, selbst vermuthete, er sey mehr, als er scheine.«
»Der Engländer hatte Recht. Allein Du sahest ihn nicht in jener Nacht, wo er uns durch die Klippen leitete! Du konntest nicht Zeuge der Ruhe und des Muthes seyn, mit welchem er wieder das Schiff durch den nämlichen Kanal führte, als das Getümmel der Schlacht um uns tobte!«
»Ich hörte den furchtbaren Aufruhr, und kann mir die schreckliche Scene denken!« erwiederte seine Gattinn, welcher die Erinnerung, so lange es auch her war, das Blut aus den Wangen jagte. »Nun aber, was ist denn mit ihm? Steht sein Name in der Zeitung. – Ach, es sind englische Blätter. Gray hieß er, wenn ich mich recht besinne.«
»Diesen Namen führte er bei uns. Er war ein Mann, der sich von der Ehre schwärmerische Begriffe gebildet hatte. Der jedes Ding verborgen wissen wollte, wo er eine Rolle spielte, die seinen Ruhm nicht erhöhte. Meinem ihm damals feierlich gegebenen Worte zufolge, habe ich es stets vermieden, seinen Namen zu erwähnen. – Er ist nun todt!«
»Stand er denn wohl mit Alix Dunscombe in Verbindung?« fragte Cecilie, und ließ nachdenkend ihre Nätherei auf den Schooß sinken. »Sie ging, dringend darnach verlangend, allein zu ihm, als ich und Katharine Dein Gefängniß öffneten, und meine Base sagte mir damals im Vertrauen, daß sie einander kennten. Gestern bekam ich einen Brief von Alix. Er war schwarz gesiegelt. Ich ward ganz von der düstern, aber edeln Art ergriffen, mit der sie mir vom Hinüberscheiden in eine andere Welt schrieb.«
Griffith sah sie an, als verstehe er nun plötzlich die ganze Sache.
»Wahrlich!« sagte er, »Du hast recht, Cecilie. Funfzig Gegenstände fallen mir mit dem Einen Gedanken bei! Seine Bekanntschaft mit jenem Punkte der Küste – sein früheres Leben – seine Abenteuer selbst – die Kenntniß von der Abtei – Alles bestätigt mir dies! Er war ein Mann von ausgezeichnetem Charakter!«
»Warum blieb er aber nicht in Amerika? Er schien ja dessen Sache zu vertheidigen?«
»Sie vertheidigte er, weil er strebte, sich auszuzeichnen, getreu seiner herrschenden Leidenschaft; vielleicht auch, um einer kleinen Ungerechtigkeit willen. Man sagt, diese hatte er in England erduldet. Er war ein Mensch, und darum nicht ohne Fehler. Zu diesen konnte man wohl rechnen, daß er seine Thaten hoch anschlug. Aber die meisten waren kühn und rühmenswerth; auch verdient er nicht halb den Tadel, den seine Feinde auf ihn häufen. Die Liebe zur Freiheit mag bei ihm sehr in Zweifel gezogen werden! Er begann seine Laufbahn im Dienste dieser freien Staaten, und endigte sie in dem eines Despoten! Wer damit gemeint ist, vermag ich, aus Mangel an biographischen Nachrichten über Paul Jones nicht zu sagen. D. Ueb. Jetzt ist er todt! Hätte er zu einer Zeit, unter Umständen gelebt, wo die vollendete Kenntniß seiner Kunst, sein kalter, überlegender, und doch verzweifelnder Muth von einer ordentlichen und gut ausgerüsteten Flotte unterstützt worden wäre; hätte ihn die Erziehung früherer Jugend besser in den Stand gesetzt, die Ehre, die er als Mann erkämpfte, sanfter zu tragen; so würde kein Name unter seinen erwählten Landsleuten mit größerm Ruhme auf die Nachwelt gekommen seyn.«
»Ei, Griffith,« rief Cecilie, »du wirst ja ganz warm seinetwegen. Wer war er denn?«
»Ein Mann, dem ich versprach, zu schweigen, so lange er lebte, und noch ist durch seinen Tod das Wort nicht gelöset. Wisse, und das genügt Dir, er war ein großes Werkzeug, unsere schnelle Vereinigung herbeizuführen, und unser Glück hätte wohl Schiffbruch leiden können, wenn wir im deutschen Meere nicht auf den unbekannten Lootsen stießen.«
Cecilie sah, daß ihr Mann aufstand, und bevor er aus dem Zimmer ging, alle Papiere zusammennahm! Sie fragte nicht weiter. Auch in der Folge kam die Rede nie wieder auf den unbekannten – Lootsen.