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Die Morgenstunde.

E s glänzten die Berge, es wallte der Thau,
da wandelt' ich fröhlich auf blumiger Au';
fern tönte der Heerde hellklingende Schelle,
sanft rauschte durch thauiges Gras die Libelle.

Aus blühenden Büschen, die Gärten entlang,
drang mächtig der Nachtigall süßer Gesang;
ein Heer von gewürzigen, lieblichen Düften
quoll sanft mir entgegen, und taumelt' in Lüften.

Es hüpfte der Sonne allblendende Gluth,
wie funkelnde Sterne, auf wankender Fluth.
Auf duftende Beete, mit leichtem Gefieder,
ließ fröhlich die summende Biene sich nieder.

In Lüften, auf Bäumen, im Felde, am Bach,
war alles lebendig und heiter und wach.
Die Halme, die Blume, mit freudigem Beben,
verjüngten im Thau sich ihr blühendes Leben.

Wie wiegte auf Freuden und lieblichem Scherz,
wie Zephyr auf Blumen, sich leise mein Herz!
Es wallten und wogten die leichten Gedanken,
wie reifende Ähren im Morgenwind wanken.

Heiß flammte die Sonne auf Triften und Korn,
da eilt' ich durch Wiesen und blühenden Dorn,
und tauchte, voll fröhlicher süßer Gefühle,
mich in des Gehölzes erquickende Kühle.

Hier hüpften mir Einsamen, glücklich und frey,
viel freundliche Bilder des Lebens vorbei,
mit glänzendem Fittig und flüchtigem Wanken,
wie Strahlen der Sonne durch blumige Ranken.

Rings wiegte sich alles in himmlischer Luft,
und leise umwallte mich lieblicher Duft;
ich sah mit verklärten begeisterten Sinnen
das Leben im rosigen Schimmer zerrinnen.

O, rief ich, verweile, du Stunde von Gold!
Wie bist du, o Leben, wie bist du so hold!
Verries'le noch oft mir so freundlich und helle,
der Gegenwart flüchtige, liebliche Welle!



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