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Gebeth.

Nach dem Französischen.

S chöpfer aller Welten, aller Zeiten
ewig reicher Quell von Seligkeiten,
du erhab'ne wunderbare Kraft!
Du enthülltest dich zuerst den Blicken
des Gefühls; mit ahndendem Entzücken
ehrt es dankbar diese Wissenschaft.

Auf den Fluthen, über lichte Höhen,
wo die Sterne sich in Tänzen drehen,
ist dein weiter Tempel – die Natur,
Vorzeit – Zukunft – sind nur Menschenträume;
fessellos erfüllst du alle Räume,
und allein du selbst begreifst dich nur.

Urquell aller Formen, aller Kräfte!
Alles trinkt Bewußtseyn, Lebenssäfte,
aus den Strahlen Deiner Göttlichkeit!
Von der Sinne gröberm Zwang befreiet,
blühen, wo man dir Altäre weihet,
die Moral und Sittenreinigkeit.

Ihre Kränkung, deinen Ruhm zu rächen,
eine scharfe Geißel für Verbrechen,
Huldin jedem, der ihr Treue schwor,
ging, aus Einem göttlichen Gedanken
mit dem Plan des Ganzen, sie, der kranken
Menschheit Trost, die Freiheit, stolz hervor.

Sie versöhnte die Beleidigungen,
aus der Menschheit trübem Wahn entsprungen,
läuterte den tief verkehrten Sinn,
mit des Selbstgefühls erhab'nem Feuer,
lüpfete des Vorurtheiles Schleier,
wies zu dir, Erhab'ner! wieder hin.

Wie ein Götterstrahl, dem Nichts entflogen,
ging die Sonne einst am Himmelsbogen,
Ewiger! auf deinen Wink hervor.
O, lass' auch des Geistes Nacht entfliehen,
deiner Weisheit Strahlen in uns glühen;
heb' zu deiner Liebe uns empor.

Gieb, Erhab'ner! der Natur uns wieder,
mach' uns wahr, gerecht und gut und bieder;
allerkannt sey deine Göttlichkeit!
Deine heiligen Gesetze binden
die Natur; doch deine Menschen finden
nur in Freiheit ihre Seligkeit!



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